Ein Dom und sein Krieger. Xenia Melzer

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Название Ein Dom und sein Krieger
Автор произведения Xenia Melzer
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783960894797



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ich euch an den Eiern aufhängen, und zwar nicht auf die gute Weise.“

      Als sie ihn alle anstarrten, zuckte er mit den Schultern. „Hey, es war ein Albtraum diese Sofas zu bekommen.“

      Nach dieser Warnung half Leeland Curtis und Collin, das Geschirr ins Wohnzimmer zu tragen. Peyton hatte die verschiedenen Behälter bereits geöffnet und der himmlische Geruch von Pasta verbreitete sich in der Luft.

      Leeland leckte sich die Lippen. „Was hast du bestellt?“

      Collin errötete. „Ich wusste nicht, was jeder möchte, darum habe ich sie gebeten, mir eine Auswahl ihrer Pasta-Gerichte zu schicken, etwas Salat und jede Menge Nachspeise.“

      „Du meinst jede Menge Tiramisu.“ Leeland grinste, als Collin hilfesuchend zu Dean schaute.

      „Ich finde Tiramisu ist die perfekte Wahl.“ Dean tätschelte beruhigend Collins Hand. „Wenn du keines willst, umso besser. Mehr für uns.“

      „Hey, denk nicht einmal daran, all diese cremige Köstlichkeit für dich zu beanspruchen! Wir wollen unseren Anteil, nicht wahr, Emilio?“ Peyton stieß den jüngsten Mann in ihrer Mitte mit dem Ellbogen an.

      Emilio sah aus wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Leeland war sich nicht sicher, ob Emilio ein schüchterner Mensch war oder ob die Jahre, die er auf der Straße verbracht hatte, ihn so gemacht hatten. Jetzt wand er sich unter der gebündelten Aufmerksamkeit aller Männer.

      „Ich … ich sollte wahrscheinlich gar nichts essen. Master Garrett hat eine strikte Diät für mich.“

      Leeland runzelte die Brauen. In seinem Hinterkopf fing eine Alarmglocke zu schrillen an. Emilio hatte vor ungefähr vier Monaten angefangen, Sessions mit Master Garrett zu machen. Zwei Monate später hatte der Master ihn auf das erste Date eingeladen. Bis jetzt hatte Leeland den Eindruck gehabt, dass zwischen den beiden alles gut lief. Emilio schien unter der Aufmerksamkeit und Fürsorge, die er von Master Garrett erhielt, aufzublühen.

      „Warum lässt er dich Diät halten?“ Curtis stellte die Frage, ehe Leeland es konnte.

      Eine tiefe Röte stieg in Emilios Wangen. „Er will meine Kondition verbessern. Für unsere Sessions. Er … Master Garrett kann ziemlich intensiv sein. Er will, dass ich in der Lage bin, die heftigeren Sessions zu überstehen, ohne dass ich am Ende ohnmächtig werde. Ich gehe fünfmal die Woche in sein Fitnessstudio.“

      Das ergab Sinn und war nicht das schlimme Szenario, das Leeland sich vorgestellt hatte. Dennoch fühlte es sich irgendwie falsch an. Als ob Emilio nicht ganz glücklich war. Leeland konnte den Standpunkt von Master Garrett verstehen. Dem Mann gehörte eine Kette hochklassiger Fitnessstudios überall in den Staaten. Er war seine eigene beste Werbung, ein perfekt gebauter Prachtkerl, dessen wunderschön geformte Muskeln nicht von einem Gramm Fett verunziert wurden. Emilio war – normal. Er hatte den Körper eines jungen Mannes, der seine Zeit mit Arbeit und Lernen verbrachte. Fitnessratten-Material war er nicht. Als er ihn näher betrachtete, entdeckte Leeland einige Veränderungen an Emilios Körperbau. Seine Oberarme in dem einfachen grünen Polohemd, das er trug, schienen definierter zu sein, sein Brustkorb ein wenig breiter als zuvor. Ja, er trainierte ganz eindeutig.

      „Hat er irgendetwas über Essenverbote heute Abend gesagt? Er muss schließlich gewusst haben, dass es hier Essen geben würde.“ Dean klang besorgt.

      Emilio schüttelte den Kopf. „Er hat nichts gesagt. Aber das letzte Mal, als ich mich nicht an meine Diät gehalten habe, hat er mich das ganze Wochenende über in einen Cockcage gesteckt und hat mich gefickt, wann immer ihm der Sinn danach stand. Am Montagmorgen hat er ihn abgenommen, mich nach Hause geschickt und mir für die ganze Woche verboten zu kommen.“

      Ein kollektives Wimmern kam von Dean und Curtis. Leeland schauderte. Cockcages waren gemein. Und Master Garrett war einer der strengsten Doms im Whisper, sogar noch strenger als Richard und Martin, die im Grunde genommen Weicheier waren und so gründlich um Deans und Collins Finger gewickelt, dass es nicht einmal mehr lustig war. Jonathan hatte etwas mehr Biss, aber auch er konnte ganz leicht mit einem Schmollen oder einem bittenden Blick überzeugt werden. Es war interessant, wie die Liebe eine Person verändern konnte.

