...denn ihrer ist das Himmelreich. Jost Müller-Bohn

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Название ...denn ihrer ist das Himmelreich
Автор произведения Jost Müller-Bohn
Жанр Учебная литература
Серия
Издательство Учебная литература
Год выпуска 0
isbn 9783869548739



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mir helfen und etwas Seltsames tun, ich will euch gut belohnen. Morgens früh, wenn ihr eure Suppe esst oder etwas anderes tut, ruft immer laut: „Fräulein Maria! Fräulein Maria!“

      So hieß nämlich die Tochter. „Wenn meine Tochter dann fragt, was ihr wollt, so sprecht: „Ach, gar nichts; wir sagen das nur so und denken uns nichts dabei!“

      Am Morgen war Maria in der Speisekammer und gab den Mägden die Lebensmittel für das Mittagessen, da tönte es aus der Kammer der Knechte: „Fräulein Maria! Fräulein Maria!“ Schnell sprang sie hinauf und fragte: „Was gibt es? Warum ruft ihr mich?“ - „Oh, nichts, gar nichts! Wir sagen das nur so“, antworteten die Knechte. Schimpfend schlug die Tochter die Tür zu, da ertönte es aus der Küche: „Fräulein Maria! Fräulein Maria!“

      In der Küche bekam sie die gleiche Antwort und sie sah, wie die Mägde heimlich lachten. Immer wieder ertönte es, einmal oben, einmal unten: „Fräulein Maria! Fräulein Maria!“

      Jetzt stampfte sie vor Wut mit dem Fuß auf und verlangte zu wissen, warum man sie rief. „Wir dachten uns nichts dabei“, sagten die Knechte und Mägde.

      Bald war ihre Geduld zu Ende, mit feuerrotem Kopf rannte sie in die Stube des Vaters.

      „Was hast du denn, mein Kind?“ fragte der Vater seelenruhig, „du siehst ja ganz zornig aus.“

      „Dazu habe ich auch Grund genug!“ schrie sie und erzählte ihm, wie sie von den Knechten und Mägden verhöhnt werde.

      „Ach“, sagte der Bauer, „das ist doch nicht böse gemeint; sie denken sich dabei gar nichts.“ Da fing die Tochter an zu weinen und schluchzte. „Verstehst du mich denn nicht, Vater, wie respektlos die Angestellten mit mir umgehen und du freust dich noch darüber.“

      „Aber Maria“, fiel ihr der Vater ins Wort, „ich kann dich nicht begreifen. Ich soll die kleinen Leute beschimpfen, wenn sie nur: ,Fräulein Maria!‘ rufen. Und du meinst, der herrliche, mächtige Gott würde es ungestraft lassen, wenn du täglich unzählige Male seinen Namen anrufst, ohne ihn zu meinen?“

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      Da schlug es bei Maria wie ein Blitz ein, sie weinte sehr und achtete von nun an auf das, was sie sagte.

      Manchmal rutschte ihr der Name Gottes noch so gedankenlos heraus. Aber dann bat sie den Herrn um Vergebung. Schließlich sagte sie es nicht mehr.

      Seht, liebe Kinder, wir wollen auch darauf achten und den Namen unseres Gottes nicht missbrauchen.

      Nun wollen wir beten: Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Amen.

      9.

       März

      „Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen. Als er die Körner ausstreute, fielen einige auf den Weg. Die Vögel kamen und pickten sie auf. Einige fielen auf felsigen Grund, der nur mit einer dünnen Erdschicht bedeckt war. Sie gingen rasch auf; als aber die Sonne kam, vertrockneten die jungen Pflanzen, weil sie nicht genügend Erde hatten. Einige Körner fielen in ein Dorngestrüpp, das bald das Korn überwucherte und erstickte. Doch einige fielen auf guten Boden und brachten Frucht. Manche hatten Ähren mit hundert, andere mit sechzig und wieder andere mit dreißig Körnern. Und Jesus sagte: Wer hören kann, der soll gut zuhören!“

      Matthäus 13,3-9; GN

      Wie wunderbar der Herr Jesus den Menschen alles erklären konnte. Als ich noch ein kleiner Junge war, sangen wir das Lied:

      „Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt:

      da setzt er die Felder und Wiesen instand,

      er ackert, er egget, er pflüget und sät

      und regt seine Hände gar früh und noch spät.“

      Ja, wir konnten noch zusehen, wie der Bauer, mit einem großen Tuch voll Körner um den Hals gebunden, über den Acker schritt und den Samen mit der Hand auf das Feld säte, so wie es auf unserem Bild die Kinder, die Mutti und die Großmutter auch tun. Hinter dem Bauern kommen schon die Vögel und holen sich ihren Anteil. Aber Gott, der Herr, gibt seinen Segen vom Himmel herab. Es war ein reicher Bauer, der viele Äcker und auch sehr guten Boden hatte. Er war sehr fleißig, jedoch wuchs das Korn nicht so gut wie auf dem Acker eines armen Landmannes, der nebenan seinen Boden bearbeitete. Der reiche Bauer verwunderte sich sehr darüber und fragte den ärmeren Bauern, wie es käme, dass er auf dem sandigen Boden solch reiche Ernte bekam. Er fragte ihn, ob er vielleicht eine besondere Art habe, den Boden zu behandeln. Der kleine Bauer antwortete: „Mein lieber Nachbar, es fehlt nur daran, dass ihr die Saat nicht so richtig einbettet, wie ich es tue.“

      „Wie bettet ihr die Saat denn ein?“ fragte der Reiche.

      „In meinem Gebetskämmerlein“, sagte der fromme Bauer, „ich knie in meiner Scheune, in der Kornkammer nieder und bete, dass Gott, der Schöpfer aller Welten, den Samen reich vermehren möchte. Deshalb ist der Gebetsboden der allerbeste Boden.“ Das war ein guter Rat.

      Wenn wir einige Monate später, an einem schönen Junitag, durch unsere Fluren gehen, dann können wir sehen, wie Gott seinen Segen über die Felder ausgebreitet hat. Er hat es den Menschen nach der Sintflut zugesagt: dass Saat und Ernte nicht aufhören werden, solange diese Erde besteht. Wie können wir dann von Herzen dankbar sein, wenn die Getreidefelder goldgelb hin- und herwogen. Der Samen, der lange Zeit in der kühlen Erde lag, wurde durch die wärmende Sonne und den fruchtbaren Regen zur grünen, saftigen Pflanze und später zum duftenden, gelben Korn. Deshalb singen wir heute:

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      „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land,

      doch Wachstum und Gedeihen steht nicht in unsrer Hand;

      Gott sendet Tau und Regen und Sonn- und Mondenschein;

      er wickelt seinen Segen gar zart und künstlich ein.

      Alle gute Gabe kommt oben her von Gott,

      drum wollen wir ihn loben und loben immerfort!“

      Habt ihr heute schon für das tägliche Brot gedankt?

      Jetzt wollen wir beten: Herr Jesus, wir danken dir für das tägliche Brot und für den Segen, den du über die neue Saat ausgebreitet hast. Hilf uns, das Gleichnis recht zu verstehen, und mach auch den Boden unserer Herzen zu einem fruchtbaren Acker, auf dem dein Wort vielfältig aufgeht. Amen.

      10.

       März

      „Keiner kann Gott gefallen, der ihm nicht vertraut. Wer zu Gott kommen will, muss sich darauf verlassen, dass Gott lebt und die belohnt, die ihn suchen.“

      Hebräer 11,6; GN

      „Komm, Dieter, komm mein Kleiner!“ ruft die Mutti. Die Carla ist nun schon größer, sie hält schützend ihre Arme um den kleinen Dieter. Ja, laufen soll er heute lernen. Was muss ein kleines Kind alles lernen: krabbeln, sitzen, laufen, sprechen und selber essen. Bei den ersten Schritten vertraut der kleine Mann seiner Mutti, dass sie ihn auffängt, falls er das Gleichgewicht verliert. Wie quietscht der Dieter vergnügt, wenn er es wieder geschafft hat und in den Armen der Mutti angelangt ist.

      Ein Vater wollte seinen Kindern beibringen, was es heißt, im vollen Vertrauen zu glauben. Er nahm seinen Sohn und stellte ihn auf den Tisch, dann trat er einige Schritte zurück, breitete seine Arme aus und rief: „Spring herunter, spring!“

      Aber der Kleine sagte weinerlich: „Ich habe solche Angst.“

      „Aber, mein Kind, ich fange dich doch auf, spring in meine Arme!“

      Jetzt machte sich der Junge wirklich zum Sprung bereit. Doch dann sah er wieder hinunter zum Fußboden und rief: „Nein,