Das Passagen-Werk. Walter Benjamin

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Название Das Passagen-Werk
Автор произведения Walter Benjamin
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9788026829706



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/ Voici néanmoins un grand défaut: il n’y a pas progrès. Hélas! non, ce sont des rééditions vulgaires, des redites. Tels les exemplaires des mondes passés, tels ceux des mondes futurs. Seul, le chapitre des bifurcations reste ouvert à l’espérance. N’oublions pas que tout ce qu’on aurait pu être ici-bas, on l’est quelque part ailleurs. / Le progrès n’est ici-bas que pour nos neveux. Ils ont plus de chance que nous. Toutes les belles choses que verra notre globe, nos futurs descendants les ont déjà vues, les voient en ce moment et les verront toujours, bien entendu, sous la forme de sosies qui les ont précédés et qui les suivront. Fils d’une humanité meilleure, ils nous ont déjà bien bafoués et bien conspués sur les terres mortes, en y passant après nous. Ils continuent à nous fustiger sur les terres vivantes d’où nous avons disparu, et nous poursuivront à jamais de leur mépris sur les terres à naître. / Eux et nous, et tous les hôtes de notre planète, nous renaissons prisonniers du moment et du lieu que les destins nous assignent dans la série de ses avatars. Notre pérennité est un appendice de la sienne. Nous ne sommes que des phénomènes partiels de ses résurrections. Hommes du XIXe siècle, l’heure de nos apparitions est fixée à jamais, et nous ramène toujours les mêmes, tout au plus avec la perspective de variantes heureuses. Rien là pour flatter beaucoup la soif du mieux. Qu’y faire? Je n’ai point cherché mon plaisir, j’ai cherché la vérité. Il n’y a ici ni révélation, ni prophète, mais une simple déduction de l’analyse spectrale et de la cosmogonie de Laplace. Ces deux découvertes nous font éternels. Est-ce une aubaine? Profitons-en. Est-ce une mystification? Résignons-nous / … / Au fond, elle est mélancolique cette éternité de l’homme par les astres, et plus triste encore cette séquestration des mondes-frères par l’inexorable barrière de l’espace. Tant de populations identiques qui passent sans avoir soupçonné leur mutuelle existence! Si, bien. On la découvre enfin au XIXe siècle. Mais qui voudra y croire? / Et puis, jusqu’ici, le passé pour nous représentait la barbarie, et l’avenir signifiait progrès, science, bonheur, illusion! Ce passé a vu sur tous nos globes-sosies les plus brillantes civilisations disparaître, sans laisser une trace, et elles disparaîtront encore sans en laisser davantage. L’avenir reverra sur des milliards de terres les ignorances, les sottises, les cruautés de nos vieux âges! / A l’heure présente, la vie entière de notre planète, depuis la naissance jusqu’à la mort, se détaille, jour par jour, sur des myriades d’astres-frères, avec tous ses crimes et ses malheurs. Ce que nous appelons le progrès est claquemuré sur chaque terre, et s’évanouit avec elle. Toujours et partout, dans le camp terrestre, le même drame, le même décor, sur la même scène étroite, une humanité bruyante, infatuée de sa grandeur, se croyant l’univers et vivant dans sa prison comme dans une immensité, pour sombrer bientôt avec le globe qui a porté dans le plus profond dédain, le fardeau de son orgueil. Même monotonie, même immobilisme dans les astres étrangers. L’univers se répète sans fin et piaffe sur place. L’éternité joue imperturbablement dans l’infini les mêmes représentations.« A Blanqui: L’éternité par les astres Hypothèse astronomique Paris 1872 p 73-76 Der fehlende Abschnitt verweilt bei der »consolation« der Vorstellung, daß die auf der Erde entrückten Lieben unserm Ebenbild auf einem andern Stern als Ebenbilder zur Stunde Gesellschaft leisten. [D 7; D 7 a]

      »Denken wir diesen Gedanken in seiner furchtbarsten Form: das Dasein, so wie es ist, ohne Sinn und Ziel, aber unvermeidlich wiederkehrend, ohne ein Finale in’s Nichts: ›die ewige Wiederkehr‹. [p 45] … Wir leugnen Schluß-Ziele: hätte das Dasein eins, so müßte es erreicht sein.« Friedrich Nietzsche: Gesammelte Werke München 〈1926〉 XVIII (Der Wille zur Macht, Erstes Buch) p 46 [D 8, 1]

      »Die Lehre der ewigen Wiederkunft würde gelehrte Voraussetzungen haben.« Nietzsche: Ges. Werke München XVIII p 49 (Der Wille zur Macht, Erstes Buch) [D 8, 2]

      »Die alte Gewohnheit aber, bei allem Geschehen an Ziele … zu denken, ist so mächtig, daß der Denker Mühe hat, sich selber die Ziellosigkeit der Welt nicht wieder als Absicht zu denken. Auf diesen Einfall – daß also die Welt absichtlich einem Ziele ausweiche … – müssen alle Die verfallen, welche der Welt das Vermögen zur ewigen Neuheit aufdecretiren mochten [p 369] … Die Welt, als Kraft, darf nicht unbegrenzt gedacht werden, denn sie kann nicht so gedacht werden … Also – fehlt der Welt auch das Vermögen zur ewigen Neuheit.« Nietzsche: GW XIX 〈München 1926〉 p 370 (Der Wille zur Macht, Viertes Buch) [D 8, 3]

