Название | Lebenswelten und Verfolgungsschicksale homosexueller Männer in Baden und Württemberg im 20. Jahrhundert |
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Автор произведения | Julia Noah Munier |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783170377554 |
14 Butler versteht Subjektivierung (Subjektivation) mit Bezug auf den französischen Philosophen Louis Althusser als den Prozess des Unterworfenwerdens durch Macht, der gleichzeitig einer der Subjektwerdung ist. Vgl. Butler 2001 (1997), S. 8.
15 Pretzel 2014, S. 48.
16 Vgl. Grau 2011, S. 211 ff. u. Pretzel 2005, S. 223 ff.
17 Vgl. hierzu Bogen; Schicklang; Weinschenk 2016, S. 1.
18 Z. B. von Ralf Bogen und William Schaefer. Siehe Literaturverzeichnis.
19 Die aus dem Umfeld neuer sozialer Bewegungen in den 1980er Jahren erwachsene in sich heterogene Position der »Alltagsgeschichte« beanspruchte eine Perspektivierung auf Alltags- und Mikrogeschichte von Individuen jenseits sozialhistorischer überindividueller Leitkategorien wie »Staat« und »gesellschaftlichen Strukturen« oder hegemonialen Narrativen wie »Industrialisierung« oder »Modernisierung«. Vgl. Metzler 2018, S. 200. Aus der Perspektive der in den 1970er Jahren prominenten westdeutschen Sozialgeschichte galten alltagshistorische Fragestellungen oftmals als irrelevant, da diese »nicht die Geschichte als Ganzes in den Blick nahmen.« Ebd., S. 201. Der Vertreter der Bielefelder Schule und Begründer der historischen Sozialwissenschaft Hans-Ulrich Wehler sah sich auch deshalb seinerzeit veranlasst von den sogenannten »Alltagshistorikern« polemisch als den »alternativkulturellen Barfußhistorikern« zu sprechen. Gegen diese meinte Wehler das »Projekt der westlichen Moderne und die Rationalität des sozialen Rechtsstaates« verteidigen zu müssen. Vgl. ebd., S. 202 und Wehler, Hans-Ulrich (1985): »Geschichte von unten gesehen. Wie bei der Suche nach dem Authentischen Engagement mit Methodik verwechselt wird«. In: Die Zeit, 03.05.1985. Eine Geringschätzung der Forschungen zur Verfolgung homosexueller Männer zeigte sich in einer weitgehenden Nichtbeachtung dieser durch eine etablierte institutionalisierte historische Forschung in der Geschlechter- und Sexualgeschichte wenn nicht diskreditiert oder als erforschungsunwürdig abgetan, so doch traditionell marginalisiert wurde.
20 Vgl. für Berlin in der NS-Zeit etwa Pretzel; Roßbach 2000. Vgl. für Hamburg Micheler; Terfloth 2002. Für Hamburg von 1919 bis 1969 vgl. Rosenkranz; Bollmann; Lorenz 2009. Vgl. für die NS-Zeit und die Stadt Köln: Centrum Schwule Geschichte 1998 u. Müller 2003. »Die Homosexuellenpolitik des NS-Regimes ist gekennzeichnet durch eine vormals unvorstellbare, programmatisch aber durchaus gewollte Radikalisierung der Verfolgung (Grau 1993). Untersuchungen zur Verfolgungspraxis haben die dominierende Rolle des Polizeiapparates, die Impulse der Radikalisierung und auch die lange vernachlässigte Rolle der NS-Justiz aufgezeigt […].« Pretzel 2005, S. 217.
21 Vgl. Pretzel 2005, S. 217.
22 Buddrus 2014, S. 115.
23 Vgl. Schwules Museum, Bestand Tübingen u. Rosa Hilfe Tübingen; Initiativgruppe Homosexualität Tübingen 1987, S. 10 ff.
