Jhoseph und die Villeroy Lady. Doreen Brigadon

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Название Jhoseph und die Villeroy Lady
Автор произведения Doreen Brigadon
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738060782



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habe und zu Hause alles ordnen. So ging ich zum Wagen und fuhr wieder Richtung Villa Voss. Es überraschte keinen, dass ich schon hier war, ohne die gnädige Frau. Ich unterhielt mich etwas mit Herta, bis es Zeit war für das Essen. Dann wartete ich auf die Firma, die den Wagen holen sollte. Pünktlich um 13 Uhr waren sie hier. Der eine Mechaniker begrüßte mich und besah sich gleich den Range Rover.

      „Das hört sich nicht gut an!“, meinte er.

      „Fred, bringst du mir bitte den Kanister mit Diesel?“

      Der andere kam sofort mit einem vollen Kanister daher. Da fiel mir ein, ich musste den anderen ja auch noch mitnehmen zum Befüllen. Während die Mechaniker beim Rover arbeiteten, gab ich den Kanister in die Limousine. Ich hörte, wie sie den Wagen durchputzten. Der Mechaniker kam dann auch schon mit dem Wagen raus.

      „Das erste Problem wäre gelöst. Irgendjemand hat wahrscheinlich aus Versehen Benzin in den Dieseltank getan.“

      Ich war überrascht. Nicht nur, dass er das sofort erkannt hatte, auch dass er gleich Diesel mithatte. Das muss wirklich eine gute Werkstätte sein.

      „Wenn nichts dazwischenkommt, haben Sie den Wagen bis morgen Abend wieder. Die Telefonnummer ist immer noch dieselbe?“

      „Ich denke schon.“

      Ich wusste jetzt zwar nicht, welche er meinte, aber er griff schon zu seinem Handy und rief eine Nummer an. Mein Handy klingelte.

      „Einen Moment“, meinte ich.

      „Ja, hallo“, sagte ich.

      Dann hörte ich noch: „Ok, die Nummer ist dieselbe!“, und schon war er weg.

      Ich ging wieder zu Herta in die Küche zurück. Jetzt hatten wir Zeit für einen schönen Kaffeeplausch. Das Zimmermädchen ging meistens nach dem Essen nach Hause. Bina kam erst wieder vor dem Abendessen. Und der Butler? Der machte sein Mittagsschläfchen. So blieben wir beide übrig. Herta erzählte mir von früher als der gnädigen Frau ihr Vater noch lebte, der dann überraschend an einem Herzinfarkt gestorben war. Und sie wäre auch auf dem besten Wege dazu.

      „Vielleicht könntest du etwas Einfluss auf sie haben?“, fragte sie zutraulich.

      Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.

      „Wie soll ich Einfluss auf sie haben? Ich bin doch nur der Chauffeur“, wandte ich ein.

      „Wenn du es geschickt anstellst, kannst du viel. Nur so viel: Du hast jetzt schon mehr Einfluss auf sie als die anderen. Das habe ich schon in der kurzen Zeit bemerkt.“

      „Und wie kommst du darauf?“, fragte ich sie verwundert.

      „Ich schlafe schlecht in der Nacht und dann sehe ich oft aus dem Fenster. Und dass sie dich schon am ersten Tag anruft, weil sie Probleme hat und nicht Rudolf, der alles organisieren muss. Das heißt schon viel. Wenn etwas war, hat sie immer zuerst Rudolf angerufen. Der hat dann den Chauffeur oder wen anders organisieren müssen. Und dass du eigenständig handeln kannst und darfst, sogar mit ihrem Baby fahren darfst, ohne viel zu fragen, das heißt schon was! Reicht dir das fürs erste?“

      Ich sah sie nur verwundert an und nickte. Das musste ich mir erst durch den Kopf gehen lassen.

      „Was ist ihr Baby?“

      „Das Cabrio! Das durfte bis jetzt keiner ungeschoren fahren! Und du fährst einfach weg damit!“

      „Musste ja tanken fahren. Ihr war ja der Sprit ausgegangen!“

      Hoppla! Das wollte ich nicht ausplaudern, aber Herta hatte es ja sowieso mitbekommen, wo ich war.

