Gott & Co. L. Kin

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Название Gott & Co
Автор произведения L. Kin
Жанр Социология
Серия
Издательство Социология
Год выпуска 0
isbn 9783947397044



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daß einige Teile der Bank sich in chronischer Restimulation befinden, also kann man durchaus sagen: „die Bank existiert“ – aber nur, weil ihr der Thetan dadurch zur Existenz verhilft, daß er aufgrund negativer Emotionen Gegenpostulate erschafft und diese wie auch die daran gekoppelten negativen Emotionen weiterhin aufrecht erhält.

      Postulate sind Mest übergeordnet. Der Thetan erschafft geistiges Mest auf der Basis von Postulaten. Es ist nicht die äußere Welt, die die auf dem Thetan lastenden geistigen Massen erschafft, nein – der Thetan tut dies selbst, sobald er sich im Rahmen einer bestimmten Situation an seine Gegenpostulate erinnert. Natürlich gibt es für einen Thetan außerhalb von Mest nichts als Zeitlosigkeit und Ewigkeit. Er erschafft Partikel und Ridges für sich, um ein Gefühl für Zeit, Raum und Inhalt zu bekommen und zu erleben und eine Rechtfertigung dafür zu beziehen, an die Existenz solcher Dinge zu glauben.

      Gegenpostulate lassen sich gewöhnlich nur dadurch entschaffen, daß man das Geschehnis auffindet, bei dem sie gemacht wurden (das Grundgeschehnis oder „Basic“), und es so oft durchläuft, bis die Abfolge der Ereignisse zur Gänze bekannt und alle negativen Emotionen (Ladung) entleert sind. Dies mag einige Stunden dauern, wobei die Dramatisierung der Geschehnisinhalte für den Auditierten körperlich sehr beanspruchend sein kann. Ist erst einmal alle Ladung verflogen, so rücken die Postulate ins Blickfeld und der Auditierte hat eine sein Leben verändernde Erkenntnis.

      Nach einem solchen Endphänomen sind die psychosomatischen Beschwerden des Auditierten gewöhnlich verschwunden. Dasselbe gilt für Dämonen und andere Entitäten – sobald die Postulate aufgefunden sind, durch die sie geschaffen wurden, werden sie sich in Luft auflösen. Als Nebeneffekt spukt es dann auch nicht mehr an Orten, wo es vorher zu spuken pflegte. Schließlich hielt sich die Entität an einem solchem Ort ja nur aus dem einen Grund auf, daß ein Postulat von ihrem „Besitzer“ ohne sein Wissen lebendig und energetisiert gehalten wurde. Ob man nun den Besitzer selbst oder seine Entität auditiert, macht eigentlich keinen Unterschied – in beiden Fällen wird die Entität verschwunden sein und der Besitzer sich entsprechend erleichtert fühlen (auch wenn er gar nicht weiß, daß jemand die von ihm erschaffene Entität auditierte).

      Die beiden Energiefelder des Thetans auf der einen Seite und seiner Entitäten auf der anderen Seite lassen sich mit einer Schale vergleichen, in der eine Mischung von Salz und Zucker aufbewahrt wird. In diesem Vergleich entspräche die Schale dem Verstand, die Salz- und Zuckerkörner den verschiedenen Arten von Thetaquanten. Auditieren ist der Versuch, diese Körner auszusondern, indem man jedes einzelne anschaut, seine korrekte Klassifizierung bestimmt (selbst- oder fremderschaffen) und herausfindet, wer sie als erster ins Leben rief. (Ax. 29). „Vernunft“, sagt Hubbard, „besteht aus der Fähigkeit, Unterschiede, Ähnlichkeiten und Gleichheiten zu erkennen“ 1.

      Gewöhnlich findet das Auditieren zwischen zwei Personen statt, dem Auditor und dem Auditierten. Im scientologischen Jargon wird der Auditierte üblicherweise Pre-Clear oder „Pc“ genannt. Dieser Ausdruck impliziert den Anspruch, daß es so etwas wie einen definitiven Punkt mentaler Geklärtheit (Clear) geben könne, nach dem kein weiteres Auditieren mehr notwendig sei – doch ist dies gewiß nicht der Fall. Man auditiert auch nach der Zuerkennung von „Clear“ einfach deswegen noch weiter, weil der Entfaltung keine Grenzen gesetzt sind. „Clear“ ist damit ein expansives Phänomen. Die meisten fahren mit ihrem geistigen Reinigungsprozeß als „Solo-Auditoren“ fort, d.h. sie benutzen Auditiertechniken und das E-Meter, um ihre Bank selbstständig und ohne Hilfe eines Auditors anzugehen. Doch gibt es Punkte, wo die Havingness des Solo-Auditors nicht ausreicht, um mit bestimmten Geschehnissen fertig zu werden; in diesem Fall ersucht er einen Auditor um Assistenz und wird für diese Zeitspanne wieder zum Auditierten. Von daher gesehen scheint der Ausdruck „Auditierter“ zutreffender zu sein als „Pre-Clear“, den man befindet sich ja im Grunde immer vor einem hypothetischen Endzustand namens „absoluter Clear“.

      Einem fortgeschrittenen Solo-Auditor fällt es nicht schwer, in die reaktiven Datenbanken einer anderen Person auf telepathischem Wege einzudringen und ihr dort beim Aufräumen zu assistieren. Naturgemäß ist dies durch die Kooperationsfähigkeit und Gewilltheit des Auditierten begrenzt. Um ein Beispiel zu geben: B.S., ein fähiger Solo-Auditor (Name abgekürzt), beschloß, seiner Cousine Kathrin zu helfen (Name geändert), einer etwa 50jährigen Dame, die unter schweren Depressionen litt und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden war, wo man ihr mengenweise Pharmazeutika verabreichte. Kathrin hatte schon zwei Jahre in dieser Klinik verbracht und war in einem völlig apathischen Zustand. Die Klinik war etwa 600 km von dem Wohnort des Auditors entfernt. Zwar hatten sie gelegentlich telefonischen Kontakt, doch befand B.S., daß er im Grunde nichts für sie tat, wenn er einfach nur mit ihr redete. Also ging er in Sitzung, versetzte sich in Kathrins Standpunkt hinein, schaute sich ihre Bank telepathisch „von innen“ an, wurde sich einer Anzahl von Ridges, Entitäten und Postulaten bewußt und räumte auf, was er vorgefunden hatte. Die Sitzung dauerte etwa 90 Minuten und endete zufällig genau um 4:00 Uhr nachmittags. Um etwa 7:00 Uhr rief Kathrin ihn an und erzählte, gegen 4:00 Uhr hätte sie – und zwar zum ersten Mal seit vielen Monaten – plötzlich ein solches Selbstvertrauen gespürt, daß sie es wagte, die Klinik zu verlassen und einen Spaziergang durch den Ort zu machen. Sie hatte großen Spaß dabei. B.S. fuhr mit dieser telepathischen Hilfestellung fort und Kathrin machte gute Fortschritte, aber letztendlich konnten die beiden nicht gegen den übermächtigen Einfluß der Medikamente gewinnen, die Kathrin nehmen mußte. Eine Veränderung ihrer Umgebung und Behandlung wäre dringend nötig gewesen, was sich aber in Kathrins Fall leider nicht arrangieren ließ.

      Jede Aktivität, die ein Ziel enthält und die Absicht, es trotz aller Widerstände zu erreichen, läßt sich als Spiel betrachtet. Es besteht aus Zielen, Freiheiten und Hindernissen.

      Worum es bei einem Spiel geht, ist eigentlich beliebig und nicht besonders wichtig; aber es zu gewinnen, ist wichtig.

      Eine Spielabsicht – z.B. „Ich schaffe dieses Examen!“ – drückt sich als ein unerschütterliche Gewißheit enthaltendes Postulat aus. Ein Postulat ist eine Gedankenform, die sich ohne jegliche geistigen Bilder ereignet. Es ist reines Konzept, reine Begrifflichkeit. Man trägt es mit sich herum und leitet seine Entscheidungen, Vorstellungen und Bewertungen davon ab. Geistige Eindrucksbilder werden auf der Basis solcher reinen Konzepte oder Postulate erschaffen.

      Gewöhnlich ist es so, daß man sich voll mit seinen Postulaten und Konzepten identifiziert und noch nicht einmal weiß, daß man sich von ihnen leiten läßt. Zum Beispiel verbinden sich eine ganze Reihe von Konzepten (die man auch als Grundeinstellungen bezeichnen könnte) mit der Existenz als Mann oder Frau in den christlichen Gebieten Europas. Ein völlig unterschiedlicher Satz von Konzepten zu diesem Thema läßt sich im islamischen Nordafrika und dann wiederum in Schwarzafrika (usw.) finden. Diese Konzepte sind so tief in die Kultur und ihre Menschen eingegraben, daß sich individuelle Männer und Frauen mit einer entsprechenden Nachfrage sehr schwer täten, wie etwa: „Nach welchen Spielpostulaten richten Sie sich eigentlich bei Ihrem männlichen bzw. weiblichen Rollenverhalten?“ Nur wenn man in der Lage wäre, ein paar Schritte hinter kulturelle Gewohnheiten zurückzutreten, die man sich während des ganzen Lebens und wahrscheinlich sogar im Laufe einiger vergangener Leben angeeignet hat, könnte man dies beantworten!

      Postulate werden als so selbstverständlich erachtet, daß man sich ihrer Existenz nicht bewußt ist. Es sind persönliche Grundwahrheiten. Durch solche postulierten persönlichen Wahrheiten wird das Leben geformt und gestaltet. Der Mensch ist, wie er zu sein glaubt (Ax. 2, 3, 14). Nun wird vielleicht jemand einwenden: „Aber ich bin krank und unglücklich und ich kann nicht von mir sagen, daß ich das wollte!“ Schön – aber von welchen Postulaten läßt er sich leiten, daß er fortfährt, krank und unglücklich zu sein? „Ich weiß nicht …“, sagt er. Da ist etwas, das er wissen möchte, aber nicht weiß. Er ist in ein Spiel verwickelt, über das er sich nicht völlig im Klaren ist. Um es zu durchdringen, könnte er mit Hilfe eines geistigen Führers seine Aufmerksamkeit bündeln und sie auf die hier zugrundeliegenden Postulate richten.