Gott & Co. L. Kin

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Название Gott & Co
Автор произведения L. Kin
Жанр Социология
Серия
Издательство Социология
Год выпуска 0
isbn 9783947397044



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abgeladen hatte, beschloß er, daß es Zeit für einen neuen Beginn sei, und entschwand.

      Am nächsten Tag fragte ich den Verwalter, ob jemals etwas Merkwürdiges unten am Teich passiert sei, und er sagte, oh ja, ob ich das auch schon bemerkt hätte, dort unten wäre nämlich wirklich etwas faul, keines von den Kindern würde je gerne zum Teich hinunter gehen, obwohl der doch im Sommer geradezu ideal wäre, und wahrscheinlich hatte die Sache vor ungefähr 20 Jahren angefangen, als der arme William F., der Gärtner, sich im Teich ertränkte, usw., usw. (Im nächsten Sommer, nebenbei bemerkt, wimmelte es um den Teich herum von Kindern.) Die Menschen, zumindest die Engländer, haben im allgemeinen ein recht gutes Verhältnis zu Gespenstern, wie ich des öfteren feststellen konnte. Als ich einmal zur Aushilfe bei einem Maler arbeitete und wir ein Landhaus restaurierten, bemerkte ich dort das Gespenst einer Frau; sie entfloh, sobald sie meine Aufmerksamkeit spürte. Ich teilte der Eigentümerin meine Beobachtung mit. Diese sagte: „Kein Grund zur Aufregung; sie ist ein netter Geist, wir kennen sie recht gut. Im letzten Jahrhundert war sie hier die Hausbesitzerin. Allerdings kann sie es nicht ausstehen, wenn Leute in dem Zimmer schlafen, wo sie damals mit ihrem Liebhaber zugange war. Wenn wir Gäste haben, die wir bald wieder los werden wollen, weisen wir ihnen dieses Zimmer zu und sie kommt dann nachts und rüttelt am Bett.“ Alles im natürlichsten Tonfall der Welt.

      Schwangere Frauen haben oft eine sehr deutliche Wahrnehmung von Geistern, wobei es sich zumeist um geistige Wesen auf der Suche nach einem Körper handelt. Eine Frau erzählte mir einmal, daß sie bei ihr Schlange gestanden und ihre Ansprüche angemeldet hätten, aber sie ließ keinen herein, bevor sie nicht den Richtigen gefunden hatte. (Heute, 7 Jahre später, kann ich sie zu ihrer Wahl nur beglückwünschen.) Eine andere Frau erzählte mir, daß sie während ihrer Schwangerschaft auf einen Geist aufmerksam wurde, der das Embryo in ihrem Leib beanspruchte, das aber bereits von einem schon früher gekommenen Geist in Besitz genommen worden war. Eines Abends saß sie im Wohnzimmer, als sich eine gewaltige Spannung im Raum aufbaute, die Bilder bewegten sich an der Wand und Bücher fielen vom Regal, bis die beiden es schließlich untereinander ausgefochten hatten. Die Frau selbst trug zu der geladenen Atmosphäre bei, da sie den bereits existierenden Inhaber bevorzugte und den Eindringling ablehnte. Also stellte sie sich auf seiten des „Eingesessenen“, doch der Neuankömmling gewann. Danach dauerte es eine ganze Weile, bis sich die Frau an ihn gewöhnt hatte, doch zu guter Letzt hieß sie ihn willkommen. Über die Jahre entwickelten sie ein sehr gutes Verhältnis zueinander.

      Ein Gespenst ist ein Wesen, das in einem Geschehnis feststeckt und darauf wartet, von einer freundlichen Seele erlöst zu werden. Gehen Sie ruhig mal auf den nächsten Friedhof und probieren Sie es aus! Sie werden eine ganze Anzahl von Geistern antreffen, die auf ihren Gräbern sitzen und ihr Schicksal beklagen. Schenkt man ihnen nur Gehör, so zeigen sie sich dankbar und verschwinden. Einige fragen einen sogar, wo es zur nächsten Geburtenklinik geht, bevor sie entschwinden (kein Witz). Die Vorgehensweise, um dies zu erreichen, ist wirklich ganz einfach: Veranlassen Sie das Gespenst, seine traurige Geschichte ein gutes dutzendmal zu erzählen – und er wird sich entweder auflösen oder sich entfernen, um neu zu inkarnieren, je nachdem, ob es sich um einen Dämon oder einen echten Geist handelt.

      Ein „echtes“ Gespenst ist ein individuelles Geistwesen, so wie Sie oder ich, mit dem Unterschied, daß es keinen Körper hat. Insofern es seine Aufmerksamkeit frei bewegen und bewußt und absichtlich bestimmte Wirkungen verursachen kann, ist ein Geist ein „Erschaffender“. Ein Dämon hingegen wurde erschaffen; er ist lediglich eine künstliche Entität (Wesenheit). Weißmagier erschaffen oder benutzen solche Entitäten mit Hilfe von „Evokationen“, um das Wetter zu beeinflußen und die Ernte reicher zu machen; ähnlich verhalten sich Schwarzmagier, um anderen ihren Willen aufzuzwingen oder sie sogar zu töten. Im Jargon der Magier werden Dämon-Entitäten gewöhnlich „Elementare“ genannt.

