Leben aus dem Sein. Radhe Shyam

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Название Leben aus dem Sein
Автор произведения Radhe Shyam
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783946433279



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und die Welt von der Unwissenheit reinigen. Im Dvapara Yuga werde ich kommen und all denen Wissen geben, die mir ihre Herzen öffnen. Vishnu wird dann als Schwan in mich eingehen und die Leute im Kumaon werden beginnen, mich Paramahansa [den erhabenen Schwan, der Schwan ist ein Symbol für Wissen] und Brahmachari (ein Brahmachari ist ein ergebener, unverheirateter Schüler, einer der Wissen er­langen will) zu nennen."25

      Vishnu Datt Shastri verstand das in seiner Vision Gesehene als auf Babaji bezogen. Viele glauben, dass Babaji eine der ersten Erscheinungsformen des gestaltlosen Göttlichen ist (ähnlich "dem Wort" im Johannes-Evangelium) und eng verbunden ist mit der Kumaon-Bergregion in Uttar Pradesh, wo einer seiner vielen Namen Brahmachari Baba ist. "Shrisadashiv Charitamrit" enthält auch Kapitel, die über andere Inkarnationen Shri Babajis Auskunft geben, so die Kapitel V und VI, die sich auf die Epoche Ramas beziehen. In einem späteren Kapitel verherrlicht Shiva Rama vor Vishnu und endet mit der Feststellung: "Mein Herz ist immer erfüllt von Ramas Ruhm. Als Inkarnation der Hingabe ist Rama alles."

      Ein anderes Kapitel handelt von Shivas Erscheinen in Vrindaban zur Zeit Vishnus. Es beschreibt, wie Shiva Darshan von Krishna als Baby hat und wie Krishna später Shiva verehrt.

      In seiner letzten Inkarnation erwähnte Shri Babaji bei einigen Gelegenheiten, dass er einer von Jesu Christi Lehrern gewesen sei, als dieser im Alter zwischen zwölf und dreißig gewesen sei, in der Zeit also, über die das Neue Testament sich ausschweigt. Und, wie schon weiter vorne erwähnt, sagte Babaji auch, dass er einige Jahrhunderte später Shri Shankara und dem großen Dichter-Heiligen Kabir Initiationen in yogische Praktiken gegeben habe. Anderen erzählte er, dass er im 11. und 12. Jahrhundert als der große buddhistische Heilige Milarepa gelebt habe.

      Ein Traum wird bestätigt

      Zwei oder drei Quellen zufolge können wir als wahrscheinlich an­nehmen, dass es vor ungefähr fünfhundert Jahren eine Inkarnation Babajis im Tibet gegeben hat. Swami Fakiranand, der Schüler, der Babajis Ashram verwaltete, schrieb Anfang der siebziger Jahre folgende Erfahrungen nieder:

      "1972 gab mir Babaji die Zeichnung einer Inkarnation von ihm, die lange Zeit zurücklag. Diese Zeichnung zeigte ihn mit vier Armen... einem typischen Merkmal seiner Göttlichkeit. In einer Hand hielt er eine Conch-Muschel, in der zweiten einen Trishul (Dreizack), in der dritten einen Kamandalu (Wasserkrug) und in der vierten ein Chakrenrad (Symbol für ein spirituelles Energiezentrum im Körper). [Alle diese Symbole sind traditionellerweise dem Gott Shiva zugeordnet.] Irgendwie vergaß ich immer, Babaji da­nach zu fragen, wann und wo diese Zeichnung gemacht worden war.

      Im Oktober 1972, während des Navratis, wurde die Shri Jagadamba Yagna Zeremonie in meinem Heimatdorf Dhanyan, District Almora, U.P., durchgeführt. Die Zeremonie wurde in Gegenwart von Babaji abgehalten.

      Am vierten Tag des Navratis, ungefähr um drei Uhr früh, träumte ich, dass ich mit einer Gruppe von Lamas im Tibet sei. Ich hatte das Bild von dem vierarmigen Babaji mit mir, und im Traum zeigte ich es jedem Anwesenden mit der Frage, ob sie wüssten, wann es entstanden war und woher es kam.

      Dann traf ich... einen Lama, namens Jankshu Lama und dieser erzählte mir, er selbst hätte dieses Bild vor ungefähr sechshundert Jahren gemalt und es käme ursprünglich aus Tibet. Zu jener Zeit hatte Babaji den göttlichen Körper eines Lama angenommen und war bekannt als Lama Baba, und Jankshu Lama war einer seiner ergebensten Schüler. Und Jankshu Baba fuhr mit seiner Erzählung fort:

      " Ich war ein sehr ergebener Verehrer von Shiva, und es war die größte Sehnsucht meines Lebens, mit dem Darshan meiner verehrten Gottheit gesegnet zu werden. Das war meine ständige Bitte an meinen Meister. Dass mein Meister selber Shiva war, wusste ich damals nicht.

      Es war mitten in einem strengen Winter, und ich belästigte meinen Meister dauernd mit der Bitte, er möge ein Chola (ein langes, von Sadhus getragenes Tuch ) tragen, da es so bitter kalt war; denn mein Meister trug niemals etwas außer ein um den Körper geschlungenes Tuch. Eines Tages jedoch gab er mir die Erlaubnis, für ihn eine Chola zu nähen. Ich war sehr erfreut und kaufte sofort ein Stück Stoff, doch wie ich mit der Arbeit anfangen wollte, merkte ich plötzlich, dass ich vergessen hatte, seine Maße zu nehmen. So ging ich geradewegs zu seiner Hütte.

