Que seco Rosa. Hans-Peter Holz

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Название Que seco Rosa
Автор произведения Hans-Peter Holz
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847666707



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aufmerksam zu machen, die sie natürlich nicht so sah und schon hatten die beiden den schönsten Streit. Doch je mehr sie sich mit dem Thema auseinandersetzten, desto mehr kamen sie gemeinsam auf den Punkt. Nach ein paar Stunden, waren die Scribbles soweit, dass sie als Vorlage zum Layouter konnten.

      „Ok Das hätten wir. Werde die Sachen am Montag entsprechend bearbeiten lassen. Denke, dass sie spätestens, nach deiner letzten Korrektur, am Mittwoch gedruckt werden können. Dafür brauchen wir bis Ende der Woche. Montag könntest du die Sachen versandfertig haben. So nun ist aber Schluss für heute, gehen wir heute Abend essen?“

      „Nee, darauf hab ich keinen Bock. Ich bin froh, wenn ich gleich auf der Couch liege und meine Ruhe habe.“

      „Och, komm, nur Esen, dann können wir’s uns anschließend gemütlich machen.“ nach einigem hin und her ließ Chris sich doch überreden. Obwohl Mike versuchte sie noch aufzumuntern, kam sie doch immer wieder auf die Fete zu sprechen. Auch noch, als sie bei ihr waren, dabei überzog sie wieder heftig. Mike reichte es. Nach einigen heftigen Worten fuhr er nach Hause. Innerlich ärgerte er sich, dass sie sich beide so das Wochenende vermiesten. Wütend setzte er sich noch am Samstagabend an seinen PC, überarbeitete die Scribbles und gestaltete die Layouts. Bei dieser Arbeit konnte er sich ablenken. Ihm machte es trotz des Streits Spaß, Chris zu helfen. Er wusste, dass sie eine gute Unternehmensberaterin war und wollte, dass sie schnell bekannt wurde. Natürlich wollten Thomas und er ihre Beziehungen dabei spielen lassen. Wenn sie erst einmal einige wichtige Klienten hatte, war der Rest ein Kinderspiel. Bisher waren es nur kleine Aufträge, die sie an Land gezogen hatte. Mike und Thomas wussten, dass mehr drin war. Über diese Arbeit war es doch spät geworden. Den Sonntag schlief er sich aus. Am frühen Nachmittag ging er ins Fitnessstudio und reagierte seinen Ärger ab. Montagmorgen gab er die vorbereiteten Layouts zur letzten Überarbeitung weiter und beauftragte einen Mitarbeiter, die Korrekturen an Chris zu mailen und sich mit ihr abzustimmen. Es war jedes Mal das gleiche, wenn die beiden sich stritten, dann vergingen Tage, bis sich einer von beiden wieder meldete. So auch diesmal. Chris meldete sich nicht und auch Mike rief sie nicht an.

      Fast jeden Abend sah er den Bierdeckel mit Eves Telefonnummer auf seinem Wohnzimmertisch liegen. Obwohl sie verheiratet war, reizte ihn das Spiel mit dem Feuer. Er wollte wissen, wie weit Eve das Spiel mitspielen und wo sie die Grenze stecken würde. Er machte sich auch gar keine Gedanken oder Hoffnungen, dass aus diesem Spiel mehr würde, als ein harmloser Flirt. Ein paar Tage später rief er einfach bei ihr an.

      „Videoservice Evelyn Berger, was kann ich für sie tun?“ klang eine wunderbare, sanfte Stimme aus dem Hörer.

      „Hallo Eve, ich wusste gar nicht, dass du so eine warme und sanfte Stimme am Telefon hast. Hi, hier ist Mike.“

      „Mike?... Mike?.... Ach ja, Mike! Ich habe nicht damit gerechnet, dass du dich meldest.“

      „Warum sollte ich mich nicht bei dir melden.“

      „Tja, ich dachte, du hättest mich schon längst wieder vergessen und ich wäre für dich nur eine nette Unterhaltung für den Abend gewesen. Nun wie geht es dir?“

      „So geht es mir ganz gut. Ich habe die ganzen Tage mit mir kämpfen müssen, ob ich dich nun anrufe oder nicht.“

      „Warum denn?“

      „Nun, bist in festen Händen und dein Mann könnte denken ich wollte mehr als nur mit dir reden. Ich kenne eine ganze Menge Männer, die sehr allergisch auf andere Männer reagieren.“

      „Ach, weißt du, Frank sieht das nicht ganz so eng. Jeder hat so seine Freiheiten. Ich gehe ja auch jede Woche Skat spielen. Verena, Klaus und ich spielen dann bis spät in die Nacht. Und Frank ist durch unsere kleine Firma auch oft unterwegs, trotzdem hat auch er seine Freiheiten. Er hat auch keine Probleme damit, wenn ich neue Leute kennen lerne.“

      „Ok. Wann hast du denn mal Zeit Kaffee zu trinken und wo können wir uns treffen?“

      „Lass mich mal sehen. Wie wäre es nächste Woche Donnerstag? Kannst du mich abholen und wir gehen dann irgendwo hin, aber nicht zu dir, darauf bestehe ich.“

      „Kein Problem. Nächste Woche Donnerstag gegen 20.00 Uhr komme ich dich abholen. Wenn du mir den Weg beschreibst, bin ich auch pünktlich.“ sie lachte und gab ihm eine kurze Wegbeschreibung.

