Jhoseph und die Villeroy Lady. Doreen Brigadon

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Название Jhoseph und die Villeroy Lady
Автор произведения Doreen Brigadon
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738060782



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immer wütender. Der Butler ging betroffen und etwas beleidigt wieder raus. Dann wandte sie sich an mich.

      „Ich muss mich für Rudolf leider entschuldigen. Er ist zwar ein guter Butler, habe ihn von meinem Vater übernommen, besser gesagt, übernehmen müssen. Er glaubt, er muss sich als Herr hier aufspielen, weil es keinen Mann an meiner Seite gibt.“

      Inzwischen waren wir wieder bei der Sitzecke angelangt.

      „Wie ich sehe, hat Sebastian eine Uniform für Sie gefunden. Und wann bekommen Sie die anderen?“

      „Am Mittwoch oder Donnerstag. Er hat mir seine Nummer gegeben, dass ich ihn anrufen kann, wann ich dann Zeit habe, sie abzuholen. Auch wenn ich privat Interesse hätte, mich mit ihm zu treffen“, sagte ich dann noch lächelnd.

      Sie lächelte diesmal auch. Wenn sie lächelte, war sie sehr hübsch. Kam es mir in den Sinn, aber dann kam es mir gleich wieder.

      ‚Hallo! Du bist hier angestellt! Da gibt es keine Affäre mit der Chefin!‘

      Sie schob mir die auf dem Tisch liegenden Gegenstände zu. Es war ein Schlüsselbund, eine Mappe und Papiere.

      „Bitte die Papiere korrekt ausfüllen, damit wir Sie am Montag auch korrekt anmelden können. In der Mappe befinden sich die Papiere für die Autos und ein Tagebuch. Was Ihre Vorgänger so gemacht haben. Die Schlüssel müssen Sie leider selber rausfinden, wo ein jeder zugehörig ist. Ich will Sie der ‚Herzlichkeit‘ des Butlers nicht noch einmal aussetzen. Ich hoffe, er hat Sie im Haus auch etwas rumgeführt.“

      „Nein, das hatte Doris erledigt.“

      Sie sah mich etwas böse an.

      „Der ist wahrscheinlich noch verärgert, weil ich nicht seinen Neffen als Chauffeur eingestellt habe. Aber meine Leute, mit denen ich ständig zusammen bin und zusammenarbeiten muss, suche ich mir schon selber aus.“

      Sie machte eine kurze Pause und sah mich an.

      „Haben Sie noch Fragen?“

      „Ja, danke, gnädige Frau.“

      Es war mir etwas zuwider, sie so nennen zu müssen, aber sie erlöste mich sofort davon.

      „Nein, Sie sagen Frau Voss zu mir. Das ‚gnädige Frau‘ überlassen Sie dem Hauspersonal. Wenn ich Sie dafür Josef nennen darf.“

      Ich zwickte etwas herum und sagte dann etwas leiser: „Jhoseph bitte, wenn, dann Jhoseph. Meine Eltern waren da sehr heikel und ich bin es leider auch so gewohnt, weil sonst könnte es sein, dass ich nicht darauf reagiere.“

      Sie hielt mir die Hand hin und sagte: „Gut Jhoseph! Ich bin dann Frau Voss.“

      Ich schlug auch sofort ein. Ihre Hand war sehr zart, warm und weich. Ich glaube, ich hielt sie etwas zu lang in meiner. Sie lächelte nur und sagte nichts.

      „Und haben Sie noch was auf dem Herzen?“

      „Ja, zuerst möchte ich mich für meine Fahrweise entschuldigen. Aber der Butler brachte mich, mit seiner etwas überheblichen Art, auf die Palme.“

      „Ich weis, ist entschuldigt. Und sollte wieder etwas sein, sagen Sie es mir bitte und bitte nicht selber austragen. Er wird sowieso nicht auf Sie hören. Noch etwas?“

      „Ja, ich bin mit dem Range Rover kurz gefahren, der gehört in eine Werkstätte.“

      Sie deutete auf die Mappe und sagte: „Da ist alles drinnen, was Sie benötigen, und wenn ein Auto in die Werkstatt gehört, vorhersagen, dann Termin ausmachen und hinstellen. Noch etwas?“

      „Ja. Warum muss man das Garagentor schließen, wenn man gleich wieder da ist und im Haus sich sowieso wer befindet? Und außerdem gehört dort auch gelüftet. Ist eine total stickige Luft darin.“

      Sie sah mich immer noch lächelnd an.

