Jhoseph und die Villeroy Lady. Doreen Brigadon

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Название Jhoseph und die Villeroy Lady
Автор произведения Doreen Brigadon
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738060782



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bekommen später für diese Tür, für die Eingangstüre und für das Nebenhaus noch die Schlüssel. Und hier muss jeder, der die Türe mit diesem Schlüssel zusperrt, ihn wieder dort aufhängen, damit man immer und zu jeder Zeit durchkann“, nahm von dem Schlüsselbord rechts einen Schlüssel und ging dann zu einem Mercedes.

      „Mit diesem Auto dürfen Sie heute fahren, und immer, wenn sie es anordnet“, sagte er in einem etwas abwertenden Ton.

      „Meistens werden Sie mit der Limousine fahren. Das Mercedes Cabriolet ist für Sie tabu. Wenn Sie damit fahren will, dürfen Sie es vorfahren, mehr jedoch nicht. Der Range Rover wird eher selten benutzt. Den sollten Sie hin und wieder, wenn Sie Zeit haben, bewegen, aber nur hier auf dem Gelände.“

      Er sperrte die Tür vom Mercedes auf und drückte mir eine Fernbedienung in die Hand.

      „Ich hoffe, Sie kennen sich mit so etwas aus. Der ist für das Eingangstor und die Garage. Die Adresse haben Sie ja und falls Sie bei privaten Fahrten einen Schaden machen, zahlen Sie dafür. Die Türe lasse ich noch offen, damit Sie nachher wieder rein können, und wieder zusperren!“

      Mit diesem Satz ließ er mich stehen und verschwand. Ich sah ihm noch nach und dachte mir meinen Teil. Das war doch eine ganz andere Welt als die, die ich bisher kannte. Diesmal war ich … auf der anderen Seite.

      Ich wurde schon ganz neugierig, was noch so kommen würde. Hielt die Fernbedienung zur Tür und wirklich sie ging auf. Danach stieg ich ins Auto und fuhr los. Das Garagentor ließ ich offen und fuhr die Auffahrt raus. Jetzt erst sah ich, wie groß das Anwesen war. Hinter mir im Spiegel sah ich das Herrenhaus. Ich fuhr zu der Adresse, die mir gegeben wurde. Gut, dass das Auto ein Navi hatte, und die Adresse war sogar schon gespeichert.

      Ich wurde wirklich schon erwartet. Der Schneider, Herr Sebastian, so stellte er sich mir vor, nahm sofort Maß und sah sofort nach. Er hatte wirklich einen fast perfekten Anzug lagernd. Mit dem durfte ich auch gleich wieder abfahren und die anderen konnte ich Mittwoch, spätestens Donnerstag abholen. Er gab mir noch seine Nummer, damit ich ihn anrufen könnte, wenn es mir meine Zeit erlaubte. Mit dem Vermerk noch: „Ich könnte ihn auch privat anrufen! Ich wäre ein toller Mann!“

      Das hatte ich gleich bemerkt, dass er vom anderen Ufer ist, aber so weit war es noch lange nicht. Frauen waren mir aber immer noch lieber. Er gab mir noch eine Tasche, in die ich meine privaten Sachen einpacken konnte. Und sagte noch zum Schluss: „Na dann viel Spaß mit der neuen Chefin!“, und lachte etwas süffisant.

      So fuhr ich dann wieder Richtung neuer Heimat. Jetzt konnte ich mir die Gegend erst richtig ansehen. Sie wohnte weit außerhalb der Stadt. Das Haus war von einem großen Grundstück umgeben. Das Haupthaus war in der Mitte, links war das Nebenhaus, in dem ich wohnte. Die Garage war an das Haupthaus angebaut. Ich fuhr das Auto wieder in die Garage, stellte es ab, sperrte zu und hängte den Schlüssel wieder an seinen Platz. Die Tür war wirklich offen. Ich sperrte diese auch zu und hängte den Schlüssel auch auf. Ging den Korridor entlang, stand dann wieder in der Halle und wusste nicht, wo ich jetzt hinsollte. Denn bis ich wieder bei ihr erscheinen sollte, dauerte es noch. Zum Glück kam Doris vorbei. Sie zeigte mir die Räume, in denen wir uns aufhalten durften. Die Küche, wo ich täglich mein Essen bekam, so fern ich hier war, den Aufenthaltsraum, wo ich kurz meine Kleidung deponieren konnte, und noch andere Räume, die ich kennen sollte. Der Butler wartete schon auf mich. Er sah mich etwas wütend an. Wieso sagte er nicht. Er ging mit mir wieder zur Garage und erklärte mir die Limousine. Es gab einige besondere Dinge. So wie die zwei Glasscheiben, die die Fahrerkabine vom hinteren Teil trennten. Sie konnten nur von hinten geöffnet und geschlossen werden. Wo das Navi versteckt war, sowie die Fernbedienung für die Tore.

      „Und jetzt drehen wir gleich eine Runde zur Übung“, und grinste frech.

      Ich stieg ein, startete und öffnete das Tor. Das Tor war noch nicht ganz offen, fing ich schon an zu fahren.

      „Das Tor ist noch nicht ganz offen!“, sagte er ganz laut.

      „Aber es bleibt nicht stehen und während ich zurücksetze, geht es ganz auf“, bot ich ihm Paroli.

      Das konnte es ja nicht geben, dass er mich von oben herab behandelte. Ich war zwar hier auch angestellt, aber deswegen und weil ich neu war, musste er mich ja nicht so von oben herab behandeln.

      Also fuhr ich mal gemächlich raus. Fuhr zum Haupthaus und blieb, so als würde ich schon auf meine Chefin warten, stehen.

      „Passt das so?“, fragte ich etwas ironisch.

      „Wenn Sie immer so langsam fahren, müssen Sie schon eine Stunde früher wegfahren.“

      Ich nicht feig, schmiss den Gang wieder rein und zog mit einem kleinen Kavaliersstart weg und fuhr die Auffahrt raus.

      „Spinnen Sie? Sie können hier nicht so wegfahren!“, sagte er ganz laut.

      Inzwischen waren wir schon fast beim Tor. Ich drückte auf die Fernbedienung, damit das Tor aufgehen konnte. Weil das Tor aber langsamer aufging, als ich fuhr, musste ich stark bremsen.

      „Sie werden diesen Job auch nicht lange haben, wenn Sie so weiter machen“, sagte er zynisch.

      „Wieso?“, fragte ich sofort, denn ich hörte da etwas raus, das mir nicht gefiel.

      „Das werden Sie schon sehen!“

      Mehr sagte er nicht. Inzwischen waren wir schon auf der Straße, und ich fuhr in Richtung der nächsten Ortschaft, dort gab es einen Kreisverkehr, bei dem ich wieder ohne Probleme umdrehen konnte. Er sprach kein Wort mehr. Erst als wir wieder zur Garage kamen.

      „Das Tor war auch wieder nicht zu!“

      ‚Wieso wieder?‘, dachte ich bei mir. Ich fuhr nicht gleich wieder rein, sondern drehte um und fuhr rückwärts in die Garage.

      „Passt das so?“, fragte ich jetzt wieder ironisch.

      Dazu sagte er nichts, stieg aus und sagte: „Halb 12 gibt es Mittagessen!“, und verschwand.

      Ich sah auf die Uhr. Es war erst 11 Uhr. Was sollte ich machen bis dorthin? Der Range Rover gehört bewegt, meinte vorhin der Butler. Okay, also bewege ich ihn gleich. Ich holte mir vom Kästchen den Schlüssel und startete ihn. Oh je! Verstand zwar nicht viel von Motoren, aber das hörte sich nicht gut an. Ich fuhr ihn mal langsam an und wirklich vorsichtig raus. Drehte dann eine langsame Runde. Es wurde zwar etwas besser, aber eines wusste ich jetzt schon! Der gehört in eine Werkstatt! Da stimmte etwas nicht. Ich stellte ihn wieder zurück, schloss das Garagentor, hängte alle Schlüssel auf und ging zurück ins Haus. Nicht vergessend, die Türe zuzusperren und Schlüssel aufzuhängen. Die Küche fand ich dann schnell. Die Köchin freute sich, mich endlich auch kennen zu lernen. Sie war eine Köchin, wie man sie sich vorstellt: Mollig und immer gut drauf. Sie stellte sich als Herta vor und ihr Küchenmädchen war die Bina. Abkürzung von Sabine. Rudolf kannte ich schon, so wie das Zimmermädchen Doris. Der Gärtner wohnte im Südhaus mit seiner Familie. Dann setzten wir uns um den Tisch und begannen zu essen. Es sprach keiner etwas, nur Herta fragte mich aus, von wo ich komme, was ich vorher gemacht hatte usw. Ich erzählte ihr lieber nicht alles, weil sonst sicher noch mehr Fragen aufgetaucht wären. Pünktlich um 12 bekam die ‚gnädige Frau‘, wie sie hier alle ansprachen, das Essen. Um halb eins holte mich der Butler ab zur gnädigen Frau. Er klopfte wieder an und wartete, bis sie herein sagte. Dann trat er ein.

      „Und haben Sie ihm alles gezeigt und erklärt, Rudolf?“

      „Ja, gnädige Frau. Darf ich dazu noch etwas sagen?“

      „Ja, bitte.“

      „Er hat das Garagentor nicht zugemacht, wie üblich, wenn man wegfährt. Und hat die Limousine wegziehen lassen, was man nicht tut, und fast das Tor umgefahren.“

      Ich hörte mir ruhig seine Anschuldigungen an. Auch die gnädige Frau hörte ruhig zu. Er war sehr enttäuscht, dass er dann gleich gehen durfte, ohne dass sie mir, vor ihm, Vorhaltungen machte.

      „Danke Rudolf, ich habe es vom Fenster aus gesehen. Und ich sage es Ihnen noch einmal und Sie können das auch den anderen nochmal sagen. Der Chauffeur ist nur mir unterstellt