Grüner Hund. Kinga Rybinska

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Название Grüner Hund
Автор произведения Kinga Rybinska
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783956930584



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den Umsatz mit Futter- und Ergänzungsmitteln. Diese Industriezweige haben auch eindeutig was dagegen, dass man die Tierschutzgesetze ändert, weil der Schutz der Haustiere auch auf die Nutztiere durchschlägt. Deswegen wird versucht, jede Neuregelung im Tierschutz zugunsten der Tiere pauschal zu unterbinden, damit es keine Folgen für die Massentierhaltung hat.

      Christoph Jung ist Autor von: "Schwarzbuch Hund: Die Menschen und ihr bester Freund", Selbstverlag

      "Tierisch beste Freunde: Mensch und Hund – von Streicheln, Stress und Oxytocin", Schattauer Verlag

      "Bulldogs in Geschichte und Gegenwart – Das besondere Hundebuch", Kynos Verlag

       Was ist Ihr größter Traum in Bezug auf die Hundebranche?

      Die Missstände in der Hundezucht und die Ignoranz der Gesellschaft – das lässt mich nicht in Ruhe. Ich habe aber nur sehr bescheidene Mittel, die Öffentlichkeit immer wieder auf die gleichen Probleme hinzuweisen. Wir müssen trotzdem jede Gelegenheit nutzen, über die Problemverursacher und die kranken Verhältnisse zu informieren.

      Auf unterschiedlichen Wegen zum Tierwohl

      Ziele und Herausforderungen deutscher und internationaler Tierschutzorganisationen

      Nach "Tierschutzorganisationen" gegoogelt, erschlagen mich über eine Million Suchergebnisse. Offensichtlich ist Tierschutz ein Thema. Das Spektrum der Probleme und Lösungen ist sehr breit, so widmen sich unterschiedliche Organisationen verschiedenen Schwerpunktthemen: der Zucht, den Haltungsbedingungen, der Jagd oder den Tierversuchen. Mit Projekten, Protestaktionen und Petitionen gehen sie gegen das durch den Menschen verursachte Tierleid vor. Die einen setzen auf verstörende Bilder und schockierende Happenings, um aufzurütteln, die anderen gehen eher auf leiseren Sohlen und plädieren für schrittweise Veränderungen.

       Freiwillige vor!

      Neben wenigen Festangestellten, die den Kern der Vereine ausmachen, sind es vor allem Ehrenamtliche, die die Arbeit der Tierschutzorganisationen überhaupt erst ermöglichen. Laut dem im Fünf-Jahres-Rhythmus stattfindenden Deutschen Freiwilligensurvey17 haben sich im Jahre 2014 in Deutschland knapp 31 Millionen Menschen ab 14 Jahren freiwillig engagiert. Das entspricht 43,6 Prozent der Bevölkerung und bedeutet einen zehnprozentigen Anstieg seit 1999. Für die Umwelt, den Natur- und Tierschutz haben sich 8,6 Prozent der Freiwilligen engagiert.

       Auf Spenden angewiesen

      Allen Natur- und Tierschutzorganisationen gemeinsam bleibt die Abhängigkeit von Spendengeldern. Die Organisationen finanzieren sich fast ausschließlich aus privaten Spenden und Mitgliedsbeiträgen, ein Teil der Mittel kommt auch von Unternehmen oder Stiftungen. In einer Studie der Stiftung Warentest18 wurden sechs von 44 untersuchten Organisationen als besonders förderungswürdig ermittelt: Atmosfair, BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Deutscher Tierschutzbund, Greenpeace, Provieh und WWF Deutschland. Sie "arbeiten wirtschaftlich, sind transparent und gut organisiert". Die VIER PFOTEN, PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) sowie IFAW (International Fund for Animal Welfare) wurden in der Studie als "unwirtschaftlich arbeitende Organisationen" bezeichnet. Nach Auffassung der Stiftung Warentest arbeitet eine Spendenorganisation dann wirtschaftlich, "wenn sie für Verwaltung und Werbung höchstens 35 Prozent der Ausgaben eines Jahres einsetzt." Nach eigenen Angaben der PETA fließen allerdings "87 Prozent der Spenden direkt in Aufklärungskampagnen, politische Arbeit, PR-Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit", teilte die Organisation in einer Stellungnahme mit. Der Verein VIER PFOTEN entgegnete wiederum: "Im Geschäftsjahr 2012 hat VIER PFOTEN Deutschland insgesamt 47,35 Prozent der Ausgaben für Projekte und Kampagnen sowie weitere 17,74 Prozent für Informations- und Öffentlichkeitsarbeit aufgewendet. Damit beträgt die Quote der satzungsgemäßen Aufwendungen insgesamt 65,09 Prozent. Dem gegenüber stehen die Werbungs- und Verwaltungskosten, nämlich Kosten für Verwaltung (6,96 Prozent) sowie Fundraising inklusive Neuspendergewinnung (27,71 Prozent)."

