Gott & Co. L. Kin

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Название Gott & Co
Автор произведения L. Kin
Жанр Социология
Серия
Издательство Социология
Год выпуска 0
isbn 9783947397044



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des Ausräumens unterdrückter Geschehnisse in vergangenen Leben ist ein geklärter Geist; eine Person, die dieses Endphänomen erlangt hat, wird als „Clear“ bezeichnet. Obwohl eine solche Person eine Menge „schlechten Karmas“ abgetragen hat, hat sie bei weitem nicht jedes einzelne traumatische Geschehnis der letzten paar tausend Jahre auf ihrer Zeitspur gefunden und ausgelöscht, gewiß nicht – aber sie sieht sich in die Lage versetzt, damit fertig zu werden, wenn solche Erinnerungen auftauchen, indem sie beständig einen geistigen Reinigungsprozeß vornimmt. Sie hat die Fähigkeit erworben, solche Erinnerungen zu „haben“, auch wenn sie von der Umgebung restimuliert werden. Sie kann mit geistigem Mest selbstständig fertigwerden, läßt sich davon nicht beeindrucken und identifiziert sich nicht damit. Und, wie es eben so ist mit den Fähigkeiten, ist man selbst verantwortlich dafür, sie intakt zu halten – tut man dies nicht, so verkommen sie und man ist nicht länger ein Clear. Clear zu sein beschränkt sich übrigens nicht auf ein einziges Leben, vorausgesetzt, man hält die damit verbundenen Fähigkeiten in gutem Zustand. Vor einigen Jahren erzählte mir ein Clear (sagen wir, sein Name wäre Steve), er hätte schon nach wenigen Stunden des Auditierens und praktisch in der ersten Sitzung, die er in diesem Leben überhaupt gehabt hatte, herausgefunden, daß er schon in seinem vergangenen Leben Clear geworden wäre. Damals wie auch jetzt lebte er in Birmingham. Er konnte sich detailliert an die kleine Auditiergruppe erinnern, an der er damals teilnahm, wie auch an die Leiterin, in deren Wohnzimmer alles stattfand. Steve, damals schon ein älterer Mann, verstarb bald, nachdem er Clear geworden war. Nachdem er sich all dies in seiner Sitzung zurückgerufen hatte, ging Steve heim nach Birmingham, um zu schauen, ob diese Dame noch immer unter derselben Adresse lebte. So war es. Er, nun ein junger Mann von etwa 20 Jahren, klingelte an der Tür und wartete. Sie, nun eine ältere Dame in ihren Siebzigern, öffnete die Tür und sagte, leicht verwundert beim Anblick des grinsenden jungen Mannes vor ihr: „Ja, bitte? Was wünschen Sie?“ Woraufhin er sagte: „Erkennen Sie mich denn nicht?“ Und da fiel der Groschen! Woraufhin man sich umarmte und auf die Wangen küßte und sich im Wohnzimmer bei vielen Tassen Tee Geschichten aus den alten Tagen erzählte.

      Es gibt verschiedene Stufen der Geklärtheit – man könnte Clear sein mit Bezug auf die eigenen vergangenen Leben, mit Bezug auf die anhängenden Entitäten, auf das den Körper organisierende Energiefeld, auf die zwanghafte Interaktion zwischen einem selbst und dem physikalischen Universum, usw. Ein Clear im vollen Wortsinne wäre ein völlig unaberriertes Wesen. Er stünde nicht unwissentlich in Verbindung mit irritierenden Gedanken oder Bildern aus irgendeiner Quelle, nein, er wäre genau Hier und Jetzt, in der Gegenwart, ohne jede Ablenkung. Demzufolge würde man vom ihm die Fähigkeit erwarten, den Anforderungen einer gegebenen Situation in vollstem Maße gerecht zu werden und jegliche Schwierigkeit zum größten Vorteil aller Betroffenen zu lösen. Und tatsächlich wäre er, um seine Geklärtheit aufrecht zu erhalten, geradezu gezwungen, „optimale Lösungen“ nach dem Prinzip des größten gemeinsamen Guten anzustreben. Seine gedankliche Leitlinie dabei wäre, daß ihm Integrität und Ehre wichtiger sind als sein unmittelbares Leben4. Auf diese Weise käme er aus jeder Situation heraus, ohne auf irgendjemanden oder irgendetwas böse zu sein oder solcherlei Empfindungen von anderen zu empfangen. Er würde damit nicht in seine eigene Vergangenheit hineingesogen, sondern bliebe frei für den jeweils nächsten Augenblick.

