Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Название Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman
Автор произведения Patricia Vandenberg
Жанр Языкознание
Серия Dr. Norden Bestseller Paket
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740937553



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Gedanken bewegt. Daniel Norden – Michael Gordon, sehr harmonisch klangen diese beiden Namen zusammen.

      Und kaum hatte sie es gedacht, blickte Michael zu ihr herüber. Er unterbrach sich mitten im Wort. Er sah verwirrt aus, jungenhaft verlegen.

      »Fräulein Hollenberg kommt«, sagte er leise zu Daniel. Und dann kam er auf sie zu. Sie wurde eingehüllt von seinem Blick. Von eigentümlichen Gefühlen bewegt, gab sie sich ganz diesem Augenblick hin, sehnsüchtig wünschend, dass seine Arme sie wieder umfangen möchten.

      Er blieb vor ihr stehen. Automatisch reichte sie ihm die Hand und begriff es erst, als seine Finger diese fest umschlossen.

      »Es ist seltsam, dass wir uns hier wiedersehen«, flüsterte Trixi. »In München, nicht in Paris.«

      »Sie haben es nicht vergessen«, sagte Michael leise.

      Warum sprach sie davon? Hätte sie nicht besser von ihrer Mutter sprechen sollen? Eine Frage war in ihren Augen, als sie es nun wieder wagte, den Blick zu ihm zu erheben.

      »Ich konnte nicht daheim sitzen und warten«, flüsterte sie. »Wie geht es meiner Mutter?«

      »Ich bin zufrieden«, erwiderte er.

      *

      »Ein bezauberndes Mädchen«, sagte Fee indessen zu Daniel. »Nichts für Rolf Brugger.«

      »Etwas für Michael Gordon?«, sagte Daniel nachdenklich.

      »Solche Kombinationen liegen mir fern.«

      »Mir nicht.«

      »Daniel«, flüsterte Fee überrascht, »wie kommst du auf solche Idee?«

      »Intuition, Liebling. Nichts weiter. Die Spannung springt auf mich über.«

      Und sie wurde noch größer, als Michael und Trixi jetzt auf sie zukamen. Ganz fest umschlossen Daniels Finger Fees Handgelenk.

      Sie hielten tatsächlich beide den Atem an. »Sie kennen sich schon?«, fragte Michael.

      »Wir kennen uns noch nicht«, warf Fee schnell ein. »Aber jetzt lernen wir uns kennen.«

      Aus der Ferne hatte Trixi die beiden schon mehrmals gesehen, aber als Fees Blicke jetzt auf ihr ruhten, fand sie sie noch viel schöner.

      »Daniel wollte sich unbedingt persönlich über das Befinden Ihrer Mutter informieren«, sagte Fee. »Es tut mir leid, dass Sie so schreckensvolle Stunden durchlebten, Fräulein Hollenberg.«

      »Jetzt wird sie wieder gesund werden.« Flehend sah Trixi Dr. Gordon an. »Nicht wahr, meine Mutter wird gesund?«

      Er konnte nur nicken.

      Daniel sagte: »Wir wollen dich nicht länger aufhalten, Michael. Du hast zu tun, und Fee ist nur das Wochenende hier. Vielleicht kommst du morgen zu einem Kaffeestündchen zu uns.«

      »Wenn ich Zeit habe«, erwiderte Michael.

      Fee reichte Trixi die Hand. »Alles Gute für die Mama«, sagte sie herzlich, »und auch für Sie.«

      Sie entfernten sich schnell. Sie hatten beide das Gefühl gehabt zu stören. Daniels Intuition schien nicht zu trügen.

      Trixi blickte zu Boden. »Darf ich Mami sehen? – Nur sehen«, sagte sie bittend.

      Er konnte ihr den Wunsch nicht abschlagen. Er hätte ihr keinen abschlagen können. Ich liebe sie, dachte er. Jäh war es ihm bewusst geworden.

      Vor der Tür des Krankenzimmers stand der riesige Blumenstrauß von Rolf.

      »Von wem ist denn der?«, entfuhr es Trixi. »Gewaltiger ging es wohl nicht mehr. Muss ein verflixt schlechtes Gewissen haben, der Spender.«

      »Ihr Verlobter«, sagte Michael. »Muss er ein schlechtes Gewissen haben?«

      »Er ist noch nicht mein Verlobter, und es wird auch nicht dazu kommen«, stieß Trixi hervor.

      Dann sah sie auf das bleiche unbewegliche Gesicht ihrer Mutter herab, und ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen.

