Vegan - Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht. Ernst Walter Henrich

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Название Vegan - Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht
Автор произведения Ernst Walter Henrich
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783949104039



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Wissenschaftler um den Kinderarzt Koletzko kommen zu ähnlichen Ergebnissen und betonen, dass Kuhmilch erhebliche Mengen an Tierprotein enthält und daher im Kindesalter vermieden werden sollte.7

      Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass dieser Irrsinn des Konsums von Kuhmilch auch gesundheitliche Folgen haben muss. Folgerichtig erschüttern weitere unzählige Studien den Mythos von der reinen gesunden Milch und ihrem Kalzium. Der gesundheitsschädliche Hormoncocktail, das äußerst problematische Milchprotein Kasein und die hohe Konzentration an gesättigten Fettsäuren haben Milch, Käse und andere Milchprodukte mittlerweile als erhebliches gesundheitliches Risiko entlarvt. Die Verbindungen zu Krebserkrankungen, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Diabetes, Demenz, Alzheimer, Knochenbruchrisiko, Fettleibigkeit usw. konnten in vielen wissenschaftlichen Studien aufgezeigt werden. Das letzte Argument, was noch scheinbar für die Milch sprach, war das Kalzium. Aber es war und ist tatsächlich nur ein verlogenes Scheinargument der Milchindustrie und ihrer Lobbyisten aus Wissenschaft und Politik. Denn die Fakten sprechen eine andere Sprache:

      •In vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln (zum Beispiel Brokkoli, Kohl, Samen, Hülsenfrüchte) und in einigen Mineralwässern ist genügend Kalzium für eine ausreichende Versorgung des Menschen enthalten.

      •Bei vielen Gemüsesorten ist die Bioverfügbarkeit des Kalziums zudem meist besser als bei Milch.

      •Zuviel Kalzium ist nach den Ergebnissen einiger Studien sogar schädlich. Es kommt daher auf eine ausreichende bzw. optimale Versorgung mit Kalzium an.

      IGF-1 (Insulin-like Growth Factor) ist ein Wachstumshormon, das in der Leber gebildet wird. Studien belegen ganz klar, dass je höher der Spiegel von IGF-1 im Körper ist, desto höher steigt das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und vorzeitigen Tod. Je niedriger der IGF-1-Wert, desto niedriger das Erkrankungs- und Sterberisiko. Studien zeigen, dass der IGF-1-Spiegel durch den Konsum von Tierproteinen, also durch Milch, Milchprodukte, Fleisch, Eier und Fisch steigt.8 9 10

      Durch pflanzliches Protein aber steigt der IGF-1-Spiegel nicht bzw. er sinkt sogar, wenn naturbelassene pflanzliche Nahrungsmittel konsumiert werden! Das ist eine wichtige biologische Ursache dafür, dass Veganer ein geringeres Risiko für Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und für einen vorzeitigen Tod aufweisen. Gleichzeitig sei noch einmal daran erinnert, dass Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen die häufigsten Todesursachen in den westlichen Industrienationen sind, wo bekanntlich ein hoher Milch- und Fleischkonsum üblich ist.

      Bereits 1994 zeigte eine australische Studie, dass ein höherer Konsum von Milchprodukten das Frakturrisiko bei Frauen und Männern erhöht. Diejenigen mit dem höchsten Verbrauch an Milchprodukten haben ein etwa doppelt so hohes Risiko für Hüftfrakturen im Vergleich zu denen mit dem niedrigsten Verbrauch.11

      Im British Medical Journal wurden 2011 interessante Ergebnisse über den Zusammenhang von Kalziumzufuhr und dem Risiko von Knochenbrüchen veröffentlicht. Eine Langzeitstudie mit über 60 000 Frauen in Schweden verfolgte die Kalziumaufnahme und deren Knochenbrüche für 19 Jahre (1987–2006). Die Frauen mit der niedrigsten Kalziumaufnahme hatten, wie erwartet, die meisten Frakturen. Diejenigen mit einer mittleren Kalziumzufuhr von etwa 750 mg Kalzium pro Tag, hatten eine sehr viel geringere Bruchrate. Diejenigen mit dem höchsten Konsum von Kalzium konnten die Knochenbruchrate nicht reduzieren, sondern hatten sogar eine höhere Rate an Hüftfrakturen.12

      Ein hoher Konsum von Milch und Milchprodukten erhöht das Herzinfarktrisiko. Finnland gehört zu den Ländern, die den höchsten Milch- und Milchproduktkonsum (252 kg/Kopf im Jahr 2000) aufweisen – und hat die weltweit höchste Infarktsterblichkeit. In Griechenland (mit einem noch geringeren Milchkonsum als in Spanien) ist die Infarktsterblichkeit am geringsten.13

