Название | Vegan - Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht |
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Автор произведения | Ernst Walter Henrich |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783949104039 |
Daher ist es zielführender in der Ernährungsforschung ganze Ernährungsstile (omnivor, vegetarisch, vegan) miteinander zu vergleichen. Dies kann aber dann tückisch sein, wenn man undifferenziert vorgeht, weil eine vegane Ernährung sowohl gesund als auch ungesund sein kann. Diese undifferenzierte Gleichschaltung von ungesunder und gesunder veganer Ernährung ist nicht nur ein Problem der Presse und der Medizin, sondern auch der Ernährungsforschung. Man kann eine ungesunde und eine gesunde vegane Kost nicht einfach gleichsetzen, wenn man gesundheitlich relevante Ergebnisse erzielen möchte, weil die gesundheitlichen Folgen völlig entgegengesetzt sind. Diese Gleichsetzung ist nicht nur wissenschaftlich, sondern auch aus medizinischer Sicht fatal, weil die Ergebnisse kaum oder nicht verwertbar sind. Trotzdem geschieht dies regelmäßig. So stellte zum Beispiel 2019 die sogenannte „VeChi Diet Studie“ fest, dass 10 % der vegan ernährten Kinder ein zu geringes Gewicht hatten. Wenn aber nicht differenziert wird, wie die Kinder vegan ernährt wurden, also ungesund oder gesund vegan, dann ist das Ergebnis ernährungswissenschaftlich substanzlos und ohne Nutzen für die Praxis. Ganz im Gegenteil sind solche unwissenschaftlichen Studiendesigns ein gefundenes Fressen für die Presse, um die vegane Ernährung und insbesondere die vegane Kinderernährung zu diskreditieren und Eltern von der gesündesten Ernährung ihrer Kinder abzuhalten. Diese unsäglichen Presseartikel erscheinen ja bekanntlich immer wieder einmal, wenn ein angeblich vegan ernährtes Kind einen Gesundheitsschaden erlitten hat. Bei diesen Berichterstattungen wird dann nicht differenziert, ob das Kind überhaupt vegan ernährt wurde und wie es vegan ernährt wurde.
Umso erstaunlicher ist es, dass bei den meisten vergleichenden Untersuchungen von omnivorer, vegetarischer und veganer Ernährung trotzdem herauskommt, dass Veganer ein gesünderes Körpergewicht, weniger Herzkrankheiten, Diabetes, Krebs und weniger andere chronische Erkrankungen und eine geringere Mortalität aufweisen. Denn nach meinen Erfahrungen ernähren sich die meisten Veganer nicht wirklich gesund. Denn viele Veganer leben aus ethischen Gründen vegan und weniger aus gesundheitlichen Gründen. Trotzdem ist es mir ein Rätsel, warum nicht alle Veganer den positiven ethischen Aspekt des Veganismus mit dem Vorteil einer gesunden veganen Ernährung verbinden.
Besondere Bedeutung haben die herausragenden Studien der beiden renommierten amerikanischen Wissenschaftler Caldwell B. Esselstyn199 200 201 und Dean Ornish202, die die Auswirkungen einer gesunden veganen Ernährung mit vollwertigen pflanzlichen Nahrungsmitteln auf die koronare Herzerkrankung untersuchten, die bekanntlich die häufigste Todesursache in den westlichen Industrieländern ist. In diesen Studien wurde eindeutig nachgewiesen, dass eine gesunde vegane Ernährung die einzige wirksame Therapie ist, die eine koronare Herzkrankheit nicht nur zu stoppen, sondern sogar zu heilen vermag. Keine schulmedizinische oder alternative Therapie vermag das! Im Umkehrschluss dürfte sogar jedem Laien klar sein, dass eine Ernährung, die diese schwere Herzerkrankung heilen kann, sie selbstverständlich auch am besten verhüten kann. Selbst wenn es keine der anderen unzähligen Vorteile einer gesunden veganen Ernährung gäbe, dann müsste die Ausschaltung der häufigsten Todesursache für jeden mindestens durchschnittlich intelligenten Menschen ein ausreichender Grund für diese Ernährungsform sein.
Zusammenfassung
Fleisch schadet der Gesundheit enorm. Die kuriosen Empfehlungen, Fleisch wegen des Proteins oder wegen des Eisens zu konsumieren, sind medizinisch nicht nachvollziehbar und daher absurd. Denn sowohl das Tierprotein als auch das Häm-Eisen aus dem Fleisch können ganz erhebliche negative gesundheitliche Folgen haben.
Die meisten chronischen Erkrankungen sind mit dem Konsum von Fleisch und anderen Tierprodukten verbunden. Die Belege dafür, dass Fleisch – oft zusammen mit anderen Tierprodukten – Herz-Kreislauferkrankungen, Arteriosklerose, koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Schlaganfälle, Krebs, Diabetes, Demenz, Alzheimer, Impotenz, Depressionen usw. auslöst und fördert, sind überwältigend. Sogar die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft Fleischprodukte nach Auswertung der wissenschaftlichen Studien als krebserregend ein.
Die biologischen Prozesse der Krankheitsentstehung durch Fleisch sind mittlerweile gut geklärt und daher auch biologisch plausibel. Da Tierprotein das Wachstumshormon IGF-1 im menschlichen Körper ansteigen lässt und der IGF-1-Spiegel mit dem Krebsrisiko korreliert, besteht kein ernsthafter Zweifel daran, dass Fleisch Krebserkrankungen auslöst und fördert. Fleisch und Milchprodukte enthalten nicht nur Hormone, sondern stimulieren auch die Hormonbildung im menschlichen Körper, was wiederum besonders negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern hat. Die Hormonspiegel der Menschen werden durch Fleisch und Milch erhöht, die Menarche (erste Regelblutung) tritt früher auf und erwachsene Frauen kommen später ins Klimakterium (letzte Regelblutung), so dass insgesamt im Laufe des Lebens erhöhte Spiegel der Geschlechtshormone deutlich länger auf den Organismus einwirken – mit allen daraus folgenden negativen Konsequenzen für die Gesundheit.
Tierprotein lässt zusammen mit gesättigten Fetten, Transfetten und Cholesterin die Blutfettwerte steigen, die wiederum die bedeutendsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen darstellen.
Das Mikrobiom des Darms wird durch Fleischkonsum negativ beeinflusst, was ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellt. Die Quellen für karzinogene Umweltgifte wie PCB und Dioxine in der Nahrung sind ganz überwiegend Tierprodukte, so auch Fleisch.
Ein so ungesundes Nahrungsmittel wie Fleisch kann niemals Bestandteil einer „ausgewogenen gesunden Ernährung“ sein, so wie es von vermeintlichen „Experten“ immer noch propagiert wird. Erst recht sollten wir unseren Kindern kein Fleisch und keine sonstigen Tierprodukte zu essen geben. Denn Kinder verfügen noch über kein Ernährungswissen und können daher noch nicht selbst entscheiden, was für sie gesund ist. Den Erziehungsberechtigten obliegt es, ihren Kindern nach bestem Wissen und Gewissen die gesündeste Ernährung für den bestmöglichen Start in ein gesundes Leben auszuwählen.
Die Kenntnisse der Wissenschaft über die Gesundheitsschädlichkeit von Fleisch sind überwältigend eindeutig.
Kapitel 3
Eier – Studien und wissenschaftliche Fakten
Viele Studien zeigen den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Eiern und chronischen Krankheiten. In den USA dürfen Eier deshalb nicht als „gesund“, „nahrhaft“ oder „sicher“ beworben werden.203 Denn die Studien offenbaren: Je höher die Cholesterinaufnahme durch die Ernährung, desto höher das Krebsrisiko. Cholesterin kommt ausschließlich in tierlichen Produkten wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern vor. In pflanzlichen Nahrungsmitteln ist so gut wie überhaupt kein Cholesterin enthalten. Der Konsum von Eiern und dem darin enthaltenen Cholesterin ist mit einer Reihe unterschiedlicher Krebsarten assoziiert.204 Der Konsum von Eiern erhöht laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2016 das Risiko für fortgeschrittenen und tödlichen Prostatakrebs.205
Eine Studie aus dem Jahr 2015 stellt ein um 47 % erhöhtes Risiko für tödlichen Prostatakrebs durch den Konsum von Eiern fest.206
Durch den Verzehr von nur 2,5 Eiern pro Woche – also lediglich einem Ei alle 3 Tage – erhöhen Männer ihr Risiko für eine tödlich verlaufende Form von Prostatakrebs um 81 %, verglichen mit Männern, die weniger als ein halbes Ei pro Woche verzehren. Dies ergaben 2011 und 2012 publizierte Studien mit 27 607 Männern.166 167
Laut einer 2015 veröffentlichten Meta-Studie erhöht der Konsum von Eiern das Risiko von Eierstockkrebs deutlich.207
Eine Meta-Studie von 2014 zeigt eine deutliche Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Konsum von Eiern und Tumoren des Darms. Je mehr Eier konsumiert werden, desto höher ist das Risiko. Schon der Konsum von weniger als 3 Eiern pro Woche erhöht das Risiko um 19 %. 3 und mehr Eier pro Woche erhöhen das Risiko für Darmkrebs um 71 %.208
Bereits zwei oder mehr Eier pro