Название | Buchstäblichkeit und symbolische Deutung |
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Автор произведения | Matthias Luserke-Jaqui |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783772002151 |
D5: Fünfter Druck unter dem Titel Die FürstengruftDie Fürstengruft in: Christian Friedrich Daniel SchubartsSchubart, Christian Friedrich Daniel sämtliche Gedichte. Von ihm selbst herausgegeben. Zweiter Band. Stuttgart: in der Buchdruckerei der Herzoglichen Hohen Carlsschule 1786, S. 78–83. Insgesamt 26 Strophen. [Der erste Band erschien ebd. 1785]. – Hier fasst Schubart auch kurz und präzise seine Poetik zusammen: „Ich fühle, was ich schreibe und rede“ (ebd., Vorbericht, n.p.). Nach dem Zeugnis Ludwig SchubartsSchubart, Ludwig Albrecht sollen mehr als 3000 Subskriptionen vorgelegen haben, das war ein enormer Verkaufserfolg, der Schubarts Beliebtheit und Popularität bei den Zeitgenossen unterstreicht.19
D6: Sechster Druck [= Einzeldruck] unter dem Titel Die Gruft der Fürsten. Von Schubart auf HohenasbergDie Gruft der Fürsten [!]. Berlin 1786. Es ist davon auszugehen, dass dies kein autorisierter Einzeldruck darstellt. Enthält viele Fehler.
D7: Siebter Druck unter dem Titel Die FürstengruftDie Fürstengruft in: Christian Friedrich Daniel Schubarts sämtliche Gedichte. Von ihm selbst herausgegeben. Zweiter Band. Frankfurt am Mayn, in der Hermannischen Buchhandlung 1787, S. 73–77. [Nachdruck von Stuttgart 1786, = D5 (Stuttgarter Ausgabe)]. Der Buchhändler und Verleger Johann Christian HermannHermann, Johann Christian aus Frankfurt hatte Schubarts Frau die Restexemplare der schnell vergriffenen, zweibändigen Gedichtausgabe (Karlsschulausgabe = D4 [1784] und D5 [1786]) und die Rechte daran abgekauft und eine spätere Gedichtausgabe bei Himburg (Berlin), die Ludwig SchubartSchubart, Ludwig Albrecht besorgen wollte, aus rechtlichen Gründen verhindert.20
D8: Achter Druck unter dem Titel Die Fürstengruft in: Christian Friedrich Daniel Schubart’s Gedichte. Herausgegeben von seinem Sohne Ludwig Schubart. Zweiter Theil. Frankfurt a.M.: bey J.C. Hermann 1802, S. 7–12. – Interessanterweise ist das Gedicht nicht in folgende Ausgabe übernommen worden: Chr. Fr. D. Schubart’s vermischte Schriften. 2 Tle. Herausgegeben von Ludwig SchubartSchubart, Ludwig Albrecht, Sohn. Zürich: in der Geßner’schen Buchhandlung 1812. Philologisch spricht gegen D8 vor allem eine Bemerkung Ludwigs in der Vorrede zu seiner Ausgabe von 1802. Manche Gedichte seines Vaters hätten sich weder in der Deutschen ChronikDeutsche Chronik noch unter seinen hinterlassenen Papieren gefunden, deshalb „schrieb ich sie aus dem Gedächtniß nieder“ (ebd. [D8], S. IV). Um welche Gedichte es sich bei den erinnerten Texten handelt, ist nicht (eindeutig) zu erschließen.
D9: Neunter Druck unter dem Titel Die FürstengruftDie Fürstengruft in: Gedichte von Christ. Fridr. Daniel Schubart. Zweyter Theil. Neueste Auflage. Frankfurt [ohne weitere Angaben] 1803, S. 6–12.
D10: Zehnter Druck unter dem Titel Die Fürstengruft in: Sämmtliche Gedichte von Christian Friedrich Daniel SchubartSchubart, Christian Friedrich Daniel. Zweiter Band. Frankfurt a.M.: Verlag der Hermannschen Buchhandlung 1825, S. 66–70. [Nachdruck von D7].
D11: Elfter Druck unter dem Titel Die Fürstengruft in: Sämmtliche Gedichte von Chr. Fr. Dan. Schubart. Neue verbesserte Auflage. Frankfurt a.M.: Joh. Christ. Hermann’sche Buchhandlung. G.F. Kettembeil 1829, Bd. 2, S. 66–70. [zwar mit abweichender Seitenzählung, aber identischem Druckbild wie Frankfurt a.M. 1825 = D10].
