Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Название Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman
Автор произведения Patricia Vandenberg
Жанр Языкознание
Серия Dr. Norden Bestseller Paket
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740937553



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verlobt.

      Eine Ärztin fehlte ihm noch in seiner Sammlung von Frauen. Er verstand es sehr geschickt, sie in ein Gespräch zu verwickeln, obgleich sie ihm zurückhaltend bedeutet hatte, dass sie nicht berechtigt sei, Auskünfte zu geben.

      Er interessierte sich sehr für solche Art Operationen, erklärte er. Und natürlich sagte er auch, dass er sehr hoffe, dass diese geglückt sei.

      Aber ewig konnte er sich nicht hier aufhalten. »Es war sehr interessant«, sagte Rolf. »Vielleicht treffen wir uns mal in einer etwas weniger sterilen Umgebung.«

      »Es fragt sich nur wo«, sagte Cornelia hintergründig.

      »Mich trifft man jeden Abend bei Blacky«, erwiderte er. »Es ist sehr hübsch dort. Falls Sie mal Zeit haben, möchte ich Sie zu einem Drink einladen.«

      Cornelia Kuhlmann fand ihn sehr charmant. Sie lächelte verheißungsvoll, ein bisschen rätselhaft und doch schon verständnisinnig.

      Warum nicht, dachte sie. Warum sollte sie unnütze Zeit an Gordon verschwenden. Er war stur, einfach stur. Schaute nicht rechts und nicht links und kannte nichts als seine Arbeit.

      Aber Michael Gordon dachte jetzt an Trixi. Obgleich die Gefahr für ihre Mutter nicht gebannt war, brauchte er nicht vor ihr zu stehen wie derjenige, der ihr den letzten Todesstoß versetzt hatte. Er hatte alles getan, was in seiner Macht stand. Das Äußerste.

      *

      »Fahren wir mal in die Klinik, Fee?«, fragte Daniel. Nur kurz hatte ihn Michael angerufen. Operation geglückt, Bericht später, hatte er knapp gesagt.

      »Fahren wir«, sagte Fee bereitwillig. Sie wusste genau, dass mit Daniel heute nicht viel anzufangen war. Und ihr war es gleich, wo sie waren, wenn sie nur zusammen sein konnten.

      Sie wussten ja, was sie voneinander zu halten hatten. Ihre Ehe würde nicht im Gleichmaß der Tage versanden. Sie waren mit Leib und Seele ihrem Beruf verschrieben und brauchten beide den Partner, der Verständnis dafür hatte.

      Nun konnte man aber weiß Gott nicht sagen, dass ihre Gefühle darunter zu leiden hatten. Sie waren beide der leidenschaftlichsten Gefühle fähig. Sie liebten sich über alles.

      »Meine Traumfee«, sagte Daniel zärtlich, als sie sich in seinen Wagen setzten.

      Lenchen hatte natürlich wieder gemurrt, was sie denn nun mit dem Kuchen machen sollte, den sie extra gebacken hätte, aber sie hatten gesagt, dass sie den später auch noch essen könnten.

      »Weißt du, Fee, ich habe Michael diesen Fall aufgebürdet, ich kann ihn jetzt nicht im Stich lassen. Die Operation ist geglückt, aber damit ist nicht gesagt, dass Astrid Hollenberg wieder ein vollwertiger Mensch wird.«

      »Du kennst sie schon recht gut«, sagte Fee.

      »Besser, als sie meint. Sie ist völlig auf ihren Mann bezogen. Sie verleugnet sich selbst.«

      »Findest du das lobenswert?«

      »Manche Frauen sind eben so, und in ihrer Art die einzig richtigen für ihren Partner. Ich weiß schon, dass du mir immer gehörig die Meinung sagen wirst.«

      »Sag nur nicht, dass ich dich tyrannisiere.«

      »Du weißt genau, wie du mich zu nehmen hast und das ist schön. So ein bisschen darfst du mich schon tyrannisieren. Lenchen meint, dass ich eine feste Hand brauche. Apropos Lenchen, jetzt weiß ich, warum sie murrt.«

      »Weswegen?«

      »Weil du Mario nicht mitgebracht hast. Wie geht es ihm?«

      »Blendend. Er ist ein Schatz«, erwiderte Fee. »Paps ist rein närrisch mit ihm. Er darf überall mit hin.«

      »Ja, wer hätte das gedacht«, sagte Daniel und ließ seine Gedanken zurückwandern zu jenem Tag, als sie den kleinen Italiener aus dem Chiemsee gefischt hatten. Seine Eltern waren ertrunken, ihn hatte er gerettet, und nun war er, der kleine Vierjährige, der Sonnenschein auf der Insel der Hoffnung geworden, zur Freude auch der Patienten, die dort im Sanatorium Genesung suchten.