      Obwohl solch ein Dämon kein freier und grenzenlos ursächlicher Geist ist, hat er dennoch ein „Ego“ und kann tätig werden. Man kann sich frei mit Dämonen unterhalten oder herumstreiten. Sobald man ihnen auf die Spur kommt, versuchen sie, einen zu dominieren und über ihre wahre Natur hinwegzutäuschen. Manchmal benehmen sie sich wie eine wirkliche Person aus Fleisch und Blut, die einem am Tisch gegenübersitzt. Dies hängt von der Größe und Dichte der Entität ab und der Intention, mit der sie aufgeladen ist. Einige von ihnen – etwa die im Wudu oder der Schwarzmagie verwendeten – wurden regelrecht zum Töten abgerichtet!

      Im Gegensatz zu einem Geist ist eine Entität lediglich eine energetische Verhärtung oder Verdichtung; also etwas Rigides. Da dieses Konzept von dem englischen Wort „Ridge“ („Rigidität“) sehr gut getroffen wird, behalten wir es für den weiteren Verlauf bei (gesprochen „ridsch“). Ein Ridge ist eine Masse von geistiger Energie, die alle Informationen zu dem Geschehnis enthält, in welchem es geformt wurde, eingeschlossen der Stimmaufzeichnungen der anwesenden Personen. Zu Zeiten hoher Belastung, bei Verlusten oder in körperlicher Gefahr macht jedermann Ridges. Ridges belasten einen allerdings noch lange nachdem das eigentliche Geschehnis vorbei ist; manchmal erscheinen sie einem als entnervende geistige Vorstellungsbilder, die einen ablenken oder in einen Tagtraum hineinziehen.

      Ridges werden also von einem selbst gemacht; mit Entitäten ist es allerdings schon komplizierter. Obwohl so eine Entität eigentlich nur ein Ridge ist, stammt es aber nicht von einem selbst, sondern wurde während eines schwerwiegenden Geschehnisses von einer anderen Person erschaffen. Eine Entität ist das Ridge einer anderen Person, das zu einem herüberwanderte. Es gerät aus dem geistigen Raum des anderen in den eigenen hinein, und weil man so etwas nicht mag, drückt man mit geistiger Energie dagegen und mauert es auf diese Weise zu – und dadurch wird es überhaupt erst wirklich solide! Das zementiert es erst so richtig fest. Und eines Tages oder vielleicht auch mitten in der Nacht bemerkt man plötzlich, daß jemand von „dort drüben“ zu einem spricht! Sehr gruselige Sache; muß man sich erst dran gewöhnen.

      Entitäten nimmt man gewöhnlich als „dort draußen“ wahr, wohingegen die eigenen Bilder eher um einen herum oder vielleicht vor einem erscheinen. Da Entitäten aus dem geistigen Stoff eines anderen (und zusätzlich dem eigenen) gemacht sind, sind sie bedeutend widerspenstiger als „selbstgemachte“ Ridges. Sie enthüllen ihren Inhalt in Bilderform, wie es bei jedem anderen Ridge auch der Fall wäre, aber um sie aufzulösen, muß man sie zunächst einmal als das erkennen, was sie sind, und ihnen bestätigen, daß sie „fremd-erschaffen“ sind. Schon allein dies bewirkt, daß sich einige von ihnen in Luft auflösen – wohingegen andere möglicherweise anfangen zu plappern! Sie enthalten „Schaltkreise“ zur Stimmenwiedergabe und sind sogar in der Lage, intelligente Antworten zu dem Geschehnis zu geben, in welchem sie geformt wurden, und – im Falle von schwarzer Magie – zu welchem Zweck sie geschaffen wurden. Man fragt: „Wann war es?“ oder: „Wer war dabei?“ und die Entität funkt die gewünschten Details in Bilderform zu einem herüber.

      Bei der Verwendung tiefenpsychologischer Rückrufprozesse oder in einer „Reinkarnation-Therapie“ sollte man sich der Existenz solcher Entitäten bewußt sein, denn die Eindrücke, die man erhält, stammen nicht unbedingt von einem selbst, sondern eben von einer Entität und daher von der Zeitspur einer anderen Person. Das Durcheinanderbringen von Zeitspuren kann in jeder Form von Therapie zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Ein simples Beispiel hierfür ist die verbreitete Angst vor Geistern – vielleicht handelt es sich gar nicht um die eigene Angst, sondern um die des Geistes! Nur sind wir eben nicht daran gewöhnt, solche Unterscheidungen vorzunehmen.

      Weiter oben wurde gesagt, daß Ridges und Entitäten aus Mentalenergie bestehen. Was ist das? Woher kommt eine solche Energie; wie wird sie hergestellt? Um dies erklären zu können, müssen wir zwei Fachausdrücke einführen: Theta und Thetan. „Theta“ bedeutet Gedanke, Gedankenkraft, Gedankenenergie. Das die Gedanken verursachende geistige Wesen wird entsprechend „Thetan“ genannt. (Das „th“ in dem griechischen Buchstaben „theta“ entspricht dem „th“ in dem englischen Wort „thought“ (Gedanke), daher wählte Hubbard den Buchstaben „Theta“ als Symbol für alles Gedankliche.)

      „Thetan“