D12: Zwölfter Druck unter dem Titel Die Fürstengruft in: C.F.D. Schubart’s, des Patrioten, gesammelte Schriften und Schicksale. Stuttgart: J. Scheible’s Buchhandlung 1839, Bd. 4, S. 70–74.
D12+n: Druck unter dem Titel Die Fürstengruft in: Gustav Hauff: Chr. Fr. D. Schubarts Gedichte. Historisch-kritische Ausgabe. Leipzig o.J. [1884], S. 205–208. – Diese Ausgabe rechnet sich vor allem das Verdienst zu, Schubart als Dichter „von politischen und zeitgeschichtlichen Gedichten“21 gewürdigt zu haben. Da hatte aber die Karriere der „weltberühmte[n]“22 Fürstengruft, wie David Friedrich StraußStrauß, David Friedrich in seiner Ausgabe der Briefe Schubarts schon 1849 geschrieben hatte, als SchubartsSchubart, Christian Friedrich Daniel bekanntestes politisches Gedicht längst schon ihren Höhepunkt erreicht.
Die derzeit immer noch verbindliche Reclam-Ausgabe gibt an, die FürstengruftDie Fürstengruft nach der Stuttgarter Ausgabe von 1786 (= D5) zu drucken, nennt aber die falsche Jahreszahl „1787“ (das wäre D7), was wiederum auf den Frankfurter Nachdruck durch den Buchhändler und Verleger Hermann aus diesem Jahr verweist. Betrachten wir die editorischen Differenzen am Beispiel des Wortlauts der ersten Strophe der Fürstengruft:23
1 | Da liegen sie, die stolzen Fürstentrümmer, |
2 | Ehmals die Gözen ihrer Welt! |
3 | Da liegen sie, vom fürchterlichen Schimmer |
4 | Des blassen Tags erhellt! |
Handschrift: | |
H: | Die Abbildung eines Handschriften-Stemmas ist nicht möglich, es gibt keine Mutterhandschrift, von der sich andere Handschriften ableiten ließen, die erhalten geblieben ist. Eine Art Urtext von Ende 1779 gibt es nicht. Auch eine klassische Coniectura palmarum, die über jeden Zweifel erhabene editionsphilologische Richtigstellung, ist kaum möglich. |
h: | Marbacher Abschrift (26 Strophen), 1783 [Vorlage für D4?]. Reihenfolge an einer Stelle vertauscht. |
Ein Beleg für die These, dass h eine (die einzig bekannte) Druckvorlage darstellt, ergibt sich aus dem Vergleich von Strophe 9, Zeile 1, die in h lautet: „Zum morschen Ripp ist nun die Brust geworden“; das entspricht nahezu dem Wortlaut von D1 und D2: „Zur morrschen Ripp ist nun die Brust geworden“. D3 bietet: „Zur morschen Ripp’ ist nun die Brust geworden“. D4 variiert: „Zum morschen Ripp’ ist nun die Brust geworden“. Das Elisionszeichen wiederum reproduziert nur der Einzeldruck D6, was als Indiz dafür gelten kann, dass D3 die Vorlage für (den korrupten) Druck D6 („Zur morschen Ripp’“) bildet. Ab D5 hingegen lautet die Zeile: „Zum Todtenbein ist nun die Brust geworden“. In h findet sich zudem die signifikante Auffälligkeit von Strophe 13, die in D1, D2 und D3 fehlt, was wiederum ein Indiz dafür sein könnte, dass die Jahreszahl „1783“ auf der Handschrift h richtig ist und somit h als Druckvorlage, zumindest als Reinschrift, für die FürstengruftDie Fürstengruft in D5 diente. Zum Vergleich:
h: | 1 | Sie liegen nun, den eisern Schlaf zu schlafen |
2 | Die Menschengeißeln, unbetrauert | |
3 | Im Schooße der Verwesung, wie die Sclaven, | |
4 | In Felsen eingemauert. |
D4: | 1 | Da liegen nun den eisern Schlaf zu schlafen, |
2 | Der Menschheit Geisseln, unbetraurt, | |
3 | Im Felsengrab, verächtlicher als Sklaven, | |
4 | In Kerker eingemaurt. |
D5: | 1 | Sie liegen nun, den eisern Schlaf zu schlafen, |
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