Wunder und Wunderbares. Werner Gitt

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Название Wunder und Wunderbares
Автор произведения Werner Gitt
Жанр Религия: прочее
Серия
Издательство Религия: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783869549262



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vielfältigsten technischen Erfindungen und Verfahren, aber andererseits schließen sie viele nur in unserer Vorstellung erdachte Vorgänge als nicht realisierbar aus.

      Besonders in den Naturwissenschaften Physik und Chemie wird versucht, diese ständig gegenwärtigen, überall wirksamen Gesetze durch Beobachtung und Experimente herauszufinden und sie dann mathematisch oder verbal in allgemeiner Form auszudrücken. Während die Naturgesetze für materielle Größen (z. B. Energie, elektrische Ladung, Viskosität) in den meisten Fällen auch mathematisch formulierbar sind, gelingt dies bei den nicht-materiellen Größen (z. B. Information, Bewusstsein, Wille) (noch) nicht.

      Der Schöpfer hat nicht nur diese Welt und das ganze Universum geschaffen; er hat auch die Naturgesetze installiert, die all seinen Werken innewohnen und darum ständig und überall wirksam sind.

      Nur dadurch, dass wir die Naturgesetze kennen und sie präzise formulieren können, gelingt es uns, die Tragfähigkeit einer Brücke oder den Energieverbrauch einer Rakete, die zum Mond fliegen soll, im Voraus zu berechnen. Kurz gefasst können wir sagen: Technik ist geniale Anwendung der Naturgesetze.

      Am 27. April 2005 hob das bisher größte Passagierflugzeug der Welt, der Airbus A380, in Toulouse (Frankreich) ab. Dieser Gigant ist 73 Meter lang, 24 Meter hoch und über 79 Meter breit. Der Jet bietet bis zu 850 Passagieren Platz und löst damit die amerikanische Boeing 747 als bisher größtes Passagierflugzeug ab. Die Entwicklungskosten betrugen 10,7 Milliarden Euro. Rund 30 Sekunden beschleunigte der Vierstrahler auf der 3500 Meter langen Startbahn. Nach 1800 Metern Startstrecke hob der 421 Tonnen schwere Jet zu seinem Jungfernflug ab. Der Entwicklungsleiter versicherte selbstsicher gegenüber der Presse: »Dass der Jet fliegen kann, ist selbstverständlich.« Warum ist es so sicher, dass ein Gigant mit solch einem Gewicht fliegen kann, obwohl es noch nie ausprobiert worden war? Antwort: Der Schöpfer garantiert allezeit die Einhaltung seiner Naturgesetze. Konstruiert man etwas Neuartiges und berücksichtigt alle infrage kommenden Naturgesetze, dann kann man gewiss sein, dass es nach den Vorausberechnungen auch funktioniert.

       Jungfernflug des Airbus 380 am 27. April 2005.

      1.4 Staunenswerte Vorgänge

      Wir beobachten in der uns umgebenden Wirklichkeit zahlreiche staunenswerte Vorgänge. Besonders im Bereich des Lebens fehlt uns oft das Verständnis für die genaue Funktionsweise der vielen komplexen Details.

      Photosynthese: Alle Nahrung, die wir aufnehmen, ist direkt oder indirekt durch einen äußerst genialen Prozess gelaufen, bei dem das Licht der Sonne in chemische Energieträger umgewandelt wird. Niemand kann bisher diesen Prozess der Photosynthese hinreichend erklären oder ihn gar nachbauen, dennoch funktioniert er z. B. in jeder winzigen Zelle eines Grashalms.

      Menschliches Gehirn: Das menschliche Gehirn hat in seiner Großhirnrinde 100 Milliarden Schaltelemente (Neuronen), die untereinander mit Tausenden von (synaptischen) Verknüpfungen verbunden sind. Von der Komplexität dieses etwa 1,5 kg schweren Organs können wir uns schnell einen Eindruck verschaffen, aber die Arbeitsweise dieser genialen Konstruktion ist uns dennoch weitgehend unbekannt.

      Würde man einmal alle Verbindungen von Nervenzelle zu Nervenzelle in einem Buch notieren, dann brauchte man schon 40 Druckseiten für jedes einzelne Neuron. Eine Rechnung kann uns ins Staunen versetzen: Wie viele Bücher zu je 400 Seiten wären erforderlich, um nur einmal alle »Kabelverbindungen« des Gehirns aufzuschreiben? Da kommt man auf 10 Milliarden Bände. Die Kongressbibliothek in Washington ist eine der größten Bibliotheken der Welt. Sie umfasst 20 Millionen Bände. Nur für die Aufzeichnung der Kabel unseres Gehirns brauchten wir eine Büchersammlung, die noch 500-mal größer ist als diese immense Bibliothek!

      Menschliches Herz: Wie kommt es, dass das menschliche Herz 70 oder 80 Jahre lang ununterbrochen schlagen kann, wo doch alle unsere technischen Geräte eine dazu vergleichsweise geringe Funktionsdauer aufweisen? Dabei ist noch zu bedenken, dass unser Herz 100 000-mal an einem Tag schlägt. In 70 Jahren sind das 2,5 Milliarden Schläge. Dabei hätte es einen New Yorker Wolkenkratzer komplett mit Blut füllen können. In einem dicht verzweigten Netz von 2500 Kilometern – das ist immerhin die Strecke von Paris bis Moskau – strömt das Blut durch unseren Körper.

      In den Kapiteln 2.39 und 2.40 von Teil II dieses Buches sind noch einige andere Beispiele aus dem Bereich der Schöpfung genannt, die uns zu einem ehrfurchtsvollen Staunen führen.

      Alle diese bewundernswerten und für den Menschen unnachahmlichen Konstruktionen sind reale Systeme in unserer Welt. Wir bezeichnen sie oft als Wunderwerke. Es gilt jedoch festzuhalten, dass alle diese Strukturen dennoch unter den strengen Rahmenbedingungen der Naturgesetze ablaufen. Würde man eine detaillierte Energiebilanz in der lebenden Zelle durchführen, in der Tausende von gekoppelten Prozessen ablaufen, so käme dabei heraus, dass nirgendwo der Energiesatz verletzt wird. Bei allen technischen Vorgängen und Geräten wie auch bei allen biologischen Prozessen in den Lebewesen wird nirgendwo und nie irgendeines der Naturgesetze verletzt. Nach allem, was wir wissen, sind diese Naturgesetze auch in den Weiten des Universums gültig. Naturgesetze kennen offenbar keine Ausnahme.

      Wenn wir hier ausgiebig die Frage der biblischen Wunder diskutieren, dann müssen wir zunächst eine klare und treffsichere Abgrenzung finden, die es uns erlaubt, biblische Wunder von anderen wunderbaren Dingen in unserer Schöpfung zu unterscheiden. Das gelingt mit Hilfe der Beschreibung von Naturgesetzen. Auch alle staunenswerten Systeme, die wir in so ungeheuer großer Zahl in den Lebewesen entdecken, laufen vollständig im Rahmen der Naturgesetze ab. Bei den biblischen Wundern hingegen handelt es sich um Vorgänge, bei denen ganz offensichtlich Naturgesetze außer Kraft gesetzt wurden. So haben wir nun einen geeigneten Maßstab, um wunderbare Strukturen und Vorgänge von biblischen Wundern zu unterscheiden.

      1.5 Staunen über Naturgesetze

      Können wir noch genug staunen über die Wirksamkeit der Naturgesetze? Sie leisten Gewaltiges! Als ich kürzlich im Hamburger Hafen war, beobachtete ich, wie ein Schiff langsame Bewegungen im Hafenwasser ausführte. Darüber nachdenkend fiel mir ein Naturgesetz ein, das schon von Archimedes (285-212 v. Chr.) erkannt worden war: »Ein schwimmender Körper verdrängt genau so viel von der Flüssigkeit, in der er schwimmt, wie er selbst wiegt.« Sind wir uns eigentlich bewusst, was für ein großartiges Geschehen das ist? Läuft z. B. eine Ratte an Bord, dann reagiert das Schiff darauf prompt und sinkt genau um so viel tiefer in das Hafenwasser ein, dass die zusätzlich verdrängte Wassermenge genau dem Gewicht der Ratte entspricht. Wollten wir diesen Betrag der neuen Eintauchtiefe berechnen, so wäre uns dies gar nicht möglich. Wir kennen nicht die genaue Form des Schiffes; an manchen Stellen ist die Farbe abgeblättert, und vielleicht ragt ein wenig von der Antriebsschraube aus dem Wasser heraus.

      Alle diese Details müssten aber genau erfasst werden, weil sie in die Berechnung eingehen. In der Realität geschieht das augenblicklich, und zwar in exakter Weise. Wer gibt den Wassermolekülen den Befehl, ein wenig zur Seite zu gehen, damit das Schiff, genau dem Rattengewicht entsprechend, tiefer eintauchen kann? Eine Minute später geht vielleicht der Kapitän von Bord, der gerade noch ein kräftiges Abendessen zu sich genommen hat. Nun muss sich das Schiff um einen ganz bestimmten Betrag anheben. Dieser Hub ist genau jener verdrängten Wassermenge äquivalent, die dem Gewicht des Kapitäns einschließlich seines Abendmenüs entspricht. Woher wissen die Wassermoleküle, wer da gerade von Bord geht oder wer dazukommt oder wie auch immer sich die Ladung verändert? Das geschieht am helllichten Tag, aber auch bei dunkelster Nacht. Mehr noch: Das Naturgesetz gilt nicht nur für das eine Schiff im Hamburger Hafen, sondern für alle Schiffe der Welt. Es gilt für einen Ast, der vom Baum ins Wasser fällt, und es gilt ebenso für das Spielzeugentchen in der Badewanne. Es gilt natürlich auch für eine echte Ente auf einem See oder Fluss. Niemand könnte aufgrund der nicht berechenbaren Form und Struktur der Federn die Eintauchtiefe einer Ente genau berechnen. Wer sorgt dafür, dass die Bedingungen für dieses so einfach formulierbare Naturgesetz mit den so komplizierten Folgen ständig berechnet werden, damit es zu jeder Zeit und an