Название | Grüner Hund |
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Автор произведения | Kinga Rybinska |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783956930584 |
■ die vereinbarten Mitgliedsbeiträge,
■ Regeln zur Beurkundung von Beschlüssen (Protokollierung),
■ Regelungen zur Bestimmung des Vorstandes und
■ zur Einberufung der Mitgliederversammlung.
Das, was die Satzung nicht regelt, wird durch das BGB und seine Auslegung durch die Rechtsprechung festgelegt.
4. Gemeinnützigkeit beantragen
Selbst wenn die Satzung einen gemeinnützigen oder sozialen Zweck vorsieht, ist der Verein nicht automatisch steuerlich als gemeinnützig eingestuft. Die Gemeinnützigkeit und damit die Berechtigung für die Steuerbefreiung prüft erst das zuständige Finanzamt auf Antrag – der Verein muss dabei den Vorgaben des § 52 AO entsprechen. Wenn du die Satzung dem Finanzamt vor Eintragung zur Prüfung vorlegst, hast du die Möglichkeit, falls erforderlich noch Änderungen durchführen zu können. Wurde die Gemeinnützigkeit anerkannt, prüft das Finanzamt in Abständen von rund drei Jahren nach, ob die Gemeinnützigkeit noch besteht.
5. In Vereinsregister eintragen
Der "eingetragene Verein" (e.V.) ist ins Vereinsregister eingetragen und damit amtlich als juristische Person anerkannt. Dadurch kann der Verein in seinem Namen klagen und verklagt werden, oder aber auch ins Grundbuch eingetragen werden. Es gibt zwar immer wieder nicht eingetragene Vereine, ihre rechtliche Situation ist allerdings schwierig, insbesondere in Bezug auf die Haftungsregelungen. Im Sinne der Rechtssicherheit für alle Beteiligten sollst du also eine Eintragung ins Vereinsregister vornehmen.
Die Eintragung des Vereins kann nur durch den gewählten Vorstand erfolgen. Dabei ist häufig die Beglaubigung eines Notars notwendig – allerdings nicht in allen Bundesländern. Auch das Protokoll der Gründungsversammlung und die Gründungssatzung sind von allen Mitgliedern unterschrieben vorzulegen. Im Ergebnis bekommt man einen Registerauszug vom Amt, der anschließend fürs Finanzamt wichtig wird.
6: Bankkonto eröffnen und Verein bei Finanzamt melden
Der Verein muss ein Bankkonto eröffnen und sich beim Finanzamt anmelden. Dafür ist der Registerauszug nötig. Auch ist eine Buchführung Pflicht.
Kosten der Vereinsgründung
■ Notargebühr für die Beglaubigung der Anmeldung (ca. 25 Euro zuzüglich Schreib- und Zustellgebühren)
■ Registergebühr für eine Eintragung beim zuständigen Amtsgericht (ca. 50 Euro)
■ die Bekanntmachung der Eintragung (zwischen 10 und 30 Euro)
Literaturtipp: Gerhard Geckle, Der Verein. Wie Sie einen e. V. erfolgreich gründen und führen (Haufe Taschenguide, Freiburg 2016
Mopsfidel? Weit gefehlt!
Über das Massenphänomen Qualzucht
Schwere, lebenslange Atemnot – eine allzu häufige Diagnose bei Möpsen, französischen und englischen Bulldoggen, Shih-Tzu, Pekinesen, Boston Terriern oder Boxern. Im Fachjargon heißt das Phänomen Brachyzephalie ("brachis" = kurz und "cephalus" = Kopf) und ist eine Folge gezielter Zucht und strengen Rassestandards: Eine menschengemachte Erbkrankheit, die zu schweren gesundheitlichen Schäden, qualvollen Leiden und nicht selten lebensbedrohlichen Zuständen bis zum Erstickungstod führt. Der Sauerstoffmangel verursacht auf Dauer auch schwere Herzerkrankungen. Durch Zuchtauslese wurde der Schädel, ganz besonders Nase und Unterkiefer, immer weiter verkürzt, damit auch erwachsene Tiere ihre niedlich-kindliche Stupsnase behalten. Bedient wird hier das Kindchen-Schema. Durch die sukzessiven Änderungen ist der Schädel zu kurz geworden.
Dramatische Zunahme der Krankheiten
Dass Qualzucht zu einem Massenphänomen geworden ist und längst nicht nur unter den schwarzen Schafen der Züchterszene vorkommt, davon zeugen die drastisch gestiegenen OP-Zahlen. "Früher hatten wir solche Eingriffe drei bis vier Mal im Jahr, heute sind es drei- bis vierhundert Eingriffe jährlich", erklärt Dirk Schrader, Seniorchef einer Hamburger Tierarztpraxis. In seiner Klinik, aber auch in mehreren anderen bundesweit, müssen die Tierärzte regelmäßig die Auswüchse einer fehlgeleiteten Rassezucht beheben. Charakteristisch für Brachyzephalie sind verengte Nasenlöcher und Nasenhöhlen, ein verlängertes und verdicktes Gaumensegel sowie Veränderungen am Kehlkopf. Das führt zu lauter, schnarchender Atmung und in schweren Fällen zu akuter Atemnot. Im Laufe des Hundelebens nehmen die Beschwerden noch zu, weil der zu enge Atmungsgang in der Nase und der damit verbundene Atemwiderstand mit der Zeit zu einer Veränderung des Gewebes im Rachen- und Kehlkopfbereich führen. Das Gewebe verdickt sich und engt die Atemwege immer weiter ein. Bei den meisten kurzköpfigen Rassen ermöglicht also erst ein tierärztlicher Eingriff das halbwegs normale Atmen. Menschen bezahlen also beim Züchter horrende Preise für Welpen, die bestimmte Rassestandards erfüllen (beim Mops sind das solche Eigenschaften wie "quadratisch, gedrungen und viel Masse in kleinem Raum vereinend"), um die Hunde später für teures Geld erst lebensfähig machen zu müssen. Und das nur wegen der Optik. Wie grotesk ist das denn? Und wie grausam.
Designerhunde: Von Zwergen und Riesen
69 Prozent aller in Deutschland gehaltenen Hunde sind Rassehunde, Mischlinge machen nur 31 Prozent aus. Die Spielwiese für weitere Zuchtexperimente ist also groß genug – und der Markt offen für neue Moden. Schon jetzt sei kaum eine Rasse frei von Erbkrankheiten, die durch Fehler in der Zucht entstanden sind, meint Ottmar Diestl, Genetikexperte am Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Er kritisiert den zu häufigen Einsatz einzelner Deckrüden, warnt vor genetischer Verarmung durch Inzucht und appelliert an die Hundekäufer, sich besser zu informieren.
Zahlreiche Rassen todgeweiht
Der Mops und andere kurznasige Hunderassen sind nur ein Beispiel für krankhafte Zustände in der Zuchtszene. Die Übertypisierung durchzieht so gut wie alle Rassen: Die Deutsche Dogge wird extrem groß gezüchtet, aus Chihuahuas, Yorkshire Terriern, Shih-Tzu, Maltesern, aber auch Spitzen oder Pudeln werden dagegen "Teacup"-Hunde designt, so winzig gezüchtet, dass erwachsene Hunde in eine Teetasse passen. Ein weiteres Beispiel einer gepeinigten Rasse ist der Cavalier King Charles Spaniel: Fast die gesamte Population leidet an einem Herzfehler und Kleinhirn-Quetschung. 10 Prozent der Hunde zeigen die Symptome im ersten Jahr, 20 Prozent im zweiten.
Zahlreiche sterben bereits mit vier oder fünf Jahren. Auch die Tibet-Dogge (Do-Khyi), eine teure und sehr begehrte chinesische Rasse wird von vielen Hundeexperten für todgeweiht gehalten: Kaum ein Welpe kommt gesund zur Welt. Sie leiden meist an Epilepsie, Augenerkrankungen, Hüftgelenk-Dysplasie sowie Hypothyreose, einer Schilddrüsen-Unterfunktion, die unter anderem zu Haarausfall, Übergewicht, Lähmung und Herzschwäche führen kann. Das Phänomen ist so verbreitet, dass bestimmte Krankheitszustände bei bestimmten Rassen bereits als normal gelten. "Wenn wir das Totschweigen in der Hundezucht überwinden, kommen wir einen großen Schritt weiter", meint Ottmar Diestl.15
Qualzucht eigentlich verboten
Das Totschweigen wird durch die geltenden Gesetze gut ermöglicht: Tierärzte und Aktivisten haben keine Handhabe, um gegen unseriöse, ja grausame Zuchtpraktiken vorzugehen. Obwohl das Tierschutzgesetz Qualzucht eigentlich verbietet, ist die Definition leider zu allgemein gehalten. Der Paragraph 11b besagt: "Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten (…), wenn damit gerechnet werden muss, dass bei der Nachzucht, (…) erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten." Weder die Übertypisierung noch die Vermehrung der Tiere mit Erbkrankheiten wird durch das Gesetz systematisch verfolgt. "Der gesetzliche Spielraum besteht – wenn er denn kommt – in den Ausstellungen, das ist der stärkste Hebel", meint Ottmar Diestl. "Wenn solche Hunde keine Championate mehr gewinnen, nicht mehr ausgestellt werden dürfen, gibt es vermutlich