Название | Vegan - Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht |
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Автор произведения | Ernst Walter Henrich |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783949104039 |
Tierprodukte und insbesondere Fleisch verursachen und fördern Entzündungsprozesse im Körper und die häufigsten chronischen Erkrankungen. Eine entzündungsfördernde Ernährung mit einem hohen Anteil an rotem und verarbeitetem Fleisch erhöht das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Dies geht aus einer 2019 in dem Fachmagazin Nutrients veröffentlichten Studie hervor. Die Forscher bewerteten die Ernährungsgewohnheiten hinsichtlich entzündlicher Wirkungen und der Antioxidantien und verglichen dies mit dem Krebsrisiko. Die Personen, die die höchsten Mengen an entzündungsfördernden Produkten konsumierten, einschließlich rotem und verarbeitetem Fleisch, erhöhten ihr Risiko für Darmkrebs im Vergleich zu denjenigen, die die wenigsten entzündungsfördernden Nahrungsmittel verzehrten und die größten Mengen Antioxidantien und Ballaststoffe konsumierten. Die höchste Zufuhr von entzündungsfördernden Produkten war im Vergleich zur geringsten Zufuhr auch mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko assoziiert. Diese Ergebnisse weisen auf einen Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und prooxidativen sowie proinflammatorischen Wirkungen hin, die wiederum mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden sind.87
Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die mehrere Ursachen hat. Genetische Faktoren, Nahrung, Umwelt, Immunreaktionen und ein verändertes Darmmikrobiom werden verantwortlich gemacht. Die Erkrankung nimmt besonders in Ländern mit westlicher Ernährung zu. Eine pflanzliche Ernährung ist bei dieser Darmerkrankung von Vorteil. Dies zeigt auch eine 2019 publizierte Fallstudie über einen jungen Mann mit Morbus Crohn, dem mit der Standardtherapie nicht geholfen werden konnte. Mit einer Ernährung, die ausschließlich aus Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst bestand, konnte eine klinische Remission ohne Medikamente erreicht werden. Bei der Koloskopie konnten keine Symptome von Morbus Crohn mehr verifiziert werden.88
Antibiotika sind in der heutigen Tierhaltung üblich, weil sonst noch weniger Tierkinder die brutale industrielle Ausbeutung überleben würden. Dies hat aber ernste gesundheitliche Folgen auch für die Menschen. Der massive Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung ist bekanntlich der größte Verursacher für die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen. Immer mehr Menschen sterben durch diese resistenten Keime, gegen die kein Antibiotikum mehr wirkt. Man geht von etwa 33 000 Toten durch resistente Keime allein in Europa aus. Dies ist eine tickende Zeitbombe, die in einer noch größeren Katastrophe enden könnte. Man kann es gar nicht nachvollziehen, dass die Menschen bereit sind, diese verheerenden gesundheitlichen Folgen nur wegen des Konsums ungesunder Tierprodukte in Kauf zu nehmen. Wissenschaftler untersuchten in einer 2018 veröffentlichten Studie bei veganer, vegetarischer und omnivorer Ernährung die Belastung mit Antibiotikaresistenzgenen. Die Veganer wiesen die geringste Belastung mit Antibiotikaresistenzgenen auf. Bei den Omnivoren und Vegetariern konnten kaum Unterschiede festgestellt werden. Tierliche Nahrungsmittel sind also der wesentliche Faktor für die Übertragung von Antibiotikaresistenzgenen.38
2019 berichtete die medizinische Fachpresse über neue Krankheitserreger in Rindfleisch und Kuhmilch, die Krebs beim Menschen auslösen können. Ein Forscherteam um den Medizinprofessor und Nobelpreisträger Harald zur Hausen hatte einen neuen Typ eines Infektionserregers in Milch- und Fleischprodukten entdeckt, der von europäischen Rindern stammt und das Risiko für Dickdarm- und Brustkrebs erhöht. Diese sogenannten Bovine Meat and Milk Factors (BMMFs) sind kleine DNA-Moleküle, deren Sequenz sowohl bakteriellen Plasmiden als auch bestimmten Viren ähnlich ist. Diese Erreger stehen im Verdacht, bei einer frühkindlichen Infektion das Risiko für Darmkrebs und andere Krebsarten zu erhöhen.35 36 37 Aus meiner Sicht ist es unverantwortlich, Kindern Fleisch und Milch als Nahrung zu geben, zudem diese Lebensmittel noch weitere schwerste gesundheitliche Risiken bergen.
