Bädertechnik für Betrieb und Ausbildung. Dirk Lindemann

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Название Bädertechnik für Betrieb und Ausbildung
Автор произведения Dirk Lindemann
Жанр Учебная литература
Серия
Издательство Учебная литература
Год выпуска 0
isbn 9783946128243



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      Massivholzbauweise: Der Wandaufbau besteht aus einzelnen Holzabschnitten, die zu Wandelementen zusammengefügt werden. Da sie starr verbunden können beim Reinigen mit dem Wasserschlauch und den hohen Tempera-turen gefährliche Spannungen auftreten.

      Blockbohlensauna: Die Wandkonstruktion ist dick genug, um die Wärme auch ohne Alufolie und zusätzliche Dämmung in der Sauna zu hal-ten. So kann die Wärme in die Bohle eindringen und wird dann ganz langsam und gleichmäßig wieder an die Saunabadenden abgegeben. Da es keinen Feuchtigkeitsstau gibt, entsteht ein mildes, bekömmliches Badeklima.

      Saunabänke in Lattenbauweise und Freiraum unter den Bänken. Zur gründlichen Reinigung werden verschiebbare Bänke empfohlen.

      Die Lüftung: Luftwechsel 20-fach je Stunde; Zuluft und Entlüftung nur im Fußbodenbereich. Die Blockbohlensauna (z.B. B+S Finnland-sauna) kommt ohne künstliches Be- und Ent-lüftungssystem aus. Bei ihr entsteht bei einer Lufttemperatur von über 70°C in der Sauna ein Unterdruck, der die Frischluft durch die Zellstruk-tur der ungesperrten Blockbohlen in die Sauna gelangen lässt. Nur der die Sauna umgebende Raum muss be- und entlüftet werden.

      Tür nach außen aufgehend, ohne Schloss, Sichtfenster mit Isolierglas.

      Fußboden: Kunststoffbelag, wasserabweisend und rutschhemmend.

      Saunaofen: Er soll 10…15g Wasser je m3 Rauminhalt und hauptsächlich Strahlungswär-me erzeugen. Hierfür werden z.B. Peridotitstei-ne erwärmt, die die Wärme durch Strahlung gleichmäßig an den ganzen Saunaraum abge-ben. Wärmeabgabe über Konvektion erzeugt störende Luftbewegung und ist zu vermeiden.

      Abstrahltemperatur ≤100°C, ansonsten Berüh-rungsschutz und Geländer.

      Die Hygiene: Regelmäßige Reinigung und Des-infektion der Bodenflächen. Das tägliche abwa-schen der Blockbohlenwände mit Wasser und Seife, macht die Sauna hygienisch einwandfrei und lässt sie dauerhaft nach Holz duften.

      Energiebedarf: 1.000 bis 2.500 W je Platz im Saunaraum

      Römisches Dampfbad

      Dampfbäder, besonders das Römische Dampf-bad, erlebten in den letzten Jahren eine Renais-sance. Beliebig erweiterbare Elementbauweisen und moderne, hygienisch einwandfreie Werk-stoffe liefern hierfür die Voraussetzungen.

      Bauweise: Wandelemente als Anbausystem aus Acryl (PMMA), bestehend aus Sitzbank und Schraub-Flansche.

      Ausstattung: Dampfgenerator, bis zu zwei Dampfdüsen, Dampfzuleitung aus Kupfer oder Edelstahl, Wasseranschluss u. -ablauf, steuer-bare Be- u. Entlüftung ins Freie mittels Gebläse.

      Schema des Wärme-Feuchtigkeitsverhal-tens von Saunawänden (Foto: B+S Finnlandsauna)

      62

       Anlagen zur Gesundheitspflege Bädergestaltung

      Dampf-Generatoren-Leistung1)

      Kabinen-volumen

      Leistung in Watt

      Anschluss Spannung

      Sicherung Generator

      5 m3

      5.800

      ~400 V

      20 A

      10 m3

      9.800

      ~400 V

      25 A

      20 m3

      23.000

      ~400 V

      50 A

      1) Angaben: Hoesch Metall + Kunststoffwerk, Düren

      Künstliches Sonnenbad (Sola-rium)

      Solarien sind elektrisch betriebene Bestrah-lungseinrichtungen, die ein ungefähres UV-Spektrum der Sonnenstrahlung abgeben.

      In Freizeitbädern sind sie in ruhiger und ge-schützter Lage zu installieren. So können sie in Beckenebenen, Grotten, Höhlen, auf Emporen und im Sauna-Ruhebereich angeordnet sein.

      Liegenplatz-Größe: 0,80m x 2,00m, bei 0,40m Gangbreite.

      Als Sonnenwiesen werden unabgeteilte Lie-geflächen mit Kunstgras oder Teppich-Flor bezeichnet, die meist mit schwächeren UV-Strahlern bestückt sind. Sie lassen die Bestrah-lung von 5 bis 20 Badegästen gleichzeitig bei längeren Ruheaufenthaltszeiten zu.

      Installationsschema eines Römischen Dampfbades (Hoesch, Düren)

      Besonnungsanlagen zur Bräunung und Sta-bilisierung der Gesundheit (Foto: Weinsberger Solar-gesellschaft, 74189 Weinsberg)

      UV-Strahlungsspektrum

      Man unterscheidet drei UV-Spektralbereiche:

      A langwellig 320...400mm Wellenlänge

      B mittelwellig 280...320mm Wellenlänge

      C kurzwellig 200...280mm Wellenlänge

      Die mittelwellige UV-B-Strahlung verursacht in der Haut chemische Umsetzungen, sie bil-det das Promelanin (Pigment-Vorstufe) und bei stärkerer Dosierung Sonnenbrand und Zellzerstörung. Die Hautdurchblutung wird angeregt.

      Der UV-A-Anteil wandelt die Pigmentvorstu-fe in das braune Farbpigment Melanin um. UV-C ist im Sonnenlicht in Erdnähe nicht mehr vorhanden.

      Durch die unterschiedlichen Anteile der Spek-tralbereiche ist die Bestrahlung nicht unpro-blematisch. Die Empfehlungen der Hersteller und ärztliche Anordnungen sind zu beachten.

      Bildung der Melaninpigmente durch UV-Strahlen in der menschlichen Haut.

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      Bädergestaltung Badegewässer - Naturbäder

      Badegewässer - Naturbäder

      Naturbäder sind nach den Richtlinien für den Bäderbau zum Baden ausgewiesene Flächen in Naturgewässern, z.B. Meer, See, Baggersee, Stausee oder Fluss. Nach der EG-Richtlinie1) werden sie als Badegewässer bezeichnet.

      Arten der Naturbäder

      Badestellen sind frei zugäng-liche Wasserflächen ohne Aus-bau.

      Naturfreibäder sind Kombina-tionen aus künstlichen Badebe-cken mit Teilen eines Naturge-wässers.

      Strandbäder am Fluss und Binnensee stellen durch Aus-stattung, Ausbau und Umzäu-nung eine abgegrenzte Einheit dar.

      Badestrände am Meer sind nicht eingezäunt und besitzen weitläufige Strand- und Wasser-flächen.

      Schwimmteiche sind natürliche oder künstlich angelegte Teiche, in denen ein Schwimmteil von ≥1,35m Wassertiefe einen Be-standteil des Biotops bildet. Sie werden überwiegend privat ge-nutzt.

      Planungsgrundsätze

      Das Einrichten von Bädern in Flüssen und Seen setzt eine eingehende Prüfung der Umwelt-

      1) Richtlinie des