Der Roman «Onkel Toms Hütte» von Harriet Beecher Stowe aus dem Jahr 1862 ist eine Streitschrift gegen die Sklaverei. Anhand der Odyssee des Sklaven Tom, der von seinem Kind getrennt wird und mehreren Sklavenhändlern dienen muss, zeigt Beecher Stowe die Gnadenlosigkeit des Systems der Sklaverei auf. Der Roman «Onkel Toms Hütte» wurde sofort nach Erscheinen ein Bestseller und gehört bis heute zu den Klassikern der amerikanischen Literatur. Das Buch hat im Vorfeld des amerikanischen Bürgerkriegs erheblichen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung zur Sklaverei ausgeübt.
Die Offiziere salutieren schweigend und tun nach dem Befehl. Es ist ein heißer Tag geworden. Die Sonne ist höher und höher gestiegen und drückende Schwüle lagert jetzt über der Waldblöße. Die Stimmen der Vöglein sind verstummt, nur das Summen der Käfer und Fliegen unterbricht die tiefe Stille. Da taucht in dem Waldwege ein Reitertrupp auf, welcher einen geschlossenen Wagen eskortiert. Der Auditeur ist es mit einem Zug Dragoner; in dem Wagen befinden sich die beiden Unglücklichen; ein Priester begleitet sie auf ihrem letzten Wege. Jetzt steigen sie aus! – Zwei junge Burschen mit blauen Blusen, mit blassen, aber trotzigen Gesichtern. Der Priester spricht ihnen tröstend zu, sie achten kaum auf die frommen Worte, sie sehen kaum das Bild des Gekreuzigten, das der Priester mit zitternden Händen emporhebt, sie starren trotzig und düster in den sonnendurchschimmerten Wald. Der Auditeur verliest das Urteil des Kriegsgerichts. Ein Zittern fliegt jetzt durch die Gestalten der Unglücklichen, sie küssen das Bild des Gekreuzigten, zum letzten Mal blicken sie auf zur leuchtenden Sonne, dann legt sich die Binde über ihre Augen . . . da erschallt schon das gedämpfte Kommando des Lieutenants Berner. «Legt an – Feuer» – Die Salve krachte ein Schrei – nieder stürzen die Verurteilten – zwei heiße Herzen haben aufgehört zu schlagen. – – – Der Priester kniet weinend neben den Leichen nieder und betet ein stilles «De Profundis». —
Die autobiografische Erzählung beschreibt die Kindheit und Jugend des Autors von 1954 bis 1973 am linken Niederrhein und spiegelt detailreich den Zeitgeist dieser Epoche. Immer wieder gelingt es der Hauptfigur Ole den Widrigkeiten seines Lebens zu trotzen und sich ein Gefühl des Aufgehoben Seins zu erobern.
Die Verschlossenheit einer 16Jährigen Kollegin, der kein Lachen, nicht einmal ein Lächeln zu entlocken ist, beunruhigt den 21jährigen Martin Steinert. Alle Einladungen, die vom Markt mitgebrachte kleine Tüte Kirschen, nichts vermag sie zu erheitern. «Ich darf das nicht!» entgegnet sie und verstärkt sein Bemühen. Dabei verliebt er sich in sie. Den langen Weg voller Widrigkeiten, bis die Sonne in ihr aufgeht und Annette sich ein erstes Lächeln abgewinnen lässt, beschreibt diese zarte Liebesgeschichte ebenso wie die Auflösung eines entsetzlichen Traumas. Eine wahres Nachkriegs-Schicksal.
Die Wählergunst bei den Europawahlen hat gerade die Rechtspopulisten in vielen Ländern nach oben gespült. Vor dieser gesellschaftspolitischen Kulisse kehrt Katharina Jensen nach Hamburg zurück. Sie arbeitet nach den dramatischen Ereignissen vor zwei Jahren endlich wieder als Journalistin und lernt den Fotografen Nik Brahms kennen. Wenige Tage später begeht ein gemeinsamer Freund Selbstmord in der Nähe von Hamburg. Zusammen mit der Schwester des Toten machen sie sich auf, die Hintergründe dieses anfangs so eindeutigen Freitods zu klären. Und entdecken im Grenz-land zwischen Dänemark und Deutschland mehr als ihnen lieb ist.
Der Bankier Attika Troll hat es eigentlich sehr eilig. Doch noch beim Verlassen des Hauses drückt ihm seine Ehefrau Naradelle etwas Restmüll in die Hand. Draußen wird er jedoch mit dem neuen Müllsystem der Städtischen Verwaltung konfrontiert: vier Mülltonnen mit vier verschiedenfarbigen Deckeln. Doch welche Farbe ist welcher Müllart zugeordnet? Da ist guter Rat teuer. Zudem wird Troll von einem auf den vier Deckeln tanzenden Spatzen an der Entsorgung gehindert. Zum Glück erscheint Trolls Nachbar Wolf Stenzmann, der das Haus gegenüber bewohnt, und in dessen Garten die gleichen vier Mülltonnen mit den bunten Deckeln stehen. Anschließend kehrt Stenzmann zurück in sein Haus, um sein Fahrrad einzustellen. Dabei fällt dem arbeitslosen Hobby- Aktmaler ein, dass er ja eigentlich am Ausgehen gewesen ist, um einen Termin beim Arbeitsamt wahrzunehmen. Anschließend dann noch zum Supermarkt, um frisches Gemüse einzuholen. Denn seine Freundin Susi, die Kohlsuppe über alles liebt, hat in einem Brief ihre Rückkehr angekündigt. Unterwegs dann ist es immer wieder dieser freche Spatz, der erscheint. Die Nacht dann wird von einem tragischen Ereignis überschattet…. / In der B- Geschichte stellt der Gärtner Wendland Raschke fest, dass das Verfallsdatum für seine geliebten Cornflakes abgelaufen ist – zu seinem Leidwesen freilich. Seltsame Dinge, die ihm dann auf dem Weg zur Arbeit begegnen. Zudem ist es ein Nachbar, der ihm ständig auf den Keks geht. Ob dies daran liegt, weil der ständig mit dem Warbonnet eines nordamerikanischen Indianer- Häuptlings herumrennt?
Dr. Jack Bishop, ein Arzt und Psychologe, ändert nach seinem letzten Auslandseinsatz als Profiler in Diensten der kanadischen Armee seine bisherige Lebensplanung. Nach seiner Rückkehr aus dem Irak, hängt er den Arztberuf nach schrecklichen Erlebnissen in Afghanistan und im Irak – insbesondere aber, aufgrund der Untreue seiner Ehefrau – an den Nagel. Da er schon lange vor seiner kurz darauf folgenden Ehescheidung begonnen hatte, Romane zu schreiben, veranlasst ihn sein bisheriger Erfolg als Krimiautor, sich künftig nur noch mit der Schriftstellerei und seinem Hobby, der Malerei, zu beschäftigen. Am neuen Wohnort an der Küste Neuschottlands begegnet Jack Bishop eher zufällig der schönen Halbindianerin Shania Baxter und ihrer aufgeweckten 8-jährigen Tochter Elli. Zu diesem Zeitpunkt weiß Jack noch nicht, dass die junge Mutter ein grausames Geheimnis verbirgt, das den Vater ihres Kindes betrifft. Als erfahrener Psychologe spürt Jack Bishop schon bald, dass die junge Frau in der Vergangenheit mental sehr viel mehr verletzt wurde, als er selbst. Deshalb nimmt er die vor ihrem Ex-Collegefreund Peter Maddox geflohene und fast mittellose Shania in seinem gerade von ihm bezogenen Cottage auf und stellt sie als Lektorin seiner Romane ein. Obwohl sich Jack und Shania im Lauf der Zeit langsam näher kommen, dauert es viele Tage, bis Shania ihrem neuen Arbeitgeber im Spätsommer 2016 soweit vertraut, dass sie sich ihm gegenüber zu öffnen und von ihrer schrecklichen Vergangenheit zu erzählen beginnt. Die