Название | Erkenne dein wahres Selbst und lebe dein lichtvolles Potential! |
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Автор произведения | Hermine Merkl |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783991311201 |
Wie es das Schicksal wollte, hatte ich beruflich alles erreicht, doch privat alles verloren. Leider erschien mir die Arbeit zu dieser Zeit wichtiger als das private Glück. Der Ehrgeiz, der mich beruflich gepackt hatte, trieb sein Spiel mit mir, doch da ich keine Spieler-Natur bin, musste ich lernen: Voller Einsatz – jedoch „verspieltes Glück“!
Persönlich sollte ich mit dieser Niederlage einer Trennung jedoch noch nicht am Ende meiner Prüfungen für dieses Leben angekommen sein, denn kaum, dass ich einigermaßen wieder Luft holen konnte, sah ich mich der nächsten „Pech-Strähne“ gegenüber. Ein gutes Jahr nach der Trennung von meinem Mann verliebte ich mich wieder. Doch war diese Liebe – so wie es sich mir im Nachhinein herausgestellt hatte – zum einen nur sehr einseitig sowie nur von sehr kurzer Dauer und endete alles andere als schön. Näher will ich jedoch auf diese Geschichte nicht noch einmal eingehen. Wer sich mehr für die ganzen Herausforderungen interessiert, die mir zwischen 2007 und 2016 widerfahren sind, dem empfehle ich mein erstes Buch Meine Seele will endlich wieder fliegen. Raus aus der Ohnmacht – rein in die Schöpferkraft! Dort gehe ich auf vieles näher ein, um zu erklären, was mich letztendlich 2016 im Alter von 55 Jahren gänzlich aus meinem Leben geworfen hat, so dass ich 2017 sowohl meinem bisherigen privaten wie beruflichen Leben ein Ende zu setzen hatte.
Heute, fünf Jahre später, bin ich im Frieden mit allem, was war, doch bis ich dahin kam, war es ein sehr, sehr langer Prozess und mitunter eine sehr harte, aber auch eine sehr aufschlussreiche und interessante Zeit. Und zum Glück hatte ich den allerbesten Wegbegleiter, den ich mir nur vorstellen kann. Obwohl ich in meiner Jugendzeit mit Gott so sehr haderte und ihn gut dreißig Jahre lang ziemlich vernachlässigt hatte, weil mir alles andere im Leben wichtiger erschien, war er in diesen letzten Jahren die ganze Zeit über für mich da und half mir, wieder Land unter den Füßen zu gewinnen, so dass ich heute wieder besseren Zeiten entgegensehen darf. Zudem half er mir, mein Bild, das ich von ihm hatte, vollständig zu revidieren. War ich als Kind so eingeschüchtert und von Angst erfüllt, dass ich in ihm nur den strengen himmlischen Vater sehen konnte, der über die Menschheit eines Tages zu Gericht sitzen wird, so durfte ich ihn in all den letzten Jahren als den erkennen, der er in Wahrheit ist. BEDINGUNGSLOSE LIEBE!
Wie schade, dass wir es als Kinder anders vermittelt bekamen. Doch darüber zu urteilen, steht mir nicht zu. Es war, wie es war. Vergangen ist vergangen. Und da nichts im Leben umsonst geschieht, muss auf einer höheren Ebene auch dies seinen Sinn in meinem Leben gehabt haben, sonst hätte ich es so ja nicht erlebt.
Gott half mir nicht nur dabei, wieder auf die Füße zu kommen und wesentliche Entscheidungen für mich und mein weiteres Leben zu treffen. Er half mir auch, alles, was sich bislang in meinem Leben zugetragen hatte, um ein Vielfaches besser zu verstehen und klärte mich darüber auf, dass ich selbst es war, die sich durch die Art zu denken, zu fühlen und zu handeln die ganzen „Stolperfallen“ selbst im Leben manifestiert hatte. Jetzt war es für mich an der Zeit, dass ich erkennen sollte, warum ich diese ganzen Erfahrungen zu machen hatte. Die Lebensmitte ist die beste Zeit dafür, um Rückschau zu halten auf das, was bisher im Leben gut lief, aber auch, um verstehen zu lernen, was dringend einer Veränderung bedarf, damit ich mir für mein weiteres Leben eine bessere und vor allem eine gesündere Ausgangsposition erschaffen kann.
Was ich dabei als allererstes zu lernen hatte, war, dass ich im Außen niemanden für meine Situation und meine Probleme verantwortlich machen kann, sondern dass alles, was war, letztlich in mir selbst begründet liegt. Wir sollten von daher in diesen entscheidenden Umbruchphasen unseres Lebens vermehrt innehalten und uns darüber bewusstwerden, was bislang gut, was aber auch weniger gut lief und worin vor allem unser Scheitern begründet liegt. Ich staunte nicht schlecht, als ich dies zum ersten Mal hörte, weil ich zunächst gar nicht verstehen konnte, wie sich dies zugetragen haben soll, doch Gott erklärte es mir liebevoll.
