Wunder und Wunderbares. Werner Gitt

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Название Wunder und Wunderbares
Автор произведения Werner Gitt
Жанр Религия: прочее
Серия
Издательство Религия: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783869549262



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Nur dieses Blut ist das »Gegengift« gegen die Sünde: »Das Blut Jesu macht uns rein von aller Sünde« (1Joh 1,7). Dass die Erlösung nur durch das vergossene Blut des Erlösers möglich ist und uns die Gewissheit der Rettung bringt, lesen wir in 1.Petrus 1,18-19: »Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel …, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.«

      Das Wunder der Jungfrauengeburt haben wir so ausführlich behandelt, weil es uns die wunderbare Menschwerdung Gottes in Jesus erklärt und weil es die Grundlage dafür ist, dass wir einmal den Himmel erreichen. Es hätte fatale Folgen, würden wir auch nur das geringste Detail von diesem außergewöhnlichen Handeln Gottes auf der Opferstätte unseres Verstandes preisgeben.

      1.11 W4: Die Stillung des Sturmes

      In drei Evangelien (Mt 8,23-27; Mk 4,35-41; Lk 8,22-25) wird von einem Ereignis berichtet, über das sich die Augenzeugen nur wundern konnten. Wir wählen hier den Text aus Matthäus 8,23-27 (Hfa):

      23. Danach stieg er (Jesus) in ein Boot und fuhr mit seinen Jüngern weg.

      24. Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, so dass die Wellen ins Boot schlugen. Aber Jesus schlief.

      25. Da weckten ihn die Jünger und riefen voller Angst: »Herr, hilf uns, wir gehen unter!«

      26. Jesus antwortete: »Warum habt ihr Angst? Habt doch mehr Vertrauen zu mir!« Dann stand er auf und bedrohte den Wind und die Wellen. Sofort legte sich der Sturm, und der See lag still da.

      27. Alle fragten sich voller Staunen: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«

      Die hier geschilderte Situation spielte sich auf dem See Genezareth ab. Er liegt 212 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefstgelegene Süßwassersee der Welt. Nach dem Toten Meer (ca. 400 m unter NN) ist er der zweittiefste Punkt der Erdoberfläche. Mit seiner Oberfläche von 165 km2 beträgt seine Größe etwa ein Drittel der Größe des Bodensees. Nördlich des Sees erhebt sich der Berg Hermon mit 2800 Metern Höhe. Von Mai bis Oktober fallen häufig starke Winde durch die engen Schluchten in die Senke und können ganz plötzlich gewaltige Stürme verursachen. Der obige Text beschreibt eine solche Situation mit heftigem Sturm. Während Jesus im Boot schlief, rangen die Jünger mit den Naturgewalten und wähnten sich dem Tode nahe. Auf dem Höhepunkt ihrer Todesangst weckten sie den Herrn. Was sich dann abspielte, geschah innerhalb weniger Sekunden:

       Jesus stand auf.

       Er bedrohte Wind und Wellen.

       Augenblicklich war der Sturm beendet, und der See lag friedlich da.

      Bemerkenswert ist hier die Aussage »Sofort legte sich der Sturm«. Ein Physiker fragt sich zu Recht: Wo ist denn in den wenigen Sekunden die Energie des Sturmes und der Wasserwellen geblieben? Nach dem Energiesatz kann Energie weder vernichtet noch gewonnen, sondern nur umgewandelt werden. Jedes Luft- und Wassermolekül hat einen Energieinhalt, der rechnerisch mit ½ · m · v2 beschreibbar ist. Wo ist die riesige Energiemenge des Unwetters geblieben?

      Antwort: Derjenige, der den Energiesatz erfunden hat und ihn in diese Schöpfung installiert hat, ist auch Herr darüber. Er kann ihn wirksam werden lassen oder auch nicht. Hier nun hat er mittels seiner Vollmacht dieses sonst immer gültige Naturgesetz außer Kraft gesetzt. Die Reaktion der Leute ist verständlich, wenn sie sagen: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!« Die richtige und einzige Schlussfolgerung wäre gewesen: Hier sitzt der Schöpfer selbst im Boot. Jesus kam nicht mit einem Reisepass in diese Welt mit dem Eintrag »Schöpfer und Gottes Sohn«. Er hat sich durch seine mächtigen Taten und Reden als der Herr über alle Dinge ausgewiesen. Manche seiner Zeitgenossen verstanden sein Wirken richtig und beteten ihn an. So tat es der geheilte Blindgeborene (Joh 9,38). Er zieht auch die richtige Schlussfolgerung, wenn er feststellt: »Wäre dieser nicht von Gott, er könnte nichts tun« (Joh 9,33).

