...denn ihrer ist das Himmelreich. Jost Müller-Bohn

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Название ...denn ihrer ist das Himmelreich
Автор произведения Jost Müller-Bohn
Жанр Учебная литература
Серия
Издательство Учебная литература
Год выпуска 0
isbn 9783869548739



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ihm nach.“

      Psalm 34,15

      Nun schaut euch einmal dieses Bild an, wie wild die Jungen mit den Steinen werfen. Sie meinen, große Helden zu sein, wenn sie mit ihren Steinen weit werfen können. Sie denken nicht daran, wie schnell dabei ein Unglück passieren kann. Der eine Junge hat noch nicht einmal seinen Schulranzen nach Hause gebracht. Die kleinen Mädchen schauen ihnen ganz ängstlich zu, aber das macht den Knaben erst recht Mut zu werfen - es ist kein Mut, sondern „Übermut“. Ja, Übermut tut selten gut!

      Ein kleines Mädchen ging eines Tages mit einem großen Korb zum Kaufmann. Sie kam an einer Stelle vorüber, wo eine ganze Horde von Jungens damit beschäftigt war, spitze Steine über das Wasser zu werfen. Andere schmissen die Steine aber auch über die Straße. Das Mädchen wollte weitergehen, als sie ganz plötzlich von einem Stein ins Auge getroffen wurde. Der Junge rannte natürlich schnell fort, aber ein anderes Mädchen verständigte den Vater und dieser trug das Kind zu einem Augenarzt. Der Arzt sah sich die gefährliche Wunde an und sagte: „Ja, da können wir nur noch versuchen, durch eine Operation das Auge wieder herzustellen.“ Der Vater begleitete nun sein kleines Töchterchen ins Krankenhaus. Dort schickte man ihn sogleich in den Operationssaal. Der Vater hielt das kleine Mädchen auf seinem Arm. „Bist du bereit, dass der Doktor jetzt dein Auge operieren kann?“ fragte der Vater. „Nein, noch nicht“, flüsterte das Mädchen.

      „Aber es tut gar nicht weh“, versicherte der Arzt, der das Gespräch mit angehört hatte. „Deshalb nicht“, sagte das Mädchen, „ich möchte noch schnell zum lieben Heiland beten, damit alles gut geht.“

      Erstaunt blickte der Arzt die beiden an. Das Mädchen betete: „Lieber Herr Jesus, du hast den Blinden die Augen heilgemacht. Du kannst auch jetzt dem Arzt helfen, dass mein Auge wieder ganz gesund wird. Vergib dem Jungen, der mir den Stein ins Auge geworfen hat und lass auch ihn dein Kind werden, Amen.“

      Der Vater betete auch noch mit seinem Kind und dann bekam es eine Narkose und wurde operiert. Als das Kind in dem schneeweißen Krankenbett erwachte, dankte es Gott, dass es wieder sehen konnte und dass er dem Arzt die Hände bei der Operation geführt hatte. Später sang sie mit der Krankenschwester das schöne Lied:

      „Der große Arzt ist jetzt uns nah, der liebe, teure Jesus.

      Er ist mit seinem Troste da. Kein Heil ist außer Jesus!

      Horch, wie tönt der Engel Sang! O, welch süßer Jubelklang!

      Sing, mein Herz, mit freud‘gem Drang: Jesus, Jesus, Jesus!“

      Ja, die Engel Gottes hatten wieder einmal etwas Schlimmes verhindert und Gott hört unser Dankgebet.

      Der böse Junge entschuldigte sich später bei dem Mädchen und ist von dieser Zeit an fleißig in die Sonntagsschule gegangen.

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      Nun wollen wir beten: Lieber Herr und Heiland, du bist der größte Arzt. Ohne dich könnten die Ärzte hier auf Erden die Menschen nicht heilen. Darum danken wir dir für alles. Amen.

      7.

       März

      „Ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe.“

      Prediger 9,4

      Der Peter weint neben seinem Hund. Die Kinder hatten das Tier zu Tode gequält. Peter jammert immer wieder: „Mein lieber Hund, mein lieber Hund, du hast niemand etwas Böses getan! Warum sind die Menschen nur so böse?“

      Einige Tage zuvor geschah folgendes: Eine Horde wilder Jungen kam gerade aus der Schule und trieb manchen Unsinn. Sie hatten nichts gelernt, gestern hatten sie mit Steinen geworfen und dabei war dem kleinen Mädchen einer der Steine ins Auge geflogen. Sie warfen wieder mit Steinen, klingelten an den Haustüren und rannten davon. Als sie an einem Bauernhaus vorüberkamen, lag da ein großer Hund. Fritz schrie aus Leibeskräften: „Vorwärts! - Wir wollen den Hund mit Steinen bewerfen!“ „Jaa, prima!“ schrie die wilde Meute. Jeder nahm einen Stein und warf ihn auf das arme Tier. Der Hund jaulte laut auf und sackte dann plötzlich zusammen. Erschrocken rannten die bösen Jungens um die Straßenecke.

