Blasphemie!. Jürgen Klos

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Название Blasphemie!
Автор произведения Jürgen Klos
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754187074



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auf den Strich schicken. Zum Anschaffen. Im Knast. Da hat der natürlich keine Lust zu, deshalb führt der jeden Schwachsinnigen Befehl von mir aus. Stimmt’s Roger?“ Derselbe knurrte wieder unverständliches.

      Ich werde ihn, überlegte Myers, an den Füßen aufhängen. Dann werde ich mein Lieblingsmesser stumpf schleifen und ihn damit ganz langsam, bei vollem Bewusstsein, Öffentlich ausweiden, danach…

      Jan wandte sich nun wieder Sophie zu.

      „Übrigens, ich soll dir von Frau Miller ausrichten, dass du den Job hast, sollst dich morgen, im laufe des Tages bei ihr melden!“ Sophie riss ihre kleinen China- Augen auf.

      „Was, echt? Das…das ist ja Wahnsinn!“ Sie wusste gar nicht mehr wohin mit ihren Händen, wollte schon Jan um den Hals springen und ihn abknutschen. Ging aber wohl jetzt nicht, zu viele Leute. Sie nahm das Holzkreuz um ihren Hals und Küsste dies mehrmals innig.

      „Holzkreuz müsste man sein!“ Meinte Jan mürrisch und steckte sich eine an.

      Die Nonne ignorierte dies, denn sie wusste, dass sonst wieder ein sexistischer Kommentar kommen würde. Aber es fiel ihr noch etwas auf.

      „Ist das dort hinten nicht General Henson?“ Jan Blickte in die Richtung.

      „Da kommt der nächste!“ Meinte Jan, leicht genervt. Henson kam nun auch an den Tisch an.

      „Hier bist du“, meinte dieser nun, ebenfalls genervt, „wie komme ich nur darauf dich im Gefechtsstand zu suchen, oder in deinem Quartier, oder, ganz außergewöhnlich, in deinem Büro, ich hätte nur sofort die nächste Kneipe ansteuern brauchen, da sitzt er auch schon!“

      „Wo denn sonst? Willst du irgendwas oder hast du dich verlaufen? Den Arschtritt hatte ich nach der Beförderung noch Vergessen, vielleicht möchtest du den dir abholen, steht Dir ja zu…“

      „…Halts Maul!“ Sagte Henson, doch schon relativ verärgert. Er zog sich ein Stuhl vom Nachbartisch herüber und quetschte sich dazwischen, aber genau gegenüber von Jan, zwischen Maria und Ivana, die eingeschüchtert Platz machten. Er holte sein HT hervor und schaute auf die Uhrzeit, 16:32 Uhr, gerade Feierabend. Er bestellte sich ebenfalls ein Bier.

      „Das Kontrollgremium hatte, nach deiner Abreise, noch einmal deine Frage Diskutiert.“

      „Welche Frage“, fragte Jan gelangweilt, „ob ich ein Bier bekommen könnte?“

      „Nein, nicht diese unsinnige Frage. Die Frage, wie ihr verfahren sollt, wenn ihr nur einen Planeten findet, wo schon intelligentes Leben ist, oder sich entwickeln könnte.“

      „Auf der Erde werden wir bestimmt keins finden! Und?“

      Die Kellnerin brachte Henson sein großes Glas, der nahm sofort einen großen Schluck.

      „Vorgehen nach eigenem Ermessen! Die Hundesöhne und Töchter wollen keinerlei Verantwortung übernehmen!“

      „Vielleicht“, sinnierte Jan wieder, zu der Nonne gerichtet, „kann ich mir dann auch meinen eigenen Porno- Tempel bauen lassen, nach eigenem Ermessen, wäre eine tolle Sache!“

      Henson sah nun den gemeinen und Rücksichtslosen Oberst Myers.

      „Ist das nicht Oberst Myers dort?“ Er zeigte nach unten, wo dieser sich immer schwerer tat, mit den Liegestützen.

      „Jou!“ Sagte Jan nur.

      „Was macht er da? Will er den Damen imponieren?“

      „Ja, so was ähnliches“, log Jan, „den habe ich fast vergessen!“

      Der Rücksichtslose und gemeine Oberst Myers konnte den Gedanken, von Jans Öffentlicher Hinrichtung nicht mehr Fortführen. Myers war im Moment damit befasst, dass er vor Überanstrengung nicht mit den Kopf auf den Boden knallte.

      „Merkwürdig.“ Sagte Henson nachdenklich.

