Название | Sein Horizont |
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Автор произведения | Con Riley |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783960895015 |
Louise drückte seine Hand, als sie Jude das Gegenteil bewies und das Gespräch sich mehr zuspitzte, als er je gedacht hätte. »Ich glaube, er ist noch nicht so weit«, sagte sie um ihr nächstes Gähnen herum.
»Bereit für was?«
»Um sich wieder zu verlieben«, murmelte Louise. »Nicht, nachdem sein Herz das letzte Mal so schwer gebrochen wurde.«
Kapitel 3
Jude wachte auf und wusste, dass etwas nicht stimmte. Ganz und gar nicht. Die Aphrodite lag viel zu still im Wasser, nicht einmal ein sanftes Schaukeln war unter ihm zu hören. Es gab auch nicht das Knarren der Gäste über seinem Kopf, die an Deck die Aussicht genossen, bevor er ihr Frühstück servierte.
Scheiße.
Frühstück.
Er saß da und war erneut desorientiert, weil er nicht die gemütliche Enge seines Quartiers sah. Nein, dies war ein Zimmer, das seine Mutter früher als Gästezimmer vermietet hatte, unverändert bis auf die verblichene Tapete und das Waschbecken in der Ecke. Jetzt war es mit den Habseligkeiten seiner Schwester gefüllt; sein Seesack lag neben einem Stapel Pappkartons. Er warf einen Blick in einen, während er schnell ein paar Klamotten anzog, und ihm fielen einige der College-Lehrbücher auf, die in seinem alten Zimmer fehlten. Ein anderer Karton enthielt wahllosen Schnickschnack. Er kramte eine Tasse heraus, die Louise ihm zu einem vergangenen Geburtstag geschenkt hatte.
Der schlimmste Bruder der Welt.
Damit hatte sie nicht unrecht gehabt.
Er nahm sie mit, als er sich auf den Weg zur Treppe machte, und hielt auf dem Weg an, um noch einmal durch die Tür seines alten Zimmers zu schauen. Die Einrichtung war sicherlich ein Upgrade, eine stilvolle leere Leinwand im Vergleich zu dem, wie er es verlassen hatte, aber sein ganzes Leben in einer Schachtel zu finden, verunsicherte ihn immer noch. Mit der Tasse in der Hand ging er weiter den Flur entlang.
Die Traufe in Louises altem Schlafzimmer war schräg, die Wandbalken aus Eichenholz waren dort zu sehen, wo sie früher Fernschwimmrosetten aufgehängt hatte, die jetzt durch ihre Abwesenheit auffielen. Stattdessen hingen mehr neue Kunstwerke an den Wänden. Er bewunderte eines, das viel ruhigere Gewässer darstellte, dessen türkisgrüne Schattierungen auch außerhalb des Fensters dieses Raumes zu sehen waren. Das Ankermotiv wiederholte sich auch, wie er feststellte, auf den neuen Vorhängen, die die Aussicht einrahmten, und auf einer Frühstückskarte, die auf dem Nachttisch lag.
Er nahm es in die Hand, um den Preis für ein vollwertiges englisches Frühstück zu lesen. »Wie viel?« Mein Gott, das war das Vierfache von dem, was seine Mutter von den üblichen Touristen verlangte – Familien aus der Arbeiterklasse, die das ganze Jahr für eine Woche am Strandcampingplatz sparten. Es gab keinen Grund, ihnen die Welt zu berechnen, hatte seine Mom immer gesagt. Auf diese Weise würden sie für ihr Mittag- und Abendessen zurückkommen. »Achtzehn fünfzig«, murmelte er vor sich hin. Das zeigte, wie wenig Rob wusste, der Londoner Preise für eine viel bodenständigere Bevölkerungsschicht verlangte. Und was sollte diese ganze New-Anchor-Beschilderung? Okay, Jude war eine Weile weg gewesen, und er hatte viel um die Ohren, aber wenn Louise auch nur einmal erwähnt hätte, dass sie ihr Haus umbenannt hatten, hätte er sich daran erinnert. Der Gewinnrückgang konnte nicht durch so viel unnötiges Rebranding aufgefangen werden.
Er trat in den Flur, Speisekarte und Tasse in der Hand, und sah sich der Tür zum Schlafzimmer seiner Eltern gegenüber.
Er wich lieber zurück, als sie zu öffnen. Da drin hätte sie bestimmt nichts angerührt. Nein, der Pub müsste kurz vor der Schließung stehen, bevor Louise die Karten, die diese Wände tapezierten, abnehmen oder ihre Besitztümer einpacken würde.
Unten öffnete und schloss sich eine Tür, eine Männerstimme rief nach seiner Schwester.
Rob.