      „Die Frage ist, willst du bestraft werden?“

      Peytons Stimme riss Leeland aus seinen Überlegungen. Wie immer kam der lebhafte Blondschopf gleich zum Kern der Sache. Sich eine Bestrafung einzuhandeln, konnte Spaß machen, je nachdem, welche Art Strafe ein Dom verhängte. Sogar Cockcages hatten ihre guten Seiten, obwohl Leeland nicht allzu scharf auf sie war.

      Emilio wirkte hin- und hergerissen. „Ich weiß nicht. Er ist so streng.“

      „Ich nehme an, es ihm nicht zu sagen, kommt nicht infrage?“

      Peyton klang pragmatisch. Curtis schüttelte den Kopf.

      „Ein Sub lügt seinen Master nicht an. Zumindest nicht in einer funktionierenden Beziehung. Absolute Ehrlichkeit ist bei BDSM sehr wichtig.“

      „Und ihr Jungs wundert euch, warum ich den Schmerzen keine Chance geben will.“ Peyton warf seine Hände in die Luft. „Triff deine Entscheidung, Emilio. Wirst du böse sein?“

      So wie Peyton es sagte, mussten sie alle lächeln. Sogar Emilio, der immer noch unentschlossen wirkte.

      „Vielleicht nur ein wenig. Wenn es nur eine kleine Portion ist …“

      „Schön, das ist geregelt. Ich bin am Verhungern!“

      Mit diesen Worten schnappte Peyton sich einen Teller und fing an, ihn mit den verschiedenen Pasta-Variationen zu beladen. Sie alle folgten seinem Beispiel, Emilio eingeschlossen, der ungefähr vier Spaghetti aglio e olio auf seinen Teller legte, bevor er sich neben Leeland setzte. Für eine Weile herrschte glückliches Schweigen.

      Als ihr schlimmster Hunger gestillt war, oder zumindest Peytons schlimmster Hunger, sah er sich mit diesem abenteuerlustigen Glitzern in seinen Augen um, das sie alle zu fürchten gelernt hatten.

      „Gibt es irgendwelche saftigen Neuigkeiten, die wir erfahren müssen?“

      Leeland spannte sich an, hoffte, dass einer der anderen etwas Haarsträubendes verkünden würde, das sie den ganzen Abend beschäftigen würde. Er hatte kein Glück. Einer nach dem anderen schüttelten die Männer den Kopf. Collin und Martin diskutierten immer noch über das perfekte Datum für ihre Hochzeit und ehe das Datum nicht feststand, hatte Martin ihnen verboten, über die Hochzeit selbst zu reden, weil es Collin verwirrte, wenn er mit so vielen Entscheidungen konfrontiert wurde. Leeland war sich beinahe sicher, dass Martin irgendwann einen Hochzeitsplaner anheuern würde, nur um seinen Boy davon abzuhalten, sich zu sehr zu stressen. Nicht einmal Dean schien irgendwelche Neuigkeiten von der Leihmutterschaft zu haben, ein Thema, das sie immer gut unterhielt. Vor ungefähr fünf Monaten hatten Richard und Dean eine Leihmutter gefunden, die jetzt versuchte, schwanger zu werden. Die erste Runde war fehlgeschlagen und Dean immer noch enttäuscht. Hoffentlich würde der nächste Versuch von Erfolg gekrönt sein.

      Leeland holte tief Luft. Er würde es ihnen irgendwann sagen müssen und wenn die anderen dabei waren, würde Peyton vielleicht nicht vollkommen durchdrehen.

      „Äh, ich habe … irgendwie Neuigkeiten.“

      Leeland spürte, wie sich alle Augen auf ihn richteten. Ein kalter Schauder lief an seinem Rückgrat nach oben. Es würde ein Massaker werden.

      „Jonathan hat mich gebeten, bei ihm einzuziehen und ich – habe zugestimmt.“

      Das Zimmer explodierte in Chaos.

      „Leeland, wie wunderbar! Glückwunsch!“ Das war Dean.

      „Ooh, umzuziehen kann Spaß machen, man findet Sachen, von denen man nicht wusste, dass man sie hat, das ist wie ein Abenteuer!“, fügte Collin hinzu.

      „Herzlichen Glückwunsch, Leeland. Du und Jonathan, ihr seid so ein gutes Paar. Ich bin mir sicher, dass es hervorragend wird.“ Curtis, freundlich und unterstützend wie immer, mit einer Spur Traurigkeit und Sehnen in seinen Augen.

      „Das ist toll,