      „Stimmt“, meinte Jan heuchlerisch, „wird langsam langweilig“, dann wandte er sich nach unten, „Oberst Myers, wegtreten!“

      Der rücksichtslose und gemeine Oberst Myers stand auf. Er zitterte am ganzen Körper, vor Anstrengung. Er knallte die Hacken zusammen, ging in Grundstellung, sagte zu Henson gerichtet, „Herr General.“ Dann machte er kehrt und ging, zittrig und klapprig, davon.

      „Bist aber auch nicht mehr so fit“, rief Jan hinterher, „da gibt es noch viel zu tun!“

      „Sehr gut!“ Henson zeigte auf sein HT, „Bei mir sind gerade sechzehn Beschwerden über dich eingegangen, wegen Verletzung der Menschenwürde. Ah, gerade Nummer siebzehn“, Henson blickte auf, zu Jan, „und der Sicherheitschef hat sich gerade vor allen Leuten selbst zum Vollidioten gemacht, Hervorragend!“ Sophie wurde schon wieder knallrot.

       Oje, daran habe ich gar nicht gedacht, das war ein schlimmer Verstoß gegen die Vorschriften, und ich war daran beteilig, oje oje...

      „Herr General“, sagte Sophie nun zu Henson, „ich befürchte, dass mit dem armen Oberst Myers war meine schlimme Idee. Ich hatte da wohl gar nicht Nachgedacht. Meine Kolleginnen hier glaubten nicht, dass Jan der Kommandeur ist, da habe ich ihn empfohlen, irgendeinen höheren Offizier irgendwas zu befehlen!“

      „Danke!“ Sagte Jan zu Sophie. Henson bekam nun seinerseits ebenfalls einen knallroten Kopf.

      „Du“, richtete er sich an Jan, „hast ihm diesen Blödsinn Befohlen? Und Sie“, richtete er sich an Sophie, „haben diesen Blödsinn empfohlen?“

      „Ja!“ Antworteten beide gleichzeitig. Sophie, demütig, mit gesenktem Kopf, Jan gleichgültig.

      Er pustete Henson den Zigarettenrauch ins Gesicht. Dieser Hustete.

      „Der da“, Henson zeigte mit dem Zeigefinger auf Jan, „ist noch nicht einmal einen Tag da, und die da“, Henson zeigte mit dem Zeigefinger auf Sophie, „hat ihren neuen Job noch nicht einmal angetreten!“ Henson lehnte sich zurück und musste sich erst einmal, nach einem weiteren kräftigen Schluck, sammeln. Dann fuhr er, in einem extrem sarkastischen Tonfall fort.

      „Ich muss sagen, dass ich enorm begeistert bin. Ihr seid echt ein super eingespieltes Team! Da frage ich mich doch, wie dieses Schiff in einem halben Jahr aussieht? Da haben wir vielleicht ein Puzzle, mit Zweitausend Teilen, weil ihr mal die Atomwaffen ausprobieren wollt und vergessen habt, die Raketen auch abzuschießen? Wie war das noch mit „Moralischer Kompass?“ Er sah zu Sophie, die immer kleiner wurde und den Kopf immer weiter senkte. Ihre Stirn war schon fast auf der Tischplatte.

      „Und ich war noch nicht einmal auf dem Gefechtsstand!“ Entgegnete Jan motiviert. „Was meinst du, was da die Post abgeht!“

      „Daran will ich noch gar nicht denken! Tut mir bitte nur einen einzigen Gefallen.“

      „Ja.“ sagten nun beide wieder gleichzeitig.

      Jan pustete ihn wieder den Zigarettenrauch ins Gesicht, Henson Hustete wieder.

      „In sechs Tagen soll die Ares planmäßig starten. Falls es nur irgend möglich ist, wenn alles an Bord ist, alle Systeme und die Crew, einsatzbereit sind“, Henson machte eine kurze Pause.

      „Ja.“ sagten beide wieder gleichzeitig.

      „Dann startet früher, schnellstmöglich, nur weg hier. Am besten, dass ich nie mehr etwas von euch höre, Idealerweise steuert ihr in ein Schwarzes Loch. Meldet euch nur, wenn ihr einen Idealen Planeten gefunden habt! Klar?“

      „Ja.“ antworteten beide wieder gleichzeitig.

      „Ich verschwinde jetzt, nur weit weg von hier, das Bier zahlt Ihr!“ Henson stand auf und ging.

      Jan rief ihn noch hinterher.

      „Keine Sorge, ich finde schon den richtigen Planeten für mich. Du solltest aber zum Arzt gehen, etwas gegen deinen Husten unternehmen!“ Henson schüttelte im gehen nur den Kopf.

      „So“, sagte Jan nun an alle, „ich muss auch langsam los,