Vegan - Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht. Ernst Walter Henrich

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Название Vegan - Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht
Автор произведения Ernst Walter Henrich
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783949104039



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die Daten von 6000 Frauen der Women’s Health Study. Die Frauen nahmen an je drei kognitiven Funktionstests teil, die alle zwei Jahre durchgeführt wurden. Die Ergebnisse dieser Daten wurden mit den Ernährungsgewohnheiten der Frauen verglichen. Die Frauen, die am meisten gesättigte Fette und Transfette aus Fleisch und Milchprodukten aufnahmen, hatten die schlechtesten Gehirnfunktionen. Die kognitiven Leistungen und das Erinnerungsvermögen waren im Vergleich zu allen anderen Teilnehmerinnen am schlechtesten.62 Die Befunde sind insofern nicht erstaunlich, da die Schädigung der Arterien durch Arteriosklerose ein typisches Kennzeichen einer Ernährung mit Tierprodukten ist. Die koronare Herzkrankheit, die häufigste Todesursache in Industrieländern mit westlicher tierproduktlastiger Ernährung, ist ein typisches Beispiel dafür. Da fast immer alle Arterien des Körpers von der Arteriosklerose betroffen sind, ist es keine Überraschung, dass auch die Arterien zur Versorgung des Gehirns arteriosklerotische Plaques aufweisen und eine Minderleistung des Gehirns resultiert.

      Es ist nicht erstaunlich, dass Milchkonsum die Sterblichkeit erhöht. Laut einer Studie, die 2017 im American Journal of Epidemiology veröffentlicht wurde, erhöht ein hoher Milchverbrauch (drei Gläser Milch pro Tag) die Gesamtmortalität deutlich. Die Wissenschaftler untersuchten den Milch-, Obst- und Gemüsekonsum von mehr als 140 000 Menschen. Die Personen, die die meiste Milch und die wenigsten Portionen Obst oder Gemüse konsumieren, haben deutlich höhere Sterblichkeitsraten. Das Risiko erhöht sich bei Frauen um fast das Dreifache.63

      Im Jahr 2014 publizierten Wissenschaftler der Frankfurt University of Applied Sciences eine Studie über den Zusammenhang von Milch und Krebs. Im Gegensatz zu bisherigen Studien wurde der Effekt der Ernährung nicht durch einen Vergleich zwischen den verschiedenen Ländern ermittelt. Die Auswirkung der Ernährung auf die Mortalität aufgrund von Krebs wurde dadurch identifiziert, dass die Veränderung der Ernährung in den Ländern mit einer Veränderung der Mortalitätsraten in den Ländern verglichen wurde. Mit den Daten der World Health Organization (WHO) und der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) untersuchte die Studie den kausalen Zusammenhang zwischen Milchkonsum und der Mortalität durch Prostatakrebs und Eierstockkrebs.

      Die Analyse basiert auf 50 Staaten und deren Mortalitätsraten aufgrund von Prostatakrebs und Eierstockkrebs im Zeitraum von 1990 bis 2008 sowie den Ernährungsdaten dieser Länder von 1961 bis 2008. In den Ländern, in denen der Milchkonsum sehr gering ist bzw. war (< 3 % der Kalorienaufnahme), ist die Mortalitätsrate beider Arten von Krebs relativ gering (Ägypten, Südkorea, Philippinen, Sri Lanka, Thailand). In den Staaten, in denen der Milchkonsum sehr hoch ist bzw. war (> 11 % der Kalorienaufnahme), ist die Sterblichkeit an Prostatakrebs deutlich überdurchschnittlich (Australien, Finnland, Irland, Niederlande, Norwegen, Schweden, Schweiz). Ein Anstieg des Milchanteils an der gesamten Kalorienzufuhr innerhalb der vorangegangenen 25 Jahre erhöht statistisch signifikant die Mortalitätsrate aufgrund von Prostatakrebs.

      Relevant für die Sterblichkeit sind zudem die Zuckeraufnahme sowie die Aufnahme anderer tierlicher Produkte wie Fleisch, Fisch und Fett. Auch hinsichtlich Eierstockkrebs ist ein eindeutig schädlicher Effekt der Milch, der Gesamtkalorienaufnahme sowie von raffiniertem Zucker erkennbar. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Reduktion des Milchverbrauchs auf 1 % der gesamten Kalorienzufuhr die Zahl der Todesfälle aufgrund von Prostatakrebs um 30 % bis 65 % reduzieren würde. Diese Studie zeigt mehr als deutlich, dass sich der im Querschnitt von Ländern gefundene positive Zusammenhang zwischen Milchkonsum und Mortalität aufgrund von Krebs robust nachweisen lässt.64 Der Universitätsprofessor Tobias Hagen kommentierte die Ergebnisse seiner Studie so: „In Bezug auf Prostatakrebs sind die Ergebnisse nicht revolutionär. Zu dem Ergebnis, dass Milchprodukte das Risiko erhöhen, kommen im Jahr 2007 auch der World Cancer Research Fund und das American Institute for Cancer Research bei der Auswertung von 25 Studien zu den Effekten von Milchprodukten sowie 38 Studien zu den Effekten von Milch.“65