      Die Ernährung im Kindesalter hat nicht nur einen Einfluss auf die Wachstumshormone und damit auf die Körpergröße, sondern auch auf die Entwicklung von Krebs im Erwachsenenalter. Laut einer 2013 publizierten Studie der American Association for Cancer Research haben Frauen mit einer großen Körperhöhe ein gesteigertes Risiko für verschiedene Krebsarten, verglichen mit denen, die kleiner sind. Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 144 701 postmenopausalen Frauen und stellten fest, dass mit zunehmender Körpergröße gleichzeitig das Risiko von Krebserkrankungen ansteigt. Die Autoren der Studie wiesen darauf hin, dass die Körpergröße zwar kein eigenständiger Risikofaktor sei, aber ein Kennzeichen für andere Risikofaktoren wie hochkalorische Ernährung in der Kindheit, eine höhere Aufnahme von Milch in der Kindheit und höhere Blutspiegel des Wachstumshormons IGF-1 (Insulin-like Growth Factor). IGF-1 fördert die Proliferation von Zellen, einschließlich Krebszellen, und steigt als Folge von Milch- und Fleischkonsum an. Höhere IGF-1-Spiegel in der Kindheit führen auch zu einer größeren Körperhöhe.14

      Muttermilch ist die natürlichste und beste Ernährung für ein Baby. In der Muttermilch ist alles enthalten, was ein Baby braucht. Ein neugeborenes Baby sollte zuerst für mindestens 6 Monate Muttermilch erhalten und dann langsam an eine gesunde, vegane Ernährung gewöhnt werden. Ist Stillen nicht möglich, dann ist die zweitbeste Alternative eine Muttermilchbank, in denen die von stillenden Frauen gespendete Milch abgegeben wird. Denn Muttermilch ist von ihrer Zusammensetzung her perfekt für die Bedürfnisse eines Babys und durch nichts zu ersetzen! Ist auch dies nicht möglich, dann steht kuhmilchfreie Babynahrung zur Verfügung, aber nur für den Fall, dass kein Stillen möglich ist bzw. eine Muttermilchbank nicht zur Verfügung steht. Kuhmilch und Produkte aus Kuhmilch sind für den Menschen in jedem Lebensalter schädlich.

      Schwangere Frauen, die Joghurt essen, könnten ihre zukünftigen Kinder mit einem Risiko für Asthma belasten. Dies ergab eine wissenschaftliche Untersuchung in Dänemark im Jahr 2011. Der Konsum von fettarmem Joghurt während der Schwangerschaft war direkt mit der Entwicklung von Asthma und Heuschnupfen bei den Kindern verbunden. Der Verzehr von Joghurt mit vollem Fettgehalt war mit Heuschnupfen im Jugendalter verbunden. Der Konsum von fettarmem Joghurt war mit einem 60%igen Anstieg von Asthma und einem 80%igen Anstieg von Heuschnupfen assoziiert, verglichen mit den Ergebnissen von den Schwangeren, die überhaupt keinen Joghurt verzehrten.15

      Säuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis kann schlimmste Folgen für das weitere Leben haben, wie zum Beispiel Adipositas und Diabetes Typ 1. Bereits 1994 wiesen zwei Arbeiten darauf hin, dass Kuhmilchkonsum im Säuglingsalter und in der frühen Kindheit das Risiko für Diabetes Typ 1 beträchtlich erhöht.16 17

      Das Risiko im späteren Leben übergewichtig zu werden, ist für mit Kuhmilch ernährte Kinder signifikant höher. Die Folgen sind seit Jahren sichtbar: Die Epidemie der Fettleibigkeit nimmt immer monströsere Dimensionen an. Der sehr viel höhere Gehalt an schädlichem Tierprotein und die Hormone in der Milch stimulieren die Bildung von Wachstumshormonen (IGF-1), Insulin und den sogenannten mTORC1-Signalweg im Organismus des Kindes.

      Bereits 2001 und 2004 wiesen Wissenschaftler im Fachmagazin Journal of Immunology auf den Zusammenhang und das Risiko für Diabetes und Multipler Sklerose bei Milchkonsum aufgrund gleichartiger Immunmechanismen hin.18 19

      2004 und 2005 erschienen Studien in weiteren Fachmagazinen über den Zusammenhang zwischen hohem Milchkonsum und Altersdiabetes (Diabetes Typ 2).20 21

      Laut einer 2011 veröffentlichten Studie besteht sogar eine Verbindung zwischen plötzlichem Kindstod und Kuhmilchkonsum. Der plötzliche Kindstod ist die häufigste Todesursache im ersten Lebensmonat. Casomorphine aus Kuhmilch findet man in 3fach erhöhten Konzentrationen bei Kleinkindern, die schon einmal lebensbedrohliche Notfälle wie zum Beispiel einen Atemstillstand durchgemacht hatten.22 Die Casomorphine machen also nicht nur Jugendliche und Erwachsene süchtig nach Milchprodukten wie Käse, sie lösen auch lebensbedrohliche Notfälle bei Kindern aus.

      Casomorphine verursachen aber noch weitere, nicht minder bedrohliche gesundheitliche Probleme. Milch, Milchprodukte und insbesondere Käse enthalten große Mengen an Kasein. Während des Verdauungsprozesses bilden sich daraus Casomorphine, die im Gehirn an speziellen Rezeptoren andocken und so eine Belohnungsreaktion und ein Wohlgefühl auslösen, so wie es auch bei Drogen geschieht. Während dies bei Tieren eine sinnvolle physiologische Reaktion ist, um das Kalb an die Mutter zu binden und die Milchaufnahme zu fördern, führt