      „Gut. Wir sehen uns dann. Ich freue mich schon darauf “ sagte sie noch. Mike legte auf und freute sich wie ein Schneekönig, denn dass sie sich mit ihm verabreden würde, daran hatte er im Traum nicht gedacht. Die Woche verging Mike nicht schnell genug. Zum Glück gab es in der Agentur einiges zu tun. Außer an dem Konzept für `Natura´ arbeitete gerade an einem neuen Konzept für eine große Bausparkasse. Und trotzdem wurde er immer wieder abgelenkt. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu Eve. Er fieberte dem Donnerstag entgegen. Endlich war er da. Mike war so nervös wie ein junger Pennäler, der sein erstes Rendezvous hatte. Es erging ihm wie mancher Frau. Er stand vor seinem Kleiderschrank und überlegte fieberhaft, was er denn anziehen könnte. Es sollte nicht zu chic sein, aber auch nicht zu leger. Nun, nach einiger Zeit hatte er sich für eine Jeans, graues Hemd, Weste, schwarze Schuhe entschieden. Etwas nervös und aufgeregt fuhr er zur angegebenen Adresse. Eve und Frank wohnten in einem 6-Familienhaus im ersten Stock. Die ganze Siedlung bestand nur aus diesen Wohneinheiten und ein Haus sah aus wie das Andere. Er musste erst noch nach der richtigen Hausnummer suchen und als er sie gefunden hatte klingelte er; als ihm geöffnet wurde ging er die Stufen hoch in den ersten Stock. Das Treppenhaus war riesig. Rund um die Wände verlief die Treppe nach oben und es sah aus, als wenn man etwas vergessen hatte, wie ihm Eve später erklärte, beinhaltete die Planung den Einbau eines Lifts, doch der wurde später nicht mehr realisiert. Eve stand schon in der Eingangstür. Sie lächelte ihn an.

      „Hi, du bist ja sehr pünktlich, komm rein.“

      Mike betrat die Diele. Linker Hand ging es in eine schmale Küche. Wandte man sich in der Diele nach rechts, wurde sie nach links breiter und dort stand die Essecke. Von der Diele aus ging es an der linken Seite zu Markus Zimmer, Eves vierjährigem Sohn. An der rechten Seite trennte eine Glaswand den Einblick ins Wohnzimmer und daneben die Tür zum Schlafzimmer, links neben der Eingangstür ging es ins Bad. Frank saß im Wohnzimmer vor seinem Computer und bearbeitete gerade seine Kundendatei. Das Wohnzimmer war in schwarz gehalten und wirkte gemütlich. Frank, kräftige, rundliche Figur stand auf und reichte Mike die Hand.

      „Hallo Mike. Eve hat schon eine ganze Menge von dir erzählt. Ich freue mich, dich einmal kennen zu lernen. Setz dich, du weißt, Frauen brauchen immer ein wenig länger, bis sie fertig sind.“

      „Hi Frank, nett dich kennen zu lernen.“

      Sie unterhielten sich noch einige Minuten über belanglose Dinge.

      „So, jetzt bin ich fertig. Wir können fahren.“ Eve stand in der Tür zum Wohnzimmer. Sie trug eine Jeans und eine sportliche Bluse.

      „Tja, dann wünsche ich euch viel Spaß“ verabschiedete Frank die Beiden. Sie fuhren in die kleine Stadt hinein. Mike kannte ein kleines uriges Bistro. Dort lief gute Musik und es gab gemütliche Sitzecken, in denen man sich ungestört unterhalten konnte. In der Nähe eines Fensters fanden sie einen freien Tisch. Sie bestellten sich zwei Kaffee und unterhielten sich über Gott und die Welt. Die Zeit verging wie im Flug. Das Bistro wurde leerer und auf einmal waren sie noch die einzigen Gäste. Der Wirt ließ sie merken, dass er gerne Feierabend machen möchte. Sie bezahlten und gingen.

      „So, und was jetzt?“

      „Wir könnten noch durch die Fußgängerzone schlendern und wenn ich mich nicht irre, hat „Haus Franken“ noch offen“ machte Mike ihr den Vorschlag.

      „Ja, gut, ich habe noch keine Lust nach Hause zu gehen. Komm, gehen wir.“

      Sie schlenderten durch die Fußgängerzone, schauten hier und da in die Schaufenster. Im „Haus Franken“ war noch einiges los. Sie fanden in einer kleinen Ecke noch einen Tisch. Es war jetzt nicht nur einfach quatschen, sondern ihre Augen flirteten schon miteinander. Eve hatte aber auch ein paar wunderschöne, unergründliche tiefe grüne Augen und sie wusste ganz genau, wie sie sie einsetzte. Oder machte sie es unbewusst? Mike war von dieser