Vegan - Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht. Ernst Walter Henrich

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Название Vegan - Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht
Автор произведения Ernst Walter Henrich
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783949104039



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haben einen eher unangenehmen Körpergeruch. Wissenschaftler der Karls-Universität in Prag verglichen den Körpergeruch von Fleischessern und Vegetariern. Die Vegetarier schneiden auf der ganzen Linie besser als die Fleischesser ab. Der Schweißgeruch von Vegetariern wird von Frauen als angenehmer beurteilt, sie finden ihn attraktiver und weniger intensiv.171

      Übrigens kann man dieses Phänomen auch bei fleischlos bzw. vegan ernährten Hunden feststellen, die einen eindeutig besseren Geruch aufweisen.

      Eine 2013 publizierte Arbeit weist darauf hin, dass Fleisch keine gesunde Quelle für Eisen ist. Das gilt besonders für Kinder. Säuglingsernährung mit Fleisch ist nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich. Dies ergab eine Arbeit der Medizinerin Ulka Agarwal, Direktorin der klinischen Forschung der Ärztekommission PCRM. Die Möglichkeit, dass eine Eisenmangelanämie in der Kindheit auftreten kann, hat einige veranlasst, rotes Fleisch als frühe Beikost für Säuglinge zu empfehlen. Allerdings weisen Kinder und Erwachsene, die kein rotes Fleisch verzehren, keine höhere Inzidenz an Eisenmangelanämien auf. Die Autorin empfiehlt eine Säuglingsernährung auf pflanzlicher Basis, eisenreiche Lebensmittel wie grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte, um die Entwicklung von langfristig gesunden Essgewohnheiten zu fördern. Sie weist auch auf die negativen Auswirkungen durch den Verzehr von Fleisch hin, darunter Krebs, Herzerkrankungen und Diabetes Typ 2.172

      2013 wertete eine Studie die Daten von 448 568 Männern und Frauen im Rahmen der sogenannten EPIC Studie aus. Es konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Konsum von verarbeitetem Fleisch (zum Beispiel Wurstwaren) und vorzeitigem Tod nachgewiesen werden, sogar wenn man andere Risikofaktoren (wie Rauchen, Alkohol etc.) herausrechnete. Bei unverarbeitetem Fleisch ergab sich auch ein Zusammenhang, aber er war unter diesen Bedingungen nicht signifikant.173 Leider ist die Studie von eher schlechter Qualität und sie stiftete dadurch fatalerweise große Verwirrung. Mit dem Herausrechnen von willkürlich ausgewählten Risikofaktoren werden die Ergebnisse verfälscht, da erhebliche Risikofaktoren für die menschliche Gesundheit und damit für einen vorzeitigen Tod (besonders Milch und Milchprodukte) überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Daher können so verwirrende Ergebnisse herauskommen, dass der Zusammenhang einmal signifikant und einmal nicht signifikant ist. Entscheidend für die Gesundheit ist nicht nur Fleisch, sondern die Aufnahme von Tierprodukten insgesamt! Und dieser entscheidende Zusammenhang wurde in dieser Studie gar nicht berücksichtigt. Da die Risikofaktoren willkürlich ausgewählt und die Hauptrisikofaktoren (Milch, Milchprodukte) gar nicht berücksichtigt wurden, kommen folgerichtig bei dieser Studie auch falsche bzw. verwirrende Ergebnisse heraus, die wiederum zu falschen Schlüssen und Empfehlungen führen: So konnte man denn auch in einigen Tageszeitungen und Internetportalen als Interpretation der Studie nachlesen, dass Wurst das Leben verkürzt, Fleisch dagegen nicht. Und dies, obwohl die meisten Studien einen Zusammenhang zwischen vorzeitigem Tod und Fleischkonsum (sowohl verarbeitetem als auch nicht verarbeitetem Fleisch) aufzeigen können. Gerade deshalb haben insbesondere die Studien von T. Colin Campbell eine so herausragende Bedeutung, da er zusammen mit seinem Team den Zusammenhang zwischen dem Tierproduktekonsum insgesamt und dem Krankheitsrisiko bzw. einem vorzeitigen Tod nachweisen kann und die dahinterstehenden biologischen Ursachen plausibel macht.25

