Название | Erkenne dein wahres Selbst und lebe dein lichtvolles Potential! |
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Автор произведения | Hermine Merkl |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783991311201 |
Das nächste Mal, wenn er merkte, dass ich es mal wieder nicht vermochte, meine Gefühle zu äußern, bekam ich den Impuls, mir ein entsprechendes Musikstück anzuhören, was dann jedes Mal genau der Volltreffer war, um meine blockierten und aufgestauten Gefühle mittels der Sprache der Musik zum Fließen zu bringen. Ich wusste gar nicht, dass der Mensch so viel weinen kann. Oder er schickte mich raus in die Natur und gab mir dabei sogar mein Lauftempo vor. Mal sollte dies ganz bewusst langsam sein. Schritt für Schritt, sodass ich das Gefühl hatte, dass es langsamer nicht mehr geht. Dann wusste ich, jetzt gilt es, sich wieder in der Achtsamkeit zu üben, welche Zeichen und Botschaften des Himmels während der Zeit des Spazierengehens zu mir kommen. Doch das war nicht immer so. Das nächste Mal lief ich mehr, als dass ich spazieren ging. Dann wusste ich, dass dies gerade notwendig war, um die aufgestaute Energie der letzten Stunden loszulassen … Die Liste, die ich hier aufzählen könnte, ist lang. Es ist immer wieder spannend und einzigartig, wie Gott auf seine liebevolle Art und Weise Einfluss auf unser Handeln nimmt, vorausgesetzt wir sagen zu dieser Art von Führung durch ihn auch wirklich beherzt „JA“. Denn Gott tut nichts gegen unseren freien Willen. Auch seine Engel dürfen uns nur dann helfen, wenn dieses Handeln im Einklang mit Gottes Willen steht, bzw. wir selbst ganz bewusst Gott bzw. die Engel um Hilfe gebeten haben.
Gott will, dass wir vollkommen frei entscheiden, ob wir die Zeit hier auf Erden gemeinsam mit ihm gestalten wollen, oder ob wir uns den Weg erwählen, der mehr unserem „niederen Ich“, unserem „Ego“ entspringt. Doch egal, wie diese Entscheidung ausfällt, ist uns seine Liebe dennoch immer gewiss. Und diese Liebe ist wahrlich bedingungslos, selbst dann, wenn unser Handeln im Widerspruch zu Gottes Gesetzen steht. Er heißt dann zwar nicht gut, was wir tun, doch da er uns den freien Willen gegeben hat, lässt er uns all die Erfahrungen machen, von denen wir glauben, dass wir sie brauchen. Ja selbst dann, wenn diese Situationen alles andere als gut für uns sind, weiß er doch, dass alle Erfahrungen im Zusammenhang mit unseren Seelen-Lektionen stehen, und dass der Mensch am besten genau dann lernt, wenn er durch den Schmerz einer bitteren Erfahrung geht.
Egal ob Krankheit, Krise, Trennung … Ist der Schmerz, der Druck, die Enttäuschung, Verbitterung etc. groß genug, dann wendet sich der Mensch in aller Regel Gott wieder zu. Man könnte hier auch sagen: Durch diese Erfahrungen wird der Mensch sozusagen „aufgebrochen“ für eine Begegnung mit Gott. Bei mir führte dies letztlich dazu, dass aus dem Hilfe-Ruf, der aus der Not heraus entstanden ist, wieder ein Kontakt mit Gott wurde. Ja sogar mehr, denn für mich war es die große Chance, mir noch einmal ganz bewusst das Gottesbild meiner Kindheit anzuschauen und dieses letztlich aufgrund der ganzen Erfahrungen, die ich mit Gott neu gewinnen sollte, zu revidieren. Doch egal wie sich diese Begegnung bei jedem Einzelnen von uns letztlich gestaltet, dürfen wir uns – das weiß ich heute – stets sicher sein, dass uns Gott zu jeder Zeit bedingungslos liebt. Und zwar uns alle. Für ihn gibt es in seiner Liebe zu uns keinen Unterschied. Er liebt alle (!) Menschen gleich, so wie er einfach alles liebt, was er erschaffen hat. In seiner Liebe wartet er nur darauf, dass wir selbst es sind, die sich wieder auf ihn besinnen, denn auch für ihn gibt es nichts Schöneres, als dass die Liebe, die er uns schenkt, auch durch unsere Liebe zu ihm beantwortet wird. So gesehen wartet Gott geduldig auf jeden Einzelnen von uns, bis wir uns ihm wieder aus freien Stücken zuwenden. Dass er uns trotz all unserer menschlichen Unzulänglichkeiten bedingungslos liebt, das macht seine Liebe so einzigartig. – Kann es etwas Schöneres geben?
Interessant ist, dass sich der Mensch in den meisten Fällen erst dann veranlasst fühlt, sich Gott zuzuwenden, wenn er unzufrieden bzw. sein Leid am größten ist. Aber warum nur dann? Warum erinnern wir uns an Gott nur wenn wir leiden? – Warum lernen wir nicht schon viel früher, auch die guten Dinge unseres Lebens mit ihm zu teilen? Warum erzählen wir ihm nicht regelmäßig, was uns beschäftigt und wie es uns geht? Wie viele von uns danken ihm regelmäßig für all die vielen kleinen und großen Wunder, die tagein tagaus in unser aller Leben geschehen? Wieviel Lob und Dank spenden wir Gott? – ???