      »Die Welt … lebt von sich selber: ihre Excremente sind ihre Nahrung.« Nietzsche: GW XIX p 371 (Der Wille zur Macht, Viertes Buch) [D 8, 4]

      Die Welt »ohne Ziel, wenn nicht im Glück des Kreises ein Ziel liegt, ohne Willen, wenn nicht ein Ring zu sich selber guten Willen hat.« Nietzsche: Gesammelte Werke München XIX p 374 (Der Wille zur Macht, Viertes Buch) [D 8, 5]

      Zur ewigen Wiederkunft: »Der große Gedanke als Medusenhaupt: alle Züge der Welt werden starr, ein gefrorener Todeskampf.« Friedrich Nietzsche: Gesammelte Werke München 〈1925〉 XIV Aus dem Nachlaß 1882-1888 p 188 [D 8, 6]

      »Wir schufen den schwersten Gedanken, – nun laßt uns das Wesen schaffen, dem er leicht und selig ist!« Nietzsche: Gesammelte Werke München XIV Aus dem Nachlaß 1882-1888 p 179 [D 8, 7]

      Analogie der späten Hinwendung zu den Naturwissenschaften bei Engels und bei Blanqui⁠〈.〉 [D 8, 8]

      »Wenn die Welt als bestimmte Größe von Kraft und als bestimmte Zahl von Kraftcentren gedacht werden darf – und jede andre Vorstellung bleibt … unbrauchbar –, so folgt daraus, daß sie eine berechenbare Zahl von Combinationen, im großen Würfelspiel ihres Daseins, durchzumachen hat. In einer unendlichen Zeit würde jede mögliche Combination irgendwann einmal erreicht sein; mehr noch: sie würde unendliche Male erreicht sein. Und da zwischen jeder Combination und ihrer nächsten Wiederkehr alle überhaupt noch möglichen Combinationen abgelaufen sein müßten …, so wäre damit ein Kreislauf von absolut identischen Reihen bewiesen … Diese Conception ist nicht ohne Weiteres eine mechanistische: denn wäre sie das, so würde sie nicht eine unendliche Wiederkehr identischer Fälle bedingen, sondern einen Finalzustand. Weil die Welt ihn nicht erreicht hat, muß der Mechanismus uns als unvollkommne und nur vorläufige Hypothese gelten.« Nietzsche: Gesammelte Werke München 〈1926〉 XIX p 373 (Der Wille zur Macht, Viertes Buch) [D 8 a, 1]

      In der Idee der ewigen Wiederkunft überschlägt der Historismus des 19ten Jahrhunderts sich selbst. Ihr zufolge wird jede Überlieferung, auch die jüngste, zu der von etwas, was sich schon in der unvordenklichen Nacht der Zeiten abgespielt hat. Die Tradition nimmt damit den Charakter einer Phantasmagorie an, in der die Urgeschichte in modernster Ausstaffierung über die Bretter geht. [D 8 a, 2]

      Nietzsches Bemerkung, die Lehre von der ewigen Wiederkunft schließe den Mechanismus nicht ein, scheint das Phänomen des perpetuum mobile (nichts anderes würde die Welt nach seiner Lehre sein) als Instanz gegen die mechanistische Weltauffassung geltend zu machen. [D 8 a, 3]

      Zum Problem: Moderne und Antike. »Jenes haltlos und sinnlos gewordene Dasein und diese unfaßlich und unsinnlich gewordene Welt kommen zusammen im Wollen der ewigen Wiederkunft des Gleichen als dem Versuch: auf der Spitze der Modernität im Sinnbild zu wiederholen das griechische Leben im lebendigen Kosmos der sichtbaren Welt.« Karl Löwith: Nietzsches Philosophie der ewigen Wiederkunft des Gleichen Berlin 1935 p 83 [D 8 a, 4]

      »L’éternité par les astres« ist vier, spätestens fünf Jahre nach Baudelaires Tod geschrieben (gleichzeitig mit der Commune de Paris?) – Es zeigt sich in dieser Schrift, was die Sterne in der Welt anrichten, aus der Baudelaire sie mit gutem Grunde ausschloß. [D 9, 1]

      Die Idee der ewigen Wiederkunft zaubert aus der Misere der Gründerjahre die Phantasmagorie des Glücks hervor. Diese Lehre ist ein Versuch, die einander widersprechenden Tendenzen der Lust mit einander zu vereinbaren: die der Wiederholung und die der Ewigkeit. Dieser Heroismus ist ein Gegenstück zu dem Heroismus von Baudelaire, der aus der Misere des second empire die Phantasmagorie der Moderne hervorzaubert. [D 9, 2]

      Der Gedanke der ewigen Wiederkehr kam auf als die Bourgeoisie der bevorstehenden Entwicklung der von ihr ins Werk gesetzten Produktionsordnung