Gott & Co. L. Kin

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Название Gott & Co
Автор произведения L. Kin
Жанр Социология
Серия
Издательство Социология
Год выпуска 0
isbn 9783947397044



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definiert den Thetan als eine Bewußtheit-von-Bewußtheits-Einheit und außerdem als „Energie-Raum-Produktionseinheit“ 1: Er erschafft seine Gedanken, seine Emotionen und seinen geistigen Raum und ist sich dessen bewußt. Ebenso ist er sich der Gedanken, Emotionen und Sinneseindrücke bewußt, die von seiner Umgebung auf ihn einströmen und wie er dazu respondiert. Er ist sich bewußt, daß er bewußt ist. Könnte man diese Bewußtheitshöhe fortwährend haben und halten, so bliebe man von Gedanken und Emotionen genauso unberührt wie ein Berggipfel von Regenwolken. Dieser Zustand, daß man zwar der Bewegende ist, sich selbst aber nicht bewegt, ist die Essenz des Statischen.

      Statisch sein ist unglücklicherweise kein „automatischer“ Zustand, sondern befindet sich auf einer gleitenden Skala von voller Bewußtheit hinunter zu Nichtbewußtheit. Der Thetan mag sich durch Nachlässigkeit seines Geburtsrechtes der vollen statischen Bewußtheit begeben und sich auf niederer Ebene fixiert wiederfinden. In dem Bestreben, dies umzukehren, fühlen sich Menschen zu Religion und mystischen Praktiken hingezogen. Sie möchten diese selbsterrichtete Barriere von Nichtwissen durchbrechen, ihre untere Hälfte mit ihrer oberen Hälfte wieder in Verbindung bringen und mit sich selbst eins sein.

      Dieses Durchbrechen der aus Nichtwissen bestehenden Barrieren wird im Osten „Samadhi“ oder „Satori“ genannt; gewöhnlich findet man dies mit „Erleuchtung“ übersetzt. Eine bessere Übersetzung wäre vielleicht „ein Erwachen“, denn schließlich sieht man in einem solchen Moment kein Licht sondern erwacht im Zustand „Bodhi“, seiner wahren geistigen Natur. Ein Licht zu sehen, bedeutet nichts weiter, als daß man irgendeines Energiephänomens gewahr wurde, doch Bodhi, die wahre Natur des Statischen, steht weit darüber. Statt daß man also im Moment des Erwachens etwas sieht, ist es eher so, daß man erkennt und mit größter Gewißheit weiß, daß es letztlich nichts zu sehen, hören oder erfahren gibt. Im Vergleich sprechend ist es etwa so, als hätte man die ganze Zeit aus einem Fenster geschaut und sich der schönen Aussicht erfreut, nur um eines Tages zu entdecken, daß das Fenster auf die Wand gemalt ist, die Wand selbst nicht dicker als die Tapete – und daß dahinter Leere herrscht, und nichts als Leere.

      Bodhi geht mit der Fähigkeit einher, alles wie auch nichts „haben“ (tolerieren) zu können, ohne sich zu ducken, zu entweichen, zu attackieren, zu ignorieren oder irgendeinen anderen Mechanismus zu verwenden. Man würde es nehmen, wie es kommt, ohne seinen Humor und seine Heiterkeit zu verlieren. Diese Fähigkeit wird als Havingness bezeichnet (Habendheit oder Habenkönnen). Als Jesus Christus empfiehlt, die andere Wange darzubieten, fordert er damit also nicht zu einer Demonstration von Schwäche und Zahmheit auf, sondern von Stärke, von Havingness. „Du kannst mir ruhig noch eine herunterhauen! Ich kann es haben. Es macht mir nichts aus. Ich bin stärker als Du.“

      Das totale Nichts zu „haben“ würde bedeuten, die Abwesenheit von absolut allem tolerieren zu können. Dies ist unglaublich schwierig, weil das Konzept von „jemand sein“, von Ego, schon ein Etwas darstellt und man letztlich auch hiervon lassen müßte! Aber, aber, aber dann wäre man ja nichts mehr … Wie furchtbar! Ein Zen-Meister jedoch würde hierzu sagen: „Na, großartig! Wer braucht denn schon ein Ego? Wirf es weg!“

      Das Ego, so real es auch auf einer bestimmten Existenzebene sein mag, erschafft die Illusion von Dualität und versperrt den Weg zu einer höheren Existenzebene jenseits von Dualität. Die Ebene von Nicht-Dualität, wo „Eins-Sein“ und „Nichts-Sein“ miteinander verschmelzen, wird im Buddhismus als „Nirwana“ bezeichnet. Die Bewußtheit von Nirwana zu halten, während man gleichzeitig „hier unten“ auf dem Spielfeld der Welt zugange ist, ohne aber dabei in die Falle des Mest-Universums zu geraten – das ist der wahre Test für Erleuchtetheit.

      Durch die spezifisch scientologische Selbsterkenntnis-Technik namens Auditieren – der Kontext bietet sich an, dies zu erläutern – entsteht ein schrittweise geistiges Erwachen. Sitzung für Sitzung erkennt man: „Ich bin nicht dies, ich bin nicht jenes“. Alle die Geschehnisse, Bilder und Massen, mit denen man sich bislang identifizierte, erlebt man schließlich als „nicht Ich“. Auf einer feineren Wahrnehmungsstufe wird man sich anschließend auch noch der negativen Postulate bewußt, mit denen man sich selbst ausbremst, weiß auch hier: „Ich bin nicht dies“ und streicht sie.