      In seinen Handlungen würde er nicht ein großes geräuschvolles Ego heraushängen lassen, sondern sich harmonisch auf die Gegebenheiten einstimmen. Obgleich in voller Kontrolle der Situation, wäre er kaum zu bemerken. Seine Taten wären von keiner Angestrengtheit begleitet – Fähigkeiten, die in der Philosophie des Tao-teking als „Wu-Wei“ bezeichnet werden: müheloses Tun.

      Hubbards Konzept vom „Sein“ ist dem Wu-Wei eng verwandt. „Wenn man sich nicht zu sein traut, wird man natürlich anfangen, logisch zu werden.“5 Dies bedeutet, daß man beginnt hinterherzuhinken, sobald man seine Spontanität verloren hat; man denkt, überlegt und muß zu „logischen Folgerungen“ kommen – während die Situation einem unter den Händen davonläuft. Man machte den Fehler, nicht auf intuitive Weise alle in dieser besonderen Situation gegebenen Faktoren „zu sein“. Man verlor seine Eingestimmtheit. Dies ist die Quelle von Hast, falschen Entscheidungen und Fehlern. „Herumdenken“ kann keine innere Gewißheit ersetzen. Durch das Sein zu wissen ist Weisheit und dem Datenwissen übergeordnet (Fak. 28).

      Ein hübsches Beispiel hierfür wird in der Autobiographie des indischen Yogis Yogananda gegeben6. Auf seinem Weg nach Amerika im Jahre 1920 – er fuhr mit dem Dampfschiff – bat man Yogananda, eine Rede zu halten, doch zu jener Zeit war sein Englisch allenfalls rudimentär. Jedoch verlieh ihm sein fester Glaube an Gott und seine Gewißheit, daß er es irgendwie schaffen würde, die Stärke, auf das Podium zu treten und dem erwartungsvollen Publikum ins Auge zu blicken – woraufhin ein höchst peinliches Schweigen erfolgte. Die Zuhörerschaft kicherte. Aber unversehens war Yogananda „innerhalb“ der englischen Sprache und hielt eine feurige Rede zum Thema Hinduismus, die ihm einen wahren Beifallsturm einbrachte. Man erzählte ihm anschließend, daß sein Englisch absolut brilliant sei. Als das Ereignis vorüber war, hatte Yogananda keine Ahnung, was sich zugetragen hatte oder wie es dazu gekommen war. Irgendwie hatte er es fertig gebracht „englisch zu sein“ und die englische Sprache sprudelte nur so aus ihm heraus.

      Die beiden hier genannten Fähigkeiten – im Hier und Jetzt zu bleiben und optimale Lösungen zu finden – sind die beiden Grundbausteine ethischen Verhaltens. Man würde von einem Clear im Rahmen seiner Bewußtheit erwarten, daß er ethisch ist. Spielte man ein Spiel im Geiste des Wu-Wei, d.h. ohne Egoismus und Gewinnsucht, billigte man dabei jedem Teilnehmer sein grundsätzliches Recht auf Existenz zu, selbst wenn er sich einmal danebenbenimmt, anstatt ihn dafür rechthaberischerweise ins Unrecht zu setzen, so könnte ein Spiel selbst dann noch Spaß machen, wenn man dabei verliert.

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