      Dr. Johannes Cornelius, Fees Vater, hatte Anne Fischer geheiratet, und sie wollten den kleinen Mario adoptieren.

      »Er spricht schon fast perfekt deutsch«, erzählte Fee. »Katja setzt sich aber auch gewaltig ein. Seit Mario bei uns ist, denkt sie gar nicht mehr soviel an David.«

      Katja, Annes Tochter, und David Delorme, der berühmte junge Pianist, waren auch ein interessantes Kapitel, seit das Sanatorium »Insel der Hoffnung« eingeweiht worden war. Katja, nach einem Skiunfall lange Zeit an den Rollstuhl gefesselt, hatte dort Genesung gefunden, David Delorme suchte immer wieder Entspannung im Sanatorium zwischen seinen anstrengenden Konzertreisen.

      »Es kommt Spannung in die Romanze, wenn er merkt, dass sie ihm nicht hörig ist«, stellte Daniel fest.

      »Er ist nach wie vor anhänglich«, entschuldigte Fee den jungen Künstler, dessen Musik auch sie begeisterte. »Aber Katja hat begriffen, dass er sich voll entfalten muss. Vergessen wir aber nicht über den neuesten Ereignissen, dass wir heute abend bei Isabel eingeladen sind.«

      Daniel lachte auf. »Sie würde uns schon daran erinnern.«

      »Wann habt ihr euch denn zum letzten Mal gesehen?«, fragte Fee beiläufig.

      »Du liebe Güte, darüber führe ich nicht Buch, Liebes. Meine Patientin ist sie nicht, sonst würde Molly ihre Besuche registrieren. Du hast keinen Grund zur Eifersucht.«

      »So war es auch nicht gemeint«, sagte Fee errötend.

      »Nicht ganz«, lächelte er. »Aber ich verbringe meine Abende lieber damit, mit einer gewissen Fee zu telefonieren. Das wird mit der Zeit so kostspielig, dass ich mir nicht leisten kann, auch noch andere auszuführen.«

      »Entschuldige, Daniel, ich bin einfach kindisch«, sagte Fee schuldbewusst.

      »Du bist süß, und ich bin glücklich, dass du da bist, und wenn es dir lieber ist, telefonieren wir Isabel ab.«

      »Nein, das würde sie kränken. Ich mag sie doch gern«, sagte Fee rasch. »Ich bin eben manchmal so töricht, immer noch ein bisschen eifersüchtig zu sein, weil sie in München ist und ich doch fern.«

      Nun waren sie bei der Klinik angelangt. Daniel versank abrupt in Schweigen.

      »Nun komm schon«, sagte Fee aufmunternd. »Mach dir nicht so viel Gedanken.«

      »Das sagst ausgerechnet du«, murmelte er und fuhr schnell mit der Hand über ihre Wange.

      Sie sahen Trixi nicht, als sie durch die Halle gingen, denn sie saß in einem der tiefen Sessel und ganz gebeugt. Aber sie sah die beiden gehen und war für Sekunden abgelenkt von ihren erdrückenden Gedanken. Was war das für ein Paar! Es war kein Wunder, dass sie Aufsehen erregten, dass jeder ihnen nachblickte.

      Trixi erhob sich. Sie klammerte sich plötzlich an den Gedanken, dass sie von Dr. Norden mehr erfahren könnte. Er kannte Dr. Gordon doch so gut.

      Sie selbst wagte sich an den Chirurgen nicht heran. Ihr war es zu deutlich bewusst geworden, dass er sie bereits als Verlobte von Rolf Brugger betrachtete, und der Augenblick in Paris bereits aus seinem Gedächtnis gestrichen hatte.

      Aber hatte sein Blick gestern abend nicht anderes ausgedrückt? Heiß und kalt wurde es ihr bei dem Gedanken. Ein elektrischer Schlag schien durch ihren Körper zu zucken, als sie an diesen Blick dachte.

      Genau wie damals war es gewesen, als würde sie an seiner Brust liegen und sein Atem würde ihre Stirn streifen.

      Langsam folgte sie Dr. Norden und Fee Cornelius. Die beiden sahen sich nicht um. Sie stiegen bereits in den Lift.

      Trixi wartete auf den nächsten. Es dauerte ziemlich lange, bis er kam. Jedenfalls erschien ihr das so.

      Als sie durch die zurückgleitende Tür auf den Gang trat, sah sie Dr. Gordon schon bei Dr. Norden und Fee stehen.

      »Fein, dass wir dich gleich treffen«, sagte Daniel Norden gerade.