Leben aus dem Sein. Radhe Shyam

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Название Leben aus dem Sein
Автор произведения Radhe Shyam
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783946433279



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vor Babaji niederkniete, um seinen Segen zu erhalten, sagte Babaji, dass es zwischen ihnen keine Trennung geben würde. Wann immer Lahiri ihn riefe, egal wo er sich befände, würde er, Babaji, zu ihm kommen.

      Kurz nachdem Lahiri in sein Büro nach Ranikhet zurückgekehrt war, kam ein Brief seines Vorgesetzten, der ihm mitteilte, dass seine Versetzung nach Ranikhet irrtümlicherweise erfolgt wäre und dass er nach Danapur zurückkehren sollte. Auf dem Rückweg unterbrach Lahiri die Reise in Moradabad, um Freunde zu besuchen. Seine gehobene Stimmung trieb ihn dazu, den Freunden seine wunderbaren Erfahrungen mitzuteilen, doch sie waren ungläubig. In seiner Begeisterung erzählte Lahiri ihnen, dass er nur zu rufen brauche, und sein Meister würde erscheinen. Sofort wurde er auf die Probe gestellt. Lahiri begab sich in einen ruhigen, fensterlosen Raum und wies seine Freunde an, draußen zu warten, bis er sie rufen würde. Lahiri versank in Meditation und bat Babaji, er möge erscheinen. Im Raum breitete sich ein Licht aus, aus dem heraus die Lichtgestalt Babajis trat.

      Babaji schalt Lahiri im strengen Ton aus, weil er ihn wegen einer Lappalie gerufen hatte. Die Wahrheit, so sagte er, ist nicht für die Neugierigen da. Die spirituellen Wahrheiten werden von denjenigen entdeckt, die ihre Skepsis überwinden. Babaji erklärte sich einverstanden, dazubleiben, doch er teilte Lahiri mit, dass er von jetzt an nur noch erscheinen würde, wenn Lahiri ihn wirklich bräuchte.

      Die Türe wurde geöffnet, und die Freunde starrten ungläubig auf Babaji. Einer lachte und sagte, das müsse ein Fall von Massenhypnose sein, da ja ganz offensichtlich niemand in den Raum hätte gelangen können, ohne dass er von ihnen bemerkt worden wäre. Babaji lächelte und ließ sich von jedem seinen warmen und festen Körper berühren, und alle verbeugten sich vor ihm. Dann verlangte er, dass eine einfache Süßspeise - Halva - zubereitet würde, und unterhielt sich fröhlich mit den Anwesenden, bis sie fertig war. Nachdem sie gegessen hatten, segnete Babaji jeden einzelnen und verschwand dann plötzlich in einem Lichtblitz.

      Lahiri Mahasaya wurde nach seiner Initiation durch Babaji zu einem großen Heiligen. Es gibt Aufzeichnungen über wunderbare Heilungen, die ihm zugeschrieben werden; ebenso wie die Auferstehung eines Toten am Tag nach dessen Tod; die Heilung eines Blinden; die Fähigkeit, vor den Augen anderer Menschen plötzlich zu verschwinden; das gleichzeitige Erscheinen an verschiedenen Orten, so die Erscheinung vor drei seiner Schüler an drei verschiedenen Orten zur selben Zeit am Tag nach seinem Tod.

      Nach seiner Initiation begegnete Lahiri Mahasaya Babaji verschiedene Male unter unvorhergesehenen Umständen. Eine dieser Begebenheiten illustriert etwas, was bei allen seinen Erscheinungen zu geschehen scheint: Während eines Kumbha Mela19 in Allahabad fand ein erstaunter Lahiri Babaji vor einem Asketen mit verfilzten Haaren knien. Lahiri fragte Babaji, was er da tue, und Babaji antwortete, dass er die Füße des Asketen wasche und gleich anschließend dessen Essgeschirr putzen würde; er fügte noch hinzu, dass er die Tugend der Demut übe.

      Shri Yukteswar, der Meister von Yogananda, war wahrscheinlich der Wichtigste von Lahiri Mahasayas Schülern. Auch er vollbrachte Wunder. Er traf Babaji dreimal in seinem Leben.

      Beim ersten Mal lenkte Babaji die Aufmerksamkeit von Shri Yukteswar auf eines der Themen, die ihm in neuerer Zeit sehr wichtig geworden waren. Babaji sagte, dass der Osten und der Westen gemeinsam einen Mittelweg zwischen Spiritualität und Aktivität finden sollten. Indien sollte von der materiellen Entwicklung des Westens lernen, und der Westen die Methoden, durch die dieser seine religiösen Glaubenswahrheiten auf das Fundament der Wissenschaft des Yoga stellen könnte. Weiter meinte Babaji, dass in Europa und Amerika potentielle Heilige darauf warten würden, erweckt zu werden.20

      Bei einer späteren Gelegenheit wies Babaji Shri Yukteswar an, ein Buch zu schreiben, das die tieferliegende Einheit zwischen den christlichen und den hinduistischen religiösen Schriften aufzeigen würde. So entstand Yukteswars Werk "Die heilige Wissenschaft".21

      Shri Yukteswars herausragender und von ihm am meisten geliebter Schüler war Paramahansa Yogananda. Als Yogananda noch ein Wickelkind war, informierte Babaji Shri Yukteswar, dass er ihm einen Schüler schicken würde, um das Wissen des Yoga im Westen zu verbreiten. Als sich Yogananda 1920 dazu verpflichtet hatte, in die Vereinigten Staaten zu gehen, aber darüber besorgt war, sein Heimatland für den materialistischen Westen zu verlassen, klopfte Shri Babaji an seine Tür als Antwort auf die stundenlangen Gebete Yoganandas, und bestätigte ihm, dass er der Schüler wäre, den er für diese Aufgabe zu Shri Yukteswar geschickt hätte, und gab ihm seinen Segen für diese Aufgabe.

      Zeugnisse aus heiligen Büchern

      Es gibt Anzeichen für Manifestationen von Shri Babaji, die lange vor der oben beschriebenen erfolgten. Es existieren zwei Bücher mit religiösen Prophezeiungen -, ein uraltes und ein moderneres - welche die Erscheinung Shivas in einer "menschlichen" Form zur Zeit der Inkarnation Krishnas voraussagen, am Ende des Dvapara Yuga und zum Beginn des Kali Yuga, mit der Implikation, dass diese Erscheinungsform der Menschheit während des Kali Yuga (dem dunklen oder eisernen Zeitalter, auch übersetzt als Zeitalter des Streites, der Konflikte oder der Dunkelheit) beistehen würde.

      Das ältere dieser beiden Bücher ist die "Shiva Purana", die ungefähr im vierten oder fünften Jahrhundert nach Christus in ihre jetzige Form gebracht wurde, und die die schriftlichen Zeugnisse einer viel weiter zurückliegenden Zeit darstellt. Darin steht die folgende Erklärung über die vielen Inkarnationen Shivas, die dazu dienen, sich weltlicher Angelegenheiten anzunehmen.

      "Im achtundzwanzigsten Äon des Dvapara, wird...Krishna...geboren werden, als der erste Sohn Vasudevas. Dann werde auch ich [Shiva] im Körper eines Brahmachari und mit der Seele eines Yogi mittels yogischer Kraft geboren werden... Ich werde dann in die heilige göttliche Höhle zusammen mit dir [Brahma] und Vishnu hineingehen. Oh Brahma, dann werde ich als Lakulin bekannt sein. Diese physische Inkarnation und das heilige Siddha-Zentrum werden weitum bekannt sein, solange die Erde besteht."22

      Es ist eine historisch erwiesene Tatsache, dass es in Indien eine große religiöse Gestalt namens Lakulish gab (eine Form des Namens Lakulin, was "derjenige, der einen Stock trägt" bedeutet).

      Die Überlieferung sagt, dass er zur Zeit Krishnas lebte.23 Lakulish lebte in einer Stadt namens Kayavarohan, im heutigen Bundesstaat Gujarat, und man sagt, dass sie von Maharshi Vishwamitra zur Zeit Ramas errichtet wurde, um als Stätte religiöser Unterweisung zu dienen. Es wird Lakulish zugeschrieben, die Pashupatmat Form des Shivaismus formuliert und verbreitet zu haben, sowie auch die zwölf Jyotirlingams (spezielle phallische Symbole Shivas) überall in Indien auf­gestellt zu haben. Die Pflege der Jyotirlingams und der Schulen, die dazugehörten, sind über ungefähr tausend Jahre hinweg erhalten geblieben. Die Lingams und ihre Tempel existieren heute noch. Haidakhan Baba lief oft mit einem schweren Stab herum, und der Berg Meru ist ein anderer Name für den Berg Kailash, auf dem Shiva während tausender Jahre Tapas ausgeführt hat. Als Babaji 1980 Kayavarohan besuchte, wurde er als Lakulish und Shiva begrüßt und verehrt.

      Der vorliegende Text aus dem Shiva Purana stammt aus einer Zeit nach Lakulishs Ära, und es ist jetzt unmöglich, festzustellen, ob diese Prophezeiung schon in früheren Schriften vorhanden war, oder ob sie später geschrieben wurde, um Lakulishs Pashupatmat-Sekte zu etablieren. Ob Lakulish jetzt die erste Erscheinung Babajis in menschlicher Form war oder nicht, die Überlieferung unter Babajis Schülern besagt, dass er sich um weltliche Dinge mindestens seit dem Zeitalter des Gottes Krishna am Ende des Dvapara Yuga gekümmert hat, in und auch außerhalb einer menschlichen Form.

      Das modernere Buch, auf das wir Bezug nehmen können, ist das "Shrisadashiv Charitamrit"24, ein vom Göttlichen inspiriertes Werk, geschrieben von Shri Vishnu Datt Shastri, das 1959 zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Das erste Kapitel des Buches erzählt die Visionen von Shri Vishnu Datt von dem Gespräch des alten, sagenumwobenen Weisen Narada und den Göttern über die Notwendigkeit, jemanden zur Erde zu schicken, um der Menschheit zu helfen und sie zu führen. Alle Versammelten waren sich darüber einig, dass nur der Gott Samba Sadashiv (eine Form des Göttlichen, von der gesagt wird, dass sie seit Anbeginn der Zeit immer mit der ganzen Schöpfung in Verbindung stand) die nötigen Eigenschaften für diese Aufgabe besäße. Also gingen sie zu ihm und baten ihn, auf die Erde zu gehen, um ihr in ihrem Elend zu helfen. Der Gott antwortete folgendes:

      "Bald