Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Название Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941
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Жанр Историческая литература
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Издательство Историческая литература
Год выпуска 0
isbn 9783534720613



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VKM wurde Anfang Juli 1941 in Posen aufgestellt u. der EG B zugeordnet, da es für die Sicherung der Aktenbestände in der sowjetischen Hauptstadt vorgesehen war; Abschlußbericht ZSL v. 10.1.1964, BAL, B 162/4126, Bl. 225ff.

      6 Dr. Franz Alfred Six, geb. 1909, Studium von Staats- u. Zeitungswissenschaft, Geschichte u. Volkswirtschaft, 1929 NS-Schülerbund, 1930 NSDAP, 1932 SA, 1934 Dr.phil. u. Hauptabt.leiter Presse, Buch u. Propaganda in der Reichsführung der Deutschen Studentenschaft, 1935 SS u. als Ustuf. ins SD-HA, 1936 Habilitation, 1938 Staf. u. Prof. für Zeitungswissenschaft an der Universität Königsberg, Leiter des SDEK Österreich u. Amtschef II (Inland) im SD-HA, im RSHA 1939 zunächst Amtschef II (Gegnerforschung), 1940 dann Amtschef VII, Dekan der Auslandswissenschaftlichen Fakultät der Universität Berlin u. designierter EG-Kdr. für Großbritannien, Kdr. VKM bis Ende August 1941, dann zurück ins RSHA, Nov. 1941 Oberf., März 1943 als Leiter der Kulturpolitischen Abt. ins AA, 1945 Brif., 1948 im Nürnberger EG-Prozeß zu 20 Jahren Haft verurteilt, 1952 Haftentlassung, Verlagsgeschäftsführer, dann Werbeleiter der Porsche-Diesel-Motorenbau GmbH in Friedrichshafen, gest. 1975; BAB, BDC, SSO Dr. Franz Alfred Six; GVP RSHA Stand 1.3.1941, BAB, R 58/240; Affidavit Dr. Franz Alfred Six v. 29.7.1947, IfZ, Nbg.Dok. NO-4546; Lutz Hachmeister: Der Gegnerforscher. Die Karriere des SS-Führers Franz Alfred Six, München 1998; falsche Angaben bei Reitlinger: Die Endlösung, S. 216; vgl. Ronald Wheatley: Operation Sea Lion. German Plans for the Invasion of England 1939–1942, Oxford 1958, S. 122ff.

      7 Zur Kontroverse über die Befehlsgebung der EG: Alfred Streim: Zum Beispiel: Die Verbrechen der Einsatzgruppen in der Sowjetunion, in: Adalbert Rückerl (Hrsg.): NS-Prozesse. Nach 25 Jahren Strafverfolgung: Möglichkeiten – Grenzen – Ergebnisse, Karlsruhe 1971, S. 65–106; ders.: Zur Eröffnung des allgemeinen Judenvernichtungsbefehls gegenüber den Einsatzgruppen, in: Eberhard Jäckel/Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an den Juden im Zweiten Weltkrieg. Entschlußbildung und Verwirklichung, Stuttgart 1985, S. 107–119; Helmut Krausnick: Hitler und die Befehle an die Einsatzgruppen im Sommer 1941, ebd., S. 88–106; Alfred Streim: The Tasks of the SS Einsatzgruppen, in: SWCA 4(1987), S. 309–328; Erwiderung Krausnick, ebd. 6(1988), S. 311–329; Erwiderung Streim, ebd., S. 331–347; Ronald Headland: The Einsatzgruppen: The Question of their Initial Operations, in: HGS 4(1989), S. 401–412; Ralf Ogorreck: Die Einsatzgruppen und die „Genesis der Endlösung“, Berlin 1996.

      8 Zur Emigrantenproblematik: Bettina Dodenhoeft: „Laßt mich nach Rußland heim!“ Russische Emigranten in Deutschland von 1918 bis 1945, Frankfurt/M. 1993; Karl Schlögel (Hrsg.): Russische Emigration 1918–1941, Berlin 1995.

      9 Zu den widersprüchlichen Konzeptionen deutscher Besatzungspolitik: Alexander Dallin: Deutsche Herrschaft in Rußland, Düsseldorf 1958.

      10 Vgl. David Marples: Western Ukraine and Western Bielorussia under Soviet Occupation: The Development of Socialist Farming, 1939–1941, in: Revue Canadienne des Slavistes 27(1985), S. 158–177.

      11 Das deutsche Wi.Kdo. hielt fest: „Es gibt kaum ein Haus, aus dem nicht irgend ein Angehöriger von den Bolschewisten herausgerissen u. verschleppt wurde. […] Die Reaktion blieb bei solch grausamem, ja bestialischem Verhalten nicht aus. Beim Einzug der deutschen Truppen erhob sich die Volksseele der Litauer gegen die Verräter von Haus, Weib u. Kind – und es blieb kein Jude übrig“, Arbeiten Wi.Kdo. im Wilnaer Bezirk unter Berücksichtigung Nationalitätenfrage (undat./1941), BA-MA, RW 30/79.