Viele Menschen glauben, dass weißes Fleisch gesünder sei als rotes Fleisch. Weißes und rotes Fleisch sind aber beide sehr schlecht für die Gesundheit, insbesondere für die Herzgesundheit. Laut einer 2019 im Fachmagazin American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichten Studie erhöhen rotes und weißes Fleisch den Cholesterinspiegel gleichermaßen. Es stellte sich heraus, dass sowohl weißes als auch rotes Fleisch im Gegensatz zu pflanzlichen Proteinen das LDL-Cholesterin („schlechtes Cholesterin“) in etwa gleichem Maße erhöhen. Die Forscher weisen zudem darauf hin, dass man fleischlose Proteinquellen bevorzugen solle und dass weißes Fleisch nicht besser sei als rotes Fleisch.89
Eine weitere Meta-Studie weist auf die erheblichen Vorteile von pflanzlichem Protein im Vergleich zu Tierprotein hin. Denn der Ersatz von rotem Fleisch durch pflanzliche Eiweißquellen senkt auch laut einer 2019 im Fachmagazin Circulation veröffentlichten Meta-Analyse das Risiko für Herzerkrankungen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass pflanzliche Proteinquellen anstelle von rotem Fleisch zu einer Verbesserung der Blutfettwerte führen und damit zu einem verminderten Herzerkrankungsrisiko. Besonders wichtig ist, dass der Ersatz von rotem Fleisch durch Fisch das Risiko für Herzerkrankungen nicht reduziert!90
Die gesundheitlich negativen Folgen von Fleisch lassen sich auch anhand von Diäten verfolgen, die viel Fleisch beinhalten. Laut einer 2019 im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlichten Studie erhöht eine sogenannte „Paleo-Diät“ mit ihrem typisch hohen Fleischgehalt den TMAO-Spiegel. Trimethylamin-N-oxid (TMAO) ist ein Molekül, das bei der Verdauung von Fleisch, Eiern und Milchprodukten entsteht. TMAO ist ein Risiko- und Prognosemarker bei atherosklerotischen Gefäß- und Herzerkrankungen. Die Wissenschaftler verfolgten die TMAO-Spiegel und die Marker der Darmbakteriengesundheit für diejenigen, die eine „Paläo-Diät“ befolgten, zu der besonders Fleisch unter Ausschluss von Getreide und Milchprodukten gehört, und verglichen die Ergebnisse mit einer Kontrollgruppe. Der verringerte Verzehr von Kohlenhydraten, insbesondere aus ballaststoffreichem Getreide, und die erhöhte Aufnahme von Fett, gesättigten Fettsäuren, Tierprotein und Cholesterin in der Paläogruppe führen zu mehr Darmbakterien, die mit Herzerkrankungen und Entzündungen in Verbindung gebracht werden.91
Zum gleichen Ergebnis kommt eine 2018 im European Heart Journal veröffentlichte Studie. Danach erhöht der Konsum von rotem Fleisch die Konzentration von TMAO, das wiederum das Risiko für Herzerkrankungen steigert. Der Verzehr von rotem Fleisch erhöht die TMAO-Werte im Blut und im Urin der Teilnehmer und verringert auch deren Fähigkeit, TMAO auszuscheiden.92
Eine 2017 publizierte Studie untersuchte die TMAO-Konzentrationen bei 530 Teilnehmern und verfolgte die Anzahl der Herzattacken und Schlaganfälle. Diejenigen mit erhöhten TMAO-Werten haben nicht nur ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle, sondern auch an einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zu sterben.93
Fleischkonsum hat praktisch auf jedes Organ des Körpers einen negativen gesundheitlichen Effekt. So auch auf das Gehirn. Die 2019 publizierte Singapore Chinese Health Study untersuchte den Zusammenhang zwischen Fleischverzehr und kognitiven Störungen des Gehirns. Es konnte nachgewiesen werden, dass ein höherer Verzehr von rotem Fleisch im mittleren Lebensalter das Risiko für kognitive Störungen in späteren Jahren erhöht.94
Fleisch ist artfremd und kann daher als Fremdkörper im menschlichen Organismus erkannt werden, so dass der Körper entzündungsauslösende Antikörper bildet. Genau darüber berichten Wissenschaftler in einem Fachartikel. In menschlichem Gewebe können sogenannte Neu5Gc-Glycane nachgewiesen werden. Neu5Gc ist eine Sialinsäure, die durch den Konsum von Fleisch in den Menschen gelangt. Der Mensch kann diese Substanz selbst nicht bilden, so dass Fleisch die einzige Quelle ist. Der Mensch bildet allerdings Antikörper gegen Neu5Gc-Glycane, die dann eine chronisch erhöhte Entzündungsaktivität bewirken.95
Eine 2019 veröffentlichte Studie zeigte, dass der Verzehr von Fleisch die Bildung von Falten fördert. Die Studie mit 2753 Teilnehmern zeigt, dass Frauen mit einem hohen Verzehr von rotem Fleisch und Snacks mehr Falten im Gesicht aufweisen, dagegen Frauen mit einem hohen Verzehr von Obst weniger Falten.96
Eine hohe Zufuhr von Tierprotein aus Fleisch, Milchprodukten und Fisch erhöht das Diabetesrisiko, aber pflanzliches Protein nicht. Die ergab eine 2019 publizierte Studie mit 6822 Teilnehmern.31
Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass