Название | ...denn ihrer ist das Himmelreich |
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Автор произведения | Jost Müller-Bohn |
Жанр | Учебная литература |
Серия | |
Издательство | Учебная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783869548739 |
Die ganze Hochzeitsgesellschaft lachte, aber auf diesem Hochzeitsgeschenk des alten Mannes ruhte ein besonderer Segen. So oft dem jungen Ehepaar in der Ehe eine verdrießliche Laune kam, fing gewöhnlich einer der beiden an zu sagen: „Entweder habe ich oder hast du heute einen garstigen Tag, lassen wir es gehen, es wird auch wieder ein guter Tag kommen.“ Dann mussten beide lachen und gaben sich freundlich die Hand. Noch lange Jahre, nachdem der alte Flattich schon begraben war und das Haar der Brautleute von damals schon grau wurde, dachten sie immer dankbar an das liebe Hochzeitsgeschenk, das ihre Ehe heiter und glücklich gemacht hatte. Es war das schönste Hochzeitsgeschenk.
Der Herr Jesus will allen Familien seine Liebe und seine Freude als Gottesgeschenk übergeben. Aber viele Menschen vertrauen dem Heiland nicht und darum gibt es dann soviel Zank und Streit. Jesus hat einmal gesagt: „Freuen dürfen sich alle, die Frieden schaffen; denn sie werden Gottes Kinder sein.“ Wie soll eine Braut sein? Arm oder reich? Nein, sie soll voller Liebe zu dem Herrn Jesus sein und ein liebes Herz haben für ihren Bräutigam. Der Herr Jesus ist der Bräutigam seiner Gemeinde. Darum wollen wir ihn von ganzem Herzen lieben.
Nun wollen wir beten: Lieber Vater im Himmel, wir danken dir für Jesus, unseren himmlischen Bräutigam, denn er hat uns Frieden, Freude und großes Glück gebracht. Wir wollen ihn allezeit lieben. Amen.
2.
März
„Ein kluger Sohn ist eine Freude für seinen Vater, ein törichter (Sohn) ein Kummer für seine Mutter. Schätze, die mit Unrecht erworben sind, bringen keinen Segen.“
Sprüche 10,l.2; Bruns
Georg war in einem Pfarrhaus erzogen worden und nun herangewachsen. Er wollte die Heimat verlassen, um in einer großen Stadt eine Kaufmannslehre zu beginnen. Am Tage seiner Abreise sprach der Vater zu ihm: „Georg, ich wünsche, dass du mir zwei Dinge versprichst.“ „Ja, Vater, sag mir, was du von mir wünschest“, dabei blickte er seinen Vater unbekümmert an. „Versprich mir, dass du jeden Tag, wo du dich auch befinden magst und wie viel Arbeit du auch zu verrichten hast, wenigstens einen Vers aus deiner Bibel lesen wirst und zweitens, dass du niemals etwas an dich nimmst, was dir nicht gehört.“
„Das erste wird mir sehr leicht fallen, Vater, denn ich bin es von Hause aus gewohnt, Gottes Wort zu lesen, und das Zweite ist für mich fast eine Beleidigung. Ich bin von dir erzogen, nie ein Dieb zu sein. Du brauchst dir deshalb also keine Sorgen zu machen“, versicherte Georg, indem er seine Bibel an die linke Brustseite hielt.
„Versprich es mir vor Gott, mein Sohn“, wiederholte der Vater, „und ich will für dich beten, gleich, wie du für dich selbst beten musst, dass Gott dir Stärke gebe, dein Versprechen zu halten. Die Stadt ist voll von Verführung und ich weiß nicht, welche Netze für deine Füße ausgespannt werden, damit du straucheln sollst. Du brauchst jeden Tag neue Gnade vom Herrn, damit du dein Versprechen halten kannst.“
Georg gab dem Vater sein Versprechen und kniete vor ihm nieder. Der Pfarrer legte die Hände auf den Kopf seines Sohnes und sprach: „Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“ Dann küsste der Vater seinen Sohn. Für einige Monate kam Georg seinem Versprechen nach und las täglich in seiner Bibel. Manchmal las er fünf bis zehn Verse und manchmal ein ganzes Kapitel. Nach längerer Zeit wurde er aber sehr nachlässig und verschob die Bibellese bis auf den Abend und dann wieder bis zum nächsten Tag. Vor allem versäumte er zu beten. - Darüber hinaus geriet er in schlechte Gesellschaft, feierte anrüchige Feste mit seinen Freunden und machte beim Wirt bald Schulden.
