Erzählen-AG: 366 Geschichten. Andreas Dietrich

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Название Erzählen-AG: 366 Geschichten
Автор произведения Andreas Dietrich
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783753171944



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Bach auf der linken Seite hinzu. Lange sahen die Beiden den Bach nicht. Nach zweihundertundfünfzig Metern verlief der Bach weiterhin geradeaus. Sie und er bogen aber nach rechts ab. Der Weg führte nun bergauf. Dabei ließen die Beiden auch einige Bäume links und rechts stehen.

      Der Weg bergauf war nur rund zweihundert Meter lang. Oben angekommen, konnten die Beiden sich entscheiden: links oder rechts?

      Wie immer bogen die Beiden nach rechts ab. Nun hatten sie einen Wald links neben sich. Jetzt gingen die Beiden praktisch zurück. Sie gingen nur etwas höher und zweihundert Meter versetzt. Die Straße erreichten die Beiden aber nicht mehr.

      Nach dreihundert Metern gab es wieder eine Kreuzung von zwei Waldwegen. Ein Weg führte geradeaus zur Straße. Ein zweiter Weg führte nach links. Diesen Weg gingen die Beiden nun. Der Wald blieb so auf ihrer linken Seite. Rechts war kein Wald mehr.

      Die Beiden umrundeten praktisch den Wald. Lange Zeit ging es weder bergauf noch bergab. Der Schnee egalisierte kleine Bodenlöcher.

      Nach rund einer Viertelstunde ging es wieder bergab. Dort sahen die Beiden links einige Gärten. Ein Mensch war nicht zu sehen. Dies war kein Wunder. Wer war schon bei Kälte und Schnee im Garten? Wenige. Sehr wenige.

      Die Beiden gingen den Weg hinab. An der nächsten Kreuzung bogen sie links ab. Rechts oder geradeaus wollten die Beiden nicht gehen. Der Wald sollte so auf der linken Seite bleiben.

      Einige hundert Meter gingen die Beiden geradeaus. Es gab nur kleine S-Kurven nach links und rechts. Am Ende wartete wieder eine Kreuzung.

      Sie und er konnten nach rechts gehen. Dann würden sie einen Umweg machen. Die Beiden gingen ihren Standardweg. Sie bogen also links ab.

      Nun ging es rund einhundert Meter bergauf. Oben angekommen, waren die Beiden wieder dort, wo sie schon einmal waren. Der Wald war nun umrundet. An der nächsten Kreuzung bogen die Beiden nach rechts ab. Nun ging es zweihundert Meter bergab. Unten angekommen, gesellte sich der zugefrorene Bach wieder dazu.

      Sie und er gingen fünfhundert Meter geradeaus. Dann erreichten die Beiden wieder die Straße. Sie und er gingen nach rechts. Knapp einhundert Meter später waren die Beiden wieder zu Hause. Der Spaziergang am Vormittag war zu Ende.

      Achter Februar

      Es war Winter. Dies war nicht nur auf dem Kalender sichtbar. Jeder der hinausging, konnte es erkennen und spüren. Draußen war es kalt. Wer nicht mit dicker Jacke hinausging, konnte leicht erfrieren.

      Draußen lag aber auch Schnee. In den letzten Tagen hatte es ordentlich geschneit. Straßen, Wiesen und Dächer waren weiß. Mittlerweile waren die Straßen vom Winterdienst geräumt. Sonst war der Schnee aber immer noch zu sehen.

      Auch eine Frau sah den Schnee noch. Sie meinte, es wäre ein schöner Tag zum Spazierengehen. Das war es auch. Am Himmel waren nur leichte Quellwolken zu sehen. Ansonsten war der Himmel wolkenfrei. Das sollte heute auch so bleiben. Morgen sollte sich das Wetter allerdings ändern. Der schöne Tag musste also ausgenutzt werden.

      Sie ging gerne spazieren. Manchmal ging sie mit ihrer Schwester spazieren. Manchmal war ihre Mutter dabei. Allein ging die Frau nie spazieren.

      Die Frau hatte drei verschiedene Lieblingsspazierwege. Der erste Spazierweg begann direkt vor der Haustüre. Sie konnte zu Fuß von Zuhause losgehen. Für die anderen zwei Lieblingsspazierwege musste die Frau zuerst das Auto nehmen.

      Die Frau wählte heute einen davon aus. Doch bevor es losgehen konnte, musste ein Mitläufer gefunden werden. Die Frau rief bei ihrer Mutter an. Diese hatte Zeit. So war der Mitläufer schnell gefunden und musste nur noch abgeholt werden.

      Die Mutter der Frau ging nicht gerne durch den Wald. So war der zweite Lieblingsweg schon einmal nicht mehr möglich. Zum Glück gab es ja noch den dritten Spazierweg.

      Bevor der Spaziergang losgehen konnte, musste die Frau erst einmal ihre Mutter abholen. Das dauerte nur rund fünf Minuten mit dem Auto. Dann fuhren die Zwei noch knapp eine Viertelstunde. Die Frau parkte das Auto am Straßenrand. Dann konnte der Spaziergang losgehen.

