Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Название Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman
Автор произведения Patricia Vandenberg
Жанр Языкознание
Серия Dr. Norden Bestseller Paket
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740937553



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hatte Saskia die bittersüße Geschichte dieses kleinen Italieners erfahren, dessen Eltern bei einem Bootsunglück ertrunken waren, während er selbst von Daniel gerettet wurde. Er hatte dann hier eine Heimat gefunden, liebevolle Eltern und eine zärtliche große Schwester in Katja, die auch in früher Jugend schon viel Leid durchlebt hatte. Er war ein glückliches Kind und auch Katja war ein frohes und gesundes Mädchen geworden, flink auf schlanken Beinen, denen man nicht mehr anmerkte, dass sie das Gehen mühsam wieder hatte lernen müssen.

      Diese Menschen waren Saskia aus Fees Erzählungen schon vertraut und sie selbst wurde aufgenommen, als würden sie sich ewig kennen.

      Es war Saskia, als steige sie aus der Finsternis zum Licht empor, als Katja ihre Hand ergriff und mit einem lieben Lächeln sagte: »Ich werde dir alles zeigen.«

      »Mario will Saskia auch alles zeigen«, machte sich der kleine Lockenkopf bemerkbar. »Mario kennt jeden Stein«, versicherte er eifrig.

      »Ein zauberhaftes Mädchen«, sagte Anne indessen zu Fee.

      »Zum Umpusten«, brummte Dr. Cornelius. »Wir müssen sie erst mal aufpäppeln. Und du, mein Mädchen, brauchst anscheinend auch ein paar Tage Erholung«, sagte er liebevoll zu Fee.

      »Schimpf mich nicht, Johannes«, erklärte Daniel rasch. »Ich kann nichts dafür, dass Fee sich so hineingehängt hat.«

      »Langeweile gibt es bei euch jedenfalls nicht«, lenkte Anne ab. »Man sagt zwar, aller guten Dinge sind drei, aber bei euch waren es aufregende Fälle.«

      »Hoffen wir, dass dieser dritte Fall auch der letzte bleibt«, brummte Dr. Cornelius. »Es muss doch möglich sein, dass auch mein Schwiegersohn eine ganz normale Arztpraxis führen kann.«

      »Was verstehst du unter normal, Paps?«, fragte Fee schelmisch. »Erlebt ihr hier nicht auch genug?«

      »Aber mit der Polizei hatten wir glücklicherweise noch nicht zu tun.«

      »Beschrei es nicht«, warf Anne ein. »Da muss ich doch gleich auf Holz klopfen.«

      »Klopf an meinen Kopf«, scherzte Johannes Cornelius.

      »Der ist mir zu wertvoll.« Liebevoll streichelte sie dafür seine Wange.

      »Ja, wer kommt denn da?«, rief Daniel aus.

      Arm in Arm kam ihnen ein junges Paar entgegen. Dr. Jürgen Schoeller und Isabel Guntram, der Arzt von der Insel der Hoffnung und die Journalistin aus München, deren Herzen sich hier gefunden hatten.

      »Es wird mir doch gestattet sein, meinen Zukünftigen am Wochenende zu besuchen«, sagte Isabel lachend. »Von euch hört und sieht man ja nichts mehr.«

      »Wir waren schwer in Druck«, erwiderte Daniel.

      »Habe es schon vernommen«, sagte Isabel. »Alles gutgegangen?«

      »Kommt darauf an, von welcher Warte aus man es betrachtet.«

      »Und kein Wort für die Presse«, sagte Isabel.

      »Was sagt man dazu?«

      »Das hätte uns noch gefehlt«, meinte Daniel. »Ich bitte euch herzlich, Saskia gegenüber keine Bemerkung zu machen.«

      »Wofür hältst du uns, Daniel?«, fragte Isabel. »Wer die Insel betritt, lässt allen Ballast zurück.«

      So musste es wohl sein, denn auch Saskia hatte sich noch nie so frei gefühlt. Sogar ein Lächeln legte sich um ihren Mund, als Mario so munter auf sie einschwatzte.

      »Nun gib mal Ruhe, Mario«, sagte Katja. »Alles braucht Saskia doch nicht gleich am ersten Tag kennenzulernen.«

      »Aber die Quelle will ich dir zeigen«, sagte Mario. »Die Quelle hab’ nämlich ich entdeckt.«

      »Und darauf ist er sehr stolz«, sagte Katja.

      »Kann ich auch stolz sein, hat Papi gesagt«, erklärte Mario. »Sie war nämlich verwunschen, weil die Leut’ früher Geld für das Wasser haben wollten. Gell, Katja, so war es. Und wenn was helfen soll, darf man kein Geld dafür nehmen.«

      Der kleine Mario hatte sich schon völlig akklimatisiert und man merkte ihm nicht mehr an, dass er mit einer anderen Sprache aufgewachsen war. Ein pfiffiges Kerlchen war er mit seinen fünf Jahren und er entlockte Saskia mehr als ein Lächeln.

