Grüner Hund. Kinga Rybinska

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Название Grüner Hund
Автор произведения Kinga Rybinska
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783956930584



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Dog: Stil mit Sinn

       Ökologisches Zubehör für Haustier und Halter

      Hundeträume im Upcycling-Stil

       Hundezubehör aus alten Sicherheitsgurten

      Wie Berlin-Kreuzberg

       "FreiSchnauze" bietet kreative Handarbeit für Schweizer Hundehalter

      BUDDY: Das etwas andere Hundebett

       Mit Büggel fing alles an

      Das kommt in die Tüte

       Kotbeutel: Zusammensetzung und ökologischer Abdruck

      Die perfekte Tüte gibt es noch nicht

       Die Qual der Wahl bei Gassibeuteln

      PooPick: Plastikfreie Gassitüten

       Nachhaltige Altpapier-Verpackung aus regionalen Werkstätten

       Tops & Flops

      Anhang

      Dortmunder Appell

       für eine Wende in der Zucht zum Wohle der Hunde

      Hundefutter-Lexikon

       Die Zutaten aufgeschlüsselt

      Zusatzstoffe: Das Spiel mit den "E"

       Was versteckt sich hinter den E-Nummern?

      Bedenkliche Zutaten in Hundeshampoos

       Chemische Formeln leicht gemacht

      Ätherischen Öle

      Anmerkungen

      Bildverzeichnis

      Adressverzeichnis

      Tierschutz-Organisationen

      Futter

      Tierärzte

      Heilpraktiker

      Ernährungsberater

      Hundezubehör

      Pflegeprodukte

      Vorwort

      Als ich auf die Idee zu diesem Buch kam, war ich der festen Überzeugung, einen Ratgeber zu schreiben, der jedem interessierten und offenen Hundemenschen DEN grünen Weg zeigen wird. Der Plan in meinem Kopf war klar: Wenn ich nur plausibel erkläre, warum ich einen Hund adoptiere und nicht kaufe, wieso ich ihn mit frischer Nahrung statt mit Trockenpellets versorge und ihn versuche fern von Chemie zu halten, applaudiert die breite Leserschaft – von meinen schlagenden Argumenten tief beeindruckt – und ändert ihre eigenen Gewohnheiten. Mit der Zeit überkam mich aber ein leiser Zweifel, ob ich mit meiner Linie nicht doch ins Missionieren verfalle. Ja, ich wollte anstecken, mitreißen, begeistern. Eine Lawine lostreten. Aber Besserwisserin sein wollte ich nicht.

      Auf der Suche nach dem grünen Weg habe ich in den letzten Monaten 7.000 Kilometer in Deutschland, Österreich und der Schweiz zurückgelegt. In Gesellschaft meiner beiden Hunde fuhr ich mit dem Auto. Wenn ich alleine gereist bin, wählte ich den Zug. Ich habe viele außergewöhnliche Menschen getroffen, hinter die Kulissen ihrer grünen Konzepte geschaut und die Nachhaltigkeit ihrer Ideen unter die Lupe genommen. Und mit jedem neuen Gesprächspartner, mit jeder neuen Geschichte begriff ich, dass es nicht den einen grünen Weg gibt. Und auch nicht die eine Methode, einem Hund ein möglichst artgerechtes Dasein zu bieten. Und es gibt erst recht nicht ein effektives Mittel, das Schicksal der Nutztiere schlagartig und dauerhaft zu verbessern. Vor allem aber hatte ich selbst auch die Einsicht: Ein 100 Prozent umweltfreundliches Konsumverhalten ist in der heutigen Zeit so gut wie ausgeschlossen. Es sei denn, du lebst als Selbstversorger auf einem Bauernhof, brauchst kein Auto und musst auch nicht die Entscheidung treffen, ob eine vegane, aber erdölbasierte Hundeleine besser ist als eine aus Leder von artgerecht gehaltenen Wasserbüffeln, weil du dir selbst eine Leine basteln kannst: mit einer Schnur aus Hanf, den du im Garten anbaust. Wenn du überhaupt eine Leine brauchst.

