Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Название Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941
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Жанр Историческая литература
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Издательство Историческая литература
Год выпуска 0
isbn 9783534720613



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begnügen sich mit restloser Ausplünderung.13 Pogrome bisher nicht zu erzielen.14 EK 10b15 Standort Czernowitz.16 EK erhielt im Zentrum Feuer, keine Verluste. Vorkommando versuchte, Chotin zu erreichen. Ort war entgegen den Angaben der rumänischen Armee noch von Sowjettruppen besetzt. Vorkommando zog sich unter Feuereinwirkung ohne Verluste zurück. Mit rumänischer Gendarmerie reibungslose Zusammenarbeit. Rumänen haben Zivilverwaltung in Czernowitz übernommen. Vorgehen gegen Juden bis Eintreffen des EK planlos.17 Rumänische Soldaten plünderten in sämtlichen Häusern. Mißhandlungen richteten sich vor allem gegen Ukrainer. Stadt ziemlich zerstört. Ghetto mit den meisten Juden durch rote Artillerie restlos vernichtet. EK stoppte Drangsalierung der Ukrainer, nahm Verbindung mit nationalukrainischer Organisation OUN auf.18 EK 1119 Standort Barlad. Zusammenarbeit mit rumänischer Armee gut.

      III) Militärische Ereignisse:

      Einsatzgruppe A (Stahlecker) meldet: Die Operationen der 16. und 18. Armeen gehen z. Zt. sehr langsam voran, da im baltischen Raum hauptsächlich eine neu gebildete mot. Armeegruppe unter Generaloberst Kluge operiert. Diese untersteht nicht Heeresgruppe Nord. Um Anschluß nicht zu verlieren, ist beabsichtigt, mit Gruppenführer Eicke, der mit seiner Division in Rosenau, 120 km nordostwärts von Dünaburg liegt, noch heute die Mitnahme eines Teiles vom Einsatzkommando 1b zu vereinbaren.20

      Nr. 8: Führungspersonal der Einsatzgruppe A

      Nr. 9: Angehörige des zur Einsatzgruppe B abgeordneten Zuges Waffen-SS

      Verteiler:

      RFSS und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Chef der Ordnungspolizei

      Alle Amtschefs I, II, III, V, VI, VII

      SS-O’Stubaf. Rauff

      IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

      IV E, IV E 5

      II A 1

      Pol.Rat Pommerening

      Reg.Rat Paeffgen

      IV-GSt. (3 Stück)

      IV A l d (5 Reserve)

       Aus:BAB,R58/214

      1 Frauen wurden in den nächsten Wochen durch die EG in verhältnismäßig geringer Zahl u. zumeist unter dem Vorwurf, Heckenschützinnen oder Kommunistinnen zu sein, erschossen. Dies änderte sich seit der zweiten Augustwoche 1941, als die EG massenweise jüdische Frauen u. Kinder zu ermorden begannen; vgl. Browning/Matthäus: Die Entfesselung der „Endlösung“, S. 413 ff.; Hannes Heer (Hrsg.): „Stets zu erschießen sind Frauen, die in der Roten Armee dienen“. Geständnisse deutscher Kriegsgefangener über ihren Einsatz an der Ostfront, Hamburg 1995; Susanne Conze/Beate Fieseler: Soviet Women as Comrades-in-Arms. A Blind Spot in the History of War, in: Robert Thurston/Bernd Bonwetsch (Hrsg.): The People’s War. The Soviet Union During World War II, Chicago 2000, S. 211–234.

      2 Grenzpolizeiposten.

      3 Vgl. Wilhelm: Die Einsatzgruppe A, S. 104–113; Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei, S. 839–843.

      4 Hans Adolf Prützmann, geb. 1901, Freikorps 1918–1921, Grenzschutz Oberschlesien 1923/24, Agrarstudium, landwirtschaftlicher Beamter, 1929 NSDAP u. SA, 1930 SS, 1932 Staf. u. MdR, 1934 Gruf. u. Fhr. SS-OA Südwest, 1937 dto. SS-OA Nordwest, 1938 HSSPF Nordwest, Mai 1941 HSSPF Nordost u. Rußland-Nord, Okt. 1941 HSSPF Russland-Süd, Nov. 1941 Ogruf., Okt. 1943 Höchster SS- u. Polizeiführer Ukraine, Nov. 1944 Bevollmächtigter Deutscher General in Kroatien u. als Generalinspekteur der Spezialabwehr zuständig für Werwolf, 1945 Selbstmord in britischer Haft; BAB, BDC, SSO Hans Adolf Prützmann; BAL, ZK: Hans Adolf Prützmann.

      5 Generalquartiermeister beim OKH.

      6 Die Angabe, weitere Massenerschießungen von Juden in Kowno seien „nicht mehr möglich“, bezieht sich auf den Facharbeiterbedarf der Wehrmacht. Um diese Zeit unterrichtete Stahlecker jüdische Gemeindeführer über die geplante Ghettoisierung der dortigen Juden, die bis zum 15.8.1941 beendet werden mußte; vgl. Tory: Surviving the Holocaust, S. 9 f.