      Als sie dann aber vor der Quelle standen, die munter unter hohen Farnen aus verwitterten Steinen hervorsprudelte, wurde Saskia wieder nachdenklich.

      Mario blinzelte zu ihr empor. »Ich darf nicht mehr davon trinken«, sagte er schelmisch, »sonst werd’ ich zu frech, sagt Mami. Aber du musst mal trinken, Saskia. Beug dich runter, halt deine Hand auf, und dann koste mal. Es ist ganz anderes Wasser, als was wir sonst haben.«

      Saskia beugte sich herab und fing das Wasser in der hohlen Hand auf. Sie trank es und lächelte.

      »Ja, es schmeckt ganz anders«, sagte sie leise. »Alles ist anders, auch der Himmel.«

      Mario sah sie staunend an. »Der Himmel ist überall«, sagte er.

      »Aber er sieht nicht überall gleich aus. Saskia breitete die Arme aus und richtete ihren Blick empor und mit atemloser Spannung sah Katja, wie der schwermütige Ausdruck aus ihren Augen wich und einem tiefen Leuchten Platz machte.

      »Und jetzt gibt’s ein ganz pfundiges Essen«, sagte Mario. »Musst tüchtig zuklauben, Saskia. Bist ja noch dünner als Katja.«

      Es war kaum zu glauben, aber sie hatte plötzlich Appetit. Daniel und Fee tauschten zuversichtliche Blicke. Katja ermunterte Saskia immer wieder, dies oder jenes noch zu probieren.

      Zwei gleichaltrige Mädchen, von denen jedes schon sein Leid zu bewältigen hatte, waren schnell Freundinnen geworden. Fee brauchte es um Saskia nicht Bange zu sein, als sie dann am Sonntagabend wieder heimwärts fahren mussten.

      »Nächstes Mal bringt ihr aber Nonna Lenchen wieder mit«, sagte Mario kategorisch.

      »Sagen Sie Cornelius bitte Grüße, wenn Sie ihn sprechen sollten, Fee«, bat Saskia leise. »Es ist wunderschön hier. Sie haben sehr viel für mich getan. Tausend Dank.«

      »Sie bringen mich in Verlegenheit, Saskia«, sagte Fee herzlich. »Eine gute, glückbringende Zeit wünsche ich Ihnen.«

      Saskia schickte dem davonfahrenden Wagen einen sehnsüchtig-träumerischen Blick nach, und den fing Fee noch auf. Sie ahnte, was er zu bedeuten hatte, dass er eigentlich wohl dem fernen Cornelius galt.

      Der hatte diesen Tag mit Dr. Camphausen verbracht. Sie mussten nun endlich über vieles sprechen.

      In Wien hatte Dr. Camphausen nicht das erreicht, was er wollte, doch jetzt war es auch schon nebensächlich geworden. Anatol van Reyken war tot. Es spielte keine Rolle mehr, ob er überhaupt Verbindung zu dem Fürsten Dejali gehabt hatte. Saskia wollte mit ihrem eigentlichen Vater nichts zu schaffen haben. Das hatte sie Dr. Camphausen klar und deutlich gesagt.

      »Das Schicksal hat alle Konflikte für mich gelöst«, sagte Dr. Camphausen sinnend. »Mir bleibt nur noch, den letzten Willen unserer so sehr verehrten Verstorbenen zu vollstrecken. Ich begehe keinen Vertrauensbruch, wenn ich Ihnen sage, dass sie ihre Verfügungen zugleich als den letzten Willen ihres Mannes begriff. Kurz gesagt, Evelyn Boerden hat bestimmt, dass das gesamte Vermögen, ihr eigenes, wie auch das ihres Mannes, zu gleichen Teilen an Sie und Saskia fällt.«

      Cornelius starrte ihn an. »Ich will nicht, dass Saskia benachteiligt wird«, sagte er leise. »Nehmen Sie das bitte zur Kenntnis, Herr Dr. Camphausen.«

      »Ich glaube nicht, das Saskia Widerspruch gegen die Verfügung ihrer Mutter erheben wird. Frau Boerden hat für sich kaum etwas verbraucht. Das Vermögen hat sich demzufolge in den vergangenen neun Jahren beträchtlich vermehrt. Die Aufwendungen für Saskias Internatsaufenthalt fallen dabei kaum ins Gewicht.«

      »Sprechen Sie jetzt bitte nicht darüber«, sagte Cornelius. »Wenn es schon sein muss, sollen diese Dinge im Beisein von Saskia erörtert werden.«

      »Hoffentlich