Название | Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman |
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Автор произведения | Patricia Vandenberg |
Жанр | Языкознание |
Серия | Dr. Norden Bestseller Paket |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740937553 |
»Lorna Wilding ist gestorben«, erwiderte sie, als er sie bestürzt fragte, was sie denn für Kummer hätte.
»Paps hat es vorausgesehen«, sagte Daniel.
»Aber sie war doch immer nur zu ihrem Vergnügen auf der Insel. Sie hat sich nie untersuchen lassen.«
»Sie wollte es wohl auch nicht wahrhaben, Kleines. Aber Paps äußerte mir gegenüber die Vermutung, dass sie Leukämie hätte.«
Fee nickte.
»Das ist die Todesursache. Es ist sehr schnell gegangen.«
»Für die Außenstehenden mag es so aussehen, Fee, und ihr konnte man nur wünschen, dass es verhältnismäßig schnell geht. Gegen solche Krankheiten sind wir eben leider oft machtlos. Ich wünschte, wir würden wenigstens ein Vorbeugungsmittel finden, aber diese tückische Krankheit ist eines Tages plötzlich da. Von wem hast du die Nachricht bekommen?«, lenkte er ab.
»David ist zur Insel gekommen, und Katja ist mit ihm zusammen nach Bern ins Hospital gefahren. Vor einer halben Stunde hat Paps mich angerufen, dass Lorna am frühen Nachmittag gestorben ist.«
»Und nun wird Katja wohl die Mutterrolle bei David übernehmen«, sagte Daniel. »Ein bisschen jung ist sie dafür.«
»Aber sie liebt ihn. Erinnerst du dich noch an damals, als Isabel David zur Insel brachte? Es war nach diesem Auftritt mit Lorna, weil er sich nicht mehr von Empfang zu Empfang und von Party zu Party schleppen lassen wollte. Jetzt erscheint das auch alles in einem etwas anderen Licht. Lorna wollte ihn ganz oben sehen, weil sie insgeheim vielleicht schon ahnte, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleiben würde, seinen Weg zu ebnen. Sie hat viel für David getan.«
»Zweifelsohne, aber im Grunde seines Herzens wird er wohl immer der bescheidene, einfache Mensch bleiben, nie das Lampenfieber verlieren und immer nach einer Hand suchen, die ihn hält. Katja wird sich hoffentlich darüber im Klaren sein, dass sie an seiner Seite durch Höhen und Tiefen wird gehen müssen. Und was Anne für Gefühle bei dieser Vorstellung bewegen, kann ich mir denken.«
»Noch ist es nicht so weit. David ist sensibel, aber er ist kein Schwächling. Das hat er damals bewiesen. Und hätten wir geglaubt, dass er Katja die Treue halten würde? Hätten wir gedacht, dass es für sie mehr als Schwärmerei sein könnte? Ich glaube, dass Katja ziemlich genau weiß, was sie erwartet. Doch wir wollen jetzt nicht von der Zukunft sprechen. Ich habe noch eine Neuigkeit.«
»Hoffentlich eine angenehme«, sagte Daniel.
»Es scheint so. Jürgen ist heute nach München gekommen.«
»Das war doch geplant.«
»Aber Christina ist mit ihm gekommen. Sie wollte zu Björn.«
»Schau mal an. Das kleine Mädchen zeigt Initiative. Das ist wirklich erfreulich.«
»Aber es ist doch verrückt. Kaum ist ein Problem aus der Welt geschafft, kommt schon das nächste.«
»Wir sollten es uns halt abgewöhnen, die Probleme anderer zu unseren eigenen zu machen, Liebes, aber das bringst du nie fertig.«
»Du etwa?«
Er nahm sie in die Arme. »Als Arzt rate ich allen werdenden Müttern, sich zu schonen, Aufregungen aus dem Wege zu gehen und sich regelmäßig den Kontrolluntersuchungen zu unterziehen. Als Ehemann und werdender Vater bin ich diesbezüglich sehr unachtsam, wie ich feststellen muss.«
»Das bist du nicht. Außerdem ist bei mir alles in Ordnung.«
»Aber in der Praxis hörst du jetzt auf«, sagte Daniel energisch.
»Meinst du, dass es gut für mich ist, hier oben herumzusitzen und Däumchen zu drehen? Ich weiß schon, was ich mir zutrauen kann, Daniel.« Sie sah ihn lange an und lachte dann leise auf.
»Was lachst du?«, fragte er irritiert.