      12 Vgl. Michael MacQueen: Polen, Litauer, Juden und Deutsche in Wilna 1939–1944, in: Benz/Neiss: Judenmord in Litauen, S. 51–68; Piotr Niwinski: Die nationale Frage im Wilnagebiet, in: Chiari: Die polnische Heimatarmee, S. 617–634.

      13 Vgl. Michael MacQueen: Einheimische Gehilfin der Gestapo. Die litauische Sicherheitspolizei in Vilnius 1941–1944, in: Bartusevicˇius/Tauber/Wette: Holocaust in Litauen, S. 103–116.

      14 Das KTB Sich.Div. 403/Ia notierte am 16.7.1941, daß die Litauer „mit brutaler Rücksichtslosigkeit“ vorgingen: „Ihr Polen- u. Judenhass bedarf der Überwachung“, BA-MA, RH 26–403/2.

      15 Damals begannen die Exekutionen in Ponary (Paneriai), einem 10 km entfernten Waldgebiet an der Straße nach Grodno; vgl. Klee/Dreßen/Rieß: Schöne Zeiten, S. 44–51; Christina Eckert: Die Mordstätte Paneriai (Ponary) bei Vilnius, in: Bartusevicˇius/Tauber/Wette: Holocaust in Litauen, S. 132–142; Rachel Margolis/Jim G. Tobias (Hrsg.): Die geheimen Notizen des K. Sakowicz. Dokumente zur Judenvernichtung in Ponary, Nürnberg 2003.

      16 Zu den ersten antijüdischen Maßnahmen u. zur Ghettoisierung in Wilna: Yitzhak Arad: Ghetto in Flames. The Struggle and Destruction of the Jews in Vilna in the Holocaust, New York 1982, S. 41ff.; Die Juden von Wilna. Die Aufzeichnungen des Grigorij Schur 1941–1944, hrsg. v. Wladimir Porudominskij, München 1999, S. 33 ff.; Joachim Tauber: Die litauische Verwaltung und die Juden in Vilnius, 1941–1943, in: Johannes Hürter/Jürgen Zarusky (Hrsg.): Besatzung, Kollaboration, Holocaust. Neue Studien zur Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, München 2008, S. 103–114.

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Berlin, den 10. Juli 1941
IV A 1 – B.Nr. 1 B/41 g.Rs. [Stempel: Geheime Reichssache!]
[Stempel: Lagezimmer]

      32 Ausfertigungen, 18. Ausfertigung

       Ereignismeldung UdSSR Nr. 18

      I) Politische Übersicht:

      a) Im Reich:

      Durch den Ausbruch des Krieges mit der Sowjetunion ist bisher eine erhöhte Sabotagetätigkeit im Reich, die zur Beunruhigung Anlaß geben könnte, nicht eingetreten.

      b) Im Generalgouvernement:

      Im Bereich des Kommandeurs der SP und des SD Lublin wurden Flugblätter mit dem Aufruf „Deutsche Soldaten und Offiziere“ von sowjetrussischen Flugzeugen abgeworfen. Das Flugblatt enthält die übliche Hetze gegen den „imperialistischen Krieg der Nazis“ und fordert zum Überlaufen auf. Zu diesem Zwecke enthält das Flugblatt einen Passierschein zum Überschreiten der russischen Frontlinie. Der Passierschein ist einmal in deutscher und einmal in russischer Schrift gedruckt.

      c) Übrige besetzte Gebiete:

      Der Beauftragte des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Dienststelle Paris, meldet, ihm sei von der Spanischen Botschaft mitgeteilt worden, daß die Anzahl der spanischen Freiwilligen für den Kampf gegen die Sowjetunion auf 40000 geschätzt wird. Zum Einsatz werden jedoch nur 20000 bis 25000 zugelassen. Die Truppen werden gut ausgerüstet werden, jedoch ist ihre moralische Stärke sehr gering. Die Leute sind demoralisiert und haben sich zum Teil oder fast ausschließlich nur deswegen gemeldet, um in Deutschland ihren Hunger zu stillen. Die Freiwilligen werden unter das Kommando des Generals Munoz Grande gestellt, der am 11. d.Mts. mit seinem Generalstab über Paris kommen wird. Die Freiwilligen sollen in Valencia verschifft werden.1

      II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

      Es liegen keine besonderen Meldungen der Einsatzgruppen vor.

      III) Militärische Ereignisse:

      Von militärischer Seite liegen folgende Nachrichten vor. Erreichte Linie: Nordostwärts Riga bis Wanden, nördlich Ostrow. Ostrow am 7.7.41 genommen. Vor der mittleren Front zwischen Polozk–Orscha–Smolensk baut Feind anscheinend neue Stellungen aus. Deutsche Truppen stehen vor Polozk. Südostwärts davon bei Ulla ein deutscher Brückenkopf über die Düna. Von Borissow und von Lepel aus sind deutsche Truppen ostwärts bis auf 50 km vor Orscha vorgestoßen.

      Verteiler:

      RFSS und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Chef der Ordnungspolizei

      Alle Amtschefs I, II, III, IV, V, VI, VII

      SS-O’Stubaf. Rauff

      IV