      „Ist Ihr Arbeitsort, Sie können, vorausgesetzt Sie haben Zeit, die Autos jeden Tag rausstellen, lüften und waschen, wie es Ihnen beliebt. Die anderen haben Ihnen da nichts drein zu reden. Und würden Sie mir jetzt noch einen Gefallen tun? Bevor ich Sie in Ihre wohlverdiente Freizeit entlasse? Apropos Freizeit. In Ihrer Wohnung gibt es ein Festnetztelefon sowie ein Handy. Das Handy sollten Sie auch in Ihrer Freizeit mithaben, falls ich Sie für etwas Dringendes brauche. Darum ist auch das Gehalt etwas höher als bei einem normalen Chauffeur. Sie sollten immer erreichbar sein.“

      So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht, denn inzwischen hatte ich mich auch schon erkundigt, was ein ‚normaler Chauffeur‘ bekommt. Weitaus nicht das, was ich hier bekomme. Und dazu noch freies Quartier und Essen.

      „Und was für einen Gefallen soll ich Ihnen noch tun?“

      Sie lächelte mich schelmisch an und sagte: „Würden Sie bitte aufstehen und dort rüber gehen, und wieder zurück? Ich würde Sie gerne in der Uniform betrachten.“

      Das hat sie bis jetzt auch getan. Aber was war schon dabei? Ich machte ihr den Gefallen. Stand auf, setzte meine Kappe auf und ging um ihren Schreibtisch und dann wieder zurück.

      „Schn….. Schneidig!“, sagte sie.

      Wollte sie vorhin was anderes sagen?

      „Danke, das sagte auch Sebastian.“

      „Ja, das kann ich mir vorstellen. So, wir sehen uns dann wieder Montag um halb 8 Uhr mit der Limousine vor der Tür. Falls ich Sie nicht für etwas anderes am Wochenende brauche. Dann wünsche ich uns eine gute Zusammenarbeit.“

      Und hielt mir zum Abschied noch einmal die Hand hin. Ich nahm sie und freute mich auch auf eine gute Zusammenarbeit. Diesmal hielt ich ihre Hand nicht so lange. Ich schnappte mir meine Sachen und ging. Hörte ich da, bevor ich die Tür zumachte, noch einen anerkennenden Pfiff? Hab mich wahrscheinlich verhört, das war sicher nur die Tür. Bevor ich noch draußen war, sah ich den Butler zu ihr gehen. Ich probierte sofort die Schlüssel, welcher für das Haupthaus gehört. Der war Gott sei Dank einfach zu merken. Ich sah dann noch, wie der Butler mit rotem Kopf wieder rauskam. Er sah mich wütend an.

      In meinem Zimmer packte ich endlich die restlichen Sachen aus. Dann suchte ich gleich die anderen Schlösser für die Schlüssel. Und merkte sie mir mit farblichen Überziehern. Später sah ich die Mappe durch, was sich darin alles befand. Die Adressen von den Werkstätten, wo ein jedes Auto hingebracht werden sollte, und auch, wann etwas am Auto gemacht wurde. Das Service vom Range Rover war schon lange her. Das wäre das erste, was ich montags dann erledigen musste. Im Nachtkästchen fand ich einen Zettel, wo darauf stand, wann gegessen wurde. Frühstück ab halb 7, Mittagessen halb 12 und Abendessen um 17 Uhr. Ich sah auf meine Uhr. Es war fünf Minuten davor. Also musste ich mich beeilen und kam gerade noch rechtzeitig.

      „Freut mich, dass du rechtzeitig hergefunden hast, obwohl es dir keiner gesagt hat, dass um 17 Uhr zu Abend gegessen wird“, sagte Herta und sah Doris und Rudolf böse an.

      Das Essen verlief diesmal still. Ich zog mich dann wieder in meine Räumlichkeiten zurück. Und war froh, dass die anderen woanders untergebracht waren. Frau Voss flitze mit dem Cabrio gerade an mir vorbei, als ich zurückging.

      Das Haus gehörte mir allein. Es war hergerichtet, dass der Chauffeur mit seiner Familie hier wohnen konnte. Ich sah dann noch etwas fern und musste irgendwann eingeschlafen sein, als mich ein ungewöhnliches Läuten weckte. Ich musste mich zuerst zurechtfinden. Mein neues Handy klingelte wie verrückt. Ich hob ab und es meldete sich Frau Voss.

      „Entschuldigen Sie, dass ich Sie störe, aber ich würde Sie jetzt schon mal benötigen.“

      Ich war noch schlaftrunken und kam nicht ganz mit.

      „Ja, ich komme sofort rüber zu Ihnen.“

      „Nein!“, schrie sie fast in das Telefon.

      Das machte mich wach.

      „Ich bin nicht zu Hause und es ist mir etwas peinlich, denn ich stehe hier auf der Landstraße mit dem Cabriolet und habe keinen Sprit.“

      Jetzt verstand ich sofort die Situation.

      „Wo