Bädertechnik für Betrieb und Ausbildung. Dirk Lindemann

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Название Bädertechnik für Betrieb und Ausbildung
Автор произведения Dirk Lindemann
Жанр Учебная литература
Серия
Издательство Учебная литература
Год выпуска 0
isbn 9783946128243



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      Strandbad „Weisser See“, Mecklenburg

      Blausee Altlussheim

      Übung

      Sauna, Dampfbad, Solarium

      107. Welche Schwitzbäder werden unterschieden?

      108. Wie ist der Saunabetrieb organisiert?

      109. Welches Raumprogramm sollte eine Sauna im öffentlichen Bad anbieten?

      110. Wie sollte ein Saunaraum baulich gestaltet sein?

      111. Geben Sie für ein Römisches Dampfbad Bau-weise und Einrichtung an!

      112. Welche UV-Spektralbereiche werden bei Solari-en unterschieden?

      113. Warum sind Bestrahlungen mit Solarien nicht ganz ungefährlich?

      schutzbedingungen und Wasserverhältnisse voraus.

      Durch ein Gutachten ist festzustellen, ob das Wasser für den Badebetrieb uneingeschränkt geeignet und eine Verschlechterung in absehba-rer Zeit nicht zu erwarten ist (Selbstreinigungs-

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       Badegewässer - Naturbäder Bädergestaltung

      vermögen des Gewässers).

      Gesetzliche Bestimmungen, wie die Richtlinien für die Wasserqualität der Badegewässer (Lan-desgesetze) oder andere (z.B. Naturschutzge-biet, Erhaltung des Biotops, Wasserschutzzone, Fischerei oder Schifffahrt) sind zu beachten.

      Die Erreichbarkeit sollte weniger als 50km vom nächsten Siedlungsschwerpunkt entfernt sein. Der Bedarf und das vorhandene Angebot an Freibadewasserflächen muss untersucht wer-den. Es sollten nur Naturbäder eingerichtet werden, wenn im Einzugsgebiet mit < 30.000 Einwohnern mind. 2000 m2 oder bis 100.000 Einwohnern 4.000 m2 Freibadewasserfläche vorhanden ist.

      Naturbadgrößen, Einrichtung

      Bei Binnenseen sollte zur Erhaltung des Bio-tops höchstens 20% der Wasserfläche für Badezwe-cke genutzt werden. Die Badewasserfläche ist von einer Liege- und Spielfläche zu begren-zen, die 35% der Gesamtwasserfläche des Sees oder max. das Doppelte der Badewasserfläche beträgt.

      Die Abgrenzungen der Wasserflächen hat in einem Verhältnis von Nichtschwimmer zu Schwimmer wie 3:2 zu erfolgen. Die Wassertiefe des Nichtschwimmerbereichs muss 0...1,35m, bei max. 10% Gefälle betragen. Die Wassertiefe in Kleinkinderzonen ist 0...50cm.

      Schwimmende Badeinseln von mind. 6,0 m2 werden empfohlen.

      Bauliche Anforderungen

      Strände können aufgespült oder aufgeschüttet sein. Gewisse Pflanzen (Flechtbinse, Wasser-schwaden und Seerose) werden zur Ansiedlung im Uferbereich empfohlen. Strände sollten min-destens 5m breit sein. Die Uferzugänge sind von verletzungsgefährdendem Bewuchs frei-zuhalten. Bei ungünstiger Ufergestaltung ist je 1000m2 Landfläche ein Badesteg von mindes-tens 2m Breite anzulegen. Uferzonen sind als Regenerationszone mit entsprechenden Pflan-zen zu beleben.

      Parkflächen: 1 PKW + 2 Fahrradstellplätze pro 200...300m2 Landfläche.

      Versorgung: Trinkwasser, Elektrizität, Fern-sprechanschluss wird empfohlen.

      Entsorgung: Je 1000m2 Landfläche ist ein Müll-behälter mit 50 Liter erforderlich. Bei Mülltonnen: je 20 Stück wird ein Sammelbehälter mit 1m3 Inhalt benötigt. Die Ableitung oder Klärung des Abwassers wird nach der Ortssatzung geregelt.

      Eingangsbereich: ca. 4% der Landfläche mit Kasse, Personalraum (>8m2) und Geräteraum (20 bis 100 m2).