24 Vgl. Wuttke 1987. Die Ausstellung lief beispielsweise auch in der Neuen Aula der Eberhard-Karls-Universität Tübingen v. 01.12.–16.12.1987 (vgl. Schwules Museum, Bestand Tübingen, Tuete, Tübingen, 12/1987), sowie zuvor (23.04.–20.05.1987) im Haspelturm (Schloss Tübingen). Allerdings wurde für die Ausstellung im Haspelturm eine schwache Publikumsresonanz vermerkt.
25 Vgl. Buddrus 2014. Siehe zu einer Diversifizierung auch Eschebach 2012a.
26 Schwartz, Michael (2019): Homosexuelle, Seilschaften, Verrat. Ein transnationales Stereotyp im 20. Jahrhundert (Schriftenreihe er Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte). Berlin/Boston. Schwartz entfaltet in seiner Forschung das Stereotyp von »Homosexualität, Seilschaften und Verrat« im 20. Jahrhundert. Ausgehend vom »Eulenburg-Skandal« im Wilhelminischen Deutschen Kaiserreich, über die Röhm-Skandale und das Stereotyp von »Verrat und Homosexualität« im Kalten Krieg bis zum »Wörner-Kießling-Skandal« im Jahr 1984, weist der Historiker diese Figurierung für unterschiedliche politisch-historische Kontexte nach. Ihm gelingt es, sie in ihrer jeweiligen Spezifik wie ihren Gemeinsamkeiten kritisch zu beleuchten und dabei auf die Transformation dieser Denkfigur und ihrer Bedeutung abzuheben.
27 Vgl. Grau; Plötz 2017.
28 Vgl. Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg 2015, S. 29–33.
29 Das Akronym LSBTTIQ bezieht sich auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle, Intersexuelle und Queers.
30 Vgl. für die Stuttgarter Region Bogen 2013, Bogen 2015a u. b sowie Bogen; Stein 2009 u. für den Kontext Südbaden vgl. Schaefer 2009 u. 2010.
31 Vgl. www.der-liebe-wegen.org. Auf der zum 27.01.2017 symbolhaft gelaunchten Website machen u. a. Werner Biggel, Ralf Bogen, Rainer Hoffschildt und William Schaefer anhand einer digitalen Landkarte »das § 175-Unrecht« sichtbar. Das Projekt wurde 2018 mit dem Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg ausgezeichnet.
32 Vgl. Steinle 1998.
33 Verantwortlich für den Aufbau der Website im Rahmen des Public-History-Projekts war die Historikerin Nina Reusch. Weitergeführt wurde sie von Karl-Heinz Steinle und Kirsten Plötz.
34 U. a. wurden von der Autor_in dieser Studie folgende Vorträge gehalten: »Die Homophilenbewegung im deutschen Südwesten als Akteur der Anerkennung« (Vortrag im Rahmen der Fachtagung der Fachgesellschaft Homosexualität und Geschichte sowie der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber am 5. Oktober 2019 im Lern- und Gedenkort Hotel Silber, Stuttgart). »Verbergen oder Zu-sehen-Geben? Selbstbildung in den Gefängnisarbeiten Marcus Behmers« (Vortrag im Rahmen der Tagung »Anfangen und Beenden«, 27.–29.06.2019, C.v.O. Universität Oldenburg); »Lebenswelten und Verfolgungsschicksale homosexueller Männer in Baden und Württemberg 1933–1945« (Vortrag im Kontext der Fachkonferenz »Weißer Fleck. Unerforschte Verfolgung von Schwulen und Lesben im Saarland 1933–1994« des »Arbeitskreis Erforschung Geschichte der Homosexualitäten in Saarbrücken und im Saarland«, Rathausfestsaal Saarbrücken, 17.10.2018; »Lebenswelten und Verfolgungsschicksale homosexueller Männer in Baden und Württemberg 1933–1969«, Vortrag im Rahmen des wissenschaftlichen Kolloquiums »Forum Landesgeschichte« im Generallandesarchiv Karlsruhe (04.05.2018); Lebenswelten homosexueller Männer in Baden und Württemberg im NS und nach 1945« (Vortrag und Podiumsdiskussion; »§ 175: Wenn ein Mann mit einem Mann …« Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Konzeption: Nicola Wenge, Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, Stadthaus Ulm, 27.01.2018); »Lebenswelten