      „In der Verfolgung des Tao fällt jeden Tag etwas von einem ab“, wie das Tao-teking, ein chinesisches Weisheitsbuch, sagt. Laotse, sein Autor, gibt wie folgt über das Wesen des Tao Auskunft: „Es ist jenseits aller Form. Es ist jenseits allen Klangs. Es ist unberührbar. Es kehrt ins Nichts zurück. Als Form der Formlosigkeit, als Bild der Bildlosigkeit, nennt man es undefinierbar und jenseits aller Vorstellungskraft.“

      Oft wird die Suche nach Erleuchtung als eine Flucht angesehen, um allen Unannehmlichkeiten des Lebens aus dem Wege zu gehen. Viel eher stellt sie jedoch ein Integration dar, eine Ganzheit, wo das Leben in aller Fülle verstanden und mit Freude erfahren wird.

      Aus was besteht denn nun eigentlich dieses geistige Mest? Bis hierher wurde einfach davon ausgegangen, daß es existiert (in Form von Willenskraft und Emotion), und es steht zu hoffen, daß der Leser auf der Grundlage seiner eigenen Beobachtungen zustimmen konnte. Wie aber entsteht es? Laut Hubbard besteht geistige Energie aus Aufmerksamkeits-Einheiten. Da er für dieses Phänomen eine Vielzahl von Ausdrücken verwendet, um zwischen unterschiedlichen Funktionen zu unterscheiden, ziehe ich persönlich es vor, sie mit dem Sammelnamen „Thetapartikel“ oder „Thetaquanten“ zu benennen. Es handelt sich um sehr feine vibrierende Quantitäten von geistiger Energie, vergleichbar den in der Physik beobachteten sub-atomischen Quanten, von denen behauptet wird, daß sie die subtilsten entdeckbaren Partikel im physischen Universum seien, weit unterhalb der Ebene von Atomen.

      Hubbard bemerkt, das „Elektronik derselben Wirklichkeitskategorie zugehört wie Gedanken, aber eine niedrigere und gröbere Manifestation derselben darstellt“, und daß „die Gesetzmäßigkeiten des Theta-Universums denen von Elektromagnetismus und Schwerkraft parallel sind“1. Und genau wie die Physiker mit Hilfe ihrer Linearbeschleuniger die Existenz sub-atomischer Quanten nachweisen, kann die Existenz geistiger Partikel oder Thetaquanten mit Hilfe des „E-Meters“ nachgewiesen werden, Hubbards übelbeleumundetem, von den Medien zerrissenem, aber dennoch weithin nachgeahmtem und benutztem ElektroPsychometer. (Das E-Meter ist ein Instrument zur Ortung von Mentalenergie und wird oft beim Auditieren verwendet. Seine genauen Funktionen werden im 2. Kapitel beschrieben.)

      Auf was auch immer man Aufmerksamkeit richtet, wird durch die Thetaquanten energetisiert, aus denen Aufmerksamkeit essentiell besteht. Diese Energie läßt sich zum Verschwinden bringen, wenn man erkennt, daß man sie an einem bestimmten Ort plazierte, und auch den Entschluß (ein Postulat) findet, der dieser Handlung vorausging.

      Man könnte eine Person auffordern, ihre Aufmerksamkeit auf ein Objekt zu richten, oder sie bitten, ihre Aufmerksamkeit konzentriert mitten in der Luft zu halten, und würde auf dem EMeter eine korrespondierende Reaktion erkennen. Dies läßt sich sogar mit einzelnen Thetapartikeln demonstrieren, egal auf welche Distanz. Der Thetan ist in der Lage, seine Partikel zu entdecken, wo immer sie sich auch befinden mögen. Schließlich ist er selbst es, der sie erschuf; sie sind sozusagen sein eigenes „Fleisch und Blut“. In ihnen gespeichert finden sich Postulate und Emotionen, die zum Zeitpunkt der Erschaffung der Aufmerksamkeitspartikel vorlagen, und deshalb kann der Thetan sie problemlos wiederfinden und entschaffen (wenn er will). Physischer Raum ist dabei kein Hindernis, denn schließlich handelt es sich hier um geistigen Raum, der sich nicht in Kilometern bemessen läßt, sondern nur mit Bezug auf das Vorhandensein von Affinität oder deren Abwesenheit.

      Manche bringen es fertig, ihre „geparkten“ Thetapartikel in einer Entfernung von Millionen von Lichtjahren in einem entfernten Teil dieser Galaxis oder einer anderen zu entdecken. In ihrem Versuch, eine unerwünschte Einstellung, Emotion, Empfindung oder einen Schmerz abzubauen, fühlen sie sich zu ihnen hingezogen. Die Nadelausschläge auf dem E-Meter spielen dabei die Rolle eines Geigerzählers und zeigen den Weg; auf diese Weise kann das auslösende Geschehnis, aufgrund dessen sich die Aufmerksamkeit ja zusammenballte,