Killerwitwen. Charlie Meyer

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Название Killerwitwen
Автор произведения Charlie Meyer
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847684800



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nun manchmal zum Pflegen kommen musste nach dem dritten Schlaganfall, verkniffenen Gesichtes das Kehrblech hervorkramte?

      Oder aber die olle Taube hatte sie zwar vor dem Möbelwagen hocken sehen, jedoch bar jeglichen Argwohns angenommen, sie binde ihre Schnürsenkel oder angele nach einem blinkenden Fünfziger im Rinnstein. Aus dieser Entfernung einen Nagel als Nagel zu erkennen - na ... ? Den Hammer mit Sicherheit, aber was sprach dagegen, dass ihn just in diesem Moment ihr Oberkörper verdeckte, als die Taube am Fenster stand? Und im schlimmsten Fall konnte es so ausgesehen haben, als zwinge sie eine plötzliche Blasenschwäche in die Hocke. Schließlich schaffte es der Rosenstock auch nie bis nach Hause.

      Dennoch überkam sie mit einem Mal das dringende Bedürfnis, sich des verdächtigen Werkzeuges zu entledigen, auch wenn es ihrer Sparsamkeit arg widerstrebte. Sie bremste vor den Müllcontainern, wickelte Hammer, Kneifzange und Nagel in das alte Handtuch und warf das Bündel in den Trichter. Es schepperte mörderisch, und mehrere Leute stoppten abrupt und suchten mit neugierigen Blicken den Verursacher des Lärms. Emmi lächelte verzerrt. Nur Weißglas einwerfen, stand unter dem Einwurftrichter, Nur für Müll auf dem Container daneben. Was für ein Tag! Sie hob den Blick zum dicken Buckel des Ribbenkopp, der breit, behäbig und buchenbestanden gleich hinter dem Supermarkt anstieg, und seufzte ergeben.

      „Morgen muss ich in den Kleingärten nach dem Rechten sehen“, murmelte sie und schob ihr Fahrrad zu den langen Reihen ineinandergeschobener Einkaufswagen hinüber. Da hinten, an der Laderampe hinter dem Supermarkt, da hatte der andere Lastwagen geparkt. Der große Kühlwagen mit Pieps, dem Meerschweinchen, in seinen Rillen.

      Alles im Leben wiederholt sich, dachte sie, philosophisch gestimmt, eine halbe Stunde später, als sie in der langen Schlange vor der Kasse stand. Obgleich sie heute keine Veranlassung sah, ihr Gewissen zu beunruhigen wie damals, an jenem Abend an Christinas Bett, als sie ein Pflaster auf die kleine Bisswunde am Finger ihrer Tochter klebte.

      „Schätzchen, woher hast du denn die Wunde? Hat dich das Dackelbiest von Rosenstocks gebissen?“

      Und Christina? Christina blickte sie aus ihren rot verheulten, geschwollenen Augen an und schüttelte nur heftig den Kopf.

      „Nein?“

      „Neeeiiin!“

      „Der olle Kater von Kuhnerts?“

      „Neeeiiin!“

      „Na, wer dann? Komm Schätzchen, sag es deiner Mama.“

      „Piiiieeeps!“

      „Dein Meerschweinchen?“, hatte sie erstaunt gefragt. „Hast du es deshalb fallen gelassen, weil es dich gebissen hat?“

      „Neeeiiin!“ Sie war vor Schluchzern schon keines vollständigen Satzes mehr fähig gewesen. „Schooon vorher gebisssssen. Es war böööse!“

      Und da war dann in ihr doch ein dumpfer Verdacht aufgestiegen, der sie eine ganze Weile nicht wagen ließ, die nächste Frage zu stellen.

      „Schätzchen, hast du das Meerschweinchen absichtlich vor den Laster geworfen?“

      So war es damals gewesen mit Christina und Pieps dem Meerschweinchen.

      Diesmal aber nicht, dachte Emmi und angelte auf dem Grund des überdimensionalen Einkaufswagens nach der Packung Baguettes, um sie auf das Fließband der Kasse zu legen. Diesmal bin ich eindeutig im Recht.

      Sie hatte lange gegrübelt und es sich beileibe nicht leicht gemacht, Christina aber dann doch nicht bestraft. Geschehen war geschehen, wie Hermann immer sagte, obgleich er von dieser Geschichte nie erfuhr. Letzthin erschien es ihr sinnvoller, Christina lediglich zum Stillschweigen zu verdonnern und ihr die möglichen Folgen eigenmächtiger Lynchjustiz zu erklären, so weit sie für eine Vierjährige verständlich waren, was darauf hinauslief, ihr mit Hausarrest, Puppenentzug und dem Ausbleiben von Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenken zu drohen. Auge um Auge, Zahn um Zahn.

      Ein paar Jahre hielt sie sich auch daran, dachte Emmi und lächelte. Bis zu dem Tag, als Fritze Woitzack vom Dach fiel. Sie drehte das Portemonnaie um und schüttete eine Handvoll Kleingeld auf das stehen gebliebene Fließband, von der anwachsenden Schlange Ungeduldiger hinter ihr mit drohendem Murren zur Kenntnis genommen.

      Als sie, zwei pralle schaukelnde Plastiktüten am Lenker, in Schlangenlinien und im Schneckentempo die Kastanienallee zurück radelte, schob sich eine breite schwarze Wolkendecke drohend über die Hügelkette jenseits des Flusses, und der Wind frischte merklich auf. Es war schwül geworden, und die Luft roch nach Gewitter. Ob sie es noch bis nach Hause schaffte? Beide Dachfenster standen weit offen.

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