      7 Vgl. Arūnas Bubnys: Die litauischen Hilfspolizeibataillone und der Holocaust, in: Bartusevičius/Tauber/Wette: Holocaust in Litauen, S. 117–131.

      8 Geb. als Sohn eines Erzpriesters in Moskau, 1929 Vikarbischof in der Moskauer Erzdiözese von Dmitrov. Stand im Verdacht, Agent des NKWD in der Kirche zu sein, obwohl sein Vater 1935 von diesem verhaftet wurde. Im Zuge der sowjetischen Einverleibung des Baltikums wurde er Anfang 1941 zum Nachfolger des verstorbenen Metropoliten von Kaunas u. Exarchen für die baltischen Länder ernannt. Der deutsche Vormarsch erreichte ihn in seinem Versteck, der orthodoxen Kathedrale von Riga; er selbst hatte eine Flucht nach Moskau verweigert. In der Folge arbeitete er mit dem Dritten Reich zusammen, obwohl er zunächst versuchte, es mit dem Moskauer Patriarchat nicht zum Bruch kommen zu lassen. Gleichwohl wies man ihn an, die Zusammenarbeit mit den Besatzern aufzukündigen. Schließlich wurde Sergej als Verräter bezeichnet u. im Konzil v. 8.9.1943 mit dem Bann belegt. Allerdings geißelte er die sowjetische Religionspolitik u. stellte sich so gegen den Moskauer Metropoliten. Am 30.4.1944 wurde er Opfer eines Mordanschlages; Johannes Chrysotosmus: Kirchengeschichte Rußlands der neuesten Zeit, Bd. 3, München-Salzburg 1968, S. 31ff.

      9 Rowno (Równe/Riwne) hatte 1939 eine Bevölkerung von 57000 Menschen, von denen etwa 25000 Juden waren. Durch Flüchtlinge aus Polen wuchs die jüdische Bevölkerung bis Juni 1941 auf über 30000 Bewohner an; EdH, Bd. 3, S. 1246; zur weiteren Entwicklung in Wolhynien: Spector: The Holocaust of Volhynian Jews 1941–1944; Timothy Snyder: The Life and Death of Western Volhynian Jewry, 1941– 1945, in: Brandon/Lower: The Shoah in Ukraine, S. 77–113.

      Nr. 10: Heinz Seetzen, Kommandeur des Sonderkommandos 10a

      Nr. 11: Angehörige der zur Einsatzgruppe D abgeordneten Kompanie des Reserve- Polizeibataillons 9

      10 Vgl. Pohl: Nationalsozialistische Judenverfolgung in Ostgalizien, S. 67–71.

      11 Das SK 10a unterstand Heinz Seetzen, geb. 1906, Jurastudium, 1929 Referendarprüfung, 1933 Assessorprüfung, NSDAP u. SA, Sept. 1933 Leiter Stapo-Stelle Eutin im oldenburgischen Landesteil Lübeck, 1935 Gestapa, SS u. als Ustuf. Leiter Stapo-Stelle Aachen, 1938 Stubaf. u. Leiter I Stapo-Leitstelle Wien, 1939 Chef Stapo-Leitstelle Stettin, 1940 dto. Stapo-Leitstelle Hamburg u. Ostubaf., Kdr. SK 10a bis Juli 1942, danach Staf. u. IdS Kassel, Mai 1943 IdS Breslau, April 1944 BdS Minsk u. Chef EG B, Sept. 1945 Selbstmord bei der Festnahme durch die Briten; BAB, BDC, SSO u. RuSHA Heinz Seetzen; BB CdS Nr. 23 v. 15.5.1943, BAB, RD 19/2; BAL, ZK: Heinz Seetzen; Lawrence D. Stokes: Heinz Seetzen–Chef des Sonderkommandos 10a, in: Mallmann/Paul: Karrieren der Gewalt, S. 196–206; Eckhardt/Hoffmann: Gestapo Oldenburg meldet, S.39f., 48f.; Angrick: Besatzungspolitik und Massenmord, S.723.

      12 In Jassy (Iaşi), der Hauptstadt der rumänischen Moldau, hatte am 28.6.1941 ein Pogrom einheimischer Polizei-u. Militärkräfte begonnen, dem 13000–14000 Juden zum Opfer fielen; Martin Bauer: Zur Geschichte eines „Pogroms“ – Ias¸i, Juni 1941, in: Aschkenas 14(2005), S. 537–551; Jean Ancel: The Jassy Syndrome, in: Romanian Jewish Studies 1(1987), S. 33–51 u. 2(1987), S. 35–52; ders.: Der Pogrom von Ias¸i, in: Wolfgang Benz/Brigitte Mihok (Hrsg.): Holocaust an der Peripherie. Judenpolitik und Judenmord in Rumänien und Transnistrien 1940–1944, Berlin 2009, S. 31–43.

      13 Zu diesem wiederkehrenden Massenphänomen: Herwig Baum: Varianten des Terrors. Ein Vergleich zwischen der deutschen und der rumänischen Besatzungsverwaltung in der Sowjetunion