Dabei zeigte er mir auf, dass ich mir den Großteil meiner Probleme bereits als Kind und als Teenager selbst ins Leben zog. Aufgrund meines für mich dramatischen Starts in dieses Leben hatte ich von Anfang an keine gute Beziehung zu meiner Mutter, die sich wie ein roter Faden durch mein gesamtes Leben zog. Diese Beziehungsstörung führte letztlich dazu, dass ich mich von ihr nicht wahrgenommen, gesehen, gehört, wertgeschätzt, geliebt etc. fühlte. Aufgrund dieser Gedanken und Gefühle, die ich in mir trug, sowie meines Verletztseins darüber, erschuf ich mir damit jedoch immer und immer wieder neue Situationen, die mir von Mal zu Mal die Welt dieser negativen Gedanken und Gefühle bestätigten. Doch statt meine Probleme im Außen zu klären, zog ich mich immer mehr in meine eigene kleine Welt des verletzten Kindes zurück und schmollte dort vor mich hin, weil ich nicht gelernt hatte, wie ich sonst mit diesen ganzen Gedanken und Gefühlen umgehen kann. Jahrelang sah ich dabei mit einem beleidigten und neidvollen Blick auf die Beziehung der anderen Familienmitglieder zueinander. Als ich dann noch in die Pubertät kam und mich mit Schule, Pubertätskrise und Mutterkrise heillos überfordert sah, führte dies letztlich dann dazu, dass ich mich der Welt im Außen immer noch mehr verschloss, als ich das bisher schon getan hatte. Doch gerade dieses Rückzugsverhalten sowie der damit im Zusammenhang stehende mangelnde Kontakt zu den anderen führte dazu, dass ich – was mein Denken und Fühlen anging – gar keine ausreichenden Korrekturen mehr durch andere erfuhr. Da ich mich zudem von allen nur noch im Stich gelassen fühlte, beschloss ich fortan, die Dinge ganz mit mir alleine auszumachen und mich gar niemandem mehr anzuvertrauen. Kein guter Vorsatz, denn damit konnten sich erst recht all die negativen Gedankenmuster, Glaubenssätze und Verhaltensweisen in meinem Bewusstsein festigen, die für mich alles andere als gesund waren. Dies wirkte sich über kurz oder lang dann natürlich auch auf alle meine Beziehungen aus, egal ob zu den anderen Familienmitgliedern oder Freunden/Freundinnen aus der Jugendzeit.
In meinen beiden ersten Büchern habe ich anhand des Stufenmodells der psychosozialen Entwicklung, das von Erik H. Erikson und seiner Frau entwickelt wurde, bereits thematisiert, dass unser Leben in verschiedenen Phasen verläuft, und dass wir, wenn wir eine dieser Phasen zu gegebener Zeit NICHT ausreichend gelebt und uns damit weiterentwickelt haben, wir diese Phase zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu durchleben haben, um jetzt das Versäumte nachzuholen und es in unser Bewusstsein zu integrieren.
In Kurzform gesagt bedeutete dies für mich, dass ich jetzt, in der Mitte des Lebens, genau dieses Versäumte nachzuholen hatte, weil ich mich aufgrund der neuen Herausforderungen, die sich mir in diesem Lebensabschnitt sowohl privat als auch beruflich zeigten, wieder in meinen alten Verhaltensweisen und Denkmustern verloren hatte, denn auch jetzt hatte ich gefühltermaßen niemanden an meiner Seite, dem ich mich hätte anvertrauen können. Wieder war ich eine Gefangene meiner Selbst geworden und hatte mich erneut entschieden, die Dinge mit mir alleine auszumachen, was mich natürlich gleich doppelt und dreifach unter Stress setzte, weil ich durch all das, was sich in den Jahren ab 2007 zutrug, nur noch heillos überfordert sah.
Erst jetzt in den letzten Jahren sollte ich lernen, dass es genau diese Übermacht an negativen Gedanken sowie die Unterdrückung meiner Gefühle waren, die ich schon aus der Zeit meiner Pubertät kannte, die es mir schon damals schwer machten, meinem Leben überhaupt etwas Schönes abgewinnen zu können. Vierzig Jahre später holte mich somit erneut ein, was ich in der Zeit der Pubertät nicht ins Leben integriert hatte. Hatte ich als Kind die Pubertät unzureichend gelebt, so hatte ich jetzt diese Phase der Rebellion gegen Gott und all die Menschen, die mich meines Dafürhaltens nach alleingelassen hatten, nachzuholen. Hätte ich damals als Jugendliche von meiner Umwelt mehr Aufmerksamkeit, Zuwendung und damit auch Unterstützung bekommen, wäre manches vielleicht anders gekommen. Doch wer weiß. Es war, wie es war.
Heute trauere ich dem Ganzen nicht mehr nach, denn inzwischen habe ich gelernt, dass dies alles nicht von ungefähr geschah, sondern dass es der Wunsch meiner Seele war, durch