Grüner Hund. Kinga Rybinska

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Название Grüner Hund
Автор произведения Kinga Rybinska
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783956930584



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für seinen erfolgreichen Rechtsstreit um Meinungsfreiheit mit dem Weltkonzern Covance den Preis für Zivilcourage der Solbach-Freise-Stiftung. Auf die Frage, was an der Misere um die Nutztiere schlimmer wäre, die Profitgier der Betriebe, die Untätigkeit der Politik oder die Ignoranz der Konsumenten, antwortet der 40-Jährige: "Letztere sind die Ausschlaggebenden, die Konsumenten schicken gerne Politiker oder die bösen Konzerne vor. Aber mit jedem Kauf, auch vom Tierfutter, geben sie genau den Zuständen den Auftrag, die sie dann in TV-Beiträgen erschüttern. Ich sage immer, die Höchststrafe für Tierquälerei ist ein geändertes Ess- und Kaufverhalten und damit meine ich nicht den Metzger um die Ecke oder den Bauern des Vertrauens". Obwohl er immer wieder aggressive Reaktionen ernte, rate er zu weitgehend pflanzlichen Optionen. "Wir entziehen den Haustieren in Zucht und Haltung weitgehend die natürlichen Wurzeln, aber beim Hundefutter muss dann plötzlich alles wie vor tausenden Jahren sein? Dazu kommt noch, dass im Tierfutter aus der Fleischproduktion der letzte Dreck aus der Tierhaltung verarbeitet wird. Ich kann den Hundehaltern nur empfehlen: Scheuklappen ablegen und handeln!"

       Albert Schweitzer Stiftung: Für Nutztiere und vegane Lebensweise

      Auch die "Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt" setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2000 für sogenannte "Nutztiere" ein. Zusammen mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern nimmt die deutsche Organisation auch Einfluss innerhalb der EU sowie auf global agierende Unternehmen. Mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse konzentriert sich die Stiftung auf Kampagnen und Aktionen in den Bereichen Wirtschaft, Verbraucherinformation, Recht und Politik. Da ein Ende des Nutzens von Tieren zu Nahrungszwecken derzeit nicht absehbar ist, wirkt das Team auf eine weniger qualvolle Züchtung, Haltung und Tötung von Tieren in der Lebensmittelproduktion hin. "Wir setzen uns dafür ein, die schlimmsten Formen der Massentierhaltung zu beenden. So überzeugen wir etwa Unternehmen, nach und nach ihre Standards anzuheben und bestimmte Produkte nicht mehr zu verwenden oder zu verkaufen, wie z. B. Käfigeier", erklärt Andreas Grabolle, Leiter der Stiftungskommunikation. "Darin sehen wir einen vielversprechenden Weg, zunächst die größten Missstände zu beenden und damit das Leid von Tieren erheblich zu reduzieren." Grundsätzlich betont Albert Schweitzer Stiftung aber die Notwendigkeit, das Mensch-Tier-Verhältnis grundsätzlich zu hinterfragen und setzt sich für die Verbreitung der veganen Lebensweise ein. "Da ihre umfassende Verbreitung ein langwieriger Prozess ist, begrüßen wir auch Zwischenschritte. Dazu zählen etwa die Reduktion des Fleischkonsums und die vegetarische Ernährung. Diese Wege kann jeder einzelne einschlagen. Würden viele Menschen weniger oder keine Tierprodukte mehr nachfragen, würde das den Markt und damit auch die Produktionsmethoden deutlich verändern", so Andreas Grabolle. Die Politik spiele allerdings eine entscheidende Rolle, ebenso die Rechtsprechung. Denn sie könnten und müssten durchsetzen, dass der Tierschutz als Staatsziel gleichwertig mit anderen Zielen behandelt wird.

       Welttierschutzgesellschaft: Für Hunde, Kühe und Schuppentiere

      Die Welttierschutzgesellschaft war ursprünglich Teil eines internationalen Netzwerks, seit 2012 ist sie aber ein völlig eigenständiger Verein. Die international engagierte Organisation mit Sitz in Berlin will die Lebensbedingungen von Tieren in Ländern verbessern, in denen es bislang kaum Tierschutzmaßnahmen gibt. Ihre Schwerpunkte liegen in Projekten zu Gunsten von Haus-, Wild- und Nutztieren: Bären, Eseln, Hunden, Katzen, Kühen, Schuppentieren, Haien und anderen. Ein großes Anliegen der Welttierschutzgesellschaft ist es, die Menschen vor Ort einzubeziehen, um nachhaltig wirksame Arbeit zu leisten. "Herausforderungen für den Tierschutz, gibt es überall, ob in Deutschland oder in jedem anderen Land der Welt", erklärt Bettina Praetorius, Geschäftsführerin der Welttierschutzgesellschaft. "Wir sind jedoch besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern aktiv, weil es dort sehr umfangreiche Problemkomplexe gibt und unsere interne Struktur viele Erfahrungen in diesen Ländern vorzuweisen hat.