Eines Tages stand er allein im Zimmer seines Meisters. In einer unverschlossenen Kassette lag eine ansehnliche Summe Silbertaler. Georg, der vor Schulden nicht ein noch aus wusste, dachte: Ich will mir einige Taler nehmen und sie sofort zurückgeben, sobald ich mein Gehalt bekommen habe. Mein Meister ist ja ein großzügiger Mann, er wird es gewiss nicht gleich entdecken. Schnell langte er in den Geldkasten und steckte einige Taler in seine Tasche. Da hörte er tief in seinem Herzen ganz deutlich eine Stimme, die sprach: „Georg, Georg, denke an dein Versprechen!“
Zur gleichen Zeit betete nämlich der Vater für seinen Sohn. Schnell legte er die Taler wieder in die Kassette und schlich hinauf in seine Kammer. Dort weinte er, weil es ihm plötzlich klar wurde, dass die Gnade Gottes ihn bewahrt hatte, fremdes Geld an sich zu nehmen. Er erkannte seine Sünde und die Engel im Himmel freuten sich über den Sünder, der Buße tat. Durch den Glauben an das Wort Gottes bekam er wieder Frieden in sein Herz und konnte sein Versprechen mit Gottes Hilfe weiter einhalten.
Nun wollen wir beten: Du großer Gott, der du uns durch deinen Heiligen Geist das ganze Leben lang begleitest und auf uns herabschaust, wir danken dir für alle Bewahrungen und Hilfen in unserem Leben. Amen.
3.
März
„Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht.“
Hebräer 4,7
Seht ihr, Kinder, diesen kranken Mann? Er hat furchtbare Kopfschmerzen und hohes Fieber. Erst kürzlich ist er in seine kleine Wohnung eingezogen und wohnt nun im fünften Stock eines Mietshauses in Berlin. Sein Schulfreund wurde Arzt, der besucht täglich diesen kranken Mann und behandelt ihn auch. Aber die Medizin hilft ihm nicht, das Fieber steigt immer wieder. Er hat eine Krankheit, bei der das grelle Sonnenlicht schädlich für seine Augen ist. Darum hat ihm der Arzt geraten, sein Bett so weit wie möglich vom Fenster entfernt aufzustellen. Nun liegt er in der dunklen Ecke und ist ganz traurig. Das Schlimme an der ganzen Geschichte ist, dass er und sein Freund nicht an Gott glauben und somit auch den Herrn Jesus Christus nicht kennen. Wie der Kranke nun in seinem Dachkämmerlein ganz still im Bett liegt, hört er plötzlich aus dem Nebenzimmer dicht an der Wand eine leise Stimme. Ganz deutlich vernimmt er die Worte: „Heute lebst du, heut‘ bekehr‘ dich, eh‘ es Morgen wird, kann‘s ändern sich.“ Er lauschte ganz aufmerksam. Irgendwelche anderen Worte wurden noch gesprochen, aber dann wiederholte sich der Satz ganz eindringlich: „Heute lebst du, heut‘ bekehr‘ dich, eh‘ es Morgen wird, kann‘s ändern sich.“ Dieser Satz prägte sich in das Herz des Kranken wie ein unauslöschliches Feuer ein.
Am nächsten Morgen kommt sein Freund, der Arzt, wieder. Er ergreift die Hand des Kranken, fühlt seinen Puls und fragt ihn, wie es ihm denn geht.
„Heute lebst du, heut‘ bekehr‘ dich, eh‘ es Morgen wird, kann‘s ändern sich“, antwortet der Kranke.
„Was ist mit dir los?“ fragt der Arzt, „du bist ganz verändert, was soll das bedeuten?“ Er fasst ihn an die Stirn: „Dein Fieber hat nachgelassen, dein Puls geht viel ruhiger, sonst würde ich sagen, du sprichst im Fieberwahn und phantasierst.“ Der Freund schüttelte den Kopf und wiederholt nur: „Heute lebst du, heut‘ bekehr‘ dich…“
Ganz verwirrt verlässt der Arzt seinen Freund und Patienten. Auf dem Heimweg denkt er immer wieder an diesen Satz.
Am nächsten Tag, als er seinen Freund noch einmal besucht, findet er diesen gesund und wie umgewandelt in seinem Zimmer. Er hat seine Bibel in der Hand und liest ihm unser Bibelwort vor: „Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht.“