      „Eine andere Frage hätte ich da noch.“

      „Und welche?“

      „Wer und wie wurde die Garage geputzt? Also aufgewaschen?“

      „Der Gärtner macht das mit. Der hat auch die Maschine dazu irgendwo. Er muss ja auch den Tennisplatz putzen, der aber selten genutzt wird. Aber sauber sollte er sein.“

      „Und wie erreiche ich den Gärtner?“

      „Es gibt eine Liste von den ganzen Telefonnummern vom Haus, dort steht auch seine darauf.“

      „Eine solche habe ich leider keine gefunden.“

      „Dann frag Rudolf danach, oder gleich unsere gnädige Frau.“

      Da es schon fast 3 Uhr war, ging ich in die Garage, um die Limousine zu holen. Ich machte noch einen Kontrollblick überall hin. Und fand dann ganz versteckt ein benutztes Kondom. Das musste jemandem rausgefallen sein. Ich dachte lieber nicht genauer darüber nach.

      Dann fuhr ich gemütlich wieder zurück in die Stadt. Ich drehte um und stellte mich vor den Eingang, um auf sie zu warten und wollte gerade hineingehen, um zu fragen, ob meine Sachen schon hier waren. Da kamen schon einige Männer mit Schachteln und einer mit meinen Kanistern raus. Ich brauchte nur mehr den Kofferraum aufzumachen. Den leeren vom Rover hatte ich auch schon hineingegeben, damit ich heute noch alles betanken konnte. Auch die Limousine! Nur musste ich es ihr sagen. Hoffentlich hat sie nichts dagegen!? Oder hätte ich das inzwischen schon machen sollen? Aber die Kanister wären trotzdem leer geblieben und ich müsste es morgen machen. So genaue Anweisungen hatte ich noch nicht bekommen. Apropos Anweisungen! Solche sollte ich auf der Heimfahrt auch noch bekommen. Was für welche? Auf das war ich schon neugierig. Ich wollte mich gerade noch einmal bei Silvia bedanken, da kam auch schon Frau Voss raus. Hatte sie schon gewartet? Ich öffnete ihr die Tür und fragte auch sofort: „Ist es erlaubt, wenn ich auf der Heimfahrt die Limousine tanke und auch die Reservekanister für die anderen Autos?“

      „Ja. Machen Sie nur!“, war ihre kurze Antwort und sie stieg ein.

      Ich klemmte mich auch hinter mein Steuer und fuhr die Tankstelle an, die ich bei der Herfahrt gesehen hatte, und die nicht teuer war. Den einen Tankschlauch hängte ich in die Tanköffnung von der Limo. Und bei der anderen Zapfsäule befüllte ich die Kanister. Ich erhaschte einen kurzen Blick zum Auto. Sie hatte das Fenster runter gelassen und sah mir zu.

      „Sie sollten lieber das Fenster schließen. Weil sonst haben Sie den Dieselgeruch im Auto“, rief ich ihr zu.

      Sie winkte ab und rief zurück: „Nein das passt schon!“, und sah mir weiter zu.

      Als ich zahlte, fragte mich der Kassier: „Was verschafft mir die Ehre, dass die Villeroy-Lady hier tankt?“

      Ich sah ihn überrascht an. Ich hatte eine Gegenfrage.

      „Wieso nicht? Außerdem fahre und tanke ich und ihr seid die bessere und günstigere hier in der Gegend.“

      „Weil die anderen Chauffeure immer an den teuren Tankstellen tanken. Oder glaubst du, wir bekommen das nicht mit?“

      Zuerst sah ich ihn ungläubig und überrascht an und antwortete: „Ich bin nicht die anderen Chauffeure. Und ich tanke immer dort, wo es gut und günstig ist. Die ganz billigen mag ich auch nicht. Und sie hat nichts gesagt, wo ich tanken muss. Also wenn der Preis und die Leistung stimmen, werden Sie mich hier öfter sehen. Auch wenn sie reich ist, kann man ja trotzdem sparen, oder nicht?“, drehte mich um und verschwand.

      Die anderen glaubten wohl, weil sie reich ist, konnte man den teuersten Diesel tanken. Oder sie bekamen eine Provision, wenn sie dort tankten. Ich setzte mich wieder hinter das Steuer und fuhr weiter. Ich merkte gar nicht, dass ich so angespannt weiterfuhr. Ich zuckte zusammen, als sie mich ansprach. Die Fenster hatte sie ganz runtergelassen.

      „Über was grübelst du so nach?“

      „Ist es egal, wo ich tanke? Oder gibt es Tankstellen, bei denen ich tanken muss?“

      „Es ist mir egal, bei welcher. Hauptsache keinen Billigtreibstoff. Mit dem hatten wir schon mal Probleme, weil einer glaubte, er müsse über drüber sparen. Und die Reparatur kostete mich dann weitaus mehr. Es muss auch nicht immer der Teuerste sein. Das ist dir überlassen.“

      „Okay, das passt dann schon“, gab ich ihr zur Antwort.

      Sie ließ aber nicht