Erlebnisse, die sie schildert, entfachen Jacks Zorn in unglaublicher Weise. Unterdessen sind im Auftrag der Mutter ihres Ex-Freunds zwielichtige Gestalten hinter der attraktiven Indianerin her – vordergründig, weil Peters Mutter Cynthia einen angeblich von Shania begangenen Schmuckdiebstahl aufklären will. Doch sehr rasch wird Jack und seinem väterlichen Freund und Nachbarn, dem Ex-Polizisten George MacDermott klar, worum es Mutter und Sohn Maddox dabei in Wirklichkeit geht …
Paul hat im Leben alles richtig gemacht : Ehe, Familie, Erfolg im Beruf und finanziell unabhängig. Dennoch steht er mit einem Schlag vor dem Aus und damit vor der Entscheidung, mit knapp über fünfzig einfach noch mal ganz von vorne anzufangen oder einen Weg zurück in sein altes Glück zu finden. Hin- und hergerissen zwischen Selbstzufriedenheit und Selbstzweifel arbeitet er seine Vergangenheit auf und verändert mit der Zeit seinen Blick auf Treue und Liebschaft, auf Kinder und Erziehung, auf das " Selbst " und die " Selbstlosigkeit ". Der Zufall will es, dass Paul die Chance erhält, Frau und Kind wiederzusehen. Ohne zu zögern macht er sich auf seinen Weg zurück ins Glück. Sein Besuch wird erwartet.
Ihr Mann ist skeptisch, was die neue Mieterin anbetrifft. Man würde sie Miss Kümmerling nennen. Seine Frau gibt nichts auf Gerede. Für sie ist es eine freundliche Person. Und so lässt sie die eine Etage höher in ihr Mehrfamilienhaus einziehen. Die anfänglichen Probleme schiebt Frau Eckardt auf den plötzlichen Tod des Mannes. Da wäre jeder andere genauso kopflos. Im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass Tusnelda so gar nichts kann. Weder kochen, noch mit Geld umgehen. Geschweige Wäsche aufhängen. Die Shirts werden alle so breit gezogen, dass man sie hinterher als Minikleid tragen kann. Mülltrennung lernt sie auch mal nie. Aber die Frage kann sie mit nein beantworten. Ob sie in ihrem früheren Garten die Kartoffelschalen auch im Plastikbeutel auf den Kompost getan hätte. Sowie sie die Wohnung verlässt, ist Tusnelda nicht weit. Das Grauen von oben. In kurzem Gewand mit Damenbart, einem Riesen Busch unter den Achseln und übermäßig behaarten Beinen. Frau Eckardt ist die sich ständig wiederholenden Erzählungen so leid. Auch das viele Klingeln. Weil die wieder was loswerden muss. Wie das mit dem gemausten Fahrrad für ihre Tochter zu Weihnachten. Oder, weil die eine Frage hat. Wie Intimrasur geht. Beim Anblick eines Fotos ist Frau Eckardt bloß froh, dass sie die falsche Brille aufhat. Tusneldas Verblichener hätte bestimmt nicht gewollt, dass jeder seinen Penis sieht.
Franz Werfels Roman «Die vierzig Tage des Musa Dagh» schildert mit höchstmöglicher Authentizität das Schicksal einer armenischen Familie während des Völkermords in Armenien von 1915 bis 1916. Werfels bewegende Erzählung ist mehr als ein Gesellschaftsepos. Wie kaum einem anderen Autor gelingt es Werfel in diesem Roman, das Menschsein an sich in seinem Facettenreichtum darzustellen. Dieses E-Book enthält eine vollständige Ausgabe des Werkes «Die vierzig Tage des Musa Dagh» von Franz Werfel.