Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook. Elmar Gruber

Читать онлайн.
Название Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook
Автор произведения Elmar Gruber
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783769880175



Скачать книгу

zur Zumutung des Glaubens entwickeln.

       Herr, gib mir den Mut zu allem, was du mir zumutest.

      „Heute ist euch der Retter geboren.“

      An das Christkind glauben

      Alle Jahre wieder …

       führt uns das Weihnachtsfest

       an den Ursprung der unzerstörbaren Freude

       und der unverlierbaren Hoffnung.

      Das Weihnachtsfest ist mehr

       als nur die Erinnerung,

       daß der historische Jesus einmal Kind war.

       Weihnachten ist mehr

       als nur eine Geburtstagsfeier.

       Das Christkind wird nie älter;

       es kommt immer wieder –

       nicht nur alle Jahre,

       sondern alle Tage –, immer.

       Das „Christkind“ ist Symbol für den ewigen Gott.

      Gott schenkt und verschenkt sich Er knüpft das Geschenk seines Daseins nicht an Bedingungen; er drängt sich nicht auf; er läßt sich abweisen und kommt trotzdem, damit er immer da ist, wenn wir ihn brauchen und nach ihm schreien.

      Das Christkind ist Zeichen der Liebe;

       es zeigt uns die ewige Liebe.

       Alle unsere Geschenke machen erst dadurch Freude,

       daß sie Zeichen der Liebe sind.

       Jede echte Liebe stammt von Gott;

       darum kommt jedes echte Geschenk

       „vom Christkind“,

       vom sich verschenkenden Gott.

       So kann man sich auch selbst etwas kaufen,

       um sich von Gott

       beschenken zu lassen.

       Wer an das Christkind glaubt,

       ist nicht mehr einsam.

      Die Liebe Gottes hat „Hand und Fuß“ bekommen und gibt sich uns in die Hand. Er liefert sich den Menschen aus. Er, der alles im Griff hat, läßt sich von den Menschen be-greifen und er-greifen. Man kann liebend ergreifen und hassend ergreifen; Gott läßt Beides zu. Gott ergreift uns, indem er sich ergreifen läßt. Wer Gott liebend ergreift und ihn – sich an ihm – festhält, findet in ihm Halt und Geborgenheit. Was ich fest halte, hält mich fest.

      Im Christkind finden wir schließlich die Erfüllung unserer Sehnsucht nach ewiger Liebe. Im Christkind rührt Gott unser Herz an: Nimm mich doch, ich bin dein und will immer bei dir sein; ich werde nie alt.

       Herr, laß auch mich das Christkind zur Welt bringen und das Geschenk deiner Liebe weiterschenken

      Das Wort ist Fleisch geworden.

      Natürlich glauben

      Das biblische Wort „Fleisch“

       meint die menschliche Natur

       in ihrer ganzen Armseligkeit,

       Hinfälligkeit und Vergänglichkeit.

       Die Menschwerdung Gottes offenbart,

       daß Gott, der Schöpfer, von Ewigkeit her

       diese menschliche Natur angenommen hat.

      Dadurch ist die menschliche Natur ausgewiesen

       als Ort, an dem man Gott finden

       und ihm begegnen kann.

       In den menschlichen, sinnlichen

       Erlebnissen der Liebe

       ist Gott verborgen.

       Durch das Entdecken Gottes

       in der menschlichen Liebe

       wird die Liebe zum Sakrament.

      Durch das Entdecken der ewigen Liebe

       in unserer menschlichen Liebe

       werden unsere Liebesbeziehungen

       verbindlich und unauflöslich.

       Auch bei äußeren Trennungen

       kann diese innere Verbindung

       und Verbindlichkeit erhalten bleiben.

       Durch Gott wird unsere Liebe

       „stärker als der Tod“.

      Unsere menschliche Natur steht nicht isoliert

       in der Natur der gesamten Schöpfung.

       Mit der menschlichen Natur

       hat Gott die gesamte Natur angenommen.

       Somit ist die gesamte Natur ausgewiesen

       als Ort, an dem man Gott suchen

       und finden kann.

      Das einfachste und nächstliegende Allheilmittel

       ist die Naturbegegnung.

       Durch naturale Meditation,

       durch bewußtes Leben mit Pflanzen und Tieren,

       durch bewußtes Leben in den Landschaften

       kann ich Beziehungen aufbauen,

       in denen die Liebe Gottes

       zum Vorschein kommt

       und mich ergreift.

      Steine, Pflanzen und Tiere

       sind von ihrer Natur aus rein,

       frei von der menschlichen Bosheit.

       Darum ist das Naturerlebnis

       die erste Hilfe bei menschlichen Enttäuschungen.

      Das ehrfürchtige und liebende Verhältnis zur Natur

       ist auch die Voraussetzung

       zum Erleben der Sakramente,

       der offiziellen Symbole,

       in denen Gott für uns da ist

       (Wasser, Brot und Wein, Hautkontakt).

      Unsere Menschennatur ist beschädigt

       durch die Sünde

       (Egoismus, Haß, Konsumorientiertheit).

       Beziehungen zwischen Menschen

       können der Himmel sein;

       sie können aber auch zur Hölle werden.

       Der menschgewordene Gott,

       der sündelose Jesus,

       hat unsere sündige Natur angenommen,

       um sie von der Sünde zu erlösen.

       Herr, laß mich so natürlich leben, daß ich eine göttliche Natur in der irdisch-menschlichen Natur entdecke.

      (Mt 10,17-22)

      „Wer bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.“

      Entschlossen sein

      Stephanus sah „den Himmel offen“;

       für ihn war der Himmel nicht mehr verschlossen.

       Der Himmel kann aber nur „über jemand aufgehen“,

       wenn er sich selbst für den Himmel öffnet