      Durch das Tricksen mit Risikofaktoren bzw. ungesunden Nahrungsmitteln können Studien so stark manipuliert werden, dass ungesunde Nahrungsmittel auf einmal gesund erscheinen. Als Beispiel sei eine 2012 erschienene Studie genannt, die den angeblich cholesterinsenkenden Effekt von Rindfleisch zeigen soll.174 Ein Effekt, der den Ergebnissen anderer Studien völlig widerspricht. Die Folgen dieser Manipulationen sind dann, dass die Tierindustrie und ihre „wissenschaftlichen“ Lobbyisten behaupten, dass Rindfleisch Teil einer „ausgewogenen“ Ernährung auch bei Herzerkrankungen sei, wo es ja bekanntlich besonders auf eine Senkung des Cholesterinspiegels ankommt. Die meist ahnungslose Presse springt dann sofort auf den Zug auf, um ihren Lesern die glückliche Botschaft vom angeblich gesunden Fleisch übermitteln zu können. Um die Tricks dieser Wissenschaftler zu entlarven, muss man sich die Studie genauer anschauen. Aber das tut in der Regel kein Journalist und auch kein Arzt. Wie haben diese skrupellosen „Wissenschaftler“ diese kuriosen Ergebnisse hervorzaubern können? Ganz einfach: Sie stellten die Kost der Mischköstler in der Studie so um, dass sie Geflügel, Schweinefleisch, Käse usw. stark reduzierten und stattdessen Rindfleisch in den Speiseplan aufnahmen. Insgesamt wurde so die Aufnahme von gesättigten tierlichen Fetten halbiert. Auf diese Weise sank zwar der Cholesterinspiegel zwangsläufig etwas ab, aber trotzdem war die neue Diät mit Rindfleisch weder gesund noch kam der Cholesterinspiegel in gesunde Bereiche, bei denen man sicher vor einer koronaren Herzerkrankung ist. Deshalb kann auch von einem cholesterinsenkenden Effekt des Rindfleischs überhaupt keine Rede sein. Die leichte Senkung des Cholesterinspiegels war lediglich auf die geringere Aufnahme von gesättigten tierlichen Fetten und Tierprotein durch weniger Tierprodukte zurückzuführen. Wenn man eine „sehr ungesunde Ernährung“ mit einer „ungesunden Ernährung“ vergleicht, wird die „ungesunde Ernährung“ bessere Cholesterinwerte aufweisen als die „sehr ungesunde Kost“. Aber deshalb wird die „ungesunde Ernährung“ noch lange nicht gesund und sie kann auch nicht vor Erkrankungen schützen. Das ist ein exzellentes Beispiel für manipulative Wissenschaft von skrupellosen Wissenschaftlern im Dienst der Profite der Nahrungsmittelindustrie.

      Die Ergebnisse der seriösen wissenschaftlichen Studien zeigen eindeutig: Eine starke Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels in Bereiche, die eine koronare Herzerkrankung nahezu unmöglich machen, ist auf natürliche Weise wahrscheinlich nur durch eine gesunde vegane Kost möglich.

      Ein sicherer Cholesterinwert, der eine koronare Herzerkrankung verhindert, liegt bei 150 mg/dl oder darunter. Der oft angegebene „Normalwert“ von 200 mg/dl ist zwar in unserer chronisch fehlernährten Gesellschaft tatsächlich „normal“, aber alles andere als sicher!

      Wissenschaftler untersuchten 2013 den Zusammenhang zwischen Fleischverzehr und Übergewicht sowie der Fettverteilung im Bauchraum. Sie stellten fest, dass der Konsum von Fleischprodukten bei Männern mit Übergewicht, insbesondere auch mit einem höheren Bauchfettanteil verbunden ist. Bei Frauen zeigt besonders der Verzehr von rotem Fleisch diese negativen Folgen.175

      Fleisch und Milch erhöhen das Risiko für bösartige Tumore des Lymphsystems. Dies ist das Ergebnis der 2013 veröffentlichten Studie, in der Wissenschaftler der Medizinischen Universitätsklinik Montevideo untersuchten, inwieweit Ernährungsgewohnheiten mit bösartigen Tumoren des Lymphsystems zusammenhängen. Dabei zeigt sich eindeutig, dass rotes Fleisch, gesalzenes Fleisch und Milch mit einem erhöhten Risiko für bösartige Tumore des Lymphsystems verbunden sind. Pflanzliche Nahrungsmittel schützen hingegen vor diesen Erkrankungen.59

      Es gibt mehrere Gründe, warum Fleisch und andere Tierprodukte zu Arteriosklerose führen. Ein wichtiger Grund ist ein zu hoher Cholesterinspiegel im Blut, der wiederum durch Tierprotein, Transfette, gesättigte tierliche Fette und Nahrungscholesterin erhöht wird. Als weitere Ursache für Arteriosklerose identifizierten Forscher der renommierten Herzklinik in Cleveland Carnitin. Als Inhaltsstoff von Fleisch fördert es die Arteriosklerose. Es ist auch in Energy-Drinks enthalten und wird als Nahrungsergänzung angeboten.176

      Eine 2011 publizierte Studie untersuchte 2386 Frauen mit Brustkrebs und 1703 gesunde Frauen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Zufuhr von Fleisch mit einem signifikant erhöhten Brustkrebsrisiko assoziiert ist.177

      In einer 2009 vom National Cancer Institute der USA veröffentlichten Studie wurde untersucht, welchen Einfluss Fleisch, Zubereitungsarten, mutagene Substanzen und Eisen auf das Brustkrebsrisiko haben. Die Studie umfasste 52 158 Frauen. Laut der Studie erhöht der Verzehr von rotem Fleisch die Aufnahme von Häm-Eisen und heterozyklischen Aminen und damit das Risiko für Brustkrebs.178

      Im Fachmagazin American Journal of Clinical Nutrition wurde 2011 die Auswertung von Langzeitstudien mit 442 101 Teilnehmern durch die Harvard School of Public Health veröffentlicht. Danach besteht kein Zweifel mehr daran, dass das Fleisch von Rind, Schwein und Lamm grundsätzlich ungesund ist – dies gilt schon für geringe Mengen. Der Studienleiter betont, dass sowohl verarbeitetes als auch unverarbeitetes Fleisch mit einem erhöhten Risiko für Diabetes Typ 2 verbunden