Jude wandte dem Zimmer seiner Eltern den Rücken zu und folgte dem Geräusch der Antwort seiner Schwester. Er fand sie beide in der Küche, wo sie über einer Kiste mit Schalentieren brüteten, ein weiterer Grund, warum ihr Kontostand unter Druck stehen könnte. Er hielt in der Tür inne, um zu sehen, wie Rob einen Hummer aus der Kiste zog und so tat, als würde er Louise in die Nase beißen. Sie gaben ein hübsches Bild ab, seine Schwester lächelte und errötete, während Rob sie anstrahlte.
Gott, aber er sah gut aus.
So gut.
Bei Tageslicht war es noch offensichtlicher. Seine Augen waren so dunkel wie sein Haar, die Stoppeln zeichneten einen sexy Schatten auf sein Kinn. Rob strich Louise sanft eine Strähne hinter das Ohr, und Jude sprach lauter, als er beabsichtigt hatte. »Wie viel hat das alles gekostet?«
Louise erschrak über seine Stimme, Rob stellte sich zwischen sie und Jude, als wäre er eine Bedrohung und nicht ihr einziger Bruder. Louise trat erschrocken hinter ihm hervor. »Viel weniger, als du denkst«, sagte sie. »Nicht, dass es dich etwas angehen würde, aber Rob hat einen Deal mit Carl abgeschlossen. Er hat gesagt, er kocht spezielle Mahlzeiten, wann immer er will, wenn er uns für den Rest der Saison einen ausreichend großen Rabatt gibt.«
Das schien unwahrscheinlich. Carl war vielleicht wie ein Onkel für ihn und Lou, aber er war auch ein harter Verhandlungspartner. Bevor er die Chance hatte, das zu sagen, streckte Rob die Hand aus. »Schön, dich wiederzusehen, Jude.« Seine Lippen hoben sich nur leicht, als wäre es Jude nicht wert, ein ganzes Lächeln zu investieren. Sein Blickkontakt war direkt, wenn auch viel kühler als beim letzten Mal, als sie sich gesehen hatten. »Endlich«, fügte Rob hinzu, eine leise Zurechtweisung, die Jude nicht kommentarlos hinnehmen wollte.
»Ich habe Lou gesagt, dass ich für die Sommersaison zurückkomme. Also danke, dass du eingesprungen bist, aber jetzt bin ich hier und übernehme.« Er zog die Kiste mit den Muscheln über die neue Stahlarbeitsplatte zu sich herüber und hielt sie fest, als ob ihn das davon abhalten könnte, sich in einem Zuhause, das so gar nicht so war, wie er es in Erinnerung hatte, fremd zu fühlen.
»Solltest du nicht schon längst zurück sein?« Rob zuckte mit den Schultern, bevor er hinzufügte: »Scheint, als wäre ich seit Monaten der einzige Koch in dieser Küche.« Er zerrte die Kiste zurück auf seine Seite der Arbeitsplatte. »Du hattest Zeit, an deiner Bräune zu arbeiten, wie ich sehe.« Dann neigte er den Kopf in Richtung Türöffnung. »Wäre eine Schande, wenn sie verblasst. Wenn du dich beeilst, kommt vielleicht bald eine andere Jacht vorbei, auf der du dich verstecken kannst.«
»Du sagst mir ernsthaft, ich soll aus meiner eigenen Küche verschwinden?« Jude ahmte Robs Kopfneigung nach. »Um 12 Uhr fährt ein Bus nach Truro. Wenn du dich beeilst und packst, kannst du ihn noch erwischen. Von dort nimmst du den nächsten Zug nach London, dorthin, wo es einfacher ist, Narren ihr Geld abzuluchsen.« Es gab keine Entschuldigung für das, was er als Nächstes sagte; selbst wenn er so lange auf emotionaler Sparflamme gelaufen war, war das keine Rechtfertigung für offenkundige Unhöflichkeit. »Wenn du unbedingt ein eigenes Restaurant haben willst, lauf zurück zu deinem Daddy. Er würde dir eins von seinen geben, auch wenn du es nicht verdienst.«
»Jude!«, rief Louise erschrocken. »Auf ein Wort«, sagte sie und wartete an der Tür, bis Jude ihr folgte. Bei seinem letzten Blick über die Schulter sah er Robs breites Lächeln, als hätte er ihr Sparring genossen. Es war so irritierend.
Louise war wütend. Und das ließ sie ihn spüren, sobald die Tür hinter ihnen geschlossen war. »Was zum Teufel sollte das denn? Du warst so unhöflich zu Rob«, sagte sie, als hätte Jude einen Welpen getreten.
»Wir brauchen ihn nicht.« Jude merkte, dass er brüsk klang, aber es musste gesagt werden. »Nicht jetzt, wo ich wieder da bin.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir brauchen keine zwei Köche. Es gibt nichts, was er nicht kann, also warum ihn bezahlen, vor allem, wenn es stimmt, was du über die rückläufigen Einnahmen gesagt hast?« Er konnte sich nicht verkneifen, hinzuzufügen: »Kein Wunder, dass nicht genug Geld da ist.«
Er hatte nicht mit Louises spöttischem Schnauben gerechnet und auch nicht damit, dass sie sich umdrehen und in das kleine