Ein Dom und sein Krieger. Xenia Melzer

Читать онлайн.
Название Ein Dom und sein Krieger
Автор произведения Xenia Melzer
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783960894797



Скачать книгу

wurde damit beauftragt, mich um den Transport zu kümmern, ich habe mich um den Transport gekümmert. Wenn du und Leeland es versäumt habt, genaue Instruktionen zu geben, ist das nicht mein Problem. Bob, zieh dein Ding durch.“

      „Natürlich, Mr. Miller.“ Bob wusste ganz eindeutig, wer das Sagen hatte. Er verließ das Apartment, um seinen Leuten Anweisungen zu geben. Richard zog Dean in seine Arme.

      „Gib es zu, Liebster, so ist es viel besser. Wir können die Kartons Bob und seinen zweifelsohne fähigen Männern überlassen und zu Jonathans Wohnung fahren, uns einen netten Drink gönnen, während wir warten und du und Leeland könnt alles für die Ankunft der Kartons vorbereiten.“

      „Du, Master, bist schrecklich gut vorbereitet.“ Dean grinste. „Muss der Grund sein, warum ich dich so sehr liebe.“

      Richard schlug Dean auf sein Hinterteil. „Ich hoffe, es gibt mehr Gründe, als nur meine Fähigkeit zu organisieren und zu delegieren.“

      „Mir fällt vielleicht auf unserem Weg zu Jonathan etwas ein.“

      Richard schaute zu Jonathan, der einen Arm um Leelands Taille geschlungen hatte.

      „Können wir fahren?“

      Jonathan nickte. Er konnte es nicht erwarten, seinen Boy in seiner Höhle zu haben, dieses Mal für immer.

      „Ja, lasst und fahren.“

      Sie wollten die Hausschlüssel bei Bob lassen, damit er das Apartment abschließen konnte, aber der Mann schüttelte den Kopf.

      „Das andere Team in Mr. Vidals Wohnung ist beinahe fertig. Wir warten, bis sie hier sind. So ist das Apartment nicht ohne Aufsicht.“

      Jonathan lächelte den Mann an. Bob hatte sich gerade ein großzügiges Trinkgeld verdient.

      „Danke, Bob.“

      Er nahm Leelands Hand und führte seinen Boy zum Aufzug und aus dem Gebäude. Richard und Dean hatten sich bereits in Richards Z8 gesetzt, bereit loszufahren. Jonathan ging zu seinem Volvo, öffnete die Beifahrertür, damit Leeland einsteigen konnte, umrundete dann das Auto, setzte sich hinter das Steuer und startete den Motor.

      „Du und ich, Leeland. Ich bin so glücklich.“

      Jonathan wusste nicht, warum er das gesagt hatte, aber das strahlende Lächeln im Gesicht seines Boys sagte ihm, dass es gut war.

      „Ich auch, Jonathan. So glücklich.“

      „In Ordnung, lass uns herausfinden, wofür Richard noch bezahlt hat.“

      Leeland lachte. „Du hättest sein Gesicht sehen sollen, als Dean ihm gesagt hat, dass wir den Umzug selbst machen wollten. Er war absolut entsetzt.“

      „Na ja, Bob hier zu haben, macht die Dinge einfacher.“

      Eine Umzugscrew zu haben war, als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen. Emilio hatte nur seine Kleidung, ein paar Bücher, seine Toilettenartikel und seinen verbeulten alten Laptop einzupacken. Und weil Jonathans Apartment bereits voll möbliert war, brachte Leeland keine Möbel mit, abgesehen von seinem Lieblingsschaukelstuhl. Die einzigen schweren Sachen, die sie heben mussten, waren die Kartons mit seinen Büchern und besagter Stuhl.

      Jonathan spürte, wie ein kalter Schauder an seinem Rückgrat nach unten lief, als er sich daran erinnerte, was noch mit Leeland kommen würde – Peyton hatte bereits vorbeigeschaut, um die Blaupausen des Apartments mit der tatsächlichen Raumsituation zu vergleichen. Nur an das abenteuerlustige Funkeln in den Augen des Inneneinrichters zu denken, ließ Jonathan innerlich zusammenzucken. Es bestand kein Zweifel, dass wenn Peyton mit seinem Apartment fertig war, er es wahrscheinlich nicht mehr wiedererkennen würde.

      Jonathan seufzte. Wen wollte er verarschen? Solange Leeland glücklich war, war ihm alles andere egal. Und Peyton war ein Genie. Es würde nur Zeit und Geld brauchen, zwei Dinge, die Jonathan erübrigen konnte. Er sah zu seinem wunderschönen Boy und dankte dem Schicksal oder wer immer für das glückliche Ende für Doms und ihre Subs zuständig war, für das Geschenk, das sie ihm gewährt hatten.

      Kapitel 5

      Drei Wochen später

      Leeland stand in der Küche, bereitete den Salat zu, den er zu dem Fisch reichen würde, den er fürs Abendessen kochte. Sich bei Jonathan einzugewöhnen war überraschend einfach gewesen, wahrscheinlich, weil er schon vor dem Umzug einen Großteil seiner Zeit in dem Apartment verbracht hatte. Auch Emilio war von seiner neuen Unterkunft begeistert und wie sich herausgestellt hatte, war Curtis, der Emilio beim Einzug geholfen hatte, sehr gut darin, Soundsysteme anzuschließen. Der Mann hatte eindeutig versteckte Talente. Der einzige Wermutstropfen im Moment waren die Umbauarbeiten, die gerade im Apartment durchgeführt wurden. Peyton hatte keine Zeit damit verloren, die Wohnung in etwas „Präsentables“ zu verwandeln, wie er sich ausdrückte. Obwohl Mike und Jeff – Peytons Geschäftspartner und freie Mitarbeiter – ihr Bestes gaben, Jonathan und Leeland nicht zu stören, indem sie immer nur an einem Zimmer arbeiteten, damit sie die Tür hinter der Baustelle schließen konnten, gab es doch Momente, in denen Leeland sich wünschte, er hätte sich nachdrücklicher gegen Peyton gewehrt, vor allem letzte Woche, als Mike und Jeff zwei Wände eingerissen hatten, um das Wohnzimmer größer zu machen und ein großzügiges Gästezimmer zu schaffen. Dabei hatten sie geopfert, was Peyton die „Überbleibsel aus der Steinzeit der Inneneinrichtung“ bezeichnete, was viele kleine Zimmer anstelle großer, offener Räume bedeutete. Diese „Überbleibsel“ hatten das gesamte Apartment in eine staubige Hölle verwandelt und es hatte Leeland drei Tage hektischen Putzens gekostet, bis alles wieder normal war. Oder so normal, wie es sein würde, bis alle Renovierungen abgeschlossen waren. Als er sich bei Peyton wegen des Drecks beschwert hatte, hatte der Mann nur etwas von nötigen Opfern gemurmelt und dass niemand in der Lage zu sein schien, seine Genialität zu schätzen.

      Die Arbeiter waren für den Tag gegangen, was Leeland alleine zurückließ, um in Ruhe zu kochen. Er schnitt gerade die Tomaten auf, als sein Handy klingelte. Leeland runzelte die Stirn beim Anblick des Namens auf dem Display.

      „Onkel Misaki?“

      „Hallo, Leeland. Es ist gut, deine Stimme zu hören.“

      „Ja, das ist es, Onkel.“ Misaki Aoki war nicht wirklich Leelands Onkel. Als Routa Hashimoto, Leelands Vater, sich in eine amerikanische Frau verliebt hatte und ihr in die Staaten gefolgt war, war sein Freund aus Kindheitstagen, Misaki, der Einzige aus seinem alten Kreis an Freunden und Familie gewesen, der ihn nicht wegen seines Bruchs mit der Tradition mied. Drei Jahre, nachdem Routa Layla Drake geheiratet und ihren Nachnamen angenommen hatte, konnte Misaki die Beschränkungen der ländlichen japanischen Gesellschaft nicht länger ertragen und folgte seinem Freund in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die Männer hielten ihre enge Freundschaft aufrecht und als Leeland geboren wurde, wurde Misaki sein Taufpate. Er war auch der Mann, der geholfen hatte, Leeland in mehreren Kampfsportarten auszubilden. Sie hatten immer noch Kontakt, hauptsächlich bei Familientreffen, obwohl es ungewöhnlich für Misaki war, ihn einfach anzurufen. Der Mann war mit seinem MMA Studio ziemlich ausgelastet.

      „Wie komme ich zu der Ehre, mit dir zu reden?“

      Als echter japanischer Mann würde Misaki endlos um den Grund für seinen Anruf herumreden, was Leeland nur zu gut wusste. Der einzige Weg, die Information schnell zu bekommen, war, direkt zu fragen, auch wenn das, zumindest in Japan, nicht als höflich angesehen wurde. Leeland war zu sehr Amerikaner, als dass es ihn gekümmert hätte und er ahnte bereits, dass dies kein Anruf aus reiner Höflichkeit war.

      „Nun, da du so direkt fragst …“ Ein Hauch Tadel klang in Misakis Stimme durch, gepaart mit einer Prise Erheiterung. Er hatte lange genug in diesem Land gelebt und mit genügend MMA-Kämpfern gearbeitet, um von der „amerikanischen Direktheit“, wie er es nannte und die Leeland von seiner amerikanischen Mutter geerbt hatte, nicht beleidigt zu sein.

      „Ja, ich frage direkt.“ Leeland lächelte den Salat vor sich an.

      „Ich muss dich um einen Gefallen bitten, Lee-kun. Einen