      Also ist es – für meine Verhältnisse – ein leiseres Buch geworden und ganz sicher kein Paukenschlag. Ein Buch der vielen nachhaltigen Pfade für Hundehalterinnen und Halter, aber kein Wegweiser für den einen grünen Weg, den es im 21. Jahrhundert nicht mehr geben kann. Denn die Welt ist so komplex geworden, die Industrie so global verflochten, dass man die Auswirkungen einzelner Entscheidungen kaum überblicken kann. Wir können nur kleine Schritte gehen, um die Welt – die eigene und die der Tiere – ein Stückchen besser zu machen. Jeder auf seine Art. Hauptsache, wir tun etwas. Ich hoffe, mein Buch macht deinen Weg dahin leichter.

      Kinga Rybinska mit ihren beiden Tierschutz-Hündinnen Fasa und Tola

      Warum ist Nachhaltigkeit so wichtig?

      Der Grüne Hund als Anregung etwas zu ändern

      Ich bin sicher, "Nachhaltigkeit" schafft es irgendwann mal aufs Podium beim Unwort des Jahres. Zum Buzzword des Monats ist es sicherlich in verschiedenen Unternehmen schon mehrmals gewählt worden. Der Begriff erscheint irgendwie überall. Er unterwandert regelrecht alle Bereiche des privaten und des öffentlichen Lebens. Leider ohne nennenswerte Folgen für die Umwelt – der Mensch bleibt ein Verbrecher, das Tier zieht immer den Kürzeren. Der Mensch ist für die Massentierhaltung, Überfischung, pflanzliche Monokulturen, Qualzucht, Artensterben, BSE und andere Umweltkatastrophen verantwortlich. Und dieses Buch wird das nicht ändern. Nicht global jedenfalls. Es kann aber viele einzelne Menschen erreichen. Es erreicht auch dich. Und irgendwann mal kommt der Stein ins Rollen.

       Nachhaltigkeit ist der einzige Weg

      Für mich ist Nachhaltigkeit keine Worthülse und auch keine Alternative, sondern die einzige Möglichkeit, den Weltuntergang etwas hinauszuschieben. In der heutigen Gesellschaft sehe ich gerade die Hundehalter prädestiniert dafür, mit gutem Beispiel voranzugehen: Hundemenschen sind – in der Regel – tierlieb und naturverbunden. Ist das nicht die perfekte Voraussetzung, das Augenmerk auch auf die Belange der Umwelt im größeren Kontext zu richten? Den Blick für die Kuh zu schärfen, die in der Futterdose landet? Und sich auch klar über die Auswirkungen zu werden, die Haustiere auf die Umwelt haben? Schließlich tragen sie mit der von uns verabreichten fleischbasierten Ernährung nicht unerheblich zu der Umweltbelastung bei. Ich bin überzeugt, dass du als ein wissensdurstiger Hundehalter genug Bereitschaft mitbringst, deine eigene kleine Welt und das Wohl deines Hundes auch in größeren Dimensionen zu sehen.

       Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Ökologie und Soziologie

      Nach dem bekannten Drei-Säulen-Modell1 ist Nachhaltigkeit ein Zusammenspiel aus Wirtschaft, Ökologie und Soziologie, alle Komponenten sind dabei ebenbürtig. Das übergeordnete Ziel ist, in der Gegenwart keine irreversiblen Veränderungen an der Welt vorzunehmen, die die Existenz von künftigen Generationen negativ beeinflussen könnten.

      Ökologische Nachhaltigkeit hat den Anspruch, keinen Raubbau an der Natur zu betreiben. Die natürlichen Lebensgrundlagen dürfen nur in dem Maße beansprucht werden, wie