      Umkleideplätze: Je 1000m2 Landfläche 1 Platz (freie Sichtschutzwände oder geschlossene Kunststoffkabinen). Für je 5.000 m2 Landfläche sind 5 Toiletten (2 Sitze für Damen, 1 Sitz u. 2 Stände für Herren) und 1 Kaltdusche (mind. jedoch zwei) erforderlich.

      Sprunganlagen: Versetzbare Sprungbretter und Plattformen. Bei wechselnden Wasserstän-den sind die Mindestwassertiefen nach der GUV 18.14 einzuhalten.

      Wartung und Aufsicht

      Wasser, Ufer und Boden sind frei von pflanzlichen und tierischen Lebewesen zu halten, die störend oder gefährdend für die Badenden sein können. So sind Stoppeln von Ried- und Schilfgräsern sowie hartschalige Muscheln zu entfernen.

      Die Wassertiefe im Sprungbereich ist laufend zu kontrollieren. Die Wasserflächen für Plansch-, Springer-, Schwimmer- und Nichtschwimmerbe-reiche sind mit Schwimmbalken, Begrenzungs-seilen und/oder Hinweisschildern deutlich abzu-grenzen. Laufstege dürfen keine Gefahrenquel-le darstellen (Splitter, Rutschgefahr, Anstrich, Ebenheit, Öffnungen).

      Die Aufsicht sollte von einem erhöhten Stand-platz aus erfolgen. Für Erste Hilfe soll ein Raum oder Zelt von mindestens 6m2 vorhanden sein. Hier ist auch die Erste-Hilfe-Ausrüstung und eine Notrufeinrichtung unterzubringen. Bei mehr als 100m Strandlänge können erhöhte Aufsichtsplät-ze mit Sonnenschutz bei max. Entfernung von 50m zum Ufer eingerichtet werden. Bei mehr als 200m Strandlänge sollte 1 Boot mit Rettungsaus-rüstung (Rettungsring mit Wurfleine) zur Verfü-gung stehen, das entweder ständig patrouilliert oder an einer günstigen Stelle einsatzbereit liegt (siehe Abschnitt 1.3.2.9, Rettungsgeräte).

      Die Anforderungen an die Wasserqualität sind im Abschnitt „Wasserbeschaffenheit der Bade-gewässer“ geregelt (siehe Abschnitt 8.4.).

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      Bädergestaltung Badegewässer - Naturbäder

      Natürliche und künstliche Bade-teiche

      Öffentliche Naturbadeteiche besitzen alle Nut-zungseinrichtungen wie Bäder mit künstlichen Becken.

      Der Unterschied liegt in der Wasserreinigung, die bei den Badeteichen eine andere, bauli-chen Gestaltung und Wasserführung erfordert.

      Eingetragene, organische Verunreinigungen werden biologisch abgebaut und anorganische Eintragungen natürlich abgeführt.

      Eine ständige Grundwasserdurchströmung o-der die Durchleitung eines Fließgewässers ist zu empfehlen. Letzteres sollte nährstoffarm und frei von Abwasserbelastungen sein.

      Größe der Wasserfläche

      Um die selbstreinigende Kraft des Wassers nicht zu überfordern empfiehlt es sich eine Belastung zwischen 20 und 40 m2 pro Person und Tag an-zusetzen.

      Funktion der natürlichen Reinigung:

      Algen-Plankton, die einzelligen Algen, bau-en or-ganische Stoffe und somit Pflanzen aus den im Wasser gelösten Salzen auf. Des wei-teren benötigen die meisten Bakterienarten die abgestorbenen organischen, aber auch anor-ganischen Substanzen für Ihre Lebensenergie. Algen und Bakterien dienen dem Zooplankton z.B. dem Wasserfloh als Nahrung. Wasserflö-

      he können mit einer Filteranlage verglichen werden. Sie filtrieren das Wasser so, dass das gesamte Wasservolumen am Tag bis zu 1,7 mal umgewälzt wird. Wasserflöhe werden wiederum Ein Fischbesatz ist jedoch zum Schutz des wich-tigen Zooplanktons zu verhindern.

      Zusätzlich zum Schilfgürtel und anderen Was-serpflanzen reinigen das Wasser externe Pflan-zenfilter. Der Eintrag der Schmutzmenge und die biologische Abbaubarkeit dürfen höchstens