Quellentexte zur jüdischen Geschichte und Literatur. Julius Hoxter

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Название Quellentexte zur jüdischen Geschichte und Literatur
Автор произведения Julius Hoxter
Жанр Документальная литература
Серия Judaika
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783843800242



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richtet die Völker, die Großen, die einzelnen Menschen nicht eher, als bis das Maß voll ist. Sota 9 a.

      Gott verlangt vom Menschen nach den Kräften des Menschen, nicht nach den Kräften Gottes. Běrachot 36 a.

      Es ist Pflicht, Gott sowohl im Unglück als im Glück zu loben. Běrachot 54 a.

      Die Tränen, die über den Tod eines Gerechten vergossen werden, werden gezählt und in den Schatzkammern der göttlichen Barmherzigkeit aufbewahrt. Šabbat 105b.

      Wehe dem, der Handel treibt mit dem Namen Gottes. Jalkut 244. Abot Kap. 4.

      Der falsche Eid zerstört, was das Eisen und das Wasser nicht zerstören können. Schebuot 39 a.

      »Ich will lieber«, sagte Akabia, Sohn Mehalallels, »im ganzen Leben von den Menschen ein Narr geheißen werden als eine Stunde ein Frevler sein vor Gott.« Edujot 11a.

      Rabbi Simeon ben Jochai sagte: »Drei gute Gaben hat der Heilige, gepriesen sei er, Israel geschenkt; alle aber wurden nur durch Züchtigungen erworben: die Tora, das Land Israel und die zukünftige Welt.« Bĕrachot 5 a.

      Unglücklich der Mensch, der sich verloren glaubt; unglücklich der Mensch, der sich für vollkommen gerecht hält. Kidduschin 40 b.

      Was hat der Mensch zu tun, um zu leben? Er sterbe!

      Was hat der Mensch zu tun, um zu sterben? Er lebe!

      Tamid 32 a.

      Die Tugendhaftigkeit dreier Personen verkündet Gott jeden Tag: des jungen Menschen, der in einer großen Stadt wohnt und rein an Sitten bleibt; des Armen, der den gefundenen Gegenstand zurückgibt; des Reichen, der den Zehnten seiner Früchte in aller Stille spendet. Pěsachim 113 a.

      Mit der Gerechtigkeit sind immer verbunden die Wahrheit und der Friede. Derech Erez sutta, am Ende.

      Wer das Gute fördert, ist größer als der, der es tut. Baba batra 9 a.

      Unterdrücke mehreremal deine Leidenschaft, so wirst du für immer der Sünde entgehen. Joma 38 b. Kidduschin 20 a.

      Im Heiligen steige immer aufwärts, nie abwärts. Šabbat 21b.

      Die Denkmale der Frommen sind ihre guten Werke. Jeruschalmi Schekalim 6.

      Liebe den mehr, der dich auf deine Fehler aufmerksam macht, als den, der dich immer lobt. Abot de Rabbi Natan, Abschn. 29.

      Wirf keinen Stein in einen Brunnen, aus dem du einmal Wasser getrunken hast. Baba kamma 92 b.

      Sprich nie etwas aus, das den Anstand verletzt. Pěsachim 3 a.

      Wer im Geheimen Wohltaten übt, ist größer als unser Lehrer Mose. Baba batra 9 b.

      Almosen geben, um vor den Menschen zu prahlen, ist Sünde. Baba batra 10b.

      Verrichte (in der Not) auch die niedrigste Arbeit, um deinen Unterhalt zu erwerben, und sage nicht: Ich bin Priester, ich bin ein vornehmer Mann, dies schickt sich für mich nicht. Pěsachim 113 a.

      Es gibt drei Kronen: der Lehre, des Priestertums und des Königtums; aber die Krone des guten Namens ist größer als alle. Midr. rabba 100a.

      Wer durch Darlehen unterstützt, ist großmütiger und edler als wer durch Almosen unterstützt. Šabbat 62 a. .

      Der gibt sehr wenig, der viel gibt, aber ungern. Der gibt viel, der wenig gibt, aber mit freundlicher Miene. Baba batra 9 b.

      Die Weisheit, die sich in sich verschließt, gleicht einer Myrthe in der Wüste, die niemanden erfreut. Rosch Haschana 20 a.

      Zieht der Weih ein, schlüpft das Geheimnis heraus. Erubin 65 a. Sanhedrin 63 a.

      Gib weniger für Kleider und Speisen aus, und erweitere das Haus. Pěsachim 114 a.

      Es ist nicht die Stelle, die den Mann ehrt, sondern der Mann, der die Stelle ehrt. Taanit 21b.

      Das Schweigen geziemt auch dem Weisen, um so mehr dem Toren. Tosefta Pěsachim, Abschnitt 8.

      Ist das Reden einen Sela wert, so ist das Schweigen zwei Sela wert. Megilla 18 a.

      Die Schamhaftigkeit ist ein schöner Schmuck des Menschen. Nedarim 20 a.

      Die Schamhaftigkeit führt zur Furcht vor der Sünde. Nědarim 20 a.

      Die Weisen sagten: Immer soll die linke Hand wegstoßen, und die rechte soll heranziehen. Sota 4 7 a.

      An drei Dingen erkennt man den Menschen: am Geldbeutel, Becher und Zorn. (Kis, Kos, Kaas.) Erubin 65 b und Midrasch Tanchuma, Korach am Ende.

      Die Frechheit ist eine Herrschaft ohne Krone. Sanhedrin 105a.

      Die Verleumdung schadet drei Personen: dem, der sie ausspricht; dem, der sie anhört; dem, gegen den sie gerichtet ist. Arakin 15 b.

      Steht eine Myrthe auch zwischen Gestrüpp, so bleibt sie dennoch Myrthe und wird immer so genannt. Sanhedrin 44 a.

      Die Strafe des Lügners ist, dass man ihm nicht glaubt, auch wenn er die Wahrheit spricht. Sanhedrin 89 b.

      Die Welt gleicht den Eimern im Brunnen; der volle wird leer, der leere voll. Midr. rabba 33 b.

      Wenn einer sagt: Ich habe mich bemüht, aber die Wissenschaft nicht erreicht, glaube ihm nicht. Ich habe sie ohne Mühe gefunden, glaube ihm nicht. Ich habe mich bemüht und habe sie gefunden, glaube ihm vollständig. Megilla 6 b.

      Ein Weiser sagte: »Vieles habe ich von meinen Lehrern gelernt, mehr von meinen Genossen, am meisten von meinen Schülern.« Taanit 7 a.

      Der Mensch für sich allein kann nur eine Last sich aufladen, mit der Hilfe eines andern kann er sich eine dreifache Last aufladen. Sota 34 a.

      Wenn der Kasten leer ist, klopft der Zwist an die Türe und tritt ein. Baba mezia 59 a.

      Der Mensch ist zur Arbeit geboren. Midrasch rabba 16 a.

      Die Arbeit ist groß; sie ehrt den, der ihr obliegt. Nedarim 49 b.

      Wer von seiner Arbeit lebt, ist größer als der, der Gott fürchtet (und müßig geht). Běrachot 8 a.

      Das Sprichwort sagt: Die Teuerung herrschte sieben Jahre und klopfte nie an die Tür des Handwerkers. Sanhedrin 29 a.

      Wer seinen Sohn kein Handwerk lernen lässt, erzieht ihn zum Räuber. Kidduschin 30b.

      (Aus Abot de Rabbi Natan, vgl. XI, 3 und 4-)

      Sei weich wie das Rohr! (25)

      R. Simeon ben Eleasar saß im Lehrhause und trug vor: Sei stets weich wie das Rohr und nicht hart wie die Zeder. Wie das Rohr, – wenn die vier Winde der Welt einherstürmen, so bewegt es sich mit ihnen hin und her, wenn sie aber schweigen, so steht es an seinem Orte. Was ist das Ende des Rohres? Es ist würdig, dass man aus ihm Griffel schneidet, um Torarollen damit zu schreiben. Nicht so verhält es sich mit der Zeder. Wenn auch alle Winde der Welt kommen und sie anblasen, sie rücken sie nicht von ihrer Stelle; bläst aber der Südwind sie an, so entwurzelt er sie und wirft sie zu Boden. Und was ist das Ende der Zeder? – Zimmerleute kommen, behauen sie und täfeln mit ihr die Häuser, den Rest aber werfen sie ins Feuer. – Daher haben die Weisen gesagt: »Sei weich wie das Rohr und nicht hart wie die Zeder.«