      Auch in Deutschland geht es nicht allen Tieren gut. Wir haben hierzulande aber bisweilen bessere Möglichkeiten gegen Unrecht vorzugehen oder mehr Wissen darüber, wie man Tierschutz besser durchsetzen kann". Zu den besonderen Herausforderungen des Auslandstierschutzes zählt die Geschäftsführerin die kulturellen Unterschiede, "die Frage, wie man sich auf Augenhöhe begegnet und welche Werte man hat. Methoden, wie man lernt oder wie man Wissen effektiv verbreitet. Ein individueller Zeitbegriff, unterschiedliche Abrechnungsmethoden, staatliche Auflagen oder einfach nur die Bürokratie gehören dazu." Neben aktiver Projektarbeit vor Ort ist die Organisation für ihre tiefgründige Kampagnenarbeit bekannt. Auf das Konto der Organisation geht unter anderem die Kuh+du-Kampagne, die eine starke Medienresonanz genossen hat und den Milchratgeber hervorbrachte, der wochenlang an zahlreichen Supermarkt-Kassen bundesweit auslag. "Für unsere Kampagnenarbeit ist Voraussetzung, dass es ein besonderes Tierschutzthema gibt, dass uns dringend erscheint, es aber bislang keine gesellschaftliche Gruppe gibt, die sich dafür engagiert oder das bislang zu wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit genoss", sagt Bettina Praetorius. "Im Falle unserer Kuh+du-Kampagne hatten wir einen wissenschaftlichen Beirat aus Wissenschaftlern, Bauern, Tierärzten etc. gebildet, auf deren fachliche Expertise wir zurückgreifen konnten."

      Streunerhunde in Südafrika, eins der Hilfsprojekte der Welttierschutzgesellschaft

      Das erste Tierschutzgesetz Europas wurde 1822 in England erlassen und schützte Pferde, Esel, Schafe und Rinder vor Misshandlungen. In den Folgejahren wurden auch in anderen Ländern und Städten erste Gesetze zum Schutz bestimmter Tiere erlassen: 1829: USA, 1830: Sachsen, 1839: Württemberg, 1842: Schweiz und Norwegen, 1846: Österreich, 1847: Hannover, 1857: Schweden und Dänemark.

      Den ersten Tierschutzverein in Deutschland – den Vaterländischen Verein zur Verhütung von Tierquälerei – gründete 1837 der Pfarrer Albert Knapp in Stuttgart. Der Verein hat sich 1881 mit weiteren Vereinen zum Deutschen Tierschutzbund zusammengeschlossen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts spaltete sich die Bewegung in gemäßigten Tierschutz und radikale Tierversuchsgegnerschaft auf. 1907 wurde die erste Tierrechtsgruppierung in Deutschland gegründet: der Bund für radikale Ethik.

      Während des Zweiten Weltkriegs traten die Interessen der Tiere in den Hintergrund und dem 1933 verabschiedeten Tierschutzgesetz lagen meist antisemitische Motive zugrunde. In den 1960er-Jahren formierten sich die Bewegungen neu. Das Buch "Animal Machines" von Ruth Harrison verurteilte 1964 erstmals die tierquälerische Intensivtierhaltung. 1963 gründete der britische Journalist John Prestige die englische Hunt Saboteurs Association, die bis heute Jagdsabotagen organisiert. Der britische Psychologe Richard D. Ryder, ein Pionier der modernen Tierbefreiungsbewegung, prägte 1970 den Begriff "Speziesismus", nach dem ein Individuum aufgrund seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten Tierart benachteiligt wird. In den 70er-Jahren entstanden auch in Deutschland zahlreiche neue Vereine als Gegengewicht zum Deutschen Tierschutzbund. Der Bundesverband der Tierversuchsgegner, die erste bundesweit operierende Antivivisektionsorganisation, gründete sich 1982. In den Folgejahren erweiterte sich das Themenspektrum der Vereine und der Tierschutz in Deutschland hat sich gesellschaftlich etabliert. Seit 2002 ist der Tierschutz im Grundgesetz verankert.

      Ich kann viele Katzen retten, aber kein einziges Schwein

      Wie eine Tierschützerin für die Rechte der Nutztiere kämpft

      In einer weißen Schale zur Schau gestellt, eingewickelt in Plastikfolie, liegt Sonia-Ellen Lühring über 90 Minuten lang auf dem Boden. Bis auf die Unterwäsche nackt. Regungslos. Blutverschmiert. Das Blut ist zwar mit roter Farbe nur nachgemacht, der Effekt aber unübertroffen. "Menschenfleisch, 3,99 Euro" – steht auf der Verpackung. Sonia-Ellens Körper ist einfach nur ein Stück Fleisch. Ein paar Kröten wert. Mit der "Fleischschalen-Aktion", die die Tierschutzpartei von der PETA aufgegriffen hat, wollen die Aktivisten gegen die Fleischpreise und Massentierhaltung protestieren. "Das sollte die Menschen zum Nachdenken bewegen, sie für einen Augenblick aus ihrer Routine reißen", sagt Sonia-Ellen.

       Nutztiere haben keine Rechte

      Der