Blasphemie!. Jürgen Klos

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Название Blasphemie!
Автор произведения Jürgen Klos
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754187074



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Sie nicht mitfliegen, Frau Miller, Sie haben immer so vernünftige Ideen. Was mache ich nur ohne Sie?“

      „Nein, Sophie weiß wo der Kühlschrank ist, dass muss reichen!“

      „Übrigens, mit achtzehn“, erläuterte er wieder. „sagten mir meine Eltern, dass ich bei der Taufe ins Taufbecken gefallen sei! Am nächsten Tag, also mit achtzehn, bin ich aus der Katholischen Kirche ausgetreten, dass zu meiner Ketzerei!“

      Sophie hatte schon wieder einen sehr Gruseligen Gedanken. Sie wollte ein schreckliches Experiment machen. Also nahm sie ihr Holzkreuz, fasste all ihren Mut zusammen und drückte es Jan, der neben ihr saß, auf die Stirn. Ein paar Sekunden nur….

      „Und was wird das jetzt?“ Fragte Jan durcheinander. Sophie nahm das Kreuz wieder ab und schaute sich Jans Stirn an.

      „Hm, leichte Rötung der Haut, sieht fast aus wie eine Allergische Reaktion?“

      „Na klar, du kannst mir das Ding auch mit dem Hammer vor den Kopp knallen, da habe ich wohl nach zehn Tagen noch eine Delle daran!“

      Sophie verwarf den schrecklichen Gedanken wieder.

      „War nur so eine Idee von mir, hätte doch sein können, starke Verätzungen und so, ach… lassen wir das!“ Nun ging Frau Miller zum Kühlschrank, holte eine Flasche Wein und zwei Gläser und ein Aschenbecher.

      „Sie haben doch nichts dagegen, oder?“

      „Nein, geben sie Gas. Heute ist Freitag, da machen wir sowieso eher Feierabend. Also bis 14:00 Uhr sollten wir noch ausharren!“

      „Bis dahin müssten unsere Vorräte noch reichen“, meinte Frau Miller erleichtert, „aber Montag müssten wir wieder Nachschub kommen lassen, was dann Ihre Aufgabe wäre.“ Sagte sie Sophie zugewandt.

      „Ich“, sagte Sophie nun ausnahmsweise mal prahlerisch, „mache heute länger, alle Nachrichten die so hereinkommen sortieren, alles ordnen, und alles für Montag vorbereiten. Brauchst dir dann nur die wichtigen ansehen und dein Ketzerischen Daumen draufdrücken.“ Zu Jan gewand.

      „Ich sollte meinen Daumen Klonen lassen, dann kannst du das auch noch erledigen!“

      „Am besten gleich den ganzen Typen Klonen, bloß als anständigen Christ!“

      „Interessant, und dann würdest du mit mir meinen Persönlichen Tempel einweihen? Kein Problem, dann tauf mich doch einfach“, Jan zeigte auf die Weinflasche, „geht das auch damit?“ Sophie war beleidigt.

      „Nein, nur mit Weihwasser!“ Brummte Sophie.

      Frau Miller schenkte die zwei Gläser ein. Jan hielt ihr seine Schachtel hin, sie nahm sich eine Zigarette, Jan gab ihr und sich selbst Feuer. Sie nahm einen großen, genüsslichen Zug.

      „Sie rauchen?“ Fragte Sophie sie entsetzt, als hätte sie sie bei der Götzenanbetung erwischt.

      „Och ja, gelegentlich, wenn es Gemütlich wird!“ Jan nahm ebenfalls einen genüsslichen Zug.

      „E Nomini Padre!“ Stichelte er.

      „Ungläubiger!“ Fauchte Sophie.

      „Und ob!“ erwiderte er und grinste wieder blöd/ fies.

      „Ihr beide“, Frau Miller nahm noch einen genüsslichen Zug, „solltet dringendst zur Paartherapie.“

      „Wir sind kein Paar!!“ Schrieen beide gleichzeitig, Entsetzt.

      „Ihr solltet“, fuhr Frau Miller fort, „euch aber vertragen, wenigstens die Hand geben und euch wie Erwachsene benehmen.“ Die beiden brummten, verschränkten die Arme vor der Brust.

      „Hand geben!“ Befahl Frau Miller laut. Die beiden Delinquenten gaben sich, brummelnd und knurrend die Hand.