»Ich kann mir Daniel Norden noch immer nicht als Vater vorstellen.«
»Offen gestanden, ich auch nicht«, gab er zu. »Erwarte von mir nur nicht das Getue und Gehabe.«
Na, warten wir es ab, dachte Fee amüsiert. Das haben schon viele gesagt. Sie sah der Geburt ihres Kindes nicht mit der Ungeduld entgegen wie so viele Frauen. Sie genoss die Zeit der Vorfreude, jedes Stadium des werdenden Lebens, jede Regung, die sie spürte. Sie genoss auch diese Zeit mit Daniel, die seltenen Stunden ganz ungestörten Beisammenseins. Nur ganz selten gingen sie jetzt noch in die Oper oder in ein Konzert. Es musste schon etwas ganz Besonderes geboten werden.
Jetzt lauschten sie Davids Klavierspiel. Daniel hatte eine Platte aufgelegt, Beethovens Pathétique. Er spielte sie wundervoll, und jetzt schien es ihnen ein Schwanengesang für Lorna zu sein.
»Ich ahne, dass uns auch für die kommenden Wochen einiges bevorsteht«, sagte Daniel, seinen Arm zärtlich um Fee legend. »Hoffen wir auf viel Freude, mein Liebstes.«
*
Sie sollte ihnen beschieden sein. Für zwei Wochen kehrte Christina noch auf die Insel der Hoffnung zurück. Lining wäre am liebsten für immer dort geblieben, aber es war tröstlich für sie, zu wissen, dass sie ihren Lebensabend nicht einsam verbringen musste. Mit Katinka freundete sie sich nach einigen kleinen Reibereien an. Sie waren anfangs doch recht eifersüchtig aufeinander.
Für Christina kamen noch einige schwere Tage, als sie mit Björn nach Kopenhagen fuhr. Zu seiner Überraschung hingen in der Villa Hammerdonk wieder alle Bilder an den Wänden, und er konnte nur ahnen, wer sie einmal entfernt hatte. Nachzuweisen war Dr. Vaerland gar nichts, aber was sollte es auch? Björn wollte nichts mehr aufrühren und heraufbeschwören. Christina hatte eine andere Heimat gefunden, einen Mann, der sie einhüllte in Liebe und Glück.
Sie ging an seiner Seite dem Leben entgegen, das so viel Schönes bot. Sie feierten eine stille Hochzeit im Kreise ihrer engsten Freunde, und keine Zeitung berichtete darüber. Die Jugendfreundschaft der Agnete von Tandris und des Friedrich Norden hatte Björn den Weg zu ihrem Glück gewiesen, der über die Insel der Hoffnung geführt hatte, auf der sie oft zu Gast waren.
Dort wurde?Dr. Jürgen Schoellers und Isabels Hochzeit glanzvoll gefeiert, wie es sich gehörte, da sich ihre Herzen in diesem Paradies gefunden hatten.
David Delorme spielte ihnen den Hochzeitsmarsch, dann auch noch eine Sonate, die er selbst komponiert hatte. Er reifte zu einem Mann, der sich im Leben behaupten wollte.
Johannes und Anne Cornelius war es jetzt nicht mehr bange, wenn sie an die Zukunft dachten, in die Katja mit David gehen wollte. In schweren Wochen hatte sich ihre Liebe bewiesen.
Ihre Hochzeit sollte stattfinden, wenn David seine laufenden Verpflichtungen erfüllt hatte. Dann sollte eine Zeit der Ruhe und Besinnung folgen. Er wollte sich nicht hetzen und treiben lassen. Lorna hatte ihm den Weg bereitet, und er wollte es ihr über ihren Tod hinaus danken. Er wollte ihr Vermächtnis erfüllen, ihr Erbe in ihrem Sinne verwalten und jungen Talenten den Weg ebnen helfen, wie sie es für ihn getan hatte.
»Es ist schon eine seltsame Fügung«, sagte Fee gedankenvoll zu Daniel. »David war der erste Patient auf der Insel. Isabel brachte ihn her, und beide haben hier das große Glück ihres Lebens gefunden.«
»Wir etwa nicht?«, fragte er.
»Wir haben aber ziemlich lange gebraucht.«
»Ich habe dich immer geliebt, aber du warst stachelig wie ein Igel.«
»Ich habe dich auch immer geliebt, aber du hattest ja hunderttausend Freundinnen.«
»Millionen«, sagte er lachend, »du Schäfchen. Können wir ein Tänzchen wagen?«
»Warum denn nicht?«
»Was meint unser Baby dazu?«
»Es hopst sowieso«, erwiderte Fee übermütig.
– E N D E