      Der Spazierweg führte entlang eines Flusses. Größtenteils sollten die Beiden auf einem Deich entlang gehen. Dort gab es einen asphaltierten Weg. Das lag daran, dass auf dem Deich ein Radweg war. Jetzt im Winter wurde er kaum genutzt. Dies war mit einem Fahrrad auch schwierig, denn der Winterdienst war hier nicht unterwegs. Für einen Spaziergang war der Weg aber in Ordnung.

      Die Beiden liefen eine knappe Dreiviertelstunde in die eine Richtung. Links war der Fluss. Wirklich nah heran kamen die Beiden nicht. In der Regel war immer Schilf zwischen Weg und Fluss. Nur am Anfang gab es einige Stellen, die im Sommer zum Baden einluden. Jetzt war ein Baden kaum möglich.

      Es war nicht so, dass der Fluss zugefroren war. Das war er nur am Ufer. Sonst floss das Wasser. Dies war aber auch kein Wunder. Es waren einige Containerschiffe unterwegs. Für sie musste der Fluss befahrbar sein. Der Fluss war eine wichtige Handelsroute für Schiffe von West nach Ost.

      Die Frau und ihre Mutter sahen nur ein Containerschiff auf der linken Seite. Rechts war größtenteils Wiese. Im Sommer grasten dort Kühe. Jetzt waren keine Kühe zu sehen. Auch das Gras war nicht zu sehen. Es wurde vom Schnee überdeckt.

      Die Frau und ihre Mutter gingen den Deich entlang. Oft führte dieser geradeaus. Ab und zu gab es auch Kurven. Viele waren es nicht. Es gab eine Linkskurve. Nach dieser kam eine Rechtskurve. Dann folgte eine Linkskurve. Kurz nach einer weiteren Rechtskurve drehten die Beiden um.

      Nun ging es wieder zum Auto zurück. Aus der Rechtskurve wurde eine Linkskurve. Aus der Linkskurve eine Rechtskurve.

      Nach einer knappen Dreiviertelstunde waren die Beiden am Auto. Nun ging es wieder nach Hause. Die Frau setzte zuerst ihre Mutter ab. Dann fuhr die Frau zu sich nach Hause. Bald sollte es Abendbrot geben.

      Neunter Februar

      Es war noch immer Winter. Wer auf den Kalender sah, konnte es erkennen. Nicht nur der Kalender zeigte, dass Winter war. Wer hinaussah, erblickte den Winter. Wer hinausging, spürte den Winter.

      Draußen war es kalt. Das Thermometer zeigte immer Minusgrade an. Die Temperatur stieg weder nachts noch tagsüber über null Grad. Dafür schneite es in den letzten Tagen. Die Hauptstraßen waren inzwischen geräumt. In den Nebenstraßen war der Schnee stellenweise noch immer zu sehen.

      Nicht nur in den Nebenstraßen lag noch Schnee. Auch auf dem Bürgersteig lag noch Schnee. Dort, wo der Schnee direkt vor einem Haus lag, war er verschwunden. Die Bürger kamen ihren Pflichten nach und räumten den Bürgersteig.

      Es gab aber auch einige Wege, die nicht vor einem Haus lagen. Meist waren es stadteigene Flächen. Oft wurden diese geräumt, doch dies war nicht immer der Fall.

      In der Stadt lebten Männer und Frauen. Auch Kinder waren in der Stadt zu Hause. Die Kinder freuten sich über den Schnee. Die Eltern nicht immer. Vor allem Eltern mit kleinen Kindern hatten ihre Mühe.

      Eine Mutter wollte mit ihrem Kind spazieren gehen. Sie packte das Kind warm ein. Der Kinderwagen stand unten im Hausflur. Dorthinein kam das Kind, nachdem die Mutter die eigene Wohnung verließ.

      Nachdem das Kind im Kinderwagen war, ging es hinaus. Vor der Haustür war der Schnee zu sehen. Der Bürgersteig war aber größtenteils frei. Vor dem Haus war für die Mutter mit Kinderwagen leichtes Vorwärtskommen. Dies sollte aber nicht ewig so bleiben.

      Nachdem die Häuserreihe auf der rechten Seite endete, war der Bürgersteig nicht mehr schneefrei. Nun musste die Mutter viel Kraft aufwenden. Der Schnee lag einige Zentimeter hoch. Die Mutter wollte unbedingt mit ihrem Kind einen Spaziergang machen. Schon in den letzten Tagen war sie nicht draußen, weil es schneite. Heute musste es sein.

      Heute sollten die Wege doch schneefrei sein, oder? Die letzten vierundzwanzig Stunden hatte es nicht geschneit. Sollte dies nicht genug Zeit für den Winterdienst sein, Straßen und Bürgersteige vom Schnee zu befreien? Die Mutter glaubte es, doch das war nicht die Realität.