Eine Frage, die ich mir in letzter Zeit des Öfteren gestellt habe, ist: „Wie muss sich Gott fühlen, wenn sich seine Geschöpfe, die er mit so viel Liebe erschaffen hat, sich ihm nur dann zuwenden, wenn sie Probleme haben? Wie muss er sich fühlen, der uns immerzu mit seiner bedingungslosen Liebe beschenkt, während wir uns mit unserer Liebe zu ihm sehr bedeckt halten oder diese nicht auszudrücken wissen? Wie geht es wohl jemandem, der immer nur gibt, aber selbst so wenig an Liebe empfängt?“
Warum ist Gott uns so fremd, obwohl er unser himmlischer Vater und unsere himmlische Mutter zugleich ist? Was ist da passiert, dass dies so ist? War das Gottes Wille oder wurde dies nach und nach von den Menschen so gemacht? Was ich über Gott noch lernen sollte, war: Wir werden zwar durch biologische Eltern gezeugt und durch eine weltliche Mutter geboren, doch sind unsere Eltern nicht nur unsere Eltern im biologischen Sinne. Sie sind unsere Spiegelpartner, so wie auch wir als Kinder ihre Spiegelpartner sind. Soll heißen: Die Themen, die wir mit Mutter oder Vater bzw. beiden haben, spiegeln zum Teil auch unsere Beziehung zu Gott. Insofern können wir anhand der Themen, die wir mit Mutter oder Vater haben, indirekt auch erkennen, was in uns noch der Heilung innerhalb unserer Beziehung mit Gott bedarf.
So war zum Beispiel meine „Beziehungsstörung“ mit meiner Mutter nicht einfach nur eine Störung, die letztlich aus meinem kindlichen Verletztsein heraus geschah, sondern vielmehr auch eine „Beziehungsstörung“ mit Gott, der sich uns gegenüber in unseren weltlichen Eltern verkörpert. Zeigen sich uns die Probleme mit Vater und Mutter bereits ab Geburt bis circa zum zehnten Lebensjahr, sind sie in aller Regel karmischen Ursprungs und resultieren bereits aus früheren Leben. Zeigen sie sich uns später, dann haben wir sie erst in diesem Leben kreiert.
Doch egal welchen Ursprungs sie sind, letztlich thematisieren sie die Bereiche, in denen wir – egal ob bewusst oder unbewusst – ein Thema mit Gott haben. Sehr oft sind dies sogar generationenübergreifende Themen, denn in den meisten Fällen sind sich die Eltern des eigenen Themas mit Gott sowie ihrer Themen mit ihren Eltern oder Geschwistern nicht bewusst, sodass sie dieses dann ungelöst leider auf die eigenen Kinder übertragen. Diese Art von Weitergabe an Familienthemen geschieht so lange, bis eines der Kinder die eigene Problematik zum Anlass nimmt, um sich diese Familiengeschichten anzuschauen. Geschieht dies, löst sich dieses Thema auch für den Rest der Familie auf und muss künftig nicht mehr von Generation zu Generation weitergegeben werden.
In meinem Fall war dieses Thema mit meiner Mutter dieses für mich unsägliche Thema von „mutterseelenallein“, das ich bereits in meinem ersten Buch zur Genüge thematisiert habe. Was ich dank Gottes Hilfe jedoch erkennen sollte, war, dass dies nicht nur mein Trauma war, sondern ein Sachverhalt, der sich bereits seit mehreren Generationen innerhalb unserer weiblichen Ahnenreihe zeigt. Im Grunde genommen geht es darum, dass sich das Mädchen gegenüber den männlichen Geschwistern an den Rand gedrängt fühlt, sich nicht wirklich wahrgenommen, wertgeschätzt, gesehen, gehört, geschweige denn geliebt fühlt. Dass sie sich vielmehr wie eine Magd fühlt, die sich dem mütterlichen Willen unterzuordnen hat, der es nicht erlaubt, ein eigenes Weltbild zu entwickeln. Gehorsam und Unterordnung unter ein bestimmtes System sowie die Übernahme von Werten der Familie sind wichtiger als die Entwicklung der eigenen Individualität. In diesen Familien hat die Mutter das Sagen. Ihr obliegt die Organisation der Familienstruktur, womit ihr eine große Macht zugesprochen wird. Wie bewusst und positiv sie für alle Beteiligten damit umgeht, liegt allein in ihrem eigenen Ermessensspielraum und orientiert sich letztlich wiederum an den Erfahrungen, die sie selbst als Kind gemacht hat.
Auf der Grundlage dieses Themas erschuf ich mir bereits von klein auf mit meinen Gefühlen und Gedanken eine Welt, in der ich zu den verschiedensten Zeiten immer wieder einmal die Bestätigung dieser komplexen Beziehung zwischen Mutter und Tochter im Außen erhielt. Dabei wäre das Thema ganz einfach zu lösen gewesen, wenn sich Mutter und Tochter auf gleicher Augenhöhe hätten begegnen können, statt jahrzehntelang in Konkurrenz zueinander zu stehen. Im Grunde genommen hätten wir diese Beziehungsthematik ganz einfach lösen können, hätten wir beide den Mut gehabt, gemeinsam offen darüber zu reden, was unsere Wahrnehmung von der Energie des anderen war. Doch jahrzehntelang verhinderten unsere Ängste ein