      Rasch beugte sich Trixi zu ihrer Mutter herab und streichelte zart ihre Wange.

      »Bitte, werde gesund, liebste Mami«, flüsterte sie. Als sie sich aufrichtete, taumelte sie leicht, und wieder einmal fing Michael sie auf.

      »Es kann alles wieder gut werden, Trixi«, flüsterte er. Jetzt wusste er ihren Namen. In Paris hatte er ihn nicht gewusst, und wie er ihn aussprach, war mehr als eine Liebkosung.

      »Ich wünsche es so sehr«, gab sie zurück. »Es wäre schön.«

      Sieh da, dachte Dr. Cornelia Kuhlmann, als die beiden dann den Gang herunterkamen. Der Herr Chefarzt kann auch galant sein! Es ärgerte sie. Besonders deshalb, weil dieses junge Mädchen so bezaubernd war.

      Als sie dann von Schwester Lotte erfuhr, dass dies Fräulein Hollenberg war, empfand sie jedoch einen leisen Triumph. Nun, sie wollte doch mal sehen, ob sie die hübsche Beatrice nicht wenigstens bei Rolf Brugger ausstechen konnte. Dass Dr. Gordon für sie persönlich etwas übrig haben könnte, erschien ihr doch undenkbar. Trixi Hollenberg war die Tochter seiner derzeit schwierigsten Patientin. Falls noch etwas schiefgehen sollte, wollte er sich wohl das Wohlwollen der Angehörigen sichern.

      Dass Dr. Gordon die Operation einfach genial durchgeführt hatte, hätte Cornelia Kuhlmann nur zugegeben, wenn er ihr mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Man sollte sie zur Kenntnis nehmen. Sie ertrug es nicht, links liegengelassen zu werden.

      »Herr Hollenberg ist gekommen«, sagte sie in aggressivem Ton, als sie in sein Zimmer trat. »Darf er zu seiner Frau, oder ist das nur seiner Tochter gestattet?«

      Dr. Gordon warf ihr einen kurzen kühlen Blick zu. Er hatte sich bisher kaum Gedanken über sie gemacht, außer dass sie manchmal morgens recht unausgeschlafen wirkte und nervös war. Jetzt hatte er plötzlich das Gefühl, dass er sich vor ihr in acht nehmen müsse.

      »Ich wollte ohnehin mit Herrn Hollenberg sprechen«, sagte er gleichmütig

      Matthias Hollenberg machte jetzt einen gefassten Eindruck. Er sah zwar immer noch sehr elend aus, hatte aber eine zuversichtliche Miene aufgesetzt.

      Er ließ sich von Dr. Gordon den Verlauf der Operation erklären und schwieg danach einige Minuten.

      »Ich habe volles Vertrauen zu Ihnen, Herr Doktor. Ich weiß, dass Sie das Menschenmögliche getan haben.«

      Lange saß er dann am Bett seiner Frau. Astrid schlief. Nur ein einziges Mal kam ein leises Seufzen über ihre blassen Lippen, als er ihre Wange küsste.

      Später kam auch Jörg. Auch er schien um Jahre gealtert. Ihm bereitete es sichtlich Qualen, seine Mutter so zu sehen.

      »Ist Trixi nicht mitgekommen?«, fragte er.

      »Sie war schon hier und will am Abend wiederkommen«, erwiderte sein Vater. »Wir werden uns bei der Nachtwache ablösen. Dr. Gordon ist damit einverstanden.«

      Jörg trat an das Fenster und drehte seinem Vater den Rücken zu.

      »Brugger hat angerufen. Er möchte dich dringend sprechen, Vater.«

      »Er will sich sicher nur informieren, wie es Astrid geht.«

      »Das glaube ich nicht«, sagte Jörg heiser.

      »Was hast du, Jörg?«, fragte Matthias Hollenberg verwundert.

      »Wir können morgen darüber spre­chen. – Wann wird Mami wieder mit uns sprechen können?«

      »Ich weiß es nicht.«

      *

      Daniel und Fee waren an diesem Abend die einzigen Gäste in Isabel Guntrams eleganter Wohnung. Bei der Redakteurin trafen sich sonst Künstler und Wissenschaftler zu anregenden Gesprächen, aber wenn Fee schon mal in München war, wollte sie mit den Freunden einen richtigen gemütlichen Abend verbringen.

      Mit Daniel Norden war Isabel schon längere Zeit befreundet.