      „Geht doch“, meinte Frau Miller noch, „wie wär’s mit Küsschen? Geht auch mit Zunge. Fummeln erst wenn ich weg bin.“

      „Ich muss doch sehr bitten!“ Sagte die Nonne empört. Nach den ganzen Jahren war Frau Miller ihrem Chef natürlich noch immer treu ergeben, deshalb konnte sie nicht vollkommen unparteiisch sein, diese Anmerkung konnte sie sich nicht verkneifen. Alle drei leerten ihre Getränke. Jan nahm sich die leeren Flaschen und holte Nachschub. Es war noch nicht 14:00 Uhr, sie mussten durchhalten. Auf dem Rückweg sah Jan über der Eingangstür die grüne Leuchtschrift –Autorisierter Zutritt-. Wer ist das denn, allzu viele haben hier kein Zutritt?

      Die Tür öffnete sich und General Henson trat ein, mit einem großen Blumenstrauß. Jan setzte sich und machte die Flasche auf.

      „Guten Tag Herr General!“ Sagten die beiden Frauen Artig und überrascht.

      „Guten Tag, die Damen!“ Sagte Henson, freundlich aber Jan ignorierend.

      „Was machst du denn noch hier“, sagte Jan unfreundlich, „hat dich deine Frau endlich rausgeschmissen?“ Henson versuchte wieder Jan zu ignorieren.

      „Sehr geehrte Frau Miller, im Namen des Oberkommandos möchte ich Ihnen noch recht Herzlich für Ihren Kurzeinsatz hier Danken. Sie verlassen uns leider schon am Montag. Eine kleine Anerkennung.“ Henson gab ihr den Blumenstrauß und holte mit der linken Hand hinter seinem Rücken noch eine, in Geschenkpapier Verpackte Flasche hervor. Jan stichelte wieder.

      „Selig sind die Schwachsinnigen, denn ihnen gehört das Himmelrei…“ Obwohl Jan fast korrekt aus der Bergpredigt Interpretierte, hielt Sophie ihm ihre Hand vor dem Mund.

      „Ketzer!!!“ Sagten alle drei zu Jan gerichtet. Sophie trat ihn vors Schienbein. Keine Reaktion.

      „Igitt!“ Rief Sophie und zog ihre Hand weg. Jan hatte diese abgeleckt.

      „Schmeckt gut!“

      „Perversling!“

      „Heul doch!“

      „Vielen Dank Herr General“, erwiderte Frau Miller zu Henson, „möchten Sie sich nicht auf ein Bier setzen? Wir sind gerade in einer, äh, Besprechung.“

      „Ja gerne, vielen Dank.“ Er setzte sich neben Frau Miller und drehte sich so zu ihr, dass er Jan möglichst nicht sah. Jan zog seine Flasche wieder halb leer. Sophie holte noch brav ein Bier, für Henson. Der zog diese ebenfalls halb leer. Er fühlte sich in Jans Anwesenheit sichtlich unwohl. Frau Miller und General Henson betrieben noch eine weile Smalltalk, Jan war mit den Pullen beschäftigt, Sophie nippte ab und zu an ihrem Weinglas. Jan schaute auf die Uhr, 14:03 Uhr.

      „Feierabend!“ Rief er bestimmt. Henson lud Frau Miller noch zum Essen ein, die beiden standen auf und gingen. Im rausgehen sagte Frau Miller noch.

      „Jetzt dürft ihr, Kinders.“ Sie kicherte und beide gingen. Sophie wollte sich schon wieder empören, aber sie war zu müde. Ihre ohnehin schon kleinen Augen fielen schon fast zu.

      „Ich lege mich erst mal ein Stündchen hin, habe keine Mittagspause gehabt!“ Sie zog sich die Schuhe aus und legte sich auf die Couch, eingerollt wie die Katze. Ebenfalls wie die Katze drückten sie ihre Füße gegen Jans Beine.

      „Soll wohl ein Rauswurf sein.“ Murmelte dieser vor sich hin. Er trank sein Bier leer, stand auf und ging ebenfalls.

      Die Nonne schlief den Schlaf der gerechten. Brav und Anständig ist sie eingeschlummert um dann, mit einem Brummenden Schädel wieder aufzuwachen. Sie setzte sich auf die Couch.

       Wie sieht das denn hier aus? Wie nach einem Gelage. Jan hat auch nichts weggeräumt, Faultier! Ach, der ist ja mein Chef, dass ist meine Aufgabe, grrr.

      Sie schaute auf die neue Uhr, 18:12 Uhr.

       Oje oje, es ist schon Abends und ich habe noch damit geprahlt das ich noch so viel machen möchte, oje oje….

      Die Schuldbewusste Nonne zog sich die Schuhe an, ging zum Schreibtisch und suchte in den Schubladen. Sophie fand endlich die Pillen, Alk Neutralizer.

      Ob die bei mir auch wirken? Mal ausprobieren,