Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook. Elmar Gruber

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Название Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook
Автор произведения Elmar Gruber
Жанр Документальная литература
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Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783769880175



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Denn im Tod werden alle Menschen

       (Verbrecher, Sünder, Verzweifelte eingeschlossen)

       Gott begegnen und ihn

       in seiner ganzen Herrlichkeit sehen.

       Die Frage, ob es endgültig Verdammte gibt

       – und wenn, wie viele –,

       ist in der Offenbarung nicht beantwortet.

       Die Antwort kann jeder nur

       in seinem persönlichen Glauben finden.

       Wer seine Herrlichkeit

       nur ein wenig gesehen hat,

       wird nicht mehr glauben können,

       daß es am Ende „ewig Verdammte“ gibt.

       Herr, laß mich deine Herrlichkeit sehen, die mich vor Anmaßung und Selbstherrlichkeit bewahrt.

      (Mt 2,1-12)

      Und der Stern … zog vor ihnen her bis zu dem Ort,

       wo das Kind war; dort blieb er stehen.

      Stern der Sehnsucht

      Wenn man in unserer Zeit,

       in der viele tradierte Werte und Wirklichkeiten

       fragwürdig geworden oder weggebrochen sind,

       von Gott reden will,

       muß man zuerst vom Menschen reden.

      Unser Menschsein ist bestimmt von der Sehnsucht.

       Sehnsucht ist das Verlangen nach etwas,

       das ich brauche,

       aber (noch) nicht habe,

       das es aber irgendwo und irgendwie

       geben „muß“.

      Das Symbol unserer Sehnsucht ist der Stern.

       Der Stern ist das Weihnachtssymbol, das in unzähligen Ausführungen uns innerlich anspricht und Weihnachtsstimmung erzeugt.

      Der Stern ist ganz hoch oben,

       ganz weit weg

       und leuchtet in der Nacht.

       Ich kann den Stern in meiner Nacht sehen,

       weil er strahlt.

       Alle können den Stern sehen,

       wenn sie wollen.

      Das Licht des Sterns

       ist im Strahl enthalten;

       der Strahl gelangt in mein Auge;

       so kann ich den Stern immer

       „im Auge behalten“.

       Ich darf den Stern meiner Sehnsucht –

       den Stern unser aller Sehnsucht –,

       nie „aus dem Auge lassen“

       und nie „aus den Augen verlieren!“

       Dann erfüllt der Stern mein Leben

       und macht mich selbst

       zum Stern der Hoffnung für andere.

      Das Ziel unserer Sehnsucht

       ist auf die Welt gekommen, aber es ist nicht von dieser Welt. Andererseits führt uns unsere irdische Sehnsucht aus dieser Welt hinaus, weil sie bei allen irdischen Füllungen nie zur ganzen Erfüllung kommt: „Jeder Mensch, ist er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge“ (Wilhelm Busch). Schopenhauer und mit ihm viele Nihilisten resignieren, indem sie das Leben sehen als ein einziges Warten auf jemanden, der nie kommt.

      Wer aber nicht resigniert

       und den Stern im Auge behält,

       wird vom Stern zu dem Ort geführt,

       wo das Kind ist,

       die ewige Liebe, die Hand und Fuß bekommen hat.

      Dort bleibt der Stern stehen:

       Jesus selbst ist der Stern,

       der uns erfüllt und immer neu hoffen läßt,

       der uns immer weiterführt und zusammenführt

       auf immer neuen Wegen in die Heimat,

       in die ewige Heimat.

      Der Stern kann mir manchmal entschwinden

       hinter Wolken,

       oder weil ich das Aufblicken vergessen habe,

       aber er ist immer da.

       Herr, laß mich deinen Stern sehen, wenn ich ihn aus den Augen verloren habe.

       Taufe des Herrn (Lk 3,15-16.21-22)

      Jesus ließ sich taufen;

       und während er betete, öffnete sich der Himmel.

      Beten öffnet

      Die Taufe Jesu wurde immer

       verstanden als der bewußte Beginn

       der erlösenden Tätigkeit Jesu,

       Die „Bußtaufe“ des Johannes

       war vorbereitend auf das Leer-Werden eingestellt;

       die „Geisttaufe“ Jesu bewirkt Füllung und Erfüllung.

       Jesus, der Sündelose,

       identifiziert sich mit der sündigen Menschennatur,

       die bestimmt ist von Egoismus, Haß und Lieblosigkeit,

       und beginnt, sie „sauerteigartig“ zu verwandeln.

       Er „impft“ die Menschen sozusagen

       mit dem ewigen Geliebt-sein.

       Er holt die Menschen da ab, wo sie stehen

       und führt sie dorthin,

       wo sie hingehören: zu Gott.

      Beachtlich in dieser Situation Jesu

       und beachtlich für alle „erlösenden“ Situationen

       ist der Hinweis: „Während er betete,

       öffnete sich der Himmel.“

       Erlösung geschieht durch Öffnung:

       wenn der Mensch „in den Himmel“ kommt,

       und wenn „der Himmel“ in den Menschen kommt.

       Und diese Öffnung geschieht im Beten.

      Beim Beten bringe ich mich „zur Sprache“,

       und ebenso bringe ich Gott zur Sprache.

       Ich und Gott

       kommen beim Beten gleichzeitig „zu Wort“.

       Beim Beten begegnen sich Gott und Mensch

       und Mensch und Gott.

       Beten ist sozusagen das Mobiltelefon,

       mit dem ich Gott immer und überall

       erreichen kann

       – und er mich.

       Beten ist etwas, das ich meinerseits tun kann,

       auch wenn ich gerade keine Lust dazu habe.

       Viele Menschen fühlen sich „gottverlassen“,

       obwohl Gott immer „zu sprechen“ ist,

       nur weil sie ihr Mobiltelefon nicht benützen,

       das heißt, weil sie nicht beten.

      Beten nach Lust und Laune nützt oft wenig,

       weil man das Gebet