Название | Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook |
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Автор произведения | Elmar Gruber |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783769880175 |
als den Menschen mit ihren durchaus
berechtigten und notwendigen
Erwartungen und Forderungen.
Glaubensgehorsam kann menschlicher
Ungehorsam sein,
aber menschlicher Ungehorsam ist noch nicht
Glaubensgehorsam.
Herr, lehre mich deinen Gehorsam und mache mich vorbildlich dort, wo ich Verantwortung trage.
Oktav von Weihnachten – Hochfest
der Gottesmutter Maria (Lk 2,16-21)
Maria bewahrte alles in ihrem Herzen.
Endlich ewig werden
Besonders beim Jahreswechsel
werden viele Menschen nachdenklich,
die sonst nicht so viel nach-denken.
Unser Leben ist uns gegeben
in der Kontrasteinheit von Zeit und Ewigkeit.
Der Mystiker weist auf diese Einheit hin.
Zeit ist Ewigkeit.
Ewigkeit ist Zeit (Angelus Silesius). Die Ewigkeit ist uns in Form von Zeit gegeben. Mitternacht, „Null Uhr“, ist der Punkt, an dem die Ewigkeit in der Zeit in Erscheinung tritt.
Es gibt zwei Gefahren in unserem Leben:
daß wir nur für das Zeitliche leben;
dann wird unser Leben sinnlos;
oder daß wir nur an die Ewigkeit denken
und dabei die Verantwortung
für unser irdisches Tun und Lassen
zu wenig wichtig nehmen.
„Das Vergangene vergeht nicht“;
alles Zeitliche geht ein in die Ewigkeit.
Das Zeitliche erleben wir in Rhythmen:
Tage, Wochen, Jahre, Jahres-, Tageszeiten.
Wir erleben beides:
Immer wieder das Gleiche (Kreislauf);
und doch geht es immer weiter (Fortschritt).
Symbolisch: Kreis und Gerade werden eins in der Spirale.
Wir leben in der Zeit und mit der Zeit.
Wir müssen irdisch planen und berechnen.
Darum müssen wir die Zeit be-rechnen
und eine „Zeitrechnung“ erstellen.
Aber wo fangen wir an?
Bei einem Kreis
ist jeder Punkt Anfang und Ende zugleich.
Jede Zeitrechnung beginnt
mit einem wichtigen historischen Ereignis.
Für uns Christen ist es die Geburt Jesu:
Sie ist das „einzige, das zählt“.
Sie ist auch das „End-gültige“,
das, was an jedem Ende,
das wir durchmachen müssen,
noch zählt.
Im Wort „endlich“ ist beides vereint:
Hoffnung und Angst.
„Endlich“ bist du da!
Aber auch alles Irdische ist „endlich“:
Nichts kann man festhalten,
jeder Augenblick ist vergänglich.
Daraus ergibt sich
eine doppelte Empfehlung für das Leben:
Lebe jeden Tag neu, laß ihn kommen und gehen.
Schaffe und pflege gute Gewohnheiten,
durch die du die Nullpunkte (Totpunkte) überwindest.
Dies gilt besonders für den religiösen Bereich.
Das heutige Marienfest
zeigt uns die Gottesmutter:
Sie hat den Un-endlichen
empfangen und zur Welt gebracht;
dadurch hat sie sich selbst verewigt.
Herr, nimm mir durch deine Unendlichkeit die Angst vor dem Ende dort, wo in meinem Leben etwas zu Ende geht.
Zweiter Sonntag nach Weihnachten
(Joh 1,1-18)
Wir haben seine Herrlichkeit gesehen …
Herr-lich sein
Im Wort „Herrlichkeit“ bringt die Bibel
viel vom unbegreiflichen Wesen Gottes
zum Ausdruck.
Die Herr-lichkeit Gottes ist untrennbar
von der Herr-schaft Gottes.
Dies wird deutlich im Bild
vom „Thron der Herrlichkeit Gottes“,
das uns mehrfach
im Evangelium gezeigt wird.
Die herrliche Herrschaft Gottes
ist die letztlich einzige Herrschaft,
die es gibt,
und der am Ende alles und alle
dienen „müssen“ bzw. werden:
Wenn Gott, die absolute Liebe,herrscht
und alle der Liebe dienen,
(„ihre Knie beugen“) ist das Reich Gottes oder die „Königsherrschaft Gottes“ vollendet.
Von den Hirten in Betlehem lesen wir:
„Der Glanz (= die Herrlichkeit) des Herrn
umstrahlte sie.“
Die Herrlichkeit des Herrn
hat Strahlkraft, Lichtkraft.
Sie setzt sich durch,
verwandelt alles Böse so
wie das Licht die Finsternis.
Die Macht der Liebe
ist letztlich immer stärker
als die Gewalt des Bösen.
Die Herrlichkeit des Herrn „sehen“
heißt bereits: von ihr betroffen sein.
Ich kann kein Licht sehen,
ohne daß ein Strahl des Lichtes
mich trifft
und in mich, in mein Auge eingeht
und mich innerlich hell macht.
Die Herrlichkeit Gottes strahlt ab
und macht uns Menschen „herrlich“.
Und umgekehrt ausgedruckt:
Jede echte Herrlichkeit des Menschen
ist Abglanz der ewigen Herrlichkeit Gottes.
Diese „Übertragung“ von Herrlichkeit
nennt das Evangelium „Verherrlichung“.
In Jesus sind Gott und Mensch
zugleich verherrlicht.
Wer die Herrlichkeit Gottes einmal gesehen hat,
der hat auch ihre zwang- und gewaltlos
überwältigende Kraft kennengelernt.