      1.12 W5: Die Heilung des Lahmen an der Tempeltür

      Die Bibel berichtet besonders häufig von medizinischen Wundern an Menschen. Aus der Fülle an Heilungsberichten greifen wir hier jenen heraus, den wir in Apostelgeschichte 3,1-11 (Hfa) aufgeschrieben finden:

      1. An einem Nachmittag gegen drei Uhr gingen Petrus und Johannes wie gewohnt zum Tempel. Sie wollten dort am gemeinsamen Gebet teilnehmen.

      2. Zur selben Zeit brachte man einen Gelähmten und setzte ihn an eine der Tempeltüren, an das so genannte ›Schöne Tor‹. Der Mann war seit seiner Geburt krank und bettelte dort wie an jedem Tag.

      3. Als Petrus und Johannes den Tempel betreten wollten, bat er auch sie um etwas Geld.

      4. Sie blieben stehen, und Petrus sagte: »Sieh uns an!«

      5. Erwartungsvoll blickte der Mann auf: Würde er etwas von ihnen bekommen?

      6. Doch Petrus sagte: »Geld habe ich nicht. Aber was ich habe, will ich dir geben. Im Namen Jesu Christi von Nazareth: Stehe auf und geh!«

      7. Dabei fasste er den Gelähmten an der rechten Hand und richtete ihn auf. In demselben Augenblick konnte der Kranke Füße und Gelenke gebrauchen.

      8. Er sprang auf, lief einige Schritte hin und her und ging dann mit Petrus und Johannes in den Tempel. Außer sich vor Freude rannte er umher, sprang in die Luft und lobte Gott.

      9. So sahen ihn die anderen Tempelbesucher.

      10. Sie erkannten, dass es der Bettler war, der immer an der ›Schönen Tür‹ des Tempels gesessen hatte. Fassungslos starrten sie den Geheilten an. Wieso konnte er jetzt laufen?

      11. Alle drängten aufgeregt in die Halle Salomos. Dort umringten sie Petrus, Johannes und den Geheilten, der nicht von der Seite der Apostel wich.

      Bettler hielten diesen Ort vor der Tempeltür für den einträglichsten, denn hier kamen tagtäglich Menschenmengen vorbei, die Gott mit ihren guten Werken beeindrucken wollten. Vor dem Schönen Tor bot sich für die eintretenden Leute das täglich gewohnte Bild: Ein von Geburt an gelähmter Mann saß dort und bettelte. Man kannte ihn schon seit Jahren. Noch nie im Leben hatte er einen Schritt getan. Von Beinmuskeln konnte also bei diesem Mann keine Rede sein.

      Nun geschah das Unerwartete. Petrus gebot im Namen Jesu Christi von Nazareth: »Steh auf und geh!« Augenblicklich war der von Geburt an Kranke geheilt. Er wurde nicht erst in eine Reha-Klinik geschickt, um die Muskeln zu trainieren und ihn durch Massagen auf das Gehen vorzubereiten. Sobald das »Steh auf und geh!« ausgesprochen war, war die Heilung perfekt. Er konnte sofort umherrennen und in die Luft springen (V. 8). Die Leute kannten den Bettler, den sie nie zuvor hatten gehen sehen. Jetzt »starrten sie den Geheilten fassungslos an«. Ihre Frage war berechtigt: »Wieso kann er plötzlich laufen?« Die Antwort lautet: Im Namen des Herrn Jesus geschah hier ein Wunder, bei dem die sonst immer gültigen Naturgesetze umgangen wurden und die Kraft Jesu wirksam wurde.

      1.13 W6: Die Auferstehung Jesu von den Toten

      Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten wird von allen vier Evangelisten berichtet (Mt 28,1-10; Mk 16,1-6; Lk 24,1-12; Joh 20,1-10). Auf keine andere Aussage des Neuen Testaments wird so häufig Bezug genommen wie auf sie (150-mal). Es war das krönende Wunder während seines irdischen Aufenthaltes. Wir zitieren hier den Text aus dem Lukasevangelium:

      1. Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie (einige Frauen) zum Grab und trugen bei sich wohlriechende Öle, die sie bereitet hatten.

      2. Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab

      3. und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht.

      4. Und als sie darüber bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden