Leopold von Ranke: Historiografische Werke. Leopold von Ranke

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Название Leopold von Ranke: Historiografische Werke
Автор произведения Leopold von Ranke
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9788027206056



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ihres Lebens berührt, wie das der Fall Colberts lange Zeit hindurch war; dann reinigt sich das Andenken von den Schlacken des Moments zur Anerkennung dessen, was das Wesen war. Der Name, mit der Idee zusammenfallend, erhebt sich in stolzer Einsamkeit aus der Nacht der Jahrhunderte; auch nachfolgende Veränderungen der Meinung können ihn nicht herabziehen.

      30. Besetzung Straßburgs durch die Franzosen 1681

       Inhaltsverzeichnis

      Französische Geschichte III, Werke Bd. 10, S. 338 ff.

      Gegen Ende September 1681 war ein Aufenthalt des Hofes in Chambord angesagt und Graf St. Aignan bereits dahin abgegangen, um einiges für die Vergnügungen, Komödie und Musik vorzubereiten, als der König plötzlich zu erkennen gab, er werde sich nicht nach Chambord, sondern nach Metz und in das Elsaß begeben. Wenn gefragt ward, in welcher Absicht, so machte man selbst dem kaiserlichen Gesandten kein Hehl daraus. Der König wolle, sagte man ihm, die im westfälischen Frieden ihm abgetretenen Rechte vollends zur Ausführung bringen, er wolle die Huldigung der Stadt Straßburg einnehmen. Die Huldigung einer freien Stadt, die seit unvordenklicher Zeit ihre Freiheit unter dem Schutze des Deutschen Reiches genossen hatte!

      Vierzehn Tage darauf hielt der König einen prächtigen Einzug in Straßburg. Sein erster Besuch galt dem Platz, auf welchem Vauban die neuzuerrichtende Zitadelle bereits abgesteckt hatte. Die vorhandenen Befestigungen wurden besichtigt, der Entwurf zu denen gemacht, welche, um den Rhein zu sichern, hinzufügt werden sollten. Ludwig XIV. verschaffte es nun auch unter den Deutschen eine gewisse persönliche Bewunderung, daß er überall selbst zur Stelle war und die Anordnungen traf, zu deren Ausführung des andern Tages geschritten ward. Die aus der Umgegend aufgebotenen Landleute sah man auch Sonntags an den Schanzen arbeiten. Fünftausend Mann lagerten in der Nähe und hielten Wache an der gewonnenen großen Grenzfeste.