      Der Eingang war mit einer Strohmatte verdeckt, und so lugte ich durch die Ritzen. Was ich erblickte, ließ mich vor Verwunderung völlig fassungslos werden. Dort saß in tiefer Meditation versunken Shiva...; in einer Hand hielt er eine Coudi-Muschel, in der zweiten einen Trishul, in der dritten ein Kamandalu und in der vierten ein Chakra.... Ich kniff mich, um festzustellen, ob ich wach war oder träumte, denn ich konnte nicht erfassen, ob das, was ich sah, Wirklichkeit war, oder ob es nur meiner Einbildung entsprang. Dann kam mir in den Sinn, dass mein Meister denken könnte, ich würde ihm nach spionieren, und so lief ich in meinen Raum zurück. Jetzt war ich gewiss, dass mein Meister [Babaji] Shiva selbst war.

      Du kannst dir vorstellen, welche Freude ich über die Erfüllung dieses lebenslänglich gehegten Wunsches empfand. Tatsächlich hatte ich all die Jahre mit Shiva verbracht, ohne dies zu bemerken.

      Am nächsten Tag brachte ich die Chola, die ich mit vier Armen versehen hatte, zu meinem Meister. Als er das sah, wurde er ärgerlich und sagte: "Was ist das? Hältst du mich für einen Gaukler? Oder spielst du mit mir herum?" Ich er­zählte ihm, was ich in der vergangenen Nacht gesehen hatte, obwohl er das selber sehr genau wusste; das war eben sein Lila (das Spiel Gottes), und er fuhr dann fort, diesmal mit sanfter Stimme: "Da es dein lebenslänglicher Wunsch war, musste ich ihn erfüllen, und so zeigte ich dir, was du letzte Nacht gesehen hast". Jankshu Lama beendete seine Erzählung mit den Worten: "Damals machte ich eine Zeichnung von dem, was ich in der Nacht gesehen hatte."

      Im selben Jahr (1972)..., als Babaji in Haidakhan war, kamen fünf oder sechs Lamas, um den Darshan von "Prabhu", dem Herrn, zu haben. Babaji unterhielt sich mit ihnen in ihrer Sprache und erzählte ihnen, dass auch er ein Lama in Tibet gewesen wäre. Das war das erste Mal, dass er das vor jemandem erwähnte. Die Lamas antworteten dar­auf mit der Begrüßung "Lama Baba ki jai!" (Heil dem Lama Baba.)

      Diese Begebenheit wurde auch von Gangotri Baba, der auch unter dem Namen Swami Akhananda bekannt ist, bestätigt. Er lebte auf Anweisung von Bhagwan Haidakhan während der letzten fünfzig Jahre... im Himalaja. Das deckt die Zeitspanne von Baba Haidakhans Verschwinden nach 1922 zeitlich ab.

      Als Gangotri Baba im Februar 1973 nach Haidakhan kam, hielt ich Satsang (religiöse Unterhaltung) mit ihm ab. Und während unserer Unterhaltung erzählte er mir, dass Jankshu Lama, er selber und ich allesamt in der Zeit des Erscheinens von Lama Baba in Tibet dessen Schüler gewesen sind und dass wir alle schon seit vielen Leben seine Schüler sind."26

      Geschichten über den "alten Haidakhan Baba"

      Die Manifestation zu Ende des 19. Jahrhunderts bis ins Zwanzigste hinein ist gut dokumentiert und kann von vielen noch lebenden Personen bezeugt werden. Es existieren einige Bücher (vor allem auf Hindi), die die Erfahrungen der Menschen mit dieser Inkarnation erzählen, welche, um das leichter auseinanderzuhalten, von den jetzigen Babaji-Schülern der "Alte Haidakhan Baba" genannt wird.

      Mahendra Baba und Hari Dass Baba schrieben, dass diese Inkarnation Babajis in der Kumaon-Gebirgsgegend um 189027 herum ihren Anfang nahm, in einem unbekannten Dorf in den Bergen östlich von Nainital. Die Einwohner dieses Dorfes sahen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen ein helles Licht (Jyoti), das auf einem nahegelegenen Berg aufflammte, für einige Zeit blieb und schließlich verschwand. Die Dorfbewohner meinten, dass dies ein göttliches Zeichen sei, versammelten sich eines Tages, kurz bevor das Licht normaler­weise erschien, und begannen Bhajans - devotionale Lieder - zu singen. Und wie dieses Mal das Licht erschien, stieg ein göttlicher Jüngling daraus hervor. Die Leute baten ihn, mit ihnen ins Dorf zu kommen. Er blieb im Hause des Waldhüters, Shri Dhan Singh. Dhan Singh, der fürchtete, dass der göttliche Jüngling weggehen könnte, schloss ihn jeden Tag in seinem Zimmer ein, bevor er zur Arbeit ging. Eines Tages, in Dhan Singhs Abwesenheit, brachen die neugierigen Dorfleute das Schloss auf und entdeckten, dass Babaji verschwunden war.

      Einige Zeit später erschien Babaji im Dorf Haidakhan, das näher bei Nainital liegt, am Ufer des Gautama Ganga. In den unteren Ab­schnitten, von Haldwani an, ist dieser Fluss als Gola-Fluss bekannt. Er blieb