      „Was habt ihr da eben Schreckliches getan?“ schimpfte eine Frau, die gerade aus dem Haus kam. Die Kinder ließen ihre Köpfe hängen. „Hat euch der Hund etwas getan?“ -“Nein“, antworteten sie kleinlaut.

      „Wenn man euch mit Steinen bewerfen würde, was wäre dann? Glaubt ihr, dass Gott im Himmel es gern sieht, wenn man Tiere zu Tode quält?“

      „Nein!“ antworteten sie beschämt.

      „Warum habt ihr denn so etwas Böses angestellt?“

      „Nur zum Spaß“, sagte einer der Jungen.

      „Das ist aber ein Teufelsspaß! Jetzt will ich euch einmal eine Geschichte von diesem Hund erzählen. Ich habe einen Sohn, der so alt ist wie ihr. Vor einigen Monaten badete er in einem See. Plötzlich bekam er im Fuß einen Krampf und ging im Wasser unter, nachdem er eine Zeitlang wild um sich geschlagen hatte. Im letzten Augenblick wurde er gerettet, sonst wäre er ertrunken. Wisst ihr, wer meinen Sohn rettete?“ - „Nein“, sagte der Fritz, „wer hat ihn denn gerettet?“

      „Nun, eben dieser Hund, den ihr mit Steinen beworfen habt! Er kannte das Kind nicht einmal. Als er aber sah, wie der Junge in Gefahr war, sprang er ins Wasser und zog ihn heraus.“ Die Frau blickte die verdutzten Kinder strafend an: „Hat schon einer von euch ein Kind aus dem Wasser gerettet?“ Sie schüttelten alle mit den Köpfen.

      „Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir den Hund bestimmt nicht mit Steinen beworfen“, sagte der Fritz. „Ich auch nicht!“ sagte Andreas. „Ich auch nicht“, wiederholten alle im Chor.

      Merkt euch das, man soll nie ein Tier quälen, denn Gott hat alle Kreatur geschaffen und darum sollen wir immer so handeln, wie der Herr Jesus es auch getan hat. Oder meint ihr, der Herr Jesus würde je ein Tier quälen?“ - „Niemals!“ riefen die Kinder alle.

      Ja, ein Stein hatte den Hund so unglücklich getroffen, dass er sterben musste. Denke immer daran: „Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz! Aus einem Tierquäler wird oft ein harter, grausamer Mann.“

      Es gibt viele treue und nützliche Hunde. Denkt nur an die Blindenhunde, sie führen einen blinden Menschen sicher über die Straße. Wenn uns ein Hund angreift, dann können wir uns ja verteidigen, aber sonst wollen wir keine Tiere quälen.

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      Nun lasst uns beten: Lieber Vater im Himmel, du Schöpfer aller Tiere, wir danken dir, dass wir Menschen nicht allein auf dieser Erde sind, sondern Millionen andere Geschöpfe haben, an denen wir uns erfreuen können. Vergib uns, wenn wir je ein Tier gequält haben. Amen.

      8.

       März

      „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.“

      2. Mose 20,7

      Gottes Namen missbrauchen heißt auch: ihn gedankenlos und unwahr auszusprechen. Manche Leute sagen den lieben, langen Tag: „Mein Gott, mein Gott - ich habe die Schlüssel vergessen“, oder „Ach, Herr Je, ach, Herr Je, es regnet schon wieder.“ Sie meinen aber Gott gar nicht und sie rufen den Herrn Jesus nicht an. Der Großvater mit der Zipfelmütze liest den Kindern eine Geschichte vor:

      Auf einem großen Bauernhof gab es viele Knechte und Mägde. Die älteste Tochter des Bauern hatte eine üble Angewohnheit, bei jeder Gelegenheit rief sie: „Ach, mein Gott!“ oder „Ach, Herr Je!“ was eigentlich: „Ach, Herr Jesus“ heißt. Dem Vater gefiel das nicht, er hatte seine Tochter schon mehrmals ermahnt, den heiligen Namen Gottes nicht zu missbrauchen.

      „Ach, Vater“, war immer ihre Antwort, „ihr nehmt es gar zu genau. Ich denke mir doch