      Laut einer Studie, die 2016 im American Journal of Clinical Nutrition publiziert wurde, erhöhen Milchprodukte und andere tierliche Fette das Risiko für Herzerkrankungen. Bei 222 234 Personen überwachten Wissenschaftler die Fettaufnahme und die Inzidenzraten kardiovaskulärer Erkrankungen. Der Ersatz von Milchfett durch pflanzliche und mehrfach ungesättigte Fette verminderte das Herzerkrankungsrisiko deutlich.66

      Es ist bekannt, dass Kuhmilch schmerzhafte Koliken bei Babys verursachen kann. Auch deshalb sollte man Babys keine Kuhmilch geben. Studien konnten belegen, dass es bei den schmerzhaften Koliken von Babys nur eine wirklich wirksame Behandlung gibt: Der Verzicht auf Kuhmilch.67 Und der Verzicht auf Kuhmilch gilt auch für stillende Mütter. Denn die Proteine der Kuhmilch gelangen bis in die Muttermilch, die das Baby trinkt und dann Koliken verursachen können!68

      Viele Kleinkinder leiden unter Verstopfung und äußerst schmerzhaften Analfissuren. Viele Studien haben sich damit beschäftigt und einen Zusammenhang mit Milch nachgewiesen. Lässt man aus der Ernährung der Kinder Milch und alle anderen Milchprodukte weg, so verschwindet die Verstopfung und die Analfissur heilt vollständig ab.69

      Manchmal hört oder liest man, dass Milch und Käse zwar nicht gesundheitsförderlich seien, dagegen Joghurt aber schon. Dies widerlegt eine Studie aus dem Jahr 2015.70 Diese Studie wurde in der Fachzeitschrift Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics veröffentlicht. Danach hat der Konsum von Joghurt keine positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität. Die Wissenschaftler verfolgten 4445 Teilnehmer im Rahmen der ENRICA-Studie (Ernährung und Herz-Kreislauf-Risiko in Spanien) für 3,5 Jahre und überwachten ihre Ernährung. Diejenigen, die eine oder mehrere Portionen Joghurt täglich konsumierten, zeigten keine Verbesserung der körperlichen oder geistigen Gesundheit im Vergleich zu denen, die weniger oder keinen Joghurt verzehrten. Bei einem täglichen Konsum von Joghurt konnte sogar eine Tendenz zu einer geringeren mentalen Leistungsfähigkeit gefunden werden.

      Für Menschen ist nur humane Muttermilch gesund, und zwar nur in den ersten Lebensmonaten. Kuhmilch ist dagegen immer ungesund. Dies liegt nicht nur an den naturgegebenen gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen wie Hormone, Tierproteine, gesättigte Fette, Transfette usw., sondern auch an den höchst gefährlichen kanzerogenen Umweltgiften, die bei Milchkonsum gar nicht zu vermeiden sind. Diese gefährlichen Umweltgifte sind zum Beispiel Dioxine und PCB, denen man nicht entkommen kann. In den Pflanzen sind sie noch relativ niedrig konzentriert, wohingegen das Tier die Gifte konzentriert speichert. Daher sind alle Tierprodukte wie Milch, Fleisch, Fisch und Eier mit kanzerogenen Umweltgiften belastet. Eine 2015 vom deutschen Umweltbundesamt publizierte wissenschaftliche Analyse zu Umweltgiften in Nahrungsmitteln zeigt eindeutig, dass die Aufnahme der krebserregenden Umweltgifte Dioxin und PCB mit der Nahrung zu über 90 % über fetthaltige tierliche Lebensmittel wie Milch, Fleisch, Fisch und Eier erfolgt!71 Deshalb hier einige Zitate aus der Publikation „Dioxine und dioxinähnliche PCB in Umwelt und Nahrungsketten“ des Umweltbundesamts71:

       „Besonders kritisch ist die hohe Toxizität und Ökotoxizität in Kombination mit der Langlebigkeit (Persistenz) der Dioxine und dl-PCBs sowie ihrer Tendenz, sich in Lebewesen anzureichern (Bioakkumulation).“

       „Dioxine und dl-PCB sind langlebige Stoffe, die in der Umwelt nur sehr schwer abgebaut werden und sich in Lebewesen anreichern (Bioakkumulation). Für Menschen und Tiere sind sie sehr giftig. Stoffe mit dieser Kombination von Eigenschaften sind besonders gefährlich und werden auch als PBT- bzw. vPvB-Stoffexxx bezeichnet.“

       „Die Dioxin- und dl-PCB-Aufnahme durch den Menschen erfolgt zu über 90 % mit der Nahrung über fetthaltige tierliche Lebensmittel wie Milch, Fleisch, Fisch und Eier. Nahezu zwei Drittel dieser Aufnahme erfolgt über den Verzehr von Fleisch und Milchprodukten. Fische sind zwar – je nach Fettgehalt – vergleichsweise höher mit Dioxinen belastet, werden jedoch in kleinen Mengen in Deutschland konsumiert. Entscheidend für die toxische Wirkung sind jedoch nicht die tägliche Aufnahme, sondern die Anreicherung im Fettgewebe und in der Leber und die dabei entstehende Belastung im menschlichen Körper.“

      Die dauerhafte Belastung mit diesen krebsauslösenden Umweltgiften ist schon aus medizinischer Sicht schwer erträglich. Der wirkliche Skandal besteht aber darin, dass in Anbetracht dieser Umstände Milch, Fleisch,