       Spenden-Siegel für die Guten

      Eine Spenderberatung und Auskünfte über förderungswürdige Organisationen bietet das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI), das auch das DZI-Spenden-Siegel vergibt. Das Markenzeichen für seriöse Spendenorganisationen kann von gemeinnützigen Organisationen selbst beantragt werden, allerdings nur von solchen, die in den zwei letzten abgeschlossenen Geschäftsjahren jeweils mindestens 25.000 Euro Geldspenden erhalten haben. Wo viel Geld fließt, ist der Bedarf an Information und Entscheidungshilfe auch am größten. Eine Organisation, die die Zertifizierung anstrebt, muss sich einer detaillierten Prüfung nach wirtschaftlichen, rechtlichen und ethischen Kriterien unterwerfen und den Prüfern Einsicht in ihre Rechnungen, Jahresberichte, Aufsichtsprotokolle sowie Informations- und Werbematerialien gewähren. Diese Standards erhöhen Seriosität und Vertrauenswürdigkeit im Spendenwesen. Das bestätigt auch eine Ende 2016 von Spiegel Online veröffentlichte Studie19, die die Wirkungstransparenz von 50 großen Spendenorganisationen bewertet. In dem Ranking schnitten Hilfswerke mit DZI-Spenden-Siegel mit durchschnittlich 3,8 von 5 Punkten besser ab als Organisationen ohne DZI-Siegel, die im Durchschnitt 3,3 Punkte bekamen.

      Das DZi-Siegel steht für vertrauenswürdige Organisationen

       PETA: Gegen Anbindehaltung, Pelzfarmen und Wildtiere im Zirkus

      Eine der Organisationen, die bisher auf die freiwillige Mitgliedschaft in einer Transparenz-Organisation wie dem DZI oder dem Deutschen Spendenrat, verzichtet hat, ist PETA. Durch ihre penetranten Undercover-Recherchen und schonungslose Aufklärungsarbeit, die viel Aufsehen, aber nicht selten auch Abneigung erntet, zählt PETA zu den bekanntesten Tierschutzorganisationen der Welt. Mit etwa fünf Millionen Unterstützern weltweit ist PETA auch die größte Organisation dieser Art. Sie setzt sich gegen die Tötung der männlichen Küken, die lebenslange Anbindehaltung von Kühen und Amputationen bei Hühnern, Kälbern oder Schweinen ein. Sie will die Schließung der deutschen Pelzfarmen und das Verbot besonders grausamer Schlachtmethoden wie der CO2-Vergasung oder des schmerzhaften Schenkelbrandes bei Pferden erwirken. Auch das Verbot für Wildtiere im Zirkus steht ganz oben auf dem PETA-Aktionsprogramm. In der öffentlichen Wahrnehmung ist die Organisation durch die Aufdeckung der Tierquälereien im Umfeld von Wiesenhof oder des Skandals um die falsch etikettierten Bio-Eier präsent. Auch die Recherche über den Kükenzüchter Lohmann oder den Skandal um die zurückgetretene Tierschutz-Ministerin Astrid Grotelüschen gehen auf das PETA-Konto.

      Die deutsche Partnerorganisation des 1993 in den USA gegründeten Mutter-Vereins hält das hiesige Tierschutzgesetz für dringend reformbedürftig. "Dass ein Tier vor Gericht immer noch eine Sache ist, darf einfach nicht sein", sagt Lisa Wittman, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. "Ein Beispiel: ›Man darf einem Tier OHNE GRUND keinen Schaden hinzufügen.‹ Das lässt doch zu viel Spielraum. Es sind Ausnahmen und unterschiedliche Interpretationen möglich. Auch sind sogenannte Haus- und Nutztiere vor dem Gesetz nicht gleichgestellt. Hunde und Katzen dürfen beispielsweise in Deutschland nicht gegessen werden. Schweine und Rinder aber sehr wohl. Wenn ein Hund misshandelt wird, ist der Aufschrei groß. Aber kaum einer regt sich darüber auf, dass sogenannte Nutztiere ein Dasein fristen ohne jegliche Möglichkeit, ihre Bedürfnisse auszuleben."

       SOKO Tierschutz: Investigativ gegen Tierquälerei

      Ähnlich energisch und medienwirksam recherchiert auch der investigative Journalist Friedrich Mülln, der bereits seit den 90er-Jahren Missstände in der Tierhaltung aufdeckt. Ob Tierquälerei in der Schweinemast, unsägliche Haltungsbedingungen auf Geflügelfarmen oder Tierversuche in Laboren – der Aktivist recherchiert, dokumentiert und informiert. Er ist auch Gründer von "SOKO Tierschutz", einem gemeinnützigen Verein, der sich für die Rechte